Ansatz verschwunden

[P.Trumpet]

Hallo zusammen, ich bin neu hier und wollte mich doch gleich mal wegen einer sehr wichtigen Sache melden!
Ich habe hier schon sehr viel Gutes gelesen und denke Ihr helft mit weiter

Zur Sache:
Normalerweise habe ich einen normal guten Ansatz, habe einen recht guten Tonumfang, spiele eine solide 2. Trompete/Flügelhorn und wenns sein muss auch mal die 1. Trompete.
Ich übe regelmäßig und vor allem systematisch. (soweit zur eigentlichen Lage)

Nun ist seit einer Woche mein Ansatz weg.. einfach weg.. ich spiele eine Tonleiter oder ein Stück und dann kann man mich vergessen. die Töne wie ein normales c" oder d" kommen einfach nicht mehr raus.. und wenn dann mit mehr luft als Ton. Mein Lippen fühlen sich total komisch an.. Ich dachte, dass ich mich vielleicht überübt habe (?) und meine Lippen erschöpft waren. Allerdings habe ich jetz 2 Tage Pause gemacht (wie es oftmals schon geklappt hat) und gestern wieder mal systematisch das üben probiert, aber es ist immernoch so.. es kommt nach ein paar Minuten einfach kein Ton mehr, der brauchbar ist...


Wirklich wie verhext. Samstag vor einer Woche habe ich noch normal so ca. eine halbe bis eine Stunde geübt und war echt gut soweit und sonntag abend dann, war es weg...
Der Punkt ist, dass ich in 3 Wochen ein Solo bei einem Konzert spiele und so wies grad aussieht kann ich das dann vergessen...
Vielleicht hat ja einer von euch Ahnung und kann mir Tipps geben...
Danke schonmal im Vorraus.!

[Rainer H]

hattest Du Ärger oder großen Stress?
Gruß Rainer

[P.Trumpet]

Eigentlich nicht.. Kann das damit zusammen hängen?

Zählt als Stress, die ziemlich extreme Aufregung vor dem Solo?

[sodoom]

Hast du schon öfters Solos bei Konzerten gespielt? Bzw. biste deswegen irgendwie aufgeregt oder so?

Ich hatte das Problem früher auch schon mal, Konzert stand vor der Tür und auf einen Schlag ging "nix mehr".
Das Solo ist dann am Konzert selber einwandfrei gelaufen und mein Ansatz war auf einmal wieder da.

Oft reine Kopfsache

[Robert Mai]

Wirklich wie verhext. Samstag vor einer Woche habe ich noch normal so ca. eine halbe bis eine Stunde geübt und war echt gut soweit und sonntag abend dann, war es weg...
Der Punkt ist, dass ich in 3 Wochen ein Solo bei einem Konzert spiele und so wies grad aussieht kann ich das dann vergessen...
Vielleicht hat ja einer von euch Ahnung und kann mir Tipps geben...
Danke schonmal im Vorraus.!

Das hatte ich auch schon mal, als ich nach 21 jahren Pause wieder loslegte und es gleich wieder abging wie die Feuerwehr. Leider nicht lange!!
Ich denke du nimmst deine Herausforderungen sehr ernst, was auch toll ist! Nur bedenke! Jetzt noch loszupressen, wo der Ansatz seinen Dienst verweigert bringt nix! 3 Wochen Zeit?
Dann eine Woche tiefes Register (Clarke)oder Pedals. Eine Woche dann mittleres Register mit den Konzertteilen, der bis Mittleren Lage.
3 Woche wieder Vollgas, wenn das nicht Funktioniert, den gelben Zettel, oder das Solo an Kollegen weitergeben.

Ich denke dein Verein wird es verstehen! Sowas kann immer Vorkommen! Stress, Virus etc!! Alles Möglich!

Leider!! Viel Glück und bleib Cool, das nächste Soli kommt bestimmt! 1000pro

[P.Trumpet]

Die normale 2. Stimme klappt ja auch super.. Nur wenns halt mal hoch geht.. dann nicht mehr...
Sonst war mal ein gescheites h" schon drin.. jetzt hörts über den Linien total auf....

Danke für die hilfreichen Tipps!!
Ich versuchs mal alles anzuwenden

P.S.: Clarke oder Pedals.. was ist das genau?

[Schlaui]

Ich kenne das auch, schlimmstenfalls dauert es zwei Tage, bis es weg ist.

In so einem Fall habe ich als "Reset" gelernt, immer nur kurze Passagen (~2 Takte) in mittlerer Lage und mittlerer Lautstärke und ausschließlich Stakkato zu spielen, dann absetzen, ein paar Sekunden warten und die nächsten zwei Takte. Nach 10 min Schluss machen und später wiederholen. Nichts erzwingen, bloß keine langen Töne, keine Bindungen, keine Naturtonbindungen, keine extremen Lagen. Wenn der Ton nicht gut klingt, nicht verrückt machen lassen, einfach weitermachen, es kommt mit der Zeit wieder.

Du musst deinem Ansatz auf unterbewusstem Level die Chance geben, wieder zurückzufinden, dazu braucht er jetzt möglichst viele gute Gelegenheiten, ohne Erschöpfung, ohne bewusste Einmischung durch "irgendwie anders ansetzen" oder was man so versucht in seiner Verzweiflung. Viele kurze zwanglose Anläufe und keine Gewaltanwendung. Vielleicht ist es schon nach ein paar Sessions wieder da. Wirst sehen!

[P.Trumpet]

Wow, danke für die ganzen tollen Antworten!
Ich werde alles nacheinander mal probieren und einfach das beste hoffen

[P.Trumpet]

Vielen, vielen Dank an alle!.. ich probier mal rum und berichte vom Fortschritt )

[P.Trumpet]

Vielen, vielen Dank!!

Aber noch eine Frage:

Was genau ist Clarke oder Pedals????
Hat oben der Robert geschrieben als Tipp....

[JungeTrompeterin]

Clarke ist eine schule wo man einblasübungen macht die übungen gehen oft auch in den tiefen bereich. Auch in Pedaltöne (hier pedals genannt). Pedaltöne sind eigentlich nicht auf der trompete spielbar. Das heißt sie klingen sehr unsauber. Und es gibt keine richtigen vorgaben wie man sie greift. Man reguliert sie mit der Mundspannung. Versuche einfach mal mit der mundspannung den ton nach unten zu treiben.

[wheelinwolf]

Clarke ist eine schule wo man einblasübungen macht die übungen gehen oft auch in den tiefen bereich.

Das stimmt so nicht. Clarke(Technical studies) sind eigentlich technische übungen die über den ganzen Tonumfang der trompete gehen. Übung Nr.2 wird von vielen Trompetern als Einblasübung verwendet, weil man da Luftfluss üben kann ohne langweiliges Töne aushalten.

Auch in Pedaltöne (hier pedals genannt). Pedaltöne sind eigentlich nicht auf der trompete spielbar.

Auch das ist falsch, sie sind schon spielbar, aber das Pedal Register muss man sich erarbeiten.

Und es gibt keine richtigen vorgaben wie man sie greift. Man reguliert sie mit der Mundspannung. Versuche einfach mal mit der mundspannung den ton nach unten zu treiben.

Wenn man es Richtig macht greift man wie im Mittleren Register.
Und so einfach ist es nicht Töne durch Mundspannung nach unten treiben.

Ich denke nicht, dass du in 3 Wochen Pedalton-Übungen erlernen und Gewinnbringend einsetzen kannst. Und falls du Clarke nicht kennst, nimm eine Schule/Lieder die du kennst und versuche einfach schön zu klingen, ohne dabei sofort in die Höhe zu wollen, langsam aufbauen/wieder vertrauen gewimnnen.

gruß Wolfi

[funtrumpet]

Das Wichtigste ist,das du keine Gewalt anwendest und das du,wenn es nicht mehr geht,an diesem Tag die Trompete in den Koffer gibst und nicht mehr angreifst.
Hast du ein Gefühl von etwas tauben Lippen,dann länger pausieren(wenn notwendig ein paar Tage) und dann wieder frisch beginnen.

Es kann natürlich durchaus sein,wenn du noch nicht viele Solis gespielt hast und das Datum rückt näher und es wird langsam ernst,das du nervös wirst.
Brauchst du aber nicht!
Du weisst das du es drauf hast,das musst du dir immer glauben.
Lenke dich mit etwas anderem ab.
Wenn eine Stelle mal nicht so gut funktioniert vom Solo,sich nicht unnötig am selben Tag quälen.
Das kann im Unterbewusstsein Unsicherheit auslösen.
Stück beiseite legen!
Pause gönnen.
Morgen wieder probieren

Immer auf Abwechslung achten

Gruss

[Robert Mai]

@wheelinwolf

Servus erst mal

Technical Studies for the Cornet, sind Übungen die das "normale " Register des Instruments komplett abdecken! Stimmt!
Er schreibt aber nicht vor alles zu spielen. Falls man mal nicht so hoch kann, oder will, find ich ihn ganz Schnuffig so auf allen Tonarten im Low Register zum Cruisen. Nummer 1 - 4 ist da ganz Easy ohne Stress für den Ansatz und nur so hoch man will oder sollte. Je nach Ansatzsituation!

Pedalregister muss man sich erarbeiten!! Stimmt auch! Aber, gibt es einen besseren Anlaß als Ansatzprobleme? Es zu tun? Zumal er vor der Aufgabe steht den Ansatz und das höhere Register wieder zu finden. Was mal da war kommt auch wieder, wenn man es nicht übertreibt.

Es kann natürlich auch eine andere Schule sein! Klar, Clarke war ja nur eine Empfehlung!

Pedaltöne sind nicht jedermanns Sache , dennoch für die Zukunft ein tolles Mittel um Geschmeidig zu bleiben bei optimaler Stabilität der Muskulatur. Ab kleines f die mittleren Registergriffe ,aber Obacht fürs kleine c tuts der Griff 123 und ab da abwärts zum großen G gehts mit 0 auf allen Tönen dazwischen,ab da bis zum Großen C gehts dann mit den mittleren Registergriffen wieder ganz gut.. In Verbindung mit den tieferen Register seiner Sololiteratur, um nicht ganz den Faden zu verlieren.

Sicher kann man Pedals und Clarke, nicht in 3 Wochen Gewinnbringend einsetzen! Den Versuch einfach nur Schön zu klingen mit Liedern die man kennt, wahrscheinlich auch nicht und setzt den Burschen noch zusätzlich unter Stress!

Klang zu suchen ist immer gut, aber in gewissen Situationen auch nicht! Es verleitet einfach zu sehr, ihn auch im hohen Register zu suchen.

Hier kann ich aus Erfahrung sprechen, in einer Woche den Ansatz zu Restaurieren kam nicht nur einmal vor! Leider!

Bei mir hilft sogar Tenorhorn oder Posaune bei Stressbedingten Ansatzproblemen, die Herpesähnliche Symptome hervorrufen und meine Lippen Irritieren.

Grüße Robert

[Schlaui]

Ich würde sagen, das ist der denkbar schlechteste Moment, etwas grundlegend Neues (wie Pedaltöne) anzupacken.
Bleib weitgehend im Bereich des Notensystems (c' bis g'')!
Clarke (tief, gebunden, lange Phrasen) ist gerade das Etüdenheft, das ich nicht nehmen würde.
Wenn du hast, spiele Kopprasch, Chichovicz, Arban Nr. 16ff oder sonstige nicht zu schwere Sachen, die du gerade da hast. Immer Stakkato und alle zwei Takte absetzen und Lippen wieder entspannen. Keine Geschichten mit langen Tönen und keine Lippenbindungen. Mach genügend Pausen! Nach spätestens zwei Tagen ist der Ansatz dann wieder da. Wenn nicht, kannst du immer noch etwas anderes probieren.