Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Bixel
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Bixel »

orlando_furioso hat geschrieben: Mittwoch 26. August 2020, 14:14Unabhängig von der Ansatztechnik ist das C1 der Ton, der die geringste Anstrengung und die geringste Lippenspannung oder -formung benötigt.
Das ist korrekt, aber dieser bequemen Versuchung - womöglich noch mit einem köstlich großen Mundstück - sollten Lehrer und Schüler meines Erachtens im Interesse einer langfristig befriedigenden trompeterischen Entwicklung widerstehen.

Denn: Lippenformung im Sinne eines "hide your red!" (moderates Roll In oder auch: Setpoint bei anfänglich G1) kostet keine Anstrengung und erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass die/der Betreffende nicht lebenslang die Hosen voll hat, sobald über das G2 hinaus gespielt werden soll/will.

orlando_furioso hat geschrieben: Mittwoch 26. August 2020, 14:14Meine Schüler lernen in der 1. Stunde das C1 und in der 2. Stunde die chromatische Halboktave nach unten zum tiefen oder kleinen G - erst unbewusst, im zweiten Schritt bewusst und kontrolliert. Und es funktioniert erstaunlicher Weise sehr gut ...
Was funktioniert sehr gut?
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GT-Karl
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von GT-Karl »

Bixel hat geschrieben: Mittwoch 26. August 2020, 13:36 Wer eher noch am Anfang seiner tromperischen Entwicklung steht und daher noch über keine gefestigte "Ansatz-Automatik" verfügt, wird bei einer schwerpunktmäßigen Konzentration auf das kleine G (oder auch auf den von vielen Tp-Schulen favorisierten Beginner-Ton C1) unwillkürlich eine Lippenpositionierung ("Setpoint") anstreben, die ungut in Richtung Roll Out tendiert und zum Einsetzen ins (Ober-)Lippenrot verführt. Das ist dann später schwer bis kaum zu korrigieren. Die/der Eine oder Andere (wie z.B. Till Brönner) schafft es mit Burba'scher "Ansatzumstellung".

Um in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium die Trompete über ihren gesamten regulären Tonumfang gut kontrollieren zu können, braucht es von Anfang an eine "gute Mitte" zwischen Roll In und Roll Out. Diese "gute Mitte" konditioniert sich nicht beim anfänglichen exzessiven "Rumpupsen" in der kleinen Oktave.

Nach meinem Eindruck sind sich (zu) viele Trompetenpädagogen nicht darüber im Klaren, dass Träger und Trägerinnen durchschnittlich üppiger Lippen von Anfang an eine Aufgabe zu bewältigen haben, die da lautet: hide your red!
Diese Aufgabe bewältigt sich deutlich leichter, wenn von Anfang an schwerpunktmäßig die mittlere Tonlage der Trompete (G1 bis C2) in den Mittelpunkt der Beschäftigung rückt.
100% Zustimmung!! Genau aus dem geschilderten Grund läuft ein nicht unerheblicher Teil der Änfänger auf dem Instrument oft jahrelang (oft ein Trompeterleben lang) gegen eine unsichtbare Wand, die man dann oft mit schierer Gewalt überbrücken will, wenn es denn trotz stundenlangem Arban und Clarke gar nicht vorangehen will! Das Resultat ist meist ein maximaler Mundstückdruck und völlige Verzweiflung oder die (falsche) Erkenntnis, dass man für hohe (sagen wir besser höhere) Töne geboren sein muss!

Ich hätte mich an dieser Stelle aus der Diskussion heraushalten können, wäre es mir nicht genauso, wie von Bixel beschrieben, ergangen, vor und auch leider nach meinem Wiedereinstieg! Erst der Umstieg auf einen lip-curl Ansatz bei einem fast vollständigen Neuanfang ging dann in die richtige Richtung! Es gibt tatsächlich Schulungsansätze die fangen genau an der anderen Seite des Registers an. Das ist extrem und sicher auch lange nicht für jeden angehenden Trompeter geeignet, aber die klare Erkenntnis bildet sich heraus: Es ist einfacher zu erlernen von hohen Tönen abwärts die notwendigen Muskeln der Ansatzmaske (und des Atmungsapartes) zu entspannen als umgekehrt!

Gruß

Karl
Deakt_2020
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Deakt_2020 »

Ich verstehe nun überhaupt nichts mehr...
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orlando_furioso
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von orlando_furioso »

Liebe Rumbatakt,
wir sind hier schon längst über dein persönliches Problem hinaus. Gerade werden wieder die Messer gewetzt und Kanonen in Stellung gebracht für ideologische Grabenkämpfe. Ein häufiges Problem in diesem Forum.
Du hast jetzt einen Lehrer und also vertraue dem was er sagt! Wenn du ein Problem hast, dass er nicht lösen kann ist er ein schlechter Lehrer. Ein guter Lehrer hat für jedes Problem eine Lösung - aber manchmal muss er einen Umweg gehen oder es stellt sich heraus, dass eine Lösung nicht klappt. Um in deinem Beruf zu bleiben: das ist manchmal wie die Ermittlung des richtigen Antibiotikums. Das kann auf den Punkt passen - kann aber auch nicht. Und dann muss man was anderes probieren. Eine Lösung für alle und alles gibt es nicht.
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Deakt_2020 »

Naja, als Physiotherapeutin habe ich nichts mit Antibiotika zu tun aber trotzdem Danke an Alle!
Da der Thred mit dem eigentlich nichts mehr zu tun hat bitte ich, diesen Thread zu schließen und ggf. Austausch der einzelnen Personen über private Nachrichten
Sandu
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Sandu »

Na ja, nur weil der Thread eine - nennen wir es mal - "erweiterte" Richtung genommen hat, muss das nicht heißen, dass man das ursprüngliche Problem nicht weiter diskutieren könnte.
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von TomPrete »

Ich würde mich freuen, wenn du uns hier berichtest, wie sich bei dir alles weiter entwickelt. Vielleicht hilft es einmal jemandem, der sich in einer ähnlichen Situation befindet.
Georg12
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Georg12 »

Den Vorwurf des Mansplainings kann ich so nicht stehen lassen.
Da ich bei Burba studiert habe, kenne ich seine Methode nicht nur besser als alle Frauen die NICHT bei ihm studiert haben, sondern auch besser als alle MÄNNER die bei ihm NICHT studiert haben, da gibt es keinen Unterschied.

Im übrigen bestehen seine Trompetenklassen am Peter Kornelius Konservatorium in Mainz und der Gutenberg Universität in Mainz zu mindestens einem Drittel aus FRAUEN!

Auch sind mir Frauen ( aus dem Hornbereich) bekannt die regelmäßig mit großer Begeisterung seit Jahren seine Workshops besuchen, zum Beispiel beim Veteranenworkshop in Neuhausen.
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Bixel
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Bixel »

Georg12 hat geschrieben: Freitag 28. August 2020, 17:06 Den Vorwurf des Mansplainings kann ich so nicht stehen lassen.
Da ich bei Burba studiert habe, kenne ich seine Methode nicht nur besser als alle Frauen die NICHT bei ihm studiert haben, sondern auch besser als alle MÄNNER die bei ihm NICHT studiert haben, da gibt es keinen Unterschied.
Mansplaining bezeichnet herablassende Erklärungen eines Mannes, der fälschlicherweise davon ausgeht, er wisse mehr über den Gesprächsgegenstand als die – meist weibliche – Person, mit der er spricht. Quelle
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von Deakt_2020 »

So, nun spiele ich auf einem 3CW und es funktioniert wieder. Habe jetzt normalen Unterricht ohne Malte Burba Methode
bewa
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Re: Problem Wiedereinstieg-Ansatzumstellung

Beitrag von bewa »

hallo Deakt_2020 ,

schade dass dieser Trade so aus dem Ruder gelaufen ist, da ich ähnliche Situation habe hätte mich Dein weiterer Verlauf mit der Umstellung sehr interessiert.

Und an einige von hier: Manchmal könnte man glauben dies hier ist kein Forum von "Gleichgesinnten" die sich gegenseitig unterstützen wollen, aber leider lernt man in vielen interessanten Berichten das Gegenteil , und gerade dann wenn die weniger "Guten/Anfänger/wiedereinsteiger" von Erfahrungen anderer profitieren könnten wird dies von unverständlichen und gegenseitig Verletzenden Berichten kaputt gemacht. Sehr schade eigentlich, und so glaube ich nicht Sinn und Zweck dieses Forum`s.

Übrigens, hat jemand die Kontaktdaten von Hannes, der sich vermutlich auch deshalb zurückgezogen hat ??? vielen DANK vorab für INfo`s dazu.

Wäre doch die Lösung so einfach: Rücksicht, Respekt - Achtung-Wertschätzung des Nächsten .
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