Setpoint erhöhen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Alex093
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Setpoint erhöhen

Beitrag von Alex093 »

Hallo,

welche Übungen bzw. herangehensweisen würdet ihr für das erhöhen des Setpoints empfehlen?
Lt. meiner Schätzung liegt meiner irgendwo zwischen G1 und C2 (während ich nicht gezielt drauf achte).
Was hat euch hier weitergebracht um z.B. zum E2 oder G2 als Setpoint zu kommen?

Mich würden auch eure Erfahrungen sehr interessieren.

LG Alex
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Dobs
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Dobs »

Ich habe mich mit einer bewussten Änderung meines Setpoints bisher nicht befasst, aber es erscheint mir logisch zur Verfestigung desselben einfache Melodien mit dem gewünschten Setpoint als Grundton zu spielen, sowie Bindeübungen die den Setpoint umspielen.
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OndraJ
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von OndraJ »

Ich empfehle dir dafür das Buch "Focal Point" von Rich Willey. Als E-Book um 15$ über die Homepage zu bestellen.
http://richwilley.com/products/focal-po ... willey-pdf
Es bietet viele Übungen zum festigen bzw. schrittweisen Erhöhen des Setpoints.
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Ich betrachte die Verlagerung des Setpoints als ein schlagartiges und willkürliches "Umpolen" der bisherigen Ansatzposition.

Am besten erreicht man dies m.E., wenn man sich zwingt, beim Üben vor jedem Beginn einer Tonfolge den zum neuen Setpoint erkorenen Ton kurz und so mühearm wie möglich anzuspielen, bevor dann die eigentliche Übung beginnt.
Auch beim Warm Up und beim MP-Buzzing starte ich immer mit meinem Setpoint.

In deinem Fall könnte zunächst ein neuer Setpoint E2 ein sinnvoller Schritt sein.

Du wirst feststellen, dass sich die Ansatzposition deiner Lippen geringfügig verändern wird.
Das allgegenwärtige möglichst "bequeme" E2 erfordert - im Vergleich zu zuvor - ein leichtes(!) Einrollen beider Lippen, was (sofort oder binnen recht kurzer Zeit) deine "Komfortzone" bzgl. deines Tonumfanges in Richtung "Höhe" verschiebt.
Dafür wird es im tiefen Register u.U. ein wenig mühsamer, was dann eben geübt werden muss.

Spieler, die diese Setpoint-Betrachtung schätzen, "landen" nach meinem Eindruck meistens beim Setpoint G2, von dem aus nach oben und unten die beste Flexibilität erreicht wird.

Bücher und/oder spezielle Übeprogramme braucht es m.E. ansonsten eigentlich nicht.

8)
Zuletzt geändert von Bixel am Mittwoch 16. März 2016, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Singvögelchen
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Alex093 hat geschrieben:Hallo,

welche Übungen bzw. herangehensweisen würdet ihr für das erhöhen des Setpoints empfehlen?
Lt. meiner Schätzung liegt meiner irgendwo zwischen G1 und C2 (während ich nicht gezielt drauf achte).
Was hat euch hier weitergebracht um z.B. zum E2 oder G2 als Setpoint zu kommen?

Mich würden auch eure Erfahrungen sehr interessieren.

LG Alex
Zwischenfrage: was bitte versteht ihr beim Trompetespielen unter einem Setpoint, eher ein bestimmter Ton, ein Punkt auf dem Ansatz, wo das Mundstück sitzt, oder ein optimaler Anpressdruck? Welchen Zweck verfolgt man damit? Also...ich verdiene mein Geld mit Trompetespielen, kenne aber die Vokabel nicht und deren Verwendung. Vielleicht ein neues Geheimnis?

:Hä:
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben:...ein bestimmter Ton, ein Punkt auf dem Ansatz, wo das Mundstück sitzt, oder ein optimaler Anpressdruck?
So wie ich den Begriff verstehe und verwende, meint er einen bestimmten Ton.

:idea:
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von TrompetenKäfer »

Der Setpoint beschreibt mMn jenen Ton, den man ohne besonderes zusätzliches Zutung erzeugt, wenn man die Trompete an die Lippe führt.
Also Lippen in Null-Stellung, Mundstück an die Lippen, Ton und im besten Fall ists dann das C4 :D :D
Im Ernst: derlei Methoden sind mir zu esoterisch.
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

TrompetenKäfer hat geschrieben:Der Setpoint beschreibt mMn jenen Ton, den man ohne besonderes zusätzliches Zutung erzeugt, wenn man die Trompete an die Lippe führt.
Also Lippen in Null-Stellung, Mundstück an die Lippen, Ton und im besten Fall ists dann das C4 :D :D
Im Ernst: derlei Methoden sind mir zu esoterisch.
Du verkennst m.E., dass jeder Spieler ein persönliches Ritual pflegt, welches - meist unbewusst - kurz vor dem Kontakt des Mundstücks mit den Lippen abgespult wird. Falls du nicht weißt, wovon ich texte: Ein Spiegel hilft.

Wenn du verstehst, dass dieses Ritual in vielen Fällen optimiert werden kann, indem die Lippen auf einen höheren Ton vorfokussiert werden, verliert die Setpoint-Betrachtung vielleicht für dich ihren esoterischen Beigeschmack?

Falls nicht: Davon geht niemandes Welt unter.

:wink:
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Alex093
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Alex093 »

Bixel hat geschrieben:
Singvögelchen hat geschrieben:...ein bestimmter Ton, ein Punkt auf dem Ansatz, wo das Mundstück sitzt, oder ein optimaler Anpressdruck?
So wie ich den Begriff verstehe und verwende, meint er einen bestimmten Ton.

:idea:
Ja genau :)
Bixel hat geschrieben:Ich betrachte die Verlagerung des Setpoints als ein schlagartiges und willkürliches "Umpolen" der bisherigen Ansatzposition.

Am besten erreicht man dies m.E., wenn man sich zwingt, beim Üben vor jedem Beginn einer Tonfolge den zum neuen Setpoint erkorenen Ton kurz und so mühearm wie möglich anzuspielen, bevor dann die eigentliche Übung beginnt.
Auch beim Warm Up und beim MP-Buzzing starte ich immer mit meinem Setpoint.

In deinem Fall könnte zunächst ein neuer Setpoint E2 ein sinnvoller Schritt sein.

Du wirst feststellen, dass sich die Ansatzposition deiner Lippen geringfügig verändern wird.
Das allgegenwärtige möglichst "bequeme" E2 erfordert - im Vergleich zu zuvor - ein leichtes(!) Einrollen beider Lippen, was (sofort oder binnen recht kurzer Zeit) deine "Komfortzone" bzgl. deines Tonumfanges in Richtung "Höhe" verschiebt.
Dafür wird es im tiefen Register u.U. ein wenig mühsamer, was dann eben geübt werden muss.

Spieler, die diese Setpoint-Betrachtung schätzen, "landen" nach meinem Eindruck meistens beim Setpoint G2, von dem aus nach oben und unten die beste Flexibilität erreicht wird.

Bücher und/oder spezielle Übeprogramme braucht es m.E. ansonsten eigentlich nicht.

8)
Diese Herangehensweise hört sich sehr sinnvoll an und passt auch zu dem was ich momentan übe.
Dann bin ich hoffentlich auf dem richtigen Weg :)

Danke.

Lg Alex
Singvögelchen
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Sehr interessant, vielen Dank für die Antworten.

Allerdings mach ich es genau andersrum :cry:
Ich versuch nämlich zu Beginn des Einspielens jegliche Festlegung auf bestimmte Tonhöhen zu vermeiden, indem ich erst mit den Lippen, dann mit dem Mundstück buzze. Ohne auf bestimmte Naturtöne fixiert zu sein, die ja im unteren Bereich doch recht große Abstände haben, kann ich mich komplett auf den Ansatz, die Ansprache, Lippenöffnung und Luftführung konzentrieren. Reines Körpergefühl sozusagen. Da habe ich allerdings von Tag zu Tag meine Schwankungen, mal findet es eben höher und mal tiefer statt. Am Schluss des Buzzings ist aber ein Umfang von zwei bis drei Oktaven (besonders ganz nach unten :) )locker abrufbar, dann kann ich normal zur Trompete wechseln und mich auf Tonschönheit und andere Dinge konzentrieren. Will sagen, dass es für mich erstrebenswert ist, in einem großen Umfang auf alle Töne gleichermaßen zugreifen zu können. Der hier beschriebene Setpoint würde mich vermutlich komplett hemmen und ausbremsen.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben:Ich versuch nämlich zu Beginn des Einspielens jegliche Festlegung auf bestimmte Tonhöhen zu vermeiden...
Du meinst: Du setzt dieselbe Miene auf wie z.B. beim Zeitunglesen und hältst dann einfach dein Mundstück an deine vollkommen entspannte Mimik?

:Hä:
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Dobs
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Dobs »

Singvögelchen hat geschrieben:Will sagen, dass es für mich erstrebenswert ist, in einem großen Umfang auf alle Töne gleichermaßen zugreifen zu können. Der hier beschriebene Setpoint würde mich vermutlich komplett hemmen und ausbremsen.
Dann habe ich eine schöne Übung für Dich, um zu sehen, wie gut Deine Vorgehensweise klappt:

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dunbia
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von dunbia »

Jetzt wirds interessant!!
:-)
Danke

Was meint der/die "EsoterikerIn" dazu??
Singvögelchen
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben:
Singvögelchen hat geschrieben:Ich versuch nämlich zu Beginn des Einspielens jegliche Festlegung auf bestimmte Tonhöhen zu vermeiden...
Du meinst: Du setzt dieselbe Miene auf wie z.B. beim Zeitunglesen und hältst dann einfach dein Mundstück an deine vollkommen entspannte Mimik?

:Hä:
Käse, man kann aber auch jede Formulierung ins Gegenteil verdrehen, wenn man nur will :cry:

Nein, ich stelle mir beim Buzzen schon irgendeine Tonhöhe vor, die ich dann mithilfe gespannter Mimik auch erwische, mangels absoluten Gehörs kann diese aber um bis zu eine Quinte in beide Richtungen schwanken, ich hab da diverse Selbsttests gemacht direkt nach dem Aufstehen. Ton ausgedacht und mit dem Klavier verglichen, Katastrophe. :cry: Und beim Buzzen spricht halt jede Tonhöhe (im gewissen Wohlfühlbereich) gleichgut an, da bist du nicht auf den Naturton festgenagelt. Das Quetschen zum Naturton hin entfällt, der Klang kann sich freier entwickeln.
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Hochwälder »

Alex093 hat geschrieben:Was hat euch hier weitergebracht um z.B. zum E2 oder G2 als Setpoint zu kommen?
Eine sehr schöne Übung aus der Schule von Lynch: Ausgang ist das c2 (Viertel-Note) mit einer Bindung zum g2, welches dann länger gehalten wird.
Diese Punkte durchgehen (aus dem engl. übersetzt):

a. Lippe eingerollt
b. Griff (gemeint ist die Haltung der Trompete, linke Hand)
c. Kräuselung, um die Tonhöhe zu steigern
d. Entspannung
e. Zuversicht
f. Minimaler Druck
g. Mentale Ablenkung (denke „Ahhh“)
h. „Seufzen“ oder „Ausatmen“ der Luft
i. Horn geradeaus gerichtet
j. Viel Fleisch (Lippe) zwischen Zähnen und Mundstück
k. Hohe Lautstärke
l. Lippenvibrato auf „g“

Die Punkte könnte man individuell verfeinern, bzw. ergänzen, mir helfen sie mental.
Viel Erfolg
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
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