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Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Samstag 13. Oktober 2018, 09:24
von yara nadine
Hallo
Ich hatte heute Morgen einen komischen Einfall. Möchte denn hier mal kurz schildern.....
Man sagt ja ein tiefer Kessel entspricht einem dunklen Ton und ein flacher Kessel entspricht einem hellen Ton.
Aber ist hell und dunkel nicht Frequenzabhängig? Frequenzabhängig ist ja dann ein anderer Ton in der Tonleiter...ich bin verwirrt...?
Liebe Grüße

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Samstag 13. Oktober 2018, 14:45
von blechfan
Die Frequenz entscheidet nur über die Tonhöhe, ob diese als hell oder dunkel empfunden wird, hängt von den Obertönen ab, die miterklingen. Und die sind abhängig von der Bauart des Instrumentes. Du kannst ja z.B. den gleichen Ton c° mit Trompete, mit Flügelhorn, mit Waldhorn, mit Posaune oder mit Tuba spielen, und jedesmal wird der Klang unterschiedlich sein, weil die Instrumente unterschiedlich gebaut sind, was Mensur, Schallbecher, Messingqualität angeht (Vermutlich gibt's noch mehr Faktoren, das wissen die Instrumentenbauer besser als ich). Und dann kommt noch das Mundstück dazu, mit unterschiedlicher Kesselgröße und- tiefe, Bohrung, Hinterbohrung, Material.
Und der Tonerzeuger, der auch nicht "genormt" ist. Also ganz viele Parameter, die den Klang beeinflussen.
Gruß blechfan

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Samstag 13. Oktober 2018, 17:17
von yara nadine
Du wirst recht haben, wahrscheinlich ist es das ganze Spektrum an Frequenzen, die den Gesamtklang ausmachen. Festzuhalten ist wohl das C2 auf einer Tuba eine andere Frequenz hat als auf einer Trompete. Insgesamt gesehen ist es eben wohl nicht nur ein Sinuston, sondern ein Frequenz Spektrum.

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Mittwoch 17. Oktober 2018, 23:11
von Singvögelchen
yara nadine hat geschrieben: Samstag 13. Oktober 2018, 17:17 Festzuhalten ist wohl das C2 auf einer Tuba eine andere Frequenz hat als auf einer Trompete.
Genau das stimmt nun so nicht. C2 bleibt C2, ca 523 Hz, egal auf welchem Instrument (Transpositionen mal außen vorgelassen)
Immer die tiefste Frequenz vom sogenannten Klangspektrum wirkt auf unser Ohr als der hörbare Grundton. Wenn der eine reine Sinusschwingung wäre (nur elektronisch erzeugbar...klingt nicht so dolle, kommt in der Natur so nicht vor) würden tatsächlich alle Instrumente auf dieser Tonhöhe exakt gleich klingen. Es schwingen aber im Klangspektrum immer noch eine Menge schnellerer Frequenzen mit, die in der Mischung den typischen Klang ergeben. Das Bild davon ähnelt dann immer ein bisschen einer Kurve vom EKG mit Zacken und Unwuchten. Je nach Instrument und Spieler variiert diese Mischung und nach persönlichem Geschmack werden diese Klangspektren als dunkel oder hell empfunden.
Meine Erfahrung ist außerdem, dass Musiker, die in bestimmten Frequenzbereichen deutliche Defizite beim Hörvermögen haben, auch erhebliche klangliche Einbußen hinnehmen müssen. Gemeint sind vor allem die sehr hohen Frequenzen im Bereich von 10 KHz und höher, die man nie als Grundton anspielen würde, aber die im Klangspektrum wesentliche Bestandteile sind. Wer diese Frequenzen nicht hört, wird diese auch nie in sein Klangspektrum aufnehmen können. Da nützt dann auch das teuerste Mundstück nix, leider.

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Donnerstag 18. Oktober 2018, 08:55
von duden
Ich erlaube mir noch, den Begriff der Formanten einzuwerfen - Wikipedia:

"Im Kehlkopf oder z. B. im Mundstück eines Blasinstrumentes wird zunächst ein Grundton mit zahlreichen Obertönen produziert. Erst im Klangkörper eines Musikinstrumentes bzw. auf dem Weg zwischen Kehlkopf und Mundöffnung wird aus diesem Spektrum ein Teil der Harmonischen, also Partial- bzw. Teiltöne oder Obertöne und Rauschanteile, gedämpft, ein anderer Teil durch Resonanz relativ gegenüber der Grundfrequenz und gegenüber anderen Obertönen verstärkt. Die Bereiche, bei denen eine maximale relative Verstärkung stattfindet, sind die Formanten. Stimmen und Instrumente besitzen oft mehrere Formantregionen, die nicht direkt aneinander anschließen.

Die Lage und Ausprägung der Formanten prägen maßgeblich die Klangfarbe (Timbre) eines Musikinstruments oder einer Stimme. Durch sie lassen sich Stimmen und auch Musikinstrumente voneinander unterscheiden – etwa die Stimmen zweier Frauen oder eine Geige von einer anderen."

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Verfasst: Donnerstag 18. Oktober 2018, 10:38
von yara nadine
Sehr interessante Ausführungen, danke dafür....