Leadpipe buzzing - Bill Adam

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Cavaillé
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Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Cavaillé »

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

habe die letzten Beiträge des Vor-Threads mit Interesse gelesen und habe mich etwas gewundert, dass das leadpipe buzzing so wenig anerkannt bzw. verbreitet ist. Ich glaube, es ist sowieso keine große Sache, aber allemal einen neuen Thread wert.
Einzelheiten könnt Ihr hier finden http://www.gregwingtrumpet.com/uploads/ ... ddress.pdf. Für die, die es eilig haben Seite 4, 1. Absatz. Ich halte den gesamten Artikel/Grußwort für sehr erhellend, insbesondere auch Seite 1, letzter Absatz, wo es um die Entwicklungsstadien eines balancierten Systems von Luft und Ansatz geht (ist ein kleiner sachlicher Fehler drin, der aber schnell auffällt und klar wird). Auf der Seite sind auch noch Übematerialien zu finden http://www.gregwingtrumpet.com/class-brass-i-info.html, besonders "Correcting the Lip Slur" ist interessant.
Auch Bob Platt (Schüler von Bill Adam) favorisiert das leadpipe buzzing in seinem Heft "Tägliche Fitnessübungen...".
Meine Erfahrungen dazu: ich mache es seit einigen Monaten und versuche mehr "pouting" zu erzeugen, so wie hier https://www.youtube.com/watch?v=zeQODT3 ... u.be&t=38s gezeigt.
Das Ganze führt zu einem wesentlich relaxteren Ansatz und zu einem längeren Ansatzkanal, so wie hier http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =3&t=29756 beschrieben und letztlich zu einem resonanteren Klang.
Jetzt muss es einem nur noch gelingen, den "leadpipe-Ansatz" in alle Lagen "mitzunehmen", wie es Bob Platt beschreibt. Mundstück Buzzing mache ich auch, da ab einer gewissen Höhe die Naturtonreihe der lead pipe stört. Ich benutze ein Mundrohr einer Drehventiltrompete.

Für die Zweifler vielleicht noch der Hinweis, dass es auf keinen Fall schadet :wink:

Gruß, Thomas
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GT-Karl
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von GT-Karl »

Hallo Thomas,
sieh mal an, bin ich also nicht alleine, ich nutze den Kluppenzug meines Drehventilflügelhorns! Hauptsächlich um Tonvariationen zu üben, aber auch um resonanter zu klingen! Geschadet hat es mir bisher auch nicht, ich denke man kann Ansatzübungen realistischer durchführen als mit dem Mundstück alleine, wenn man denn das Instrument nicht nutzen kann!
Beim Leadpipebuzzing finde ich den Effekt sehr erstaunlich der beim Niederdrücken der Ventile entsteht, zumindest in den tieferen Lagen. Man könnte meinen, dass es sich um einen Resonanzeffekt handelt, die Stützen übertragen die anregende Schwingung auf das restliche Instrument bzw. die darin befindliche Luftsäule! Ich habe auch schon die Erklärung gehört, dass der Ansatz des Bläsern automatisch einem bestimmten Griff zugeordnet wird und damit auch ohne Verbindung zur Maschine der Ton, sozusagen unbewusst, verändert wird!

Gruß

Karl
buddy
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von buddy »

Cavaillé hat geschrieben:Für die Zweifler vielleicht noch der Hinweis, dass es auf keinen Fall schadet
Danke für deinen erhellenden Beitrag zum Thema und die informativen Quellen. :D
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Dobs
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Dobs »

Cavaillé hat geschrieben:Für die Zweifler vielleicht noch der Hinweis, dass es auf keinen Fall schadet :wink:
Kommt darauf an, wen man fragt. Ich finde solche Generalisierungen unpassend. Selbst Jan Oosthof, der die Bill Adam Routine propagiert sagt, man soll damit vorsichtig umgehen und sie nicht zu extensiv betreiben.
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von buddy »

"Extensiv betreiben" kann auf der Trompete immer nach hinten losgehen, die Meisten hier haben das vermutlich schon am eigenen Leib erfahren. :trumpet2:
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Bixel
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Bixel »

Ich betreibe Leadpipe Buzzing extrem extensiv (nämlich überhaupt nicht).

8)
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lurchi
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von lurchi »

Tja, ein falscher Freund. Was im deutschen "ausgedehnt" bedeutet, klingt auf englisch ähnlich wie das deutsche Wort was im englischen "sweeping" heißen würde.
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Dobs
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Dobs »

Ich komme grad nicht mit. Extensiv im Deutschen und extensively im Englischen haben im gleichen Kontext sowohl im englischen als auch im deutschen die gleiche Bedeutung.
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von MrLargo »

extensiv im Deutschen (laut Duden) u.a.: ausgedehnt, umfassend, in die Breite gehend
extensively im Englischen (laut dict.cc) u.a.: ausgiebig, flächendeckend, umfangreich, extensiv

Mit klugen Grüßen
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Singvögelchen »

Lustig hier, wie immer.

:huepf:

Einen netten Effekt beim Mundrohr-Summen/Leadpipe-Buzzing wollte ich nicht unerwähnt lassen: bei der Drehventil-Trompete mit herausgenommenem Stimmbogen eben jenes LP-Buzzing betreiben und dabei die Ventile bewegen, ganz herrlicher Effekt, weil eine völlig neue Skale entsteht, pentatonisch statt chromatisch.
:Hä:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Bixel »

MrLargo hat geschrieben:extensiv im Deutschen (laut Duden) u.a.: ausgedehnt, umfassend, in die Breite gehend
extensively im Englischen (laut dict.cc) u.a.: ausgiebig, flächendeckend, umfangreich, extensiv

Mit klugen Grüßen
MrKlugo
Danke, war mir bis dato nicht klar gewesen.
Mein Wortgebrauch beruhte bislang auf meinem Sprachverständnis von intensiver und extensiver Landwirtschaft.

Mit am Boden zerstörten Grüßen
Bixel

:(
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von MrLargo »

Im Zusammenhang mit Leadpipe Buzzing ist auch interessant, was der (mir unbekannte) Trompeter Javier Gonzalez sagt:

Bill Bing's trumpet talk




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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von gozilla »

Dobs hat geschrieben:
Cavaillé hat geschrieben:Für die Zweifler vielleicht noch der Hinweis, dass es auf keinen Fall schadet :wink:
Kommt darauf an, wen man fragt. Ich finde solche Generalisierungen unpassend. Selbst Jan Oosthof, der die Bill Adam Routine propagiert sagt, man soll damit vorsichtig umgehen und sie nicht zu extensiv betreiben.
Moin moin,
ich sag jetzt mal beim leadpipe buzzing ist es nicht anders als beim Mouthpiece buzzing...alles in Maßen...wer das eine oder andere zu intensiv betreibt wird sich einen Wolf blasen. Warum?? Weil besonders für die Bläser die einen definierten Widerstandspunkt gewohnt sind oder in der Höhe brauchen dieser hier nicht vorhanden ist.
Ebenso wird es sich bei der leadpipe nicht anders sein als beim Mundstück, daß es physikalische Grenzen in der Höhe gibt die wenn vom Spielenden/Übenden erreicht eben mal so hingenommen werden müssen.
Gruß G
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von Sandkuchen »

Das extensives (also ganz viel) Üben, problematisch ist, wenn die Dauerbelastung zu hoch ist, liegt auf der Hand.

Nun gibt es aber auch Übungen, die schon in "kurzer" Zeit zu einer Überlastung führen können, weil sie so intensiv sind. Bei ist das beim Üben mit einem sehr engen und flachen Mundstück. Dabei ziehe ich den Ansatz so stark zusammen, um einen guten Ton zu bekommen, dass ich ihn, ohne es beim Üben zu merken, schnell überlaste.

Gibt es beim Leadpipe-Buzzing vornehmlich die Gefahr des zu lange Übens oder auch des zu "stark/intensiv" Übens?
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Re: Leadpipe buzzing - Bill Adam

Beitrag von MrLargo »

Sandkuchen hat geschrieben:Gibt es beim Leadpipe-Buzzing vornehmlich die Gefahr des zu lange Übens oder auch des zu "stark/intensiv" Übens?
Ich kenne die Bill Adams Routine nicht (habe den Link oben zwar gesehen, aber noch nicht verfolgt). Im Rahmen der täglichen Studien von Robert (Bob) Platt, der ebenfalls LPB (Leadpipe Buzzing) empfiehlt, habe ich mich zum ersten mal mit dem Thema beschäftigt und es extensiv betrieben (das extensive Betreiben empfiehlt Platt nicht). In Kombination mit anderen Übungen war das Resultat nach einigen Wochen, dass die Lippenöffnung zu groß wurde (das ist generell immer ein Thema für mich).

Heute vermute ich eher, dass ich das LPB zu forciert betrieben habe. Hin und wieder spiele ich auf der Leadpipe Skalen (auf f1-f2 beginnend, dann g1-g2 usw. bis es sich nicht mehr gut anfühlt) und in Kombination mit Übungen insbesondere von John Daniel und dem Reinhold Friedrich Warm Up wird die Lippenöffnung dabei nicht mehr zu groß.

Es kommt also vermutlich nicht nur auf a) die Intensität und b) den Umfang der Übungen, sondern auch c) auf die Kombination mit anderen Übungen an. Also so wie immer. :)

LG
MrLargo
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