durch rumprobieren Ansatz ruiniert?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
snape
SuperPoster
Beiträge: 220
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2005, 14:23
Wohnort: Hogwarts, dungeon
Kontaktdaten:

durch rumprobieren Ansatz ruiniert?

Beitrag von snape »

Kann man sich durch herumprobieren verschiedener Methoden wie z.B. BE oder TCE alles nach Anleitung aus den entsprechenden Schulen und nur mal an einem Nachmittag für 4 Stunden probiert, den Ansatz ruinieren?

Am Wochenende hab ich mir an einem Tag mal die Zeit genommen, mit Lippen, Zunge, Hals und Atmung ein wenig herumzuexperimentieren. Also nicht alles so zu machen wie immer, sondern mal ein wenig die Lippen einrollen, die Zunge nach vorne bewegen oder anders zu atmen. Es hat total viel Spaß gemacht und ich war von einigen Effekten schlicht beeindruckt (leichte Höhe, bessere Ansprache etc.). Am Tag darauf wollte ich wieder normal spielen, hatte aber ein Gefühl total steif zu sein, OK, Pensum reduziert und auf den nächsten Tag gewartet. Leider war es noch nicht besser und ist es bis heute nicht (3 Tage später)! Dabei will ich doch nur normal weiterspielen, die Experimente waren toll, aber jetzt scheint nichts mehr zu gehen. Das Gefühl beim Spielen ist total verkrampft, die Lippen scheinen steif und schlapp zu sein und auch den Ansatz kann ich nicht mehr halten...

Ist das einfach nur ein Erschöpfungsphänomen, oder hab ich mir mit der Herumprobiererei den Ansatz versaubeutelt? Wie komme ich wieder zu dem was ich mal hatte? Das war nicht optimal, aber immerhin besser als jetzt oder muss ich jetzt weitergehen durch ein tiefes Tal und meinen Ansatz neu aufbauen? :(
Benutzeravatar
Schlaui
Unverzichtbar
Beiträge: 784
Registriert: Mittwoch 7. Dezember 2005, 15:16

Beitrag von Schlaui »

Willkommen im Club, hehe...
Ich hab das gleiche Mitte Dezember gehabt. Einen anderen Ansatz probiert und danach haben sich die Lippen irgendwie geweigert, alles wieder wie früher zu machen. Naja, der neue Ansatz liefert einen sehr schönen Ton und daher trainiere ich ihn halt weiter. Mein Umfang ist jetzt nach ca. 8 Wochen wieder voll da und ich bin tonmäßig deutlich weiter. Nur Mut!
aparth
NormalPoster
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 20. Januar 2004, 14:03
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Wie schlimm..

Beitrag von aparth »

Ich glaube da hilft nur eine drei besser vier ohne Trompete spielen. Möglichst au
Würde gern hoch spielen auf der Trompete !!!
Benutzeravatar
snape
SuperPoster
Beiträge: 220
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2005, 14:23
Wohnort: Hogwarts, dungeon
Kontaktdaten:

Beitrag von snape »

...das gibts wirklich :shock:
einmal probiert und schwubs, aus die Maus *heul* *plärrrr* *schnüfff* ... der alte Ansatz ist total ausgelöscht???
Benutzeravatar
Schlaui
Unverzichtbar
Beiträge: 784
Registriert: Mittwoch 7. Dezember 2005, 15:16

Beitrag von Schlaui »

Mir ist es jedenfalls so ergangen. War selbst auch erstaunt, wie schnell das ging.
hannes
Unverzichtbar
Beiträge: 2279
Registriert: Dienstag 22. Februar 2005, 16:35
Meine Instrumente ..: Harrelson 909, Harrelson 907 (modifizierte Bach Stradivarius), Courtois Flügelhorn

Beitrag von hannes »

Man muss sehr vorsichtig sein. Auch ich habe im Laufe meines Trompeterlebens einige Trauertäler durchwandert und viel verlorene Zeit investiert.
Man sollt genau wissen in welchen Schritten man zum Endergebnis kommt, wenn man möglichst schnell Erfolge spüren will.
Dies ist das Problem vieler Schulen: Sie beschreiben nicht, was bei möglichen Problemen und Misserfolgen zu tun ist.
Was mir auffällt ist, dass die beiden Poster vor mir zu viel auf einmal wollten. Dies klappt nur in den seltesten Fällen mit zufriedenstellendem Erfolg und ohne Frustrationen. Auch ich musste dies erkennen und habe aus meinen Erfahrungen und für alle meine Schüler einen sicheren Weg zum Alternativen Ansatz entwickelt.
Ich würde nicht empfehlen, mit 2 (oder sogar mehr) Methoden herumzuexperimentieren. Es ist für die sensible Mund- und Zungenmuskulatur viel zu viel, mehrere Vorgänge zu verändern. Man muss schrittweise vorgehen und dabei erst zum nächsten Schritt wechseln, wenn das Neue einprogrammiert ist. Es gibt nicht umsonst kompetente Lehrer, die diese Schritte genau überwachen und gegebenenfalls korrigieren können. Über die gedruckten Instruktionen kann ich nicht immer so positiv urteilen. Methoden wie BE sind eher unbedenklich, da diese Methode ja genau differenziert zwischen Übung und Musizieren.

Aber bei radikaleren Methoden und daraus resultierenden Veränderungen wie TCE kann sehr viel schief gehen, zu Frustrationen führen und schließlich zur Aufgabe veranlassen. Hier fehlen gänzlich Beschreibungen zum Körpergefühl und Lösungswege bei möglichen Problemen. Eine gute Schule sollte genau (auch) hier ansetzen.

Bei falschem und übereilten bzw. mehrfachen (2 Methoden usw.) Vorgehen erfährt man schnell Frustrationen und hat zudem nur viel langsamer Erfolg. Darüber hinaus haben die meisten Trompeter Spielverpflichtungen! Wer kann sich denn (wenn auch vorübergehende) Leistungseinbrüche leisten?

Ernsthaft Interessierte an einem modifiezierten Trainingsprogramm zu einem effizienten zungenkontrollierten Spiel können sich gerne an mich wenden.

Hannes
Benutzeravatar
snape
SuperPoster
Beiträge: 220
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2005, 14:23
Wohnort: Hogwarts, dungeon
Kontaktdaten:

Beitrag von snape »

@hannes
Danke für den Hinweis, jetzt hab auch ich es kapiert.

Ich wollte keine richtige Methode erlernen, nur waren die Bücher so toll geschrieben, dass ich mir das irgendwie herumprobieren nicht verkneifen konnte, mal dies mal das, von allem ein bischen..... Leider hatte mir aber auch mein Lehrer total davon abgeraten, denn ich kämpfe seit gut 6 Monaten mit "zu viel herumprobieren" und er will erst mal wieder ein stabiles System herstellen und dann gezielt arbeiten. Ich bin aber sooo furchtbar neugierig und ungeduldig :oops:

Ich treffe meinen Lehrer heue Abend und dann sehen wir weiter....

Dein Angebot hannes finde ich absolut interessant und ich komme, wenn ich mich von dem Schock erholt habe per pm auf dich zu, bin gespannt, was du schon ausgearbeitet hast!

Danke!
stanko
SuperPoster
Beiträge: 143
Registriert: Freitag 24. September 2004, 13:03
Wohnort: Hessen

Beitrag von stanko »

Was Hannes geschrieben hat, macht schon Sinn. Aber für mich ist es völlig schleierhaft, weswegen er nach drei Tagen immer noch nicht spielen kann. Das hat mit Übermüdung dann nichts mehr zu tun. Es heißt nur, daß der normale Ansatz wohl keinesfalls gefestigt ist. Ich habe ja auch so meine Probleme, denke aber, daß Probieren sehr viel hilft, wenn man weiterkommen möchte. Meinen 08-15-Ansatz (mit dem ich recht unzufrieden bin wegen magelnder Ausdauer und Kraft, aber auch zufrieden wegen des Klangs) verliere ich nur dann, wenn ich sehr platt bin, nicht aber wenn ich herumprobiere. Auf jeden Fall viel, viel Glück beim Wieder-auf-die-Spur-Finden!!!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 76 Gäste