Schadet ein Holzblasinstrument?

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trumpetstar99
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Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von trumpetstar99 »

Schadet ein Saxophon dem Trompeten ansatz?
Singvögelchen
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von Singvögelchen »

Möglicherweise ja, wenn du dir damit auf die Lippe schlägst, bestimmt. :lol:

Ne, mal im Ernst, ich kenne so gut wie niemanden, der es auf beiden Instrumenten gleichermaßen zu etwas gebracht hat. Und ich könnte mir vorstellen, dass das außer den völlig verschiedenen Klangwelten eben auch mit dem Ansatz zu tun hat: beim Sax schließt du die Lippen um das Mundstück, um abzudichten, mehr eigentlich nicht. Bei der Trompete hingegen sind die Lippen einem nicht unerheblichen Druck ausgesetzt und müssen eben noch bis aufs I-Tüpfelchen exakt die Öffnung formen, wo dann die Luft ins Schwingen gerät. Also einerseits bloßes Zusammendrücken und andererseits den komplexen Ansatz zu formen halte ich für nicht sonderlich gegenseitig hilfreich.

Bin allerdings sehr gespannt auf weitere Meinungen, habe selber nie ein Saxophon in den Mund genommen, einmal ne Oboe, das hat gelangt. Zwei oder drei Wochen Schmerzen im Bindegewebe hinten an den Ohren, fürchterlich.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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buccinator
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von buccinator »

Ein Holzblasinstrument schadet IMMER !!! :lol:
soundhighend
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von soundhighend »

es gibt durchaus Beispiele die darauf schließen lassen, daß sich die beiden "Ansätze" gegenseitig nicht schaden. James Morrison hat beispielsweise auf seinen Snappy Doo Alben jeweils alle tp-, tb- und sax-Stimmen (incl. der Soli) höchstselbst eingespielt (piano ebenfalls). Es dürfte schwer fallen, an dieser Performance negative Kritik zu äußern.
Allerdings dürfte es auch nicht so leicht möglich sein, die Maßstäbe eines solchen Ausnahmemusikers auf die Vielzahl der Bläser zu übertragen. Je mehr Zeit man zum Üben EINES Instrumentes einsetzt, desto höher die zu erwartende Performance. Wenn - wie bei Amateuren oftmals zu unterstellen - die Übezeit ein limitierender Faktor ist, würde das Aufteilen der knappen Übezeit auf zwei unterschiedliche Instrumente (wie tp und sax) eine Limitierung der Ergebniserwartung auf beiden Instrumenten zur Folge haben.
Ich selbst bin ausreichend damit beschäftigt, meine Ziele auf der tp zu erreichen - darüber hinaus hätte ich kaum Zeit mich mit dem Erlernen eines weiteren Instruments zu beschäftigen.
beha
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von beha »

Laut Joe Henderson soll Kenny Dorham auch ein guter Tenorsaxophonist gewesen sein.
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lurchi
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von lurchi »

Und es gibt auch Trompeter die explizit empfehlen zur Stärkung der Ansatzmuskulatur ein Holzblasinstrument zu üben.
Ein weiteres Beispiel für einen hervorragenden Trompeter der auch etwas Klarinette spielen kann: Robert Rother von Mnozil Brass.
hannes
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von hannes »

Vor einigen Jahren habe ich neben der Trompete für mehrere Monate Saxofon erlernt. Mich störte einzig und allein die Tatsache, dass mir zu viel Zeit für die Trompete fehlte. Meinem Ansatz schadete es nur insofern, dass die Übezeit bei 2 so verschiedenen Instrumenten für jedes der beiden zu kurz kam. Daher wendete ich mich glücklicherweise wieder ausschließlich der Trompete zu.
Negative Auswirkungen auf meinen Trompetenansatz musste ich nicht feststellen. Aber ich bin froh, die Überei mit dem Saxofon aufgegeben zu haben. Denn danach verbrachte bzw. verbringe ich extrem viele Stunden einzig und allein mit der Optimierung des Trompetenspiels. Man muss halt Schwerpunbkte setzen. 8)

Hannes
yogi
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von yogi »

trumpetstar99 hat geschrieben:Schadet ein Saxophon dem Trompeten ansatz?
nee, das geht.
Aus gegebenem Anläß würde ich dir aber vorsorglich dringend davon abraten, auch noch mit dem Tanzen anzufangen ... :lol:
deretrusker
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von deretrusker »

Singvögelchen hat geschrieben:Möglicherweise ja, wenn du dir damit auf die Lippe schlägst, bestimmt. :lol:

Ne, mal im Ernst, ich kenne so gut wie niemanden, der es auf beiden Instrumenten gleichermaßen zu etwas gebracht hat. Und ich könnte mir vorstellen, dass das außer den völlig verschiedenen Klangwelten eben auch mit dem Ansatz zu tun hat: beim Sax schließt du die Lippen um das Mundstück, um abzudichten, mehr eigentlich nicht. Bei der Trompete hingegen sind die Lippen einem nicht unerheblichen Druck ausgesetzt und müssen eben noch bis aufs I-Tüpfelchen exakt die Öffnung formen, wo dann die Luft ins Schwingen gerät. Also einerseits bloßes Zusammendrücken und andererseits den komplexen Ansatz zu formen halte ich für nicht sonderlich gegenseitig hilfreich.

Bin allerdings sehr gespannt auf weitere Meinungen, habe selber nie ein Saxophon in den Mund genommen, einmal ne Oboe, das hat gelangt. Zwei oder drei Wochen Schmerzen im Bindegewebe hinten an den Ohren, fürchterlich.
Oboe würde ich lassen. Diese Arie mit den Blättern macht keinen Spaß. Außerdem wird man "die Luft nicht los". Gegen andere Kandidaten wie Sax oder Klarinette ist nichts einzuwenden. Die Tonerzeugung ist eine ganz andere. Komischerweise arbeiten Holzbläser zu fast 90% in Bezug auf Atmung richtig. Spekulativ wohl deshalb, WEIL es eben so simpel ist, einen Ton zu produzieren (im Vergleich zur Trompete...). Der Prozentanteil ist bei Trompetern leider viel niedriger, weil er selbst Generator ist und nicht irgendein Blatt o.ä.
deretrusker
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von deretrusker »

soundhighend hat geschrieben:es gibt durchaus Beispiele die darauf schließen lassen, daß sich die beiden "Ansätze" gegenseitig nicht schaden. James Morrison hat beispielsweise auf seinen Snappy Doo Alben jeweils alle tp-, tb- und sax-Stimmen (incl. der Soli) höchstselbst eingespielt (piano ebenfalls). Es dürfte schwer fallen, an dieser Performance negative Kritik zu äußern.
Allerdings dürfte es auch nicht so leicht möglich sein, die Maßstäbe eines solchen Ausnahmemusikers auf die Vielzahl der Bläser zu übertragen. Je mehr Zeit man zum Üben EINES Instrumentes einsetzt, desto höher die zu erwartende Performance. Wenn - wie bei Amateuren oftmals zu unterstellen - die Übezeit ein limitierender Faktor ist, würde das Aufteilen der knappen Übezeit auf zwei unterschiedliche Instrumente (wie tp und sax) eine Limitierung der Ergebniserwartung auf beiden Instrumenten zur Folge haben.
Ich selbst bin ausreichend damit beschäftigt, meine Ziele auf der tp zu erreichen - darüber hinaus hätte ich kaum Zeit mich mit dem Erlernen eines weiteren Instruments zu beschäftigen.
Yep, es ist allenfalls ein Zeitproblem! Sehe ich auch so...
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von trompeterli »

hannes hat geschrieben:

Negative Auswirkungen auf meinen Trompetenansatz musste ich nicht feststellen.
Hannes
Das kann ich auch bestätigen.
Was bleibt ist das Zeitproblem.
Wer jedoch genug Zeit hat kann beide spielen. 8)
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von Trumpetier001 »

trompeterli hat geschrieben:
hannes hat geschrieben:

Negative Auswirkungen auf meinen Trompetenansatz musste ich nicht feststellen.
Hannes
Das kann ich auch bestätigen.
Was bleibt ist das Zeitproblem.
Wer jedoch genug Zeit hat kann beide spielen. 8)
:gut:

Hab das mit der Klarinette vor kurzem auch mal ne Woche ausprobiert.....man muss da schon etwas Geduld und lt. meiner besseren Hälfte auch etwas mehr Feingefühl fürs Reinblasen mitbringen. :mrgreen:
Es braucht eben etwas weniger Luft.....dann klingts auch schöner. :licht: :mrgreen:

Aber auch mir fehlt einfach die Zeit mich mit Holzinstrumenten intensiver zu beschäftigen.
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von Blind Wolf »

Ich habe bis zu meinem 40sten Lebensjahr alle möglichen historischen Holzblasinstrumente gespielt, und dazu auch den Krummen (Schwarzen) Zink, den man ja vom Ansatz her mindestens mit Blech vergleichen kann. Ich habe da ansatztechnisch kein Problem gehabt, allerdings verlangen alle Blasinstrumente, jedenfalls die, die ich damals gespielt habe (Block- und Querflöte, Krummhörner, Schalmeien, Oboe usw. in den Formen des 15. - 17. Jahrhunderts) jeweils unterschiedliche Atemtechniken, das kann beim Wechsel von Instrument zu Instrument ein Problem sein, vor allem dann, wenn man die Instrumente bei Auftritten mehrmals wechselt, wie das bei mir der Fall war. Es ging aber letztlich gut.
Grüße von Wolf
Möge der Krach mit euch sein!
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von Zebra777 »

Ich spiele seit 2 Jahren Saxophon und seit 4 Monaten Trompete. Ich finde das sich beides sogar sehr gut ergänzt >>> Synergieeffekt :trumpet:
Yamaha YTR-8310 Z "Bobby Shew"
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Rinderbraten95
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Re: Schadet ein Holzblasinstrument?

Beitrag von Rinderbraten95 »

Ich glaube da scheiden sich die Geister... was möglicherweise auch an den unterschiedlichen Spieltechniken beider Instrumente liegt.

Auf dem Saxophon kannst du z.B. mit Hilfe oder Zähne spielen oder Ohne. Wenn du die Zähne zur Hilfe nimmst beißt du dir quasi auf die Unterlippe wodurch diese nach langem Spiel schon geschädigt werden kann - das wird sich wahrscheinlich negativ auf dein Trompetenspiel auswirken.

Wenn du ohne Zähne spielst und das Mundstück mithilfe des Ringmuskels in den Lippen hälst, was der wahrscheinlich richtigere Weg ist, dann könnte sich das positiv auf dein Trompetespiel auswirken. Zumindest wenn du auf der Trompete nach bewährter Technik spielst und nicht mit "Grinsen und Drücken"
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