Rauschen!

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Stefan8
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Rauschen!

Beitrag von Stefan8 »

Gleich zur Sache!

Vor ca. 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass, wenn ich mein Unterkiffer etwas nach vorn schiebe, mir das Spielen in Hinsicht auf Höhe und Ausdauer wesentlich leichter fällt. Selten habe ich so ein gutes Gefühl auf der Trompete gehabt. Doch nach einer wirklich anstrengenden Probewoche (na gut, ich hab auch einmal beim Üben wirklich übertrieben) spüre und höre ich, dass ein Teil meiner Oberlippe vibriert und somit ein Rauschen (man könnte sagen ein zweiter Ton) entsteht. Ich muss nicht lange spielen, bis ich wieder merke wie es zu krächzen beginnt.

Ich habe es mit kürzeren Übeeinheiten, Trockenübungen und Buzzing versucht, aber das widerliche Rauschen kehrt immer wieder zurück. Ich spiele ein Gewa-Cup 3C Mundstück.

Ich hoffe mir kann bald jemand helfen (ich habe einen Lehrer, jedoch ist der nächste Unterricht erst in einer Woche und solange halte ich nicht durch, ohne jemanden um Hilfe zu bitten), denn ansonsten wird meine Trompete, aufgrund steigender Frustration, irgendwann an der Wand landen!
buddy
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Re: Rauschen!

Beitrag von buddy »

Ferndiagnosen sind mit Vorsicht zu genießen, deshalb eher als Anregung zur Selbstbeobachtung gemeint:
vielleicht übst Du einfach mehr (am Stück), als dir gut tut.
Das feine Lippengewebe streikt dann irgendwann und es gibt gar nicht so wenige Trompeter, bei denen das zu ernsten Problemen führt.
http://www.edition-vonderwoeste.homepag ... tonie.html

Ganz abgesehen davon sind 2 Wochen meines Erachtens zu wenig Zeit, um den Wert einer geänderten Übungsroutine zu bewerten. Für eine sinnvolle Diskussion müsste man auch den kompletten Ablauf der Überoutine samt eingeschobener Pausen kennen.
Grundsätzlich geht es darum, beim Üben ausreichend viele kleine Pausen zu machen, damit der Ansatz möglichst lange frisch bleibt und keine "Tricks" angewendet werden müssen (z.B. Mundstück fester andrücken, Mundstückposition verschieben). Wird der Ansatz müde, ist es eine Überlegung wert für den Tag aufzuhören oder zumindest stundenlang zu pausieren.
Singvögelchen
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Re: Rauschen!

Beitrag von Singvögelchen »

Ganz klares Anzeichen von Überlastung, gönn dir ein Päuschen!

Was du aber beschreibst, ist sehr schlüssig: du hast die Oberlippe stark entlastet, indem du den Unterkiefer vorgeschoben hast, im Prinzip eine gute Sache. Nur hast du es anscheinend leicht übertrieben damit, sodass momentan kein Gleichgewicht zwischen Ober- und Unterlippenspannung besteht. Vielleicht ist auch die Unterlippe jetzt "platt". Nach zwei Tagen Pause versuch den Unterkiefer nur halb so weit vorzuschieben wie bisher, dann müsstest du auch wieder genug Druck oben verspüren und gleichzeitig die Kraft haben, beide Lippen straff zu halten. Wenn du es dennoch einfach nicht lassen kannst, dann spiel ein paar leise Töne in der Mittellage, die gelingen ziemlich gut rauschfrei. Dann stimmt auch das Verhältnis Ober-Unterlippe.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Rauschen!

Beitrag von beani »

Zu einer Pause hätte ich dir jetzt auch geraten. Zusätzlich kannst du ein bisschen Gymnastik für dein Gesicht machen.
Stefan8
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Re: Rauschen!

Beitrag von Stefan8 »

Erstmal,

Danke für eure schnellen Antworten!!!!

Mein Lehrer sagt in solchen Situationen auch immer, dass ich alles ein bisschen ruhiger angehen sollte. :mrgreen:

Durch diesen Rückschlag ist mir wenigstens wieder bewusst geworden, dass ich in Sachen Stütze, Luftführung und Mundstückdruck noch lange nicht am Ziel bin! :wink:

Zum Abschluss noch 2 Fragen:

1) @Beani: Was meinst du genau mit Gymnastik?
2) Hättet ihr noch welche Tipps um den Druck auf den Lippen (ja ja, ganz ohne Druck kann man nicht spielen, meiner Meinung nach aber drücke ich mehr als nötig wäre) zu verringern und mehr Vertrauen in den Luftstrom gewinnen kann?
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Re: Rauschen!

Beitrag von Singvögelchen »

Stefan8 hat geschrieben: 2) Hättet ihr noch welche Tipps um den Druck auf den Lippen (ja ja, ganz ohne Druck kann man nicht spielen, meiner Meinung nach aber drücke ich mehr als nötig wäre) zu verringern und mehr Vertrauen in den Luftstrom gewinnen kann?
Naja, leise spielen hilft da immer. (Aber bitte nicht stundenlang!!!) Du musst die Lippe bei der verhältnismäßig geringen durchströmenden Luftmenge mit Lippenspannung (Ringmuskel...) offenhalten. Alle schlechten Ansprachen sind dann Indizien dafür, dass ebendiese Lippenspannung nicht ausreicht (Lippe klappt zusammen, Luft staut sich, der nächste Ton plauzt unangenehm heraus...) Und auf die Tonqualität kannst du im piano auch viel besser achten. Auch die Atemstütze muss sehr gut funktionieren, denn es ist viel schwerer, einen dünnen Luftstrom mit wenig Volumen konstant zu halten.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Rauschen!

Beitrag von Singvögelchen »

Stefan8 hat geschrieben: 1) @Beani: Was meinst du genau mit Gymnastik?
1. Einfach massieren mit den Fingerspitzen über das Gesicht, Kinn, Lippen hilft sehr bei der Erwärmung, steigert einfach die Durchblutung.
2. Was ich ganz selten mal mache: ich nehme die Ultraschallzahnbürste und massiere das Lippenrot mit der Bürstenrückseite, interessantes Gefühl. Mach ich aber aus Vorsichtsgründen nur abends, nicht vorm Spielen. Will sagen, dieses Konzept ist noch in der Erprobung, nehme gerne Erfahrungen entgegen.
3. Trompetenansatz formen und Luft durch die Öffnung strömen lassen. Diese Luft mit leichten rhythmisierten Anstoßübungen garnieren, das zieht nach kurzer Zeit sehr angenehm in den Mundwinkeln.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Rauschen!

Beitrag von beani »

Danke Singvögelchen, genau an sowas hatte ich gedacht. In Anlehnung an die Überungen die Schauspieler absolvieren um ihre Gesichtsmuskeln zu lockern und so aktivieren.
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