Oh, früher habe ich sehr viel mehr geübt, mit allen unangenehmen Folgen. Scharfer Klang, platte Lippe, wenig Motivation...
Inzwischen (okay, bin Profi und lebe davon, muss auch am nächsten morgen wieder klingen) besteht der Hauptteil meines individuellen Übens aus dem morgendlichen ein- bis anderthalbstündigen Einspielprogramm.
Dann folgen erstmal Proben und Konzerte. Alles, was richtig schlimm und neu für mich ist, lese ich vor dem ersten Spielen nur als Notentext durch, "mentales Üben", und dann flutscht es schon ganz gut.
Habe gerade ein Werk von Schönberg (komlett atonal, gegen den Strich gebürstet, will einfach nicht ins Gehör gehen) auf dem Programm, da würde ich mir wirklich komplett den Ansatz versauen, wenn ich die ganze Zeit, nur um die richtigen Töne zu treffen, den Ansatz voll belasten würde.
Mein Professor hat immer gesagt: "Jungs, seid so gut vorbereitet in der ersten Probe, dass euch der Dirigent lautstärkemäßig zurückpfeift und sich den Rest der Probe mit dem übrigen Orchester beschäftigen muss." ein super Ratschlag, auch für Mädels