geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Sprösschen
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geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von Sprösschen »

Liebe Trompeter,

per Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen und erhoffe mir von ein paar Erfahrenen schnelle Hilfe:

Ich spiele seit 12 Jahren an einer österreichischen Musikschule Trompete, übe aber erst seit knapp eineinhalb Jahren regelmäßig, fast täglich mit zwischendurch einigen mehrtägigen/-wöchigen Pausen. Schon öfter habe ich meine Lippen überanstrengt (zu viel Druck) und musste dann einige Tage pausieren, damit der Ansatz wieder funktioniert (habe whs eine schlechte Technik...).
Jetzt habe ich das Problem, dass ich in zwei Tagen meine Abschlussprüfung habe (die öffentlich zugänglich und deshalb als Konzert aufgezogen ist). Habe einiges an Zeit (auch für Organisatorisches) investiert und möchte, dass es perfekt wird, aber - whs durch eine Mischung aus zu viel Druck beim Spielen sowie psychischem Druck und vielleicht auch allergisch bedingt - ist meine Lippe leicht angeschwollen und "bamstig", sodass ich mir beim Spielen schwerer tue und nach jedem Stück einige Minuten pausieren muss, da die Höhe sonst gar nicht mehr funktioniert. Im Jänner gings mir wegen zu vielem Üben auch schon so, da habe ich einfach zwei Wochen nicht gespielt.
Jetzt MUSS ich aber wegen der Prüfung funktionieren, habe mich sowieso schon die ganze Woche zurückgehalten und deshalb nicht viel üben können, obwohl ich immer wieder zwischendurch gespielt habe. Heute habe ich das erste Mal das ganze Programm durchgespielt (eben mit langen Pausen dazwischen) und jetzt habe ich Angst, dass es morgen wieder noch schlimmer ist, da der Zahnabdruck in meiner inneren Oberlippe nie gutes verheißt.
Vor zwei Tagen habe ich die Lippe gekühlt, was eine Verschlechterung gebracht hat. Seit gestern nehme ich homöopathische Kugerln (Antihistaminium bla bla) und morgen werde ich mir ein Antihistaminikum (Desloratadin) reinhauen, falls es doch allergische sein sollte.

Hat irgendjemand einen Tipp, was ich tun könnte, um morgen Generalprobe und übermorgen Prüfung zu überstehen bzw gut zu meistern? Kühlung/Wärme?

Vielen Dank für eure Antwort!
Trumpetjörgi
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von Trumpetjörgi »

Hallo Sprösschen, jetzt ist eh´nur noch ein Tag, also eine Möglichkeit: Nix mehr rumdoktoren, sonder augenzu und durch!!

Grundsätzlich: Wenn Du seit 12 Jahren an der Musikschule bist und bei mehr üben schlechter wirst machst Du was grundlegend falsch (Technik/Druck).
Weiß das Dein Lehrer, hast Du mit Ihm diese Problem mal besprochen?
Wenn ja und es nicht geholfen hat: Lehrer wechseln!
Wenn nein, spätestens nach dem Auftritt das besprechen oder wenn es garnicht geht jetzt = heute besprechen und ggf. Auftritt absagen!

Kurzfristiges rumgedoktere: Zum Hausarzt gehen, Cortisoncreme (z. B. Ultralan) aufschreiben lassen heute und morgen gut rumschmieren, aber ca. 4 Stunden vor dem Konzert nicht mehr!!
Betablocker besorgen (Propranolol 25mg) und 2 Stunden vor dem Auftritt einschmeißen!
Antihistaminika dürften, wenn es nicht wirklich eine Allergie gegen das Mundstück ist nichts bringen!

Nochmal: Ich würde Dir zum Absagen des Auftrittes raten!
Nichtsdestotrotz: Alles Gute und Toi Toi Toi
Jörg
GT-Karl
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von GT-Karl »

Das hört sich echt gar nicht gut an und ich wundere mich auch, dass du das so lange schon mitmachst ohne über eine alternative Spielweise nachzudenken!

Aber eigentlich kenne ich es sehr gut, denn ich habe mich selber ja auch 20 Jahre ähnlich verhalten, allerdings waren bei mir nie so lange Pausen nötig, um wieder spielen zu können. Am nächsten Abend konnte (und musste) es wieder weiter gehen!

Mir hat früher das einfache Hausmittel, bei Schwellung - Kälte, geholfen. Das heißt nicht, dass du dir Trockeneis auf die Lippen binden sollst!! Es gibt da einige Möglichkeiten, simple Eiswürfel z.B., ich hatte auch immer ein zweites Mundstück dabei und habe öfter gewechselt, weil ich das Spielen auf dem kühl(er)en Metallrand bei stark angespannten und (bei mir damals) leicht geschwollenen Lippen als extrem angenehm empfand. So habe ich mich oft über lange Auftrittsabende gerettet.

Ich denke aber, dass das Problem bei dir wohl etwas anders liegt und extremere Auswirkungen zeigt, aber als kleine schnelle Hilfe kannst du es ja mal probieren. Aber ich muss Trumpetjörgi Recht geben, rede mal ganz ernst mit deinem Lehrer darüber und ändere da etwas Grundsätzliches.

Gruß

Karl
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von mk-trumpet »

So kurz vor knapp helfen natürlich die besten Ratschläge kaum noch.
Ein Versuch, der bestimmt nicht schadet: Nimm Vitamin E Kapseln, drücke den öligen Inhalt heraus und schmiere damit die Lippen ein. Das Zeug hat sehr schnell heilende Wirkung auf die Lippen.
Und dazu lip fluttering zur guten Durchblutung.
Und danach dann wie von den Kollegen beschrieben sich mal um ne gescheite Technik kümmern :wink:
Gruß Manni
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von Dobs »

Das soll angeblich sehr gut und vor allem sehr schnell helfen: http://www.ozonoel.com/
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
dizzychrizzy
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von dizzychrizzy »

Bobby Shew's "Horse Flutter" für 2 Minuten (das ist lang...auf die Uhr sehen) und eine Ibuprofen 500.
TrompetenKäfer
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Re: geschwollene Lippe und bald Vorspiel - hilfe, was tun?!

Beitrag von TrompetenKäfer »

Kurzfristige Rosskuren für das Problem gibts nicht, und ich halte nichts davon, den Körper unter Drogen zu setzen, wenns nicht um Leib, Leben, Existenz und Dasein geht (wovon ich nicht ausgehe).

Jetzt wirds wahrscheinlich um eine Übertritts- oder Leistungsabzeichenprüfung gehen, oder? Das wäre zumindest mal nichts Existenzbedrohendes.

Ein Vorspiel für die Uni bestehst du in dem Zustand wahrscheinlich nur knapp oder garnicht, weshalb ich dazu meine, dass ein Weiterwurschteln im Status Quo und ein "irgendwie Überleben" der Prüfung das Problem weder behandelt noch behebt.

Ich würde mir ein Jahr Zeit- und einen anderen Lehrer nehmen, der mit dir am gegenständlichen Problem arbeitet und dir hilft, es nachhaltig zu verbessern und deine Trompeterei auf gesunde Füße zu stellen.
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