Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von yara nadine »

Hallo
Ich hatte heute Morgen einen komischen Einfall. Möchte denn hier mal kurz schildern.....
Man sagt ja ein tiefer Kessel entspricht einem dunklen Ton und ein flacher Kessel entspricht einem hellen Ton.
Aber ist hell und dunkel nicht Frequenzabhängig? Frequenzabhängig ist ja dann ein anderer Ton in der Tonleiter...ich bin verwirrt...?
Liebe Grüße
blechfan
Unverzichtbar
Beiträge: 1071
Registriert: Donnerstag 2. April 2009, 22:49
Meine Instrumente ..: Bach Stradivarius 190-37 und was man sonst noch so braucht von Piccolo bis Alphorn
Wohnort: Großraum Stuttgart

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von blechfan »

Die Frequenz entscheidet nur über die Tonhöhe, ob diese als hell oder dunkel empfunden wird, hängt von den Obertönen ab, die miterklingen. Und die sind abhängig von der Bauart des Instrumentes. Du kannst ja z.B. den gleichen Ton c° mit Trompete, mit Flügelhorn, mit Waldhorn, mit Posaune oder mit Tuba spielen, und jedesmal wird der Klang unterschiedlich sein, weil die Instrumente unterschiedlich gebaut sind, was Mensur, Schallbecher, Messingqualität angeht (Vermutlich gibt's noch mehr Faktoren, das wissen die Instrumentenbauer besser als ich). Und dann kommt noch das Mundstück dazu, mit unterschiedlicher Kesselgröße und- tiefe, Bohrung, Hinterbohrung, Material.
Und der Tonerzeuger, der auch nicht "genormt" ist. Also ganz viele Parameter, die den Klang beeinflussen.
Gruß blechfan
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von yara nadine »

Du wirst recht haben, wahrscheinlich ist es das ganze Spektrum an Frequenzen, die den Gesamtklang ausmachen. Festzuhalten ist wohl das C2 auf einer Tuba eine andere Frequenz hat als auf einer Trompete. Insgesamt gesehen ist es eben wohl nicht nur ein Sinuston, sondern ein Frequenz Spektrum.
Singvögelchen
Unverzichtbar
Beiträge: 1529
Registriert: Dienstag 18. Januar 2011, 22:53
Meine Instrumente ..: meistens C

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von Singvögelchen »

yara nadine hat geschrieben: Samstag 13. Oktober 2018, 17:17 Festzuhalten ist wohl das C2 auf einer Tuba eine andere Frequenz hat als auf einer Trompete.
Genau das stimmt nun so nicht. C2 bleibt C2, ca 523 Hz, egal auf welchem Instrument (Transpositionen mal außen vorgelassen)
Immer die tiefste Frequenz vom sogenannten Klangspektrum wirkt auf unser Ohr als der hörbare Grundton. Wenn der eine reine Sinusschwingung wäre (nur elektronisch erzeugbar...klingt nicht so dolle, kommt in der Natur so nicht vor) würden tatsächlich alle Instrumente auf dieser Tonhöhe exakt gleich klingen. Es schwingen aber im Klangspektrum immer noch eine Menge schnellerer Frequenzen mit, die in der Mischung den typischen Klang ergeben. Das Bild davon ähnelt dann immer ein bisschen einer Kurve vom EKG mit Zacken und Unwuchten. Je nach Instrument und Spieler variiert diese Mischung und nach persönlichem Geschmack werden diese Klangspektren als dunkel oder hell empfunden.
Meine Erfahrung ist außerdem, dass Musiker, die in bestimmten Frequenzbereichen deutliche Defizite beim Hörvermögen haben, auch erhebliche klangliche Einbußen hinnehmen müssen. Gemeint sind vor allem die sehr hohen Frequenzen im Bereich von 10 KHz und höher, die man nie als Grundton anspielen würde, aber die im Klangspektrum wesentliche Bestandteile sind. Wer diese Frequenzen nicht hört, wird diese auch nie in sein Klangspektrum aufnehmen können. Da nützt dann auch das teuerste Mundstück nix, leider.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
Benutzeravatar
duden
ExtremPoster
Beiträge: 468
Registriert: Donnerstag 29. Dezember 2005, 15:14

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von duden »

Ich erlaube mir noch, den Begriff der Formanten einzuwerfen - Wikipedia:

"Im Kehlkopf oder z. B. im Mundstück eines Blasinstrumentes wird zunächst ein Grundton mit zahlreichen Obertönen produziert. Erst im Klangkörper eines Musikinstrumentes bzw. auf dem Weg zwischen Kehlkopf und Mundöffnung wird aus diesem Spektrum ein Teil der Harmonischen, also Partial- bzw. Teiltöne oder Obertöne und Rauschanteile, gedämpft, ein anderer Teil durch Resonanz relativ gegenüber der Grundfrequenz und gegenüber anderen Obertönen verstärkt. Die Bereiche, bei denen eine maximale relative Verstärkung stattfindet, sind die Formanten. Stimmen und Instrumente besitzen oft mehrere Formantregionen, die nicht direkt aneinander anschließen.

Die Lage und Ausprägung der Formanten prägen maßgeblich die Klangfarbe (Timbre) eines Musikinstruments oder einer Stimme. Durch sie lassen sich Stimmen und auch Musikinstrumente voneinander unterscheiden – etwa die Stimmen zweier Frauen oder eine Geige von einer anderen."
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Re: Dunkler Klang - Heller Klang = Frequenz

Beitrag von yara nadine »

Sehr interessante Ausführungen, danke dafür....
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste