Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

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Jens92
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Jens92 »

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wernertrp
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von wernertrp »

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Tobias
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Tobias »

Ich habe mir das gerade angeschaut und mir vorgenommen, daran zu arbeiten.
Charlie ist wirklich der Hammer!

Gruß
Tobias
Jens92 hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ

Beste Grüße
Jens

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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Deakt_20190109 »

" First air, then buzzing "

Sobald man nur Luft aus dem Mundstück rausbekommt und es dann aufs Mundrohr ohne Stimmzug drauf zieht, fängt es an aus dem Mundrohr zu buzzen. Das sogenannte Leadpipe-Buzzing ! Meiner Meinung ist es unerlässlich um leise und ausdauernd spielen zu können.
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Sandu »

Sehr geiles Video!
Werde das eventuell auch demnächst mal in Angriff nehmen.
Schön fand ich auch den Kommentar über die Pädagogen, die immer nur sagen, "it's all about the Air“. Das kann man nur sagen wenn das Setting passt :gut:
Blas!
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Blas! »

Jens92 hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ

Beste Grüße
Jens
Sehr hilfreiches Video, insbesondere für diejenigen, die bislang irgendwie random-mäßig ansetzen. Über die gezeigten Schritte kann man sich eine konsistente Art des Ansetzens angewöhnen, die "middle-off-the-road" und somit sicherlich nicht verkehrt ist. Eine Konstante mehr...

:huepf: :huepf:
Blas!
Jens92
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Jens92 »

Guten Morgen zusammen!

Hier noch ein hilfreiches Video, wie ich finde:

https://www.youtube.com/watch?v=u1TCRsm_VeU


Kurzer Zwischenstand von meiner Seite:

Nachdem ich Charlies Video zum Ansetzen geschaut hatte, habe ich mein Setting nochmals überprüft. Als ich die vier Schritte noch einmal exakt so angewendet habe wie beschrieben, musste ich feststellen, dass sich mein Setting etwas anders anfühlt als zuvor. Zunächst war es echt ungewohnt und es fühlte sich sogar ein wenig unangenehm an. Und zwar so, dass es gefühlt so offen war, dass ich auch dachte "Man, wie soll ich so noch in die Höhe kommen?". Aber es fühlt sich insofern entscheidend anders an, dass jetzt alles viel gleichbleibender an Ort und Stelle sitzt. Ich kann so fast machen was ich will, aber wenn es einmal sitzt, dann habe ich kaum Spielraum, die Lippen einzurollen (natürlich nicht gewollt) oder die Position in irgendeiner Form zu verändern. Ein weiteres Symptom ist, dass meine Ansatzmuskulatur, bei mir besonders die Mundwinkel, viel stärker beansprucht werden als zuvor. Erst dachte ich, dass die Beanspruchung sogar zu groß ist, weil ich sofort nach ein paar Minuten ermüdet war. Ich entschied mich jedoch, dem Ganzen ein bisschen Zeit zu geben und zu schauen wie sich die Ausdauer entwickelt. Und ich muss sagen, es wird. Es dauert, aber sowohl Regeneration als auch Ausdauer verbessern sich. Der Sound ist wieder ein wenig offener und resonanter, weil ich das Gefühl habe, dass noch mehr Lippe schwingt. Die Höhe ist wieder ein wenig eingebrochen, aber das zeigt mir nur, dass vorher das Setting dafür dann nicht ideal war. Ich habe Charlie von meinen Ausdauerproblemen erzählt und er meinte, ich solle jeden Tag Arban S.42, Nr. 16ff (keine Ahnung, welche Ausgabe -> Fischer Verlag?) spielen und zwar bis zur Ermüdung und sogar etwas darüber hinaus. Bei Nr. 16 mit den halben Noten angefangen und dann direkt weiter zur nächsten Übung, nach kurzem Absetzen. Er meinte, er habe zu Beginn auch nicht einmal die erste Übung durchhalten können und so ging es mir auch in etwa. Auch wenn ich es mal wieder nicht geschafft habe, kontinuierlich zu üben in letzter Zeit (Schande über mein Haupt), habe ich gestern von Nr. 16 an, 2,5 Seiten am Stück spielen können. Das seien auch die Fortschritte, die zu erwarten sind. Er habe nach 4 Wochen die ersten 4 Seiten am Stück spielen können. Das in Kombination mit der Jon Faddis Übung (Dreiklänge chromatisch aufwärts mit viel decrescendo) sollte den zu erwartenden Erfolg bringen, zumindest was Höhe und Ausdauer angeht.
Als ich die Übungen eine Naturtonstufe tiefer mit einer Schülerin gespielt habe, musste ich feststellen, dass wir beide eine ähnliche Ausdauer haben. Das hat mich im ersten Moment erschrocken, bestätigt mir letztlich aber nur, dass ich zuvor immer noch nicht ideal angesetzt habe und die Muskulatur schlicht nicht ausgebildet ist. Folgt man jedoch Charlies Konzepte und macht konsequent tägliche Übungen, so sollten schnell weitere Fortschritte zu verzeichnen sein.

Noch eines: Durch das etwas veränderte Ansetzen, fühlt sich der Schilke-Rand plötzlich nicht mehr so bequem für mich an. Ich spiele zurzeit wieder ein Tilz 7D oder aber auch manchmal mein Monette B6LDS1 oder ein Bach 10 1/2C. Mich überrascht es, dass ich wieder besser mit Bach-Mundstücken zurecht komme. Vorher dachte ich, dass der Rand meinen Ansatz einfach nicht vernünftig im Kessel halten kann und alles hin und her rutscht. Das ist jetzt nicht mehr so und ich kann mehr oder weniger alle Ränder spielen, ohne, dass sich irgendwas unangenehm anfühlt, von persönlichen Präferenzen jetzt mal abgesehen. Das zeigt mir nur, dass das Setting jetzt stabiler und konsistenter sitzt und bin gespannt, wo die Reise hingeht. Am Mittwoch werde ich Charlie von meinen Erfahrungen berichten und melde mich anschließend wieder.

Sollte jemand ähnliche Erfahrungen gemacht haben, würden mich diese brennend interessieren!

Bis dahin & beste Grüße

Jens
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von GT-Karl »

Hallo Jens,

Nachdem ich mir das Video angesehen habe, hab ich bei nächster Gelegenheit natürlich sofort mal meine Routine damit verglichen. Mir war schon klar dass ich sehr ähnlich ansetze, aber es ist exakt das gleiche Muster. Fand ich beruhigend, ich schließe die Lippen allerdings nicht ganz so konsequent bevor ich das Mundstück aufsetze, also rolle nicht das Lippenrot ganz ein. Auf jeden Fall eine brauchbare Konstante wie hier schon in einem früheren Beitrag bemerkt wurde !

Gruß

Karl
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von OldEmo »

Hallo Jens,

Danke für den Link, hat mir viel gebracht. Diese Art anzusetzen war mir bei manchen Trompetern auch schon aufgefallen, allerdings eben nicht als das, was es ist - eher als Angewohnheit, beim Ansetzen eine Grimasse zu ziehen. Ich habe das mal ein paar Tage probiert, und tatsächlich wird der Ansatz konsistenter und die Artikulation auch sauberer. Der Luftfluß ist besser, weil ich mehr als vorher darauf achte, daß die Lippenöffnung nicht zu klein wird. Ich merke auch, daß nun andere Gesichtsmuskeln aktiv werden, die sich wohl erst mal daran gewöhnen müssen.

Insgesamt geht vieles besser, aber nichts wirklich schlechter. Danke nochmals!

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Justus.
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Justus. »

Bis Minute 34 finde ich das Video wirklich sehr gut, da ich das Ansetzen selten so systematisch beschrieben gesehen habe.

Was er danach (ab 34:00) zum Thema Ansatz sagt, halte ich aber für ziemlich hanebüchen und nicht hilfreich:
Charlie Porter hat geschrieben: (..)The higher you go, the more the lips are gonna be inclined to press towards one another (..)


Das mag bei der klassischen Farkas-Lehre so sein. Das aber als effizientere Spielweise (verglichen mit der Nutzung des Kinns nach oben) in der Höhe zu verkaufen, halte ich für ziemlich lächerlich.

Die Anweisung "die Lippen aufeinander zu pressen und gleichzeitig mit dem Kinn nach unten zu ziehen" erinnert mich ein wenig an "Linker Fuß auf's Gas und rechter auf die Bremse". Dann doch lieber gleich den rechten Fuß auf's Gas (Kinn in der Höhe nach oben zur Verkleinerung der Lippenöffnung) und den linken in Ruhe lassen (Lippen nicht aufeinander pressen). Nach dem Farkas-Ideal spielen nämlich, anders als Porter suggeriert, m.E. nur sehr wenige im High-Note-Bereich versierte Trompeter.
Blas!
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Blas! »

Justus. hat geschrieben:Bis Minute 34 finde ich das Video wirklich sehr gut, da ich das Ansetzen selten so systematisch beschrieben gesehen habe.

Was er danach (ab 34:00) zum Thema Ansatz sagt, halte ich aber für ziemlich hanebüchen und nicht hilfreich:
Charlie Porter hat geschrieben: (..)The higher you go, the more the lips are gonna be inclined to press towards one another (..)


Das mag bei der klassischen Farkas-Lehre so sein. Das aber als effizientere Spielweise (verglichen mit der Nutzung des Kinns nach oben) in der Höhe zu verkaufen, halte ich für ziemlich lächerlich.

Die Anweisung "die Lippen aufeinander zu pressen und gleichzeitig mit dem Kinn nach unten zu ziehen" erinnert mich ein wenig an "Linker Fuß auf's Gas und rechter auf die Bremse". Dann doch lieber gleich den rechten Fuß auf's Gas (Kinn in der Höhe nach oben zur Verkleinerung der Lippenöffnung) und den linken in Ruhe lassen (Lippen nicht aufeinander pressen). Nach dem Farkas-Ideal spielen nämlich, anders als Porter suggeriert, m.E. nur sehr wenige im High-Note-Bereich versierte Trompeter.
Hallo Justus,

das sehe ich ein wenig anders. Ich denke, dass C. Porter grundsätzlich richtig liegt, wenn er empfiehlt, das Kinn sich nicht nach oben bündeln zu lassen, da dadurch die Gefahr besteht, dass die Ansatzphysiognomie ineinander geschoben und instabiler wird. Meiner persönlichen Meinung nach ist das Kinnbündeln, das bei manchen High-Note-Spielern in der Extremlage zu beobachten ist (bei schwächeren Spielern auch schon weit unterhalb dieser Lage) kein Ausdruck willentlichen Supports der Ansatzphysiognomie ist, sondern vielmehr Anzeichen des bevorstehenden Kollapses der Muskulatur infolge Überlastung im (individuellen) Grenzbereich. A propos High-Note-Spieler und Farkas-Ideal: Bei Cat Anderson, Jon Faddis, Patrick Hessions (um nur 3 Beispiele zu nennen) sieht das Kinn doch sehr nach Farkas aus.

Klar, es gibt auch Gegenbeispiele, James Morrison etwa, aber der Mann kommt eh vom Mars. :wink:



Grüße
Blas!
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Deakt_20190109 »

Justus. hat geschrieben:Die Anweisung "die Lippen aufeinander zu pressen und gleichzeitig mit dem Kinn nach unten zu ziehen"
Korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte, aber er erklärt doch ständig das es das ist was man NICHT machen sollte, also die Lippen aufeinander zu pressen, sondern nach dem Ansetzen sollte ein Spalt zwischen den Lippen vorhanden und das ist in meinen Augen als andere als Pressen.

Und wenn du mal ohne Mundstück nur Luft aus dem Mund abströmen lässt (Einatmen "Ahh" -> Ausatmen "Uhh"), dann stellst du fest das Kinn automatisch nach UNTEN gezogen wird und die Unterlippe nach OBEN.

Was mir noch nicht gelingt ist, die Lippen in der Stellung ruhen zu lassen und nur die äußeren Muskeln zu benutzen, wie er es ab 48:40 zeigt. Besser gesagt, ich arbeite bei Bindungen zu sehr mit den Lippen.
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Justus.
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Justus. »

Blas! hat geschrieben:
Hallo Justus,

das sehe ich ein wenig anders. Ich denke, dass C. Porter grundsätzlich richtig liegt, wenn er empfiehlt, das Kinn sich nicht nach oben bündeln zu lassen, da dadurch die Gefahr besteht, dass die Ansatzphysiognomie ineinander geschoben und instabiler wird. Meiner persönlichen Meinung nach ist das Kinnbündeln, das bei manchen High-Note-Spielern in der Extremlage zu beobachten ist (bei schwächeren Spielern auch schon weit unterhalb dieser Lage) kein Ausdruck willentlichen Supports der Ansatzphysiognomie ist, sondern vielmehr Anzeichen des bevorstehenden Kollapses der Muskulatur infolge Überlastung im (individuellen) Grenzbereich. A propos High-Note-Spieler und Farkas-Ideal: Bei Cat Anderson, Jon Faddis, Patrick Hessions (um nur 3 Beispiele zu nennen) sieht das Kinn doch sehr nach Farkas aus.

Klar, es gibt auch Gegenbeispiele, James Morrison etwa, aber der Mann kommt eh vom Mars. :wink:

Grüße
Hi Blas,

ich gebe dir insofern Recht, dass man bei der Nutzung des Kinns nach oben einiges falsch machen kann und einige schwache Spieler so tatsächlich sehr begrenzten Erfolg haben.
Ich bin aber davon überzeugt, dass in der Kinn-Diskussion ein grundsätzliches und fatales Missverständnis herrscht: Spielt man mit sehr offenem Kiefer und zieht das Kinn hoch, um die Lippen aufeinander legen zu können, sieht das Kinn zwar recht "flach" aus, ist es aber nicht. Der Kollege hier spielt z. B. mit TCE (Kiefer offen, Kinn nach oben, Zunge weit vorne) und trotzdem sieht sein Kinn (ähnlich denen der von dir genannten Virtuosen) vermeintlich "flach" aus. Das ist es aber eindeutig nicht. Herb Smith, ebenfalls bekennender TCE-Spieler, ist auch ein gutes Beispiel. Der wichtigste Unterschied zum tatsächlichen Flachkinn ist dabei, dass die Bewegung des Obicularis Oris nach innen geht, während sie bei Farkas nach außen (weg vom Zentrum) geht.



Bei der korrekten Nutzung des Kinns sieht man gar nicht so viel Bewegung (hängt auch von der Lautstärke ab), das Kinn ist nur in allen Registern grundsätzlich höher als bei Farkas, da der Kiefer weit geöffnet ist. Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man die Zunge recht weit vorne an der Lippenöffnung einsetzt (bei Patrick Hession weiß ich z.B., dass er mit permanentem Kontakt zur Unterlippe spielt), um zu verhindern, dass die Unterlippe auf die Zähne trifft. Oft sieht man bei dieser Spielweise auch eine Art "Bulge" an der Unterlippe, wie z.B. bei Maurice Andre, Harry James oder Maynard Ferguson.

Achte mal darauf: Die überwiegende Mehrheit der High-Note Trompeter spielt m.E. mehr oder weniger nach diesem Ideal, was ausdrücklich nicht unbedingt Hard-Core TCE bedeuten muss.
Zuletzt geändert von Justus. am Donnerstag 25. Mai 2017, 14:47, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Justus. »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:
Justus. hat geschrieben:Die Anweisung "die Lippen aufeinander zu pressen und gleichzeitig mit dem Kinn nach unten zu ziehen"
Korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte, aber er erklärt doch ständig das es das ist was man NICHT machen sollte, also die Lippen aufeinander zu pressen, sondern nach dem Ansetzen sollte ein Spalt zwischen den Lippen vorhanden und das ist in meinen Augen als andere als Pressen.

Und wenn du mal ohne Mundstück nur Luft aus dem Mund abströmen lässt (Einatmen "Ahh" -> Ausatmen "Uhh"), dann stellst du fest das Kinn automatisch nach UNTEN gezogen wird und die Unterlippe nach OBEN.

Was mir noch nicht gelingt ist, die Lippen in der Stellung ruhen zu lassen und nur die äußeren Muskeln zu benutzen, wie er es ab 48:40 zeigt. Besser gesagt, ich arbeite bei Bindungen zu sehr mit den Lippen.
Bei Farkas wird die Tonhöhe durch Lip-to-Lip Compression gesteuert. "Aufeinanderpressen" ist dafür ein zugegebenermaßen negativ konnotierter Begriff, "Änderung der Lippenspannung" wäre eine neutralere Alternative.
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Re: Charlie Porter & Ich - Ansatzanpassungen/Überbiss

Beitrag von Deakt_20190109 »

Justus. hat geschrieben:Der wichtigste Unterschied zum tatsächlichen Flachkinn ist dabei, dass die Bewegung des Obicularis Oris nach innen geht, während sie bei Farkas nach außen (weg vom Zentrum) geht.
Nein, der Obicularis Oris Muskel zieht sich ins Zentrum und der Levator und der Depressor Muskel ziehen sich vom Zentrum weg (s. Bild).

Ob das jetzt bei Farkas genau so zu trifft, weiß ich nicht dazu bin ich zu faul das Buch jetzt durch zu lesen, aber bei Charlie Porter aufjedenfall ! Wenn du mehr Information haben willst empfehle ich dir Charlie´s E-Book zu kaufen.

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