Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Ancistrus_1
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Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Ancistrus_1 »

Hallo,
kurz zu meinem "Problem", welches ja eigentlich keines ist, eher eine Frage. Seit einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass ich auf dem Lippenrot der Oberlippe, sobald ich diese anspanne, 2 weiße, harte "Streifen" habe, die vermutlich vom spielen kommen, da sie genau den Abstand vom Innendurchmesser meines Mundstücks haben. Ich spiele z.Z. 1. Flügelhorn in unserem Musikverein, wobei ich Ansatztechnisch keine Probleme haben (zumindest für unser Repertoire, also hauptsächlich böhmische Blasmusik), dh. ich kann auch nach 1-2 Stunden noch meinen benötigten Tonumfang von c3-d3 abdecken, obwohl ich mit relativ viel Druck spiele. Nach einer Probe oder einem Auftritt erkennt man oft mehrere Stunden danach noch die Form des Mundstücks an der Lippe, welche sich aber auch wieder legen. Mein Ansatz ist auch nicht sehr "pflegebedürftig", dh. ich muss nicht zwingend täglich üben und selbst nach oftmals einer Woche nicht üben ist mein Tonumfang durchaus gewährleistet.Meine Atmung ist lt. meinem alten Lehrer in Ordnung. Er meinte auch immer, es sei in Ordnung zu drücken, sofern es meiner Ausdauer nicht schadet, nur beunruhigen mich die Streifen am Lippenrot nun doch. Kann das irgendwie auf Dauer schlimmer werden bzw. mich beim spielen irgendwann einschränken? mfG
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womei
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von womei »

Jegliche länger anhaltende Abdrücke oder gar dauerhafte Veränderungen sind immer ein schlechtes Zeichen, gegebenenfalls Vorboten einer irreversibeln Gewebsschädigung.
Übermäßiger Druck ist immer ein Zeichen eines Ungleichgewichtes von Lippe und Luft, und wenn er nicht zu oben beschriebenen und als kritisch zu erachtenden Umständen führt, leidet meist die Flexibilität und klanglichen Gestaltungsmöglichkeneit.
Zur weiteren Klärung, das Lippenrot ist der weiche, innere und zur Mundschleihaut gehörende Teil der Lippe, den man bei geschlossenem Mund nicht sieht.
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Bixel
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Bixel »

Es dürften sich kaum (langjährige) Trompeter finden lassen, deren Lippen sich unter den regelmäßigen Belastungen nicht dauerhaft verändert haben.

Es ist sicherlich sinnvoll, den Anpressdruck des Mundstücks möglichst gering zu halten, aber verrückt machen muss man sich angesichts vorhandener "Belastungsmarken" m.E. auch wieder nicht.

Als Lippenrot bezeichnet man gemeinhin den Übergang zwischen Mundschleimhaut und Gesichtshaut.
Ein großer Teil des Lippenrots ist bei geschlossenem Mund sichtbar.

:?
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Blind Wolf »

Falls der Beitrag ernst gemeint sein sollte: Druck reduzieren.
Aus der Reihe: Dr. Wolf klärt auf:
Als Lippenrot bezeichnet man das Rote der Lippen.
Wiederholnsemal, Bixel!
Möge der Krach mit euch sein!
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Bixel
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Bixel »

Blind Wolf hat geschrieben:Als Lippenrot bezeichnet man das Rote der Lippen.
Wiederholnsemal, Bixel!
Büdde: Als Lippenrot bezeichnet man das Rote der Lippen.

Nicht die blindenfreundlichste aller denkbaren Definitionen, aber meinetwegen.

:wink: (*zwinker*)
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von trompeterli »

Ancistrus_1 hat geschrieben:Hallo,
kurz zu meinem "Problem", welches ja eigentlich keines ist, eher eine Frage. Seit einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass ich auf dem Lippenrot der Oberlippe, sobald ich diese anspanne, 2 weiße, harte "Streifen" habe, die vermutlich vom spielen kommen, da sie genau den Abstand vom Innendurchmesser meines Mundstücks haben.
Ein Ring auf der Lippe ist nicht so schlimm. Schlimmer wäre ein Ring an der Nase. :)
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von TrompetenKäfer »

Der "Ring" ist sowas wie eine Stanz-Marke und kann ein Indizu dafür sein, dass du mit (zu) viel Druck unterwegs bist. Es ist im Wesentlichen eine Durchblutungsstörung in den oberen Gewebeschichten. Inwiefern das jetzt problematisch sein kann, wage ich nicht zu prognostizieren bzw. auch nicht, ob es reversibel ist.

Zu deiner "Ausdauer".... wenn ich lese, dass du 1 - 2 Stunden Mucke auf der 1. Stimme durchhalten kannst, dann ist das nicht unbedingt eine überragende Leistung.

Bei Böhmischer Mucke wird ja nichtmal am Flügelhorn permanent durchgeblasen, wechselt doch immer zwischen den Registern hin und her.

Bei einer Dauer von 2 Stunden schätze ich die reine Spielzeit, die du das Mundstück an der Lippe hast, auf vielleicht 40 - 50 Minuten. Wenn du danach schon Ermüdungserscheinungen hast, oder dich platt gespielt hast, dann bist du nicht sehr effizient unterwegs.

Ich würde meinen, dass eine Verringerung des Anpressdruckes und eine effizientere Spielweise sehr schnell eine bessere Ausdauer bringen würde. Dann werden 2 - 4 Std. Mucke auch machbar.
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von gozilla »

Bresl-Maier hat geschrieben:Der "Ring" ist sowas wie eine Stanz-Marke und kann ein Indizu dafür sein, dass du mit (zu) viel Druck unterwegs bist. Es ist im Wesentlichen eine Durchblutungsstörung in den oberen Gewebeschichten. Inwiefern das jetzt problematisch sein kann, wage ich nicht zu prognostizieren bzw. auch nicht, ob es reversibel ist.

Zu deiner "Ausdauer".... wenn ich lese, dass du 1 - 2 Stunden Mucke auf der 1. Stimme durchhalten kannst, dann ist das nicht unbedingt eine überragende Leistung.

Bei Böhmischer Mucke wird ja nichtmal am Flügelhorn permanent durchgeblasen, wechselt doch immer zwischen den Registern hin und her.

Bei einer Dauer von 2 Stunden schätze ich die reine Spielzeit, die du das Mundstück an der Lippe hast, auf vielleicht 40 - 50 Minuten. Wenn du danach schon Ermüdungserscheinungen hast, oder dich platt gespielt hast, dann bist du nicht sehr effizient unterwegs.

Ich würde meinen, dass eine Verringerung des Anpressdruckes und eine effizientere Spielweise sehr schnell eine bessere Ausdauer bringen würde. Dann werden 2 - 4 Std. Mucke auch machbar.

Moin ,
ich hab jetzt mal den Kollegen Bresl-Meier zitiert weil er auf der einen Seite natürlich Recht hat mit dem zuviel Druck und auf der anderen Seite hier wieder die Story von den 2h Böhmische Musik auf dem 1ten Flügelhorn aufkommt...also um es vorneweg zunehmen...
Fast alle Kollegen in den Böhmischen Orchester oder den besseren Musikvereinen spielen am 1ten Flügelhorn mit Druck
so und das mit den 2h oder gar 4 h am Stück ist mal ganz pauschal gesagt ein Märchen bzw es kommt immer drauf an
a) wie ist der Dirigent drauf
b) wie viele Spieler sitzen auf der 1ten Stimme
c) wird mit Anlage bzw und/oder Clip Mikro gespielt
d)wie laut ist die Kapelle bzw das Umfeld
e) wieviele Pausen werden gemacht

ich könnte jetzt für jeden der Punkte pro und contra Beispiele bringen aber lassen wir das und warten in welche Richtung die Diskussion sich entwickelt

Fakt ist jedoch und da muss ich @bixel Recht geben bei kaum einem Trompeter der so wie meine Wenigkeit über 30 Jahre mehr oder weniger viel spielt und auch fast jeden Tag die Tröte in der Hand hat sieht man an den Lippen nichts. Und ich kenne etliche Kollegen Pros oder auch nur Semipros die habe entweder einen zerstörte Lippe oder haben schon die einen oder andere Pause hinter sich weil sie es einfach (meistens wegen der Einkommenssituation) übertrieben haben.

In diesem Sinne...wir wissen alle dass das mit dem Druck nicht besonders gut ist aber die meistens von uns spielen eben auch nicht komplett drucklos ...ob das mit dem Druck dann schon beim c2 oder erst beim c3 losgeht lassen wir mal dahingestellt :roll:

Gruß G
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Ancistrus_1 »

Hallo,
Danke erstmal für die Antworten! Ich hab mich bemüht die letzten 3 Tage wirklich druckloser zu spielen, also mehr auf Luft. Die Druckstellen sind schon deutlich besser geworden, zwar noch vorhanden, aber nicht so arg. Ich werde mich wohl auf Dauer etwas umgewöhnen müssen.
Mit den 1-2 Stunden ist gemeint, dass mein Tonumfang und die Klangqualität in den (für meine Verhältnisse) hohen Lagen noch einwandfrei gegeben ist, danach kann es durchaus sein, dass ein zb. d3 nicht mehr ordentlich gegeben ist bzw. ich es nur sehr laut spielen kann und ich evt. auch mal zurückstecken muss. Da wir sowieso zu 2. an der 1. Stimme sind, kann man sich danach auch mal etwas abwechseln wenn es zu viel wird. Von der grundsätzlichen Ausdauer her bin ich ja persönlich auch zufrieden, bzw. es passt für mich. Ich musste auch noch nie so lange spielen, dass ich wirklich keinen Ton mehr rausgebracht hätte.
Was haltet ihr grundsätzlich davon ein flacheres Mundstück zu verwenden? Könnte es den Druck reduzieren? Z.Z. spiele ich ein Mundstück, welches von der Marke her zwar nicht eruierbar ist, lt. einem Musikgeschäftsbesitzer allerdings ziemlich exakt die Maße eines Klier 6A mit deutschem Schaft hat. Hättet ihr evt. Vorschläge für ein flacheres Mundstück? mfG
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jupiter
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von jupiter »

TrompetenKäfer
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ancistrus_1 hat geschrieben: Was haltet ihr grundsätzlich davon ein flacheres Mundstück zu verwenden? Könnte es den Druck reduzieren? Z.Z. spiele ich ein Mundstück, welches von der Marke her zwar nicht eruierbar ist, lt. einem Musikgeschäftsbesitzer allerdings ziemlich exakt die Maße eines Klier 6A mit deutschem Schaft hat. Hättet ihr evt. Vorschläge für ein flacheres Mundstück? mfG
Davon halte ich nicht recht viel. Du verschiebst/verlagerst hier etwaige Probleme. Die Hardware ist meiner Ansicht nach die Schraube fürs Feintuning, die Basis (vorm Mundstück) muss aber funktionieren, denn sonst ists innerhalb kürzester Zeit dasselbe.
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von trompeterli »

Bresl-Maier hat geschrieben:
Ancistrus_1 hat geschrieben: Was haltet ihr grundsätzlich davon ein flacheres Mundstück zu verwenden? Könnte es den Druck reduzieren? Z.Z. spiele ich ein Mundstück, welches von der Marke her zwar nicht eruierbar ist, lt. einem Musikgeschäftsbesitzer allerdings ziemlich exakt die Maße eines Klier 6A mit deutschem Schaft hat. Hättet ihr evt. Vorschläge für ein flacheres Mundstück? mfG
Davon halte ich nicht recht viel. Du verschiebst/verlagerst hier etwaige Probleme. Die Hardware ist meiner Ansicht nach die Schraube fürs Feintuning, die Basis (vorm Mundstück) muss aber funktionieren, denn sonst ists innerhalb kürzester Zeit dasselbe.
:gut:
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von Sandu »

Obwohl ein 6a von Klier schon ein heftig anstrengendes Teil ist....
gozilla
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von gozilla »

Sandu hat geschrieben:Obwohl ein 6a von Klier schon ein heftig anstrengendes Teil ist....
Gott sei danke hast Du das jetzt geschrieben sonst wäre ich wieder als Weichei eingestuft worden... :mrgreen:
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Re: Dauerhafter "Ring" auf Lippe

Beitrag von dunbia »

Sandu hat geschrieben:Obwohl ein 6a von Klier schon ein heftig anstrengendes Teil ist....
Aus welchem Grund spielt man ein "anstrengendes Teil"?
:Hä:
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