A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lynch

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Hochwälder
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A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lynch

Beitrag von Hochwälder »

Werte Kolleginnen und Kollegen,

Wir haben hier ja schon über viele Methoden und Lehrbücher gesprochen. Dieses Werk hat hier bislang aber noch keine Beachtung gefunden.
Vielleicht, weil mit dem Namen des Autors eher die umstrittenen asymmetrischen Mundstücke in Verbindung gebracht werden, die im Buch jedoch nur im Anhang erwähnt werden und mit der Methode an sich wenig Verbindung haben.

Vor Jahren (meinen Anfängen im TF) hab ich dieses Buch mal gelesen (es gab eine deutsche Übersetzung im Netz für den schulischen Gebrauch, die jedoch aus urheberrechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar ist). Zum damaligen Zeitpunkt (Leistungsstand) und meinem Verständnis zum Trompetenspiel waren die Ausführungen bzw. Übungen eher in weiter Ferne anzusiedeln.

Nach Jahren des langsamen, aber kontinuierlichen Fortschritts ist mir die Lektüre wieder in die Hände gefallen und war überrascht, dass viele hier heiß diskutierte Themen auch enthalten sind (enge Mundstücke, Einrollen, Setpoint).

Einen Überblick über den Inhalt findet man auch in der Vorschaufenster der Notenverlage oder auf Lynch’s Homepage selbst.
http://www.alle-noten.de/A_New_Approach ... 5y?lang=de

Mich würde interessieren, ob jemand mit dem Buch schon gearbeitet hat und wie das Resümee (langfristig) dazu ausfällt.

LG.

P.S. Soll nichts heißen, aber Maynard Ferguson schrieb dazu:
"Extremely well done, very informative, I would not hesitate to recommend this book at any time."
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Volksmund
Trauermusiker
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von Trauermusiker »

Hi,

habe grad deine frage gesehen - bischen spät zwar, aber immerhin.

ich habe vor vielen jahren mit dieser methode meinen ansatz umgestellt und sehr gute erfahrungen damit gemacht. es hat zwar einige monate gedauert, aber die vorteile haben den aufwand wieder wettgemacht:

-mehr höhe (in guten tagen bis zum c4!) bei deutlich weniger kraftaufwand
- mehr ausdauer.

mann muß darauf achten, die unterlippe flexibel zu halten, damit man alle register spielen kann.

lg

trauermusiker.jimdo.com
GT-Karl
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von GT-Karl »

Habe das Buch(neben Anderen) auch gelesen, auf der Suche nach mehr Ausdauer und "entspannterem" Blasen im hohen mittleren Register! Das C4 ist ja sicher eine schöne Herausforderung, wie für den Sprinter die 100m unter 10sec., mich interessiert aber mehr die Ausdauer und Sicherheit beim Blasen einige Tonstufen tiefer! Seinen Ansichten und Einsichten über das Trompete-Blasen im Allgemeinen und das Blasen im hohen Register im Besonderen kann ich aus ingenieurtechnischer Sicht folgen (mir ist aber auch bewusst, dass man in diesem Bereich nicht Alles mit Physik und Strömungslehre erklären kann! Es sei bemerkt, dass Lynch den menschlichen Faktor auch nicht ganz außer Acht lässt!)


Ohne hier über Langzeiterfahrung berichten zu können (bisher), habe ich einige Anweisungen aus dem Buch, zur Haltung(Griff) und zum Ansatz mal angewendet und über einige Tage beibehalten und gleich ein Verbesserung festgestellt. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich wegen meiner sehr kräftigen Oberlippe (bei Farkas müsste ich wohl Tuba blasen) sowieso den Ansatz (in etwa) 1/3 Oberlippe und 2/3 Unterlippe am Mundstück anwende. Da dies genau der Grundansatz ist den Lynch fordert, um sein System anzuwenden, habe ich hier natürlich einen Vorteil bei der Anwendung und muss mich dahingehend nicht umstellen! Den Begriff "puckered" den er im Zusammenhang mit diesem Ansatz für die Lippenstellung verwendet, übersetze ich mit "gekräuselt"?? (eher zusammengezogen gespitzt), da hätte ich mir etwas mehr oder genauere Info bzw. eine Abbildung gewünscht. Hat jemand eine Idee was er da genau meint?

Die stabile, eher leicht eingerollte Unterlippe, die beim Aufsteigen ins hohe Register mehr Mundstückdruck aufnehmen soll, um das Schwingen/Vibrieren der Oberlippe im Luftstrom in Gang zu halten, ist an dieser Methode der essentielle Punkt! Gleichzeitig soll die Unterlippe zum Spielen höherer Töne gegen die Oberlippe gedrückt werden, um deren Schwingende Masse zu verringern und damit die Frequenz des schwingenden Systems bei gleicher Anregung zu erhöhen. Selbst bei ersten Versuchen, mit einer vermutlich anderen Oberlippenstellung, konnte ich das nachvollziehen! Mal sehen wie sich das über die Zeit entwickelt, wie gesagt, ich muss meinen Ansatz eigentlich gar nicht sehr verändern, deshalb ist die Lynch Methode für mich zuerst einmal naheliegend!

Zum Glück führen ja viele Wege nach Rom und kräftig üben muss man auf Allen!

Sei noch angemerkt, dass die asymmetrischen Mundstücke nur bei dieser Methode (diesem Ansatzkonzept) wirklich Sinn machen können, sie sind die logische Konsequenz......wenn man damit zurecht kommt! Nötig sind sie nicht, Lynch schlägt sogar im Text zum Equipment ein V-Kessel Mundstück mit großer Bohrung vor, ein hoher air-flow ist ein anderer Eckpunkt des Systems! ich hab's aber auch mit dem Kornett probiert, mit bekanntlich kleiner Bohrung, der Effekt war genauso spürbar!

Hoffe ich habe nicht zur weiteren allgemeinen Methodenverwirrung beigetragen... :question: :!:

Gruß

Karl
buddy
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von buddy »

Das ist ein sehr interessanter Bericht von dir, danke. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und drücke dir die Daumen. :gut:
GT-Karl hat geschrieben:Den Begriff "puckered" den er im Zusammenhang mit diesem Ansatz für die Lippenstellung verwendet, übersetze ich mit "gekräuselt"??
Das beschreibt (mehr oder weniger) das Hauptelement des Maggio-Ansatzes. Du spitzt die Lippen, wie wenn Du deine Großmutter küssen oder eine Kerze ausblasen willst (Zitat John Thomas).
http://www.thomann.de/de/hal_leonard_tr ... ed_dvd.htm

Bild
Quelle: http://la.trompette.free.fr/methode.jpg
GT-Karl
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von GT-Karl »

Hm, das würde aber bedeuten, dass die Unterlippe ausgerollt würde und genau das darf man bei Lynch nicht machen! Eher stabil gerad oder etwas eingerollt, macht auch Sinn, weil man mit ausgerollter Unterlippe nur sehr begrenzt Kraft nach oben ausüben kann! Darum ist bei seinen asymmetrischen Mundstücken der untere Rand so breit gehalten, um die Unterlippe in Ihrer Aufwärtsbewegung zu stützen! Also meint er wohl nur den halben Maggio, die obere Hälfte....! Danke Buddy, das hilft weiter!

Gruß

Karl
Hochwälder
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von Hochwälder »

GT-Karl hat geschrieben:Hm, das würde aber bedeuten, dass die Unterlippe ausgerollt würde und genau das darf man bei Lynch nicht machen! Eher stabil gerad oder etwas eingerollt, macht auch Sinn, weil man mit ausgerollter Unterlippe nur sehr begrenzt Kraft nach oben ausüben kann! Darum ist bei seinen asymmetrischen Mundstücken der untere Rand so breit gehalten, um die Unterlippe in Ihrer Aufwärtsbewegung zu stützen! Also meint er wohl nur den halben Maggio, die obere Hälfte....!
Die Unterlippe muss trotz 'Kräuselung' (Zusammenschieben zur Mitte hin) eingerollt bleiben, so die Methodik.
Die asymmetrischen Mundstücke würde ich, wie so viele hier, generell außer Acht lassen. Sie finden auch in der Lektüre lediglich im letzten Anhang Beachtung und sind mir zu exotisch.
Generell finde ich aber die anderen Ansätze von Lynch durchaus interessant. Konsequentes Üben und den Mut Neues zu probieren natürlich inbegriffen.
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von GT-Karl »

Hallo Leute,

ich weiß ja, dass mit den asymmetrischen Mundstücken von John H. Lynch im Allgemeinen offenbar schlechte Erfahrungen gemacht wurden, ich finde es aber trotzdem interessant und würde es ganz einfach gerne mal probieren, nachdem ich nun schon mal beim Experimentieren bin! Vielleicht hat ja noch jemand eines herumliegen. Klar kann ich mir auch ein Neues kaufen, aber sollte jemand seines verkaufen wollen, weil er es sowieso nicht mehr braucht....! Allerdings sollte es einen möglichst tiefen Kessel haben, mit einem flachen Lead-Kessel komme ich auch bei einem asymmetrischen Mundstück garantiert nicht zurecht!

Gruß

Karl
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von mk-trumpet »

Ich bin sicher, die meisten Verrisse kamen von Leuten, die überall ihren Senf dazugeben müssen und noch nie so ein Teil in der Hand hatten, oder bei denen das nach einer Minute probieren noch nicht zum C4 geführt hat. Ich hatte das LEAD 2-3 Jahre ausschließlich gespielt. Es täuscht, auch das Lead hat einen relativ tiefen Kessel, sodass die sonst üblichen Probleme von Flachkesselmundstücken mit Anstoßen der Unterlippe im Kessel nicht auftreten. Und wenn man die Teile mit relativ großer Lippenöffnung spielen kann, dann macht die Tiefe auch keine Probleme. Das massive Opera hat übrigens, richtig angewendet, einen sehr schönen Ton.
Gruß Manni
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von GT-Karl »

Danke für deine Rückmeldung Manni,

gibt also auch positive Stimmen. ich werde es bestimmt probieren, habe schon so viel für Mundstücke ausgegeben, da kommt es auf eines mehr oder weniger auch nicht an :oops: ! Deshalb wäre mir zwar ein Gebrauchtes lieber, habe ja auch ein Ultraschallreinigungsgerät, aber ein Neues kriegen wir auch noch hin! Mal sehen.

Gruß

Karl
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von lurchi »

Ich habe es eine ganze Zeitlang ausprobiert. Anfangs kam ich überhaupt nicht damit zurecht. Hab es dann wieder lange weggelegt. Als mein Ansatz weiter entwickelt war (fokussierter) habe ich es wieder ausprobiert, und konnte ganz gut damit spielen. Hab es dann ein paar Monate ausschließlich genutzt. Hab danach allerdings festgestellt dass ich mit einem normaleren Mundstück trotzdem besser zurecht komme. Auch wenn es in der dritten Oktave etwas unterstützt.
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von Hochwälder »

Da es damals kein passendes Flügelhornmundstück gab, hab ich verhältnismäßig schnell wieder gewechselt.
Ich habe gesehen, dass es jetzt auch Flügelhorn- und Kornettmundstücke der Baureihe gibt.
Heute käme ich sicherlich auch besser damit zu recht als damals, als ich auch in einer Tiefphase verweilte.
Auch mit Manfred (MF) oben hatte ich 2003 Kontakt wegen der Mundstücke (die Mail hab ich heute noch) :-)
Aber lassen wir die Mundstücke außen vor, sie sind nicht, bzw. nur geringfügiges Beiwerk o.a. Lektüre und kein Muss für deren Anwendung.
:wink:
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von catfan »

Hallo!

Ich spiele ein Stomvi Flex mit 40er Reeves Rand. Der Cup sehr V förmig ist. Im Vergleich zum Reeves 40s fließt die Luft gefühlt freier und gleichmäßiger. Es spielt sich etwas anstrengender, wenn man die Luft nicht so frei wie möglich fließen lässt. Aber lässt man sie so frei wie möglich fließen ist es sehr leicht zu spielen. Außerdem ist der Ton viel flexibler als beim 40s. Die Kräuselung der Lippen lässt sich etwas einfacher umsetzen. Es ist ähnlich wie Lynch es beschreibt.
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von Bixel »

Hochwälder hat geschrieben:...und war überrascht, dass viele hier heiß diskutierte Themen auch enthalten sind (enge Mundstücke, Einrollen, Setpoint).
Auf deine Bemerkung hin habe ich mir das Heft kommen lassen.
Da finde ich in der Tat viele meiner Erfahrungen beschrieben.

Danke für die Empfehlung!

:gut:
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Re: A New Approach to Altissimo Trumpet Playing, John H. Lyn

Beitrag von Dobs »

Bixel hat geschrieben:
Hochwälder hat geschrieben:...und war überrascht, dass viele hier heiß diskutierte Themen auch enthalten sind (enge Mundstücke, Einrollen, Setpoint).
Auf deine Bemerkung hin habe ich mir das Heft kommen lassen.
Da finde ich in der Tat viele meiner Erfahrungen beschrieben.

Danke für die Empfehlung!

:gut:
Nigel Moore, der Dir bekannt sein dürfte, lobt das Büchlein als ihn maßgeblich beeinflusst habendes.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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