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Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 15:58
von fzfani
hallo,

wir haben ein neues Stück aufgelegt, das mit im a" anfängt. Beim Tonleiterspiel schaff ich es gut (locker) bis zum c³ manchmal auch bin bis f³, aber wenn wir das Stück spielen, treff ich das a" nicht auf Anhieb - mal zu hoch mal zu tief - ist bestimt auch ne Kopfsache. :Tock: Was kann ich am besten üben, damit das a" auchauf Anhieb kommt kommt? ich hab glatt noch 3 Wochen zeit dafür.

lg fzfani

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 16:29
von luefterl
Hallo fzfani

Am Ansatz wird es wohl nicht liegen, bei der Range. Gehörbildung wirkt da manchmal Wunder. Oft liegt es am Gehör, versuch es mal zu Singen. Oder darf man davon ausgehen, das es sich ab einer gewissen Tonhöhe die tiefer liegt als a" (in Bb), schon um mühsames nach oben klettern handelt? Die Zeit die du hast, solltest du sinnvoll nutzen. Schnapp dir eine Aufnahme des Stücks (falls es eine gibt) und hören, hören, hören.

Lg das Luefterl

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 16:35
von orlando_furioso
Das a'' unbedingt mit 3 greifen - rastet besser ein. Und dann üben - üben - üben. Und freuen, das es kein as ist - hatten wir auch schonmal: Gleich am Anfang setzte die 1. Trompete mit as'' ein, ganz alleine ein langer Ton mit deutlichen sfz angespielt und dann kamen die anderen Instrumente nach und nach ziemlich disharmonisch dazu. Arschkarte & Herausforderung zugleich!

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 17:07
von inspired
Was auch gut hilft, ist wenn man vorher kurz den Ton 1 Oktave drunter leise anspielt. In dem Fall also ein ganz leises a'.
Dachte selbst erst, dass das irgendwie etwas abwegig klingt, als es mir empfohlen wurde.Aber es hilft durchaus den Ton gezielter zu treffen, wenn man sich unsicher ist.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 17:17
von Dobs
orlando_furioso hat geschrieben:Gleich am Anfang setzte die 1. Trompete mit as'' ein, ganz alleine ein langer Ton mit deutlichen sfz angespielt und dann kamen die anderen Instrumente nach und nach ziemlich disharmonisch dazu. Arschkarte & Herausforderung zugleich!
Na komm, das müssen die anderen sofort hören und blitzschnell das ganze Stück transponieren... :D

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 18:57
von orlando_furioso
Ich sach nur: MODULUM IV - war vor Jahren mal Pflichtstück in irgendeinem Wettbewerb ... hätte wohl keiner gemerkt, wenn da der eine oder andere versucht hätte zu transponieren. Ein einziges Tongeschwurbel ...

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 19:27
von catfan
Hören..singen..direkt anspielen. Am Ende deines Übetages das a2 direkt anspielen, wenn nötig hören..singen..anspielen und solange wie möglich halten. Dann Pause und noch mal. Dann aber auf Viertel stoßen. So lange wie möglich am Stück. Pause. Zum Schluss nur mit Luft anspielen und Halbe halten. Drei vier Mal. Das aber nur alle zwei Tage. Ach, mit 3 greifen muss nicht sein. Das ist unter Umständen Käse. Nämlich wenn es so zu tief, zu hoch ist oder einfach schlechter anspricht. Probiere es aus. 1/2 kann auch besser sein.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 19:42
von haynrych
ganz wichtig ist es, den ton zu "hören" (also eigentlich vorstellen), bevor du ihn anspielst. deswegen könnte der tipp mit a' vor beginn des stückes gut funktionieren. du könntest natürlich auch ein e'' wählen und dir mit hilfe der quart das a'' vorstellen, bevor's losgeht. probier's einfach aus, was besser für dich funktioniert.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 20:35
von catfan
Ja, das stimmt natürlich auch. So mache ich es mit Tönen welche mir nicht liegen. So fühlt man schon mal vor.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 20:56
von Miss Trumpet
Tonvorstellung ist alles. Nur wenn Du die Tonhöhe in deinem "inneren Ohr" hast, kannst Du einen exponierten Ton sicher treffen. Singen zur Übung bzw. Kontrolle der Tonvorstellung wurde schon erwähnt. Abgesehen vom leisen Anspielen der Oktave vorher - was in manchen Situation leider nicht möglich ist, da störend - gibt es auch noch eine dezentere Möglichkeit: Wenn man mit der Handfläche leicht auf das Mundstück schlägt, hört man auf der B-Trompete ein c (klingend b). Bei gedrücktem 2. Ventil ein h, 1 = b, ... bis 13 = g und 123 = fis. Also mit einer Hand 12 drücken und mit der anderen locker auf das Mundstück schlagen, dann hast du ebenfalls dein a im Ohr, ohne dass es alle groß mitbekommen.

Ein sehr gut geschultes Gehör kann übrigens von jeder beliebigen Tonvorgabe das Intervall zum gewünschten Ton herstellen - Sänger, Chorleiter und Paukisten arbeiten dementsprechend mit einer oder ev. auch zwei Stimmgabel. Die digitale Alternative, auch zum Schummeln: Stimmgerät mit Tonangabe oder Smartphone mit entsprechender App plus Kopfhörer.
AlexRu hat geschrieben:Ach, mit 3 greifen muss nicht sein. Das ist unter Umständen Käse. Nämlich wenn es so zu tief, zu hoch ist oder einfach schlechter anspricht. Probiere es aus. 1/2 kann auch besser sein.
Was die Intonation betrifft: Stimmt, abhängig von Instrument und Spieler stimmt das a'' bei dem einen mit 3 und beim anderen mit 12 besser. Was aber die Tonansprache betrifft, so ist 3 immer besser als 12.
Dobs hat geschrieben:
orlando_furioso hat geschrieben:Gleich am Anfang setzte die 1. Trompete mit as'' ein, ganz alleine ein langer Ton mit deutlichen sfz angespielt und dann kamen die anderen Instrumente nach und nach ziemlich disharmonisch dazu. Arschkarte & Herausforderung zugleich!
Na komm, das müssen die anderen sofort hören und blitzschnell das ganze Stück transponieren... :D
BTW: Ich bin hinsichtlich Transponieren als auch Blattlesen sehr fit. Trotzdem finde ich es nach wie vor respekteinflößend, dass im Opern- und Theaterbetrieb das ganze Orchester bei einem indisponierten Sänger quasi auf Zuruf um eine beliebige Zahl an Halbtonschritten tiefer transponieren kann. Wenn dabei die Bläser-Noten bereits in laufend wechselnden (!) Transpositionen stehen (Trompete in F/Es/D/...) wird das dann aber so richtig kompliziert.

LG, Miss Trumpet

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 21:20
von haynrych
Miss Trumpet hat geschrieben:Was aber die Tonansprache betrifft, so ist 3 immer besser als 12.
kannst du hierbei (auch) einen unteschied zwischen dreh- und pumpventiltrompeten beobachten?

nach meiner beobachtung wirkt sich dieses phänomen bei "brez'ln" stärker aus!

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Montag 18. November 2013, 22:15
von Miss Trumpet
Danke für den Hinweis - muss ich mal ausprobieren! Meine Aussage bezog sich auf Drehventil-Instrumente.

LG, Miss Trumpet

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Dienstag 19. November 2013, 00:11
von duden
Ich habe ein nämliches (Hör-)Problem bei einem Stück, das wir gerade proben: Da gibt´s eine Phrase, die in dieser Art Musik tausend mal vorkommt: Zwei Achtel, dann Oktavsprung, vier Sechzehntel, das dritte davon einen Halbton runter. Also: a(1)-a(1)- a(2)-a(2)-as(2)-a(2). Das Problem ist: Die ersten beiden Töne sind kein a, sondern ein c - und ich hab diese verdammte Oktave so abgespeichert, dass ich immer beim cis oder sonstwo lande, statt auf dem a. Jetzt singe ich den ganzen Tag innerlich das Love Story-Thema, um die Sext ins Ohr zu kriegen.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Dienstag 19. November 2013, 06:30
von TrompetenKäfer
In dem Zusammenhang bin ich der Meinung, dass es genau darum geht, schon vorher zu "hören" wie der Ton klingen muss. Dazu eine konkrete Vorstellung, wie es sich körperlich anfühlen muss, damit der Ton so klingt. Das kann man üben.

Ich, für meinen Teil, helfe mir hier mit Dreiklangs-Übungen. Von unten nach Oben oder von Oben nach unten. Das meist in Verbindung mit einem Stimmgerät, dann spürt man sehr schnell, wie der Ton klingen muss, und wie sich "im Zentrum" anfühlt.

Dann verkickst du kein a`` mehr.

Re: Stück fängt mit a" an

Verfasst: Dienstag 19. November 2013, 08:33
von Tacet
Also, die Amis (besonders Leadtrompeter) haben da folgende einfache Übung oder hatten, in den 80er Jahren in New York:

Du spielst den Ton (ob du ihn triffst, ist erstmal zweitrangig) und entspannst wieder.
Der Ton musss nur ganz kurz erklingen.
Spannung-Anspannung, das schult die Reflexe ungemein, und ohne diese Reflexe kannst du soviel "Vorhören" wie du willst.
Das Gehirn muss wissen, was es zu tun hat:Lippenspannung, ZUngenposition, Luftmenge etc...
Dann entwickelst du so eine Art Muskelgedächnis.
Mache es einhundert Mal am Tag, oder tausend mal...Die Trefferquote erhöht sich dadurch beträchtlich, z.b. von zehn auf Hundert nach 95 auf Hundert in zwei Wochen, alles schon erlebt.
Fang z.B. mit dem e2 an und geh diatonisch aufwärts. Aber halte dich nicht zu lange dort auf. Der Zielton ist ja a!!
To nail, also Nageln nannten die das!!


Ich kann jeden Ton im atonalen Kontext (und da hörst du gar nix) sofort spielen.
Reflex!!! Schlägt jede intellektuelle Krücke.
Neben mir sitzt so jemand, der ständig durch herumsingen den nächsten Ton vorbereitet, leider trifft er trotzdem nix, obwohl er genau weiß, welchen Ton er spielen soll :-)
Wir sind hier (analog) nicht beim Dreisprung, sondern beim Tontaubenschießen...