Neustart mit Trompete/Lippenproblem

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epic85
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von epic85 »

Mich würde gerade aktuelle interessieren, in welchem Tonbereich bewegen sich denn die "Mittellagentrompeter"?
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Bixel
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Bixel »

AlexH hat geschrieben:
Singvögelchen hat geschrieben:Für mich als konservativ-klassischer Orchestertrompeter - mit Hobby Barocktrompete mit Originalmundstücken - ist das von User Bixel immer wieder ins Feld geführte "Downsizing" keine Option.
Du bist kein von Bixel oben genannter "Amateur-Trompeter". Als Profi übst Du genug, um jedes Mundstück spielen zu können, das Du aufgrund deiner Klangvorstellung spielen willst.
Meine Empfehlung richtet(e) sich nicht ausdrücklich ausschließlich an Amateure.

Allerdings spricht das Erlangen des Profistatus' in aller Regel dafür, dass der/die Betreffende mit der vorhandenen Hardware die Anforderungen zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllt - und dass daher auch nicht der für eine mühsame Umstellung erforderliche Leidensdruck gegeben ist.

:idea:
.
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catfan
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von catfan »

Es herrscht scheinbar immer noch der Eindruck, dass man ein kleines Mundstück nimmt und man nicht groß üben muss. Klein bedeutet für mich...unter 15,5 mm.
Man muss, so meine Erfahrung genausoviel Üben, wie mit einem großen. Wenn man von einem großen kommt noch mehr, für eine gewisse Zeit. Sicher ist auch, dass nicht jeder ein kleines Mundstück nötig hat. Es ist eine Möglichkeit beim erlernen des Trompetenspiels. Wie es verschiedene Möglichkeiten von Ansätzen gibt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Durchmesser einen Einfluß auf den Klang hat. Bohrungen, Kesseltiefe, Rückbohrung sehr wohl. Ich bin dafür, dass jeder herausfinden muss, was für ihn das Richtige ist. Und wenn man sich trotz intensivem richtigen Übens nicht entwickelt, ist eine Möglichkeit, das Downsizing. Vielleicht auch Upsizing. Oder Ansatzumstellung. Oder Atemtraining. Oder oder. Wichtig ist nur, wenn man sich für etwas entschieden hat, eine ganze Zeit dabei zu bleiben...und zu üben. Wenn es nichts wird, nächste Möglichkeit. Ausdauer, Höhe usw., also die technische Beherrschung des Instrumentes, sind nicht Talentabhängig. Musikalität schon.
Schönen Samstag!
epic85
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von epic85 »

So. Eben habe ich die Trompete mit Mundstück bekommen. Mein Kollege war so nett und hat sie mir heute vorbeigebracht. Obwohl ich krank bin, habe ich ein wenig darauf gespielt. Ich habe jetzt so 5 Minuten nur mit Mundstück (Original Stagg Mundstück) und nochmal 10 Minuten mit Instrument "gespielt". Alles sehr ungewohnt und sehr klein! Bevor ich losgelegt habe, habe ich mir diesen Link angeschaut

http://www.youtube.com/watch?v=EG-bM25GBps#t=213

Er spricht ja auch das Thema üppiger Lippen an. :lol: Ich habe sehr darauf geachtet, zunächst vor einem Spiegel zu spielen, damit ich den Ansatz / Lippen / Auflage des Mundstücks kontrollieren kann. Beim Buzzing ist mir direkt aufgefallen, dass ich mit zu viel Luft arbeite (habe es mit meinem Baritonmundstück verglichen - Baritonmundstück Ton / Trompetenmundstück mehr Luft als Ton). Nachdem ich die ersten Töne aus dem Mundstück herausgebracht habe, habe ich es mit der Trompete versucht. Da ich leider in einem größeren Haus mit mehreren Mietern wohne, hatte ich mir von dem Kollegen gleich noch das SilentBrass geben lassen (der Sohn scheint alles zu haben). Die ersten Töne die ich herausgebracht habe, waren (vermutlich aufgrund zu viel Luftdruck und Pressen der Lippen) hoch, c2 und aufwärts. Mir ist aufgefallen, dass ich anfangs kaum runter bis zum c1 kam, bis ich meine Lippen lockerer ließ und nicht mehr so stark ans Mundstück gepresst habe, dann wurde es besser . Anschließend habe ich eine paar Töne von c1 bis e2 gespielt, danach ist schluss. :D

Nach diesen 15 Minten fühlen sich meine Lippen komplett anders an. Im Bereich der Mitte kribbelt es fortwährend. Wenn ich vergleiche zwischen Bariton und Trompete, fallen mir zwei große Unterschiede auf: Ich benötige viel weniger Luft und dafür mehr Ansatz! Daran muss ich mich gewöhnen.

Beim Bariton kann ich viel mit Luft und Druck arbeiten und erreiche dort trotz eines schlechten Ansatzes relativ hohe Töne.

Fazit: Ich werde noch weiter üben, weils definitiv Spaß macht. :mrgreen:
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von buddy »

epic85 hat geschrieben:Im Bereich der Mitte kribbelt es fortwährend. Wenn ich vergleiche zwischen Bariton und Trompete, fallen mir zwei große Unterschiede auf: Ich benötige viel weniger Luft und dafür mehr Ansatz!
Gut so, für den Anfang passt das doch alles.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Singvögelchen »

epic85 hat geschrieben:
Fazit: Ich werde noch weiter üben, weils definitiv Spaß macht. :mrgreen:
Dann ist die Welt doch in Ordnung, ja, es wird ein klitzekleines Weilchen dauern, bis alles selbstverständlich läuft.

Weiter so!!! :gut: und hübsch berichten, jeder noch so kleine Fortschritt wird hier beäugt :lol:


die andere Frage nach der Mittellage: von unten an bis f`` oder a``, zu Weihnachten im Posaunenchor mal mit aller Kraft ein hohes c```, so würd ich das interpretieren. Die fitten Jazzer ballern tagtäglich bis g``` und tw. drüber, das ist enorm...und wenn es mal rund und fett klingen soll schnappen sie sich ein Flügelhorn, wunderbar...und dann gibt es noch ein paar Piccolisten, die zart und säuselnd weit übers klingende d``` hinaus kommen, das ist schon richtig "hohe Kunst".
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von buddy »

Bixel hat geschrieben:Meine Empfehlung richtet(e) sich nicht ausdrücklich ausschließlich an Amateure
Hier sind zwei Aussagen von Jens Lindemann, der nahelegt, kleinere Mundstückdurchmesser als Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Er bezieht sich auf Durchmesser wie bei einem (Bach) 5-7 und verweist auf John Hagstrom, der als zweite Trompete auf einem "5er" Mundstück im CSO "all diese tiefen Töne spielt".
http://www.youtube.com/watch?v=GpV120wsRGY#t=61
http://www.youtube.com/watch?v=2ktNxEX8Ggw

Mit den sehr kleinen Mundstückdurchmessern unter 16mm, die im Froum verschiedentlich im Zusammenhang mit "Downsizing" genannt werden, hat das nicht viel zu tun.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von doc_trumpet »

.... kann mal jemnd aufschreiben, wo "gross" ein Yamaha 15E4 ist ? Das ist ja ein äußerst gängiges Modell für die dt. ( österreichische ) Trompete. Weit weg dürfte der Randdurchmesser von einem Bach 5 nicht sein.
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Bixel
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Bixel »

buddy hat geschrieben:Hier sind zwei Aussagen von Jens Lindemann, der nahelegt, kleinere Mundstückdurchmesser als Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Er bezieht sich auf Durchmesser wie bei einem (Bach) 5-7 und verweist auf John Hagstrom, der als zweite Trompete auf einem "5er" Mundstück im CSO "all diese tiefen Töne spielt".
http://www.youtube.com/watch?v=GpV120wsRGY#t=61
http://www.youtube.com/watch?v=2ktNxEX8Ggw

Mit den sehr kleinen Mundstückdurchmessern unter 16mm, die im Forum verschiedentlich im Zusammenhang mit "Downsizing" genannt werden, hat das nicht viel zu tun.
Dass Jens Lindemann, der m.E. (trotz gelegentlicher "unklassischer" Kabinettstückchen) als Repräsentant der "Klassik"-Trompete zu gelten hat, keine Mundstücke mit weniger als 16 mm Kesseldurchmesser empfiehlt, finde ich nicht übermäßig verwunderlich.
Sein Verdienst ist m.E. aber immerhin, dass er ermutigt, Traditionen in Frage zu stellen.

Ob sich das typisch klassische Klangideal der Trompete mit "extrem" kleinen Mundstücken realisieren lässt, kann ich nicht beurteilen.
Da wäre eher der User hannes gefragt, der genau dies behauptet, aber bislang offenbar nicht öffentlich belegt hat(?).

Von mir selbst meine ich folgendes behaupten zu dürfen:
Mein persönlicher Trompetenklang war auch schon zu Zeiten meiner Verwendung von Mundstücken der Kaliber Bach 1 1/4 C bis 3 C hell, luftig und schlank, weil ich klingen wollte wie z.B. Miles, Chet, Dizzy und Clifford (to name a few).
Der Klang entsteht nun einmal im Kopf - und nicht im Mundstück.

In der Mittellage kann ich noch immer bei Bedarf mit meinen heutigen Mundstücken (des ungefähren Bach-Kalibers 20 C) so klingen wie damals; mir steht aber heute etwa eine Quarte mehr Tonumfang nach oben zur Verfügung - und auf Wunsch auch ein halbwegs Lead-würdiger "Schneidbrenner".

Aus meiner Beobachtung könnte man m.E. die Hypothese ableiten wollen, dass es auch einem "Klassiker" (wie z.B. hannes) gelungen sein könnte, sein klassisches Klangideal aus früheren ("1,25 C")-Zeiten in die ("14mm"-)Gegenwart hinüber zu retten.

Man weiß es nicht.

Unverständlich ist mir, warum sich in der Entwicklung befindliche ("noch-nicht-Profi"-)Trompeter Hardware-Empfehlungen von Orchester-Spezialisten zueigen machen sollten.
Wie hoch ist denn der Prozentsatz der TF-User, die ausschließlich Orchesterliteratur spielen (möchten)?

:roll:
.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Bixel »

doc_trumpet hat geschrieben:.... kann mal jemnd aufschreiben, wo "gross" ein Yamaha 15E4 ist ? Das ist ja ein äußerst gängiges Modell für die dt. ( österreichische ) Trompete. Weit weg dürfte der Randdurchmesser von einem Bach 5 nicht sein.
Angaben bei Thomann:

Yamaha 15E4: 16,92 mm
Bach 5 C: 16,25 mm
Bach 1 1/2 C: 17,00 mm

:idea:
.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Blas! »

Bixel hat geschrieben:Unverständlich ist mir, warum sich in der Entwicklung befindliche ("noch-nicht-Profi"-)Trompeter Hardware-Empfehlungen von Orchester-Spezialisten zueigen machen sollten.
Das wurde im TF schon sehr häufig diskutiert. Du würdest es auch nicht begreifen (wollen), wenn es abermals besprochen werden würde.

Fahre also besser fort in deinem Bemühen, ähnlich zu klingen wie deine Vorbilder; nach meinen Höreindrücken ist dein Weg diesbezüglich noch sehr weit. Es gilt also, keine Zeit mit fruchtlosen Diskussionen zu verplempern.

:wink:
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von catfan »

180 29,1 18,0 14,0 3,6
180 C 29,0 18,0 13,0 3,6
180 W 29,4 18,0 14,0 3,6
180 WC 29,4 18,0 13,0 3,6
183 30,0 18,3 14,0 3,6
183 C 30,0 18,3 13,0 3,6
185 30,3 18,5 15,5 3,9
185 C 30,3 18,5 14,5 3,6

Das sind die größten Trompetenmundstücke, welche in Deutschland erhältlich sind.
Die erste Zahl ist die Bezeichnung des Mundstücke. Die zweite Zahl der Außendurchmesser. Die dritte Zahl der Innendurchmessers und die vierte die Kesseltiefe. Die fünfte gibt den Durchmesser der Bohrung an. Alles natürlich in mm. Es sind die Schmidt Solist Modelle.

LG
Zuletzt geändert von catfan am Sonntag 8. September 2013, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Balkenjäger »

@ Bixel, spiel mal.

Ich kenne einige Jazzer die das zum Einspielen hernehmen, aber bei der Mundstückgröße eines 20c, dürfte das eher ein 6 aus 49 werden.



LG
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von catfan »

Dank für das Beispiel. Er spielt zwar kein sehr enges Mundstück, aber ein sehr flaches. Also, kann man auf einem Mundstück, welches einen "Leadkessel" hat auch sehr voll klingen. Obwohl ja behauptet wird, flacher Kessel, heller, schneidender Sound... Danke.

Chad Shoopman klingt übrigens auf seinem ebenfalls sehr fett und dunkel in der tiefen Lage. Und sein Mundstück misst 14,7 mm. Außerdem wird er mit Sicherheit eine enorm hohe Trefferrate haben...
Ich denk man kann für alles Beispiele finden.

LG


Eventuell kann ja in einem Downsizing Thread weiter diskutiert werden....
Zuletzt geändert von catfan am Sonntag 8. September 2013, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neustart mit Trompete/Lippenproblem

Beitrag von Bixel »

Balkenjäger hat geschrieben:@ Bixel, spiel mal.
Negativ.

Wenn du mir deinen Persilschein borgst, stelle ich aber gern eine Fremd-Aufnahme als die meine ein.

:wink:
.
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