Lippe-Kieferposition

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Hassel
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Lippe-Kieferposition

Beitrag von Hassel »

Hallo Leute,

ich habe heute gemerkt, dass der Abstand meiner Unterseite Oberlippe zu Unterseite obere Schneidezähne viel kleiner ist, als am Unterkiefer/Unterlippe. Ich habe deshalb die Befürchtung, dass der Luftstom gestört wird? Meines erachtens habe ich auch eine zu kleine Kieferöffnung (nicht einmal ie Dicke eines Bleistiftes). Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.

Wie ist das bei euch so? Wie kann ich die Kieferöffnung etwas vergrößern, ohne die Lippen auseinander zu ziehen?
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Justus.
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von Justus. »

Hassel hat geschrieben:Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.
Hast du vorher mit aktiv nach unten gespanntem Kinn gespielt? Wenn ja, versuch das Kinn etwas lockerer zu lassen, um die Lippenöffnung trotz weiter geöffneten Kiefers klein zu halten. Wenn nein, versuch mal aktiv das Kinn nach oben zu bündeln. Damit das klappt, darfst du die Mundwinkel allerdings nicht zu sehr anspannen (kein Smile), sondern nur minimal nach innen durch die Bildung eines Frown Face.
dizzychrizzy
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von dizzychrizzy »

Hassel hat geschrieben:ich habe heute gemerkt, dass der Abstand meiner Unterseite Oberlippe zu Unterseite obere Schneidezähne viel kleiner ist, als am Unterkiefer/Unterlippe. Ich habe deshalb die Befürchtung, dass der Luftstom gestört wird?
Warum sollte das ein Problem für den Luftstrom oder überhaupt ein Problem bei Deinem Trompetenspiel sein?
Hassel hat geschrieben:Meines erachtens habe ich auch eine zu kleine Kieferöffnung (nicht einmal ie Dicke eines Bleistiftes).
Wie kommst Du darauf, was diese Öffnung zu klein ist? Hast Du ein Problem mit dem Sound? Wenn der Sound offen, rund und voll ist, dann ist die Kieferöffnung in Ordnung. Wir sind alle Individuen und haben einen unterschiedlichen Körperbau. Bleistiftdicke wäre OK...wie gesagt, wenn der Sound gut ist.
Hassel hat geschrieben:Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.
Der Effekt tritt ein wenn die Grundspannung der Corners fehlt. Die Corners sind für mich die (gut tastbaren) Muskeln links bzw. rechts der Mundwinkel.

Sollte die Kieferöffnung wirklich zu klein sein, dann sind übertriebene, durch Öffnen und Schließen des Kiefers erzeugte Vibratos ein brauchbarer Weg zu einer besseren Kieferposition. Dabei auf die Grundspannung der Corners achten. Das merkt man schon vor dem völligen Kontrollverlust am Absacken des Tons (Pitch).
Hassel
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von Hassel »

Hassel hat geschrieben:Hallo Leute,

ich habe heute gemerkt, dass der Abstand meiner Unterseite Oberlippe zu Unterseite obere Schneidezähne viel kleiner ist, als am Unterkiefer/Unterlippe. Ich habe deshalb die Befürchtung, dass der Luftstom gestört wird? Meines erachtens habe ich auch eine zu kleine Kieferöffnung (nicht einmal ie Dicke eines Bleistiftes). Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.

Wie ist das bei euch so? Wie kann ich die Kieferöffnung etwas vergrößern, ohne die Lippen auseinander zu ziehen?
Habe es früher so gelernt, ja. Mittlerweile habe ich gemegkt, bekomme ich durch das Anspannen des Kinns/Unterlippe (nicht zwangshaft nach unten ziehen) eine stabilere Ansatzmaske.
dizzychrizzy hat geschrieben:
Hassel hat geschrieben:ich habe heute gemerkt, dass der Abstand meiner Unterseite Oberlippe zu Unterseite obere Schneidezähne viel kleiner ist, als am Unterkiefer/Unterlippe. Ich habe deshalb die Befürchtung, dass der Luftstom gestört wird?
Warum sollte das ein Problem für den Luftstrom oder überhaupt ein Problem bei Deinem Trompetenspiel sein?
Hassel hat geschrieben:Meines erachtens habe ich auch eine zu kleine Kieferöffnung (nicht einmal ie Dicke eines Bleistiftes).
Wie kommst Du darauf, was diese Öffnung zu klein ist? Hast Du ein Problem mit dem Sound? Wenn der Sound offen, rund und voll ist, dann ist die Kieferöffnung in Ordnung. Wir sind alle Individuen und haben einen unterschiedlichen Körperbau. Bleistiftdicke wäre OK...wie gesagt, wenn der Sound gut ist.
Hassel hat geschrieben:Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.
Der Effekt tritt ein wenn die Grundspannung der Corners fehlt. Die Corners sind für mich die (gut tastbaren) Muskeln links bzw. rechts der Mundwinkel.

Sollte die Kieferöffnung wirklich zu klein sein, dann sind übertriebene, durch Öffnen und Schließen des Kiefers erzeugte Vibratos ein brauchbarer Weg zu einer besseren Kieferposition. Dabei auf die Grundspannung der Corners achten. Das merkt man schon vor dem völligen Kontrollverlust am Absacken des Tons (Pitch).

Wieso das ein Problem sein soll? Mein Gefühl ist, dass die obere Zahnreihe weit im Mundstück liegt und somit den Luftstrom in die Seele des Mundstückes blockiert/erschwert.

Zu kleine Kieferöffnung, da ich den Kiefer in der Höhe weiter zumache und der Ton dünner wird. Wenn es in die Höhe geht unterstütze ich die Zungenbewegung mit dem Kiefer und das ich mMn schlecht. Habt ihr Übungen um die Zunge vom Kiefer zu entkoppeln? Ich denke dann wird auch die Verkleinerung der Kieferöffnung in der Höhe verbessert werden.

Was meinst du das mit den üübertriebenen Vibratos? Einen Ton aushalten und den Unterkiefer öffnen und schließen?
dizzychrizzy
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von dizzychrizzy »

Möglicherweise setzt Du das Mundstück zu hoch an den Lippen an. Darüber lässt sich aber nur spekulieren, wenn man Dich nicht spielen gehört und gesehen hat.

Möglicherweise drückst Du auch zu sehr und zu viel Oberlippe im Mundstück blockiert den Luftstrom. Die Ursache hiervon ist eine unzureichende Luftzufuhr. Diese würde auch erklären, warum es in der Höhe zumacht.

Ich würde mich auf die Luft konzentrieren und damit beschäftigen und dann lösen sich vermutlich viele Probleme von selbst und ohne allzu groß darüber nachdenken zu müssen. Auch die Kieferöffnung kann dann überhaupt erst größer werden.

Über eine Entkopplung von Zunge und Kiefer würde ich nicht nachdenken, dabei nimmt Du vermutlich die falsche Ausfahrt.

Das übertriebene Vibrato geht so wie Du es schreibst. Probiere einfach ein bisschen damit herum, Du kommst schnell auf die Idee, wie Du damit weiterkommst und extremere Öffnungen hinbekommst („extrem“ bei uns natürlich alles im Millimeterbereich...).

Am Ende bleibst Du einfach in der Position in der es am besten klingt und sich gut (wenn auch anfangs ungewohnt) anfühlt. Wenn dann das Stimmgerät noch grünes Licht gibt, wirst Du sehen und hören, wie viel einfacher es ist besser zu klingen. Trompetespielen ist nur ein Trick, keine Wissenschaft ;-)
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von GT-Karl »

Hassel hat geschrieben: Wieso das ein Problem sein soll? Mein Gefühl ist, dass die obere Zahnreihe weit im Mundstück liegt und somit den Luftstrom in die Seele des Mundstückes blockiert/erschwert.
Hallo Hassel,

ich hab mir nur mal diese Aussage vorgenommen, bist du der Ansicht, dass man den Luftstrom direkt in die Seele, Bohrung des Mundstücks lenken muss? Wie kommst du darauf?

Gruß Karl
yogi
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von yogi »

Hallo Hassel,

vergiß den Quatsch und kauf dir das BE Buch von Jeff Smiley.
Beginne mit den Roll Out Übungen ...
Für mich der beste methodische Ansatz. In den Übungen steckt m.E. viel mehr, als Jeff Smiley dazu erzählt. :wink:
Chuckster
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Re: Lippe-Kieferposition

Beitrag von Chuckster »

Justus. hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2018, 22:38
Hassel hat geschrieben:Wenn ich die Kieferöffung vergrößern möchte, ohne die Lippenöffnung zu vergrößern, kann ich nur den Unterkiefer absenken, wodurch ich das Gefühl habe, die Unterlippe hat keinen Gegenpart mehr.
Hast du vorher mit aktiv nach unten gespanntem Kinn gespielt? Wenn ja, versuch das Kinn etwas lockerer zu lassen, um die Lippenöffnung trotz weiter geöffneten Kiefers klein zu halten. Wenn nein, versuch mal aktiv das Kinn nach oben zu bündeln. Damit das klappt, darfst du die Mundwinkel allerdings nicht zu sehr anspannen (kein Smile), sondern nur minimal nach innen durch die Bildung eines Frown Face.
Ich experimentiere seit einigen Wochen mit dem Ansatz rum, wobei es in diese Richtung "frown" bei paralleller Kieferhaltung tendiert.
Das klappt soweit ganz gut, jedoch kann ich die Bedenken von Hassel soweit bestätigen:

Zur Zeit fehlt bei mir gefühlt die Unterstützung der Unterlippe durch die Zähne. Eine Bündelung der Kinnmuskulatur bietet zwar etwas Abhilfe, jedoch nicht genug. So wackelt beim Anstoß die Mundgegend mit und das nicht weil der Kiefer sich bewegt, sondern weil der abrupte Luftdruckunterschied nicht ausreichend kompensiert werden kann. Die Lippen "spannen" sich nicht mehr eng vor die Zahnreihe und Luft drückt diese nach vorne weg. Ganz zu Lasten der Artikulation.

Eine mögliche und erprobte Abhilfe wäre stärkerer Anpressdruck, was ich jedoch als nicht erstrebenswert halte.

Ob sich das irgendwann im Laufe des Übens ändert, da Lippen, Zunge und Luft besser koordinieren kann ich nicht beurteilen. Würde mich aber auf eine Einschätzung freuen. :Hä:
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