üben auf dem rücken

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mechcat
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üben auf dem rücken

Beitrag von mechcat »

hey leute bin neu hier und ich muss sagen ein echt gutes Forum.

Also zu meiner frage . Bestimmt kennt ihr die Atemübung für das zwerchfell , wo mann sich hin legt die beine auf einen Stuhl legt und Atmet. Während dieser Übung hab ich gedacht "probier doch mal in dieser Position Trompete zu spielen ohne das instrument bewusst fest zu halten (d.h. nunr halten damit es nicht umfällt)". Mir ist aufgefallen das dass ziemlich auf die Mundmuskulatur geht. Und nun die Frage :- Ist das eine gute Übung (erfahrungswerte?) weil mann ja die muskulatur trainiert ohne bewusst zu drücken und nicht sonderlich auf die atmung achten muss , da diese sich fast von selber richtet.

Vielen Dank für Antworten
TrompetenKäfer
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von TrompetenKäfer »

Das Liegen auf dem Rücken führt zwangsläufig dazu, dass du "richtig" atmest, also Bauchatmung machst. Das ist mal grundsätzlich nichts Verkehrtes. Und dass du die Trompete nur durch die Schwerkraft auf die Lippen setzt, ist bestimmt auch kein Fehler. Ist eine Geschichte, die sich sehr interessant anlässt, aber in der Praxis leider völlig unbrauchbar ist ;)

Viel interessante sollte für dich sein, dieses "Gefühl", das du beim Liegen mit der Trompete hast, in den stehenden- oder sitzenden Betrieb zu überführen, weil ich vermute, dass sich für dich dann spielerisch einiges verändern wird ;)
Sandkuchen
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Sandkuchen »

Bresl-Maier hat geschrieben:Das Liegen auf dem Rücken führt zwangsläufig dazu, dass du "richtig" atmest, also Bauchatmung machst.
Das "richtige" Atmen besteht aus mehr, als nur die "Bauch"-Einatmung. Ob die Rückenlage wirklich geeignet ist, dass "richtige" Ausatmen zu lernen, bezweifele ich.
mechcat hat geschrieben:Also zu meiner frage . Bestimmt kennt ihr die Atemübung für das zwerchfell , wo mann sich hin legt die beine auf einen Stuhl legt und Atmet. Während dieser Übung hab ich gedacht "probier doch mal in dieser Position Trompete zu spielen ohne das instrument bewusst fest zu halten (d.h. nunr halten damit es nicht umfällt)". Mir ist aufgefallen das dass ziemlich auf die Mundmuskulatur geht. Und nun die Frage :- Ist das eine gute Übung (erfahrungswerte?) weil mann ja die muskulatur trainiert ohne bewusst zu drücken und nicht sonderlich auf die atmung achten muss , da diese sich fast von selber richtet.
Programiere ich den übertriebenen Mundstückdruck beim Spielen durch die Anspannung der Armmuskulatur oder durch den Druck des Mundstückes auf die Lippe? Für letztes spricht, dass der Ansatz sich auf den Druck einstellt und der Kraftaufwand durch die Arme ehr gering ist.
TrompetenKäfer
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von TrompetenKäfer »

Die "richtige" Atmung wird, ziemlich egal, mit welcher Methode man sich befasst, fast ausschließlich zuerst in Rückenlage trainiert, da es die einzige Körperhaltung ist, die eine Vollatmung erzwingt. Das Ausatmen ist dann eine logische Schlussfolgerung, sonst platzt der Bauch ;)
Für das Ausatmen, sprich die Aufrechterhaltung des Luftstromes, Dosierung, Tonerzeugung.... sind dann zusätzlich mehrere Systeme erforderlich, aber selbst das Ausatmen lässt sich im Liegen sehr gut trainieren.
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von funtrumpet »

Das Ganze muss ich mal probieren,nur aus Neugier :wink:

@Bresl-Mair....die Trompete allein übt nicht so viel Druck aus im Liegen?

Gott sei Dank hat meine Freundin einige Teppiche auf den Boden gelegt :ironie:
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orlando_furioso
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von orlando_furioso »

Auf dem Rücken liegend kann man nicht "falsch" atmen. Bei der Atmung in den oberen Bereich der Lunge (Bronchialatmung, hohe Atmung ...) ziehen die Schulterblätter nach hinten/unten, wodurch die Rippen auseinander gezogen werden und sich der obere Teil der Lunge mit Luft füllt. Beim Liegen werden die Schulterblätter blockiert - man atmet automatisch in den tiefen Bereich der Lunge (Zwerchfellatmung, tiefe Atmung ...).

Für Atemübungen ist das Ideal, in dieser Position würde ich aber NIE, NIE, NIE Trompete spielen!

Wieso:
  • Die Trompete lastet mit vollem Gewicht auf den Lippen, das ist sehr schlecht, denn wir wollen ja mit möglichst wenig Druck blasen
    Da das Gewicht auf dem Körper lastet kann das Instrument nur schwer in seiner Bewegung kontrolliert werden (man muss ja immer dieses Gewicht aktiv beeinflussen). Dadurch sind Verletzungen vorprogrammiert. Wenn man bedenkt, das ungefähr zwei Kilo auf zwei Zähnen lasten genügt eine falsche Bewegung und die Trompeterkarriere ist beendet.


Ich mache mit meinen Schülern in dieser Position ausschließlich Atemübungen und Buzzing (mit und ohne Mundstück). Wer danach immer noch Schwierigkeiten hat das stehend umzusetzen wird an die Wand gestellt. Allerdings nicht um erschossen zu werden :D

Der Schüler stellt sich mit dem Rücken kerzengerade an eine Wand. Dann geht er etwa eine Fußlänge von der Wand weg. Er baut Körperspannung auf und lässt sich nach hinten fallen. Nur Kopf, Genick und Schultern lasten an der Wand!

Dadurch sind auch die Schulterblätter blockiert und man wird in eine Zwerchfellatmung gezwungen, man steht aber ansonsten in normaler Position - und den Rücken stärkt es ausserdem.
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Bixel
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Bixel »

orlando_furioso hat geschrieben:Auf dem Rücken liegend kann man nicht "falsch" atmen.
Doch, man kann auf dem Rücken liegend "falsch" atmen; aber es ist unbequem, weil es in Rückenlage leichter fällt, die Bauchdecke mittels Zwerchfellbetätigung leicht "auszufahren" als den Oberkörper mittels Aktivierung der Zwischenrippenmuskulatur mehrere Zentimeter weit "aufzurichten".
orlando_furioso hat geschrieben:Bei der Atmung in den oberen Bereich der Lunge (Bronchialatmung, hohe Atmung ...) ziehen die Schulterblätter nach hinten/unten, wodurch die Rippen auseinander gezogen werden und sich der obere Teil der Lunge mit Luft füllt. Beim Liegen werden die Schulterblätter blockiert - man atmet automatisch in den tiefen Bereich der Lunge (Zwerchfellatmung, tiefe Atmung ...).
Das Gegenstück zur Zwerchfellatmung heißt Brustatmung.
Bronchialatmung meint hingegen etwas vollkommen Anderes, nämlich einen bestimmten Geräuschbefund beim Abhorchen (Auskultieren) der Atmung mittels Stethoskops.

Die Schulterblätter haben mit der Brustatmung rein gar Nichts zu tun.
Die Brustatmung wird durch die Zwischenrippenmuskulatur (Intercostale M.) bewerkstelligt.
Die Schulterblätter folgen lediglich passiv dem sich ausdehnenden Brustkorb.

Deine Vorstellungen über die menschliche Atmung sind so abenteuerlich, dass sie einem "Fachbuch über die Atemtechnik des Bläsers" entstammen könnten.

Richtig?

:wink:
.
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Blas! »

Möglicherweise sorgte das zitierte "Fachbuch" auf einem Pneumologen-Fachkongress für Heiterkeit im Auditorium. Nichtsdestotrotz zöge ich es als blechbläserische Übungsanleitung dem Pschyrembel vor.
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von well-blech »

orlando_furioso hat geschrieben:...
Für Atemübungen ist das Ideal, in dieser Position würde ich aber NIE, NIE, NIE Trompete spielen!
:gut: ... ist auch ziemlich "lecker", wenn einem das "Kondensat" nochmal durch den Kopf geht....

well
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Bixel
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Bixel »

Der Pschyrembel versteht sich nicht als praktischer Ratgeber für Blechbläser.

Eine der Gattung Fachbuch angemessene wissenschaftliche Recherche würde den Wert in der Praxis bewährter Übungen sicherlich nicht schmälern.

:roll:
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von funtrumpet »

Ich probierte das gestern aus auf dem Boden :D

Mein Fazit:

Es ist für die Atmung sicherlich sehr gut es ab und zu zu machen.
Aber ich würde es nur in Verbindung mit Buzzing praktizieren.

Mit der Trompete ist das alles andere als gut.Man ist sehr unflexibel.
Ausserdem muss man die Trompete eindeutig von den Lippen wegziehen,da man sonst zuviel Druck drauf hat.

Aber wie gesagt....um die Atmung zu stabilisieren und nur mit Mundstückbuzzing vielleicht nicht so schlecht :gut:
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Blas! »

Das erwähnte "Fachbuch" über die Atemtechnik des Bläsers versteht sich nicht als klinisches Wörterbuch.

An Ratgebern für Blechbläser, die auf angemessen wissenschaftlich recherchierten atemphysiologischen Fakten basieren, scheint aber auf dem Fachbuchmarkt tatsächlich ein beklagenswerter Mangel zu bestehen.

Schade, dass sich offensichtlich niemand Kompetentes bereitfindet, diesem Missstand abzuhelfen.

Es muss doch irgendwo medizinisch und blechbläserisch gleichermaßen befähigte Zeitgenossen geben, die willens und in der Lage sind, eine über jeden anatomisch-physiologischen Zweifel erhabene Fachpublikation für den Bläser vorzulegen.
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Bixel »

Blas! hat geschrieben:Das erwähnte "Fachbuch" über die Atemtechnik des Bläsers versteht sich nicht als klinisches Wörterbuch.
Der Unterschied besteht wohl darin, dass der Pschyrembel keine groben sachlichen Fehler enthält, was daran liegen dürfte, dass das Autorenteam trotz ausgeprägten "Sendungsbewusstseins" nicht der Versuchung erliegt, über Inhalte zu schreiben, von denen es (zu) wenig versteht.

Wer wirksame Atemübungen kennt, kann diese ja auch ohne physiologische Ammenmärchen (und gerne auch ohne Heilsbringerattitüde) publizieren.

:roll:
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von buddy »

Bixel hat geschrieben:...Der Unterschied besteht wohl darin, dass der Pschyrembel keine groben sachlichen Fehler enthält,...
Obwohl doch so einige der im Pschyrembel enthaltenen Forschungsergebnisse zum possierlichen, wenngleich gefräßigen kleinen Nager Steinlaus umstritten sein sollen.

Bislang ebenfalls unzureichend untersucht, geschweige denn empirisch geprüft ist die Frage, was ein imaginäres Wesen in einem medizinischen Wörterbuch sucht, das weder als Wahninhalt in der klinischen Praxis noch als Parasit eine nennenswerte Wissenschaftskarriere vorweisen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Steinlaus# ... schyrembel
http://www.youtube.com/watch?v=DVKsbeayihI
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Bixel
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Re: üben auf dem rücken

Beitrag von Bixel »

buddy hat geschrieben:Bislang ebenfalls unzureichend untersucht, geschweige denn empirisch geprüft ist die Frage, was ein imaginäres Wesen in einem medizinischen Wörterbuch sucht, das weder als Wahninhalt in der klinischen Praxis noch als Parasit eine nennenswerte Wissenschaftskarriere vorweisen kann.
Das Phänomen ist zumindest insoweit untersucht, als es dafür mehrere Begriffe gibt:
Fingierter Lexikonartikel, Nihilartikel oder auch U-Boot.

Die Frage nach dem Sinn solcher Einträge stellt m.E. ernsthaft nur der nicht Humorbegabte.

:roll:
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