Übungs Intervalle

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Übungs Intervalle

Beitrag von yara nadine »

Guten Morgen
Ich habe in den letzten Tagen darüber nachgedacht Übungs Intervalle zu machen. Das heißt, maximal dreimal am Tage die Trompete in die Hand zu nehmen. Momentan schaffe ich bei einer Übungsssession so ca. eine gute Stunde.
Meine Frage wäre es, wie mache ich das am besten. Ich würde mich pro Session so 5-10 Minuten einspielen. Wie weit sollte man pro Intervall dann gehen? Aufhören bevor man an seine Grenzen kommt. Oder ist besser bis an die Grenzen zu spielen. Da wäre die Frage, ob man dann überhaupt noch die anderen zwei Sessions schafft. Da Lippen und alles schon sehr gereizt ist und die Pausen zeit eben vielleicht zu knapp ist und man mehr kaputt macht als das es hilft.... was meint Ihr denn so?
Liebe Grüße Naddy
Benutzeravatar
womei
NormalPoster
Beiträge: 49
Registriert: Mittwoch 7. Dezember 2011, 15:05
Meine Instrumente ..: Bach Strad. LR180ML37
Yamaha D/Eb
Selmer Hoch-G
Selmer-Hoch-Bb

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von womei »

Bei Übungseinheiten geht es nicht nur um die "körperliche Frische" (Ansatz etc.) sondern auch (und nach meinem Dafürhalten überwiegend) um die mentale "Frische". Wie lange kannst Du dich auf höchstem Niveau konzentrieren?
Du solltest eher in Intervallen von 10 bis 15 Minuten denken. Dann sparst du dir auch, das du dich immer wieder einspielen musst. (was auch immer du darunter verstehst)
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von yara nadine »

Also für mich ist einspielen generell, spielen von Longtones und eben spielen im unteren Bereich, um die Lippen einzuspielen, bevor man eben hochgeht und an seinen Grenzen arbeitet.
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von buddy »

yara nadine hat geschrieben:Da Lippen und alles schon sehr gereizt ist...
Wenn Du so etwas spürst, dann finde ich, dass es für diesen Tag höchste Zeit zum Aufhören ist.

Natürlich spürt man das Üben, vor allem in der Mundwinkelumgebung und auch in den Lippen als leichte Ziehen, aber "sehr gereizt" verstehe ich anders und als Warnsignal. Sollte das öfter auftreten, dann könntest Du prüfen, ob Du ausreichend auf den nicht allzu großen Mundstückdruck achtest und beim Spielen tatsächlich die Gelegenheiten zur Entlastung der Lippe nutzt.

Wenn Du viel auf dem Mundstück buzzt und es dabei nur mit zwei Fingern hältst, kann ein relativ geringer, aber genügender Mundstückdruck viel leichter zur Gewohnheit werden als allein durch Üben auf dem Instrument. Dazu kommt natürlich der weitere Nutzen dieser Übungsmethode für die Ansatz-/Atemkoordination.

Für Intervallübungen und die damit verwandten Naturtonbindungen (gemeinsamer Name Lip Flexibility) gibt es viele bewährte Übungen. Als gute Zusammenstellungen "für Alles" kenne ich vor allem Max Schlossberg, Daily Drills und John Daniel, Special Studies, in beiden sind verschiedene Intervallübungen ein Teilbereich. Während Schlossberg bis auf ein lesenswertes Vorwort ausschließlich Noten enthält, erklärt John Daniel seine Übungen samt Ausführungshinweisen sehr gut. Seine Kapitel enthalten die Übungen in vier Anforderungen an die Spieltechnik und am Ende des Hefts werden Übungspläne vorgeschlagen, das alles erleichtert natürlich den Einstieg.

Vor allem auf Lip Flexibility in Form von Naturtonbindungen ausgerichtet sind Charles Colin, Advanced Lip Flexibilities Complete; Earl D. Irons, 27 Groups of Exercises und Bai Lin, Lip Flexibilities.

Schöne Etüden zum Thema sind z.B. Nummer 1 und Nummer 11 des insgesamt empfehlenswerten Heftes Frits Damrow, Bel Canto for Brass.

Wenn man immer wieder (oder auch ziemlich lange) einspielen muss, dann deute ich das als deutlichen Hinweis auf Baustellen.
Benutzeravatar
Justus.
ExtremPoster
Beiträge: 363
Registriert: Samstag 13. Dezember 2008, 21:52
Meine Instrumente ..: .

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von Justus. »

Unabhängig von der zur Verfügung stehenden Übungszeit würde ich nicht versuchen, mich unbedingt auszupowern.

Beim Üben geht es primär darum, das Muskelgedächtnis zu trainieren. Überforderst du deinen Ansatz (z. B. durch zu wenige bzw. zu kurze Pausen), gewöhnt sich dein Körper daran, mit dem Gefühl, abgeblasen zu sein, zu spielen. Und das Spiel in abgeblasenem Zustand basiert tendenziell auf erhöhtem Mundstückdruck, den man sich nicht angewöhnen bzw. abgewöhnen sollte.

Zum Thema Pausen: Versuch, neben den Pausen zwischen den Intervallen unbedingt auch auf kleinere Pausen zu achten. Setz also, nachdem du eine Übung etc. gespielt hast, die Trompete auch mal für einen Moment ab.

Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass ich mich besser fühle, wenn ich am Vortag nicht geübt habe, als wenn ich am Vortag "schlecht" (zu wenig Pausen, zu anstrengend) geübt habe.
yara nadine
SuperPoster
Beiträge: 111
Registriert: Samstag 9. Juli 2016, 23:17
Meine Instrumente ..: Kato Mosel 2013, Hermuth Gelsenkirchen
Wohnort: Essen
Kontaktdaten:

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von yara nadine »

Vielen Dank für Eure Antworten, ich habe für mich ein Übungsplan. Den spreche ich von Woche zu Woche mit meinem Trompeten Lehrer ab. Also, ich habe Hilfe und muß mich nicht alleine durchkämpfen....
LG Naddy
MusicPlay
Gerade Registriert
Beiträge: 1
Registriert: Freitag 15. November 2013, 16:33
Meine Instrumente ..: Trompete, Flügelhorn, Waldhorn

Re: Übungs Intervalle

Beitrag von MusicPlay »

yara nadine hat geschrieben:Also für mich ist einspielen generell, spielen von Longtones und eben spielen im unteren Bereich, um die Lippen einzuspielen, bevor man eben hochgeht und an seinen Grenzen arbeitet.
Sehe ich genauso! Vor allem kann man's auch übertreiben. Es ist und bleibt übungssache und veranlagung!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 22 Gäste