Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Moderator: Die Moderatoren

martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Ich habe generell den Eindruck, dass ich zuviel Luft bzw Kraft benutze um höhere Töne zu erzeugen, d.h. es strengt mich mehr an als es sollte. Ich würde eher sagen die Öffnung ist zu groß (daher wohl die übertriebene Kraft). Das Mundstück sitzt 1/3 auf der Unterlippe und 2/3 auf der Oberlippe soweit ich das beurteilen kann, denn der (etwas nach links versetzte) Abdruck ist nur oben zu sehen... Ich bemühe mich immer die Oberlippe einzurollen, achte da aber nicht immer bewusst drauf, was auch ein Problem darstellen könnte... Die Zunge versuche ich immer unten liegen zu haben, so dass die die Spitze an den unteren Zähnen liegt. Vokale benutze ich nicht. Ich denke dass die Lippenspannung u.a mein größtes Problem ist, denn ich achte auch nicht besonders darauf, dass die Winkel angespannt sind... Den Druck auf die Lippen ist mir nicht bewusst, der starke Mundstückabdruck zeigt aber dass ich zuviel anwende ;) Die Intonation ist kein großes Problem, ich stimme soweit eigentlich meistens gut. Das mit dem Staccato muss ich mal ausprobieren ^^
Da ich Lead spiele, spiele ich meist etwas deutlicher, um nicht zu sagen etwas lauter auch um den Satz zu leiten... Dynamik stellt aber an sich kein Problem da, ich kann also pp und p bzw ff und f gut differenzieren.

Ich denke eigentlich, dass ich einen guten und vollen, also runden Ton habe. Das habe ich auch von mehreren Dozenten auf Workshops schon bescheinigt bekommen...
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mrbkatrumpet
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von mrbkatrumpet »

Deakt_20120316
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von Deakt_20120316 »

Hallo! Das erste mal, dass ich es "bereue " mein englisch zu koennen. Kannst du kurz wiedergeben, was der grundgedanke ist?
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martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Danke für diesen sehr interessanten Link :) Werde ich mir mal zu Gemüte führen...
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biancoblu
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von biancoblu »

Wie verläuft das Self-Monitoring ? Welche Ansatzpunkte sind Dir über den Weg gelaufen ?

Gruß
biancoblu
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martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Leider habe ich seit dem Wochenende eine ziemlich hartnäckige Erkältung mit allem was dazu gehört, von daher konnte ich die Woche noch nicht üben...

Ich denke leider, dass ich mit meiner Spielweise so einfach nicht weiter kommen werde... Ich strenge mich viel zu sehr an und versuche das dann durch zu starken Druck auf die Lippen zu kompensieren, was natürlich nicht lange gut geht, wie ich erst bei der Probe letzten Freitag wieder erkennen musste... Ich denke nicht, dass ich das ohne Lehrer (welchen ich nach wie vor nicht in Anspruch nehmen möchte bzw kann) in den Griff bekomme. Selbst wenn ich mich bemühe, bewuster auf Atmung, Stütze usw zu achten, falle ich nach kurzer Zeit wieder in die alte, gewohnte Spielweise zurück...

PS: Da ich die letzte Zeit den Eindruck hatte, dass der Wiederstand beim Spielen zugenommen hat, habe ich am Samstag die Trompete erstmal einer Grundreinigung unterzogen, und habe dabei erstmal einen Bindfaden zu Tage gebracht ^^ Wie der da rein gekommen ist kann ich mir nicht erklären ;) ich konnte das Ergebnis allerdings aufgrund der Erkältung noch nicht testen...
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von DisbertMcClinton »

Für Dich wäre folgendes Rezept meiner Meinung nach brauchbar. Lad Dir die "Basic Carusoes" von Markus Stockhausen herunter und spiele sie soweit es gut geht einmal am Tag durch (am besten vor der Nachtruhe..). Dann nichts weiter üben. Der Zeitaufwand beträgt bei Tempo 60/Viertel ca. 15 bis 20 min. Die sollte man erübrigen. Die wichtigste Übung ist die mit den "Six notes" gleich zu Beginn. Und immer das Mundstück an den Lippen lassen und nie mit der Spannung nachlassen. Verschwende nicht zuviel Gedanken in Bezug auf "Druck" o.ä. Der ist so indviduell
wie Zahnstellung oder Lippengröße. Wenn die Muskeln da sind, ist der Druck ohnehin sekundär, weil er gepolstert wird.
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von buddy »

DisbertMcClinton hat geschrieben:... Wenn die Muskeln da sind, ist der Druck ohnehin sekundär, weil er gepolstert wird.
Die Frage wäre noch, wie sich überhaupt Lippenmuskulatur aufbauen soll, wenn das Mundstück beim Üben regelmäßig zu sehr aufgedrückt wird.
James Morrison hält das für unmöglich und ich kann ihn da nur bestätigen. Zu hoher Mundstückandruck geht typischerweise mit sehr schlechter bis fehlender Ansatzmaske einher und das hat mich Jahre gekostet, in denen sich trotz fleissigem Üben und Unterricht nichts entwickelte.
martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Vielen dank für eure Tips :) Das mit den Carusoes werde ich mir mal zu Gemüte führen...

@ buddy:
Welche Übungen soll ich denn deiner Meinung nach machen bzw welche haben dir geholfen, den Mundstückdruck zu veringern?
buddy
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von buddy »

Hast 'ne PN, ich habe die (bei mir) wirksamsten Übungen schon übers Forum verteilt beschrieben.
Gruß Buddy
martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Danke dafür buddy ;)
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biancoblu
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von biancoblu »

Darf ich nachfragen wie es läuft ? Neue Erkenntnisse gesammelt ?

Danke & Gruß
biancoblu
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martin100
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von martin100 »

Aufgrund meines Berufes, meines Studiums (mit diversen Hausarbeiten) komme ich momentan leider kaum zum Üben, versuche aber trotzdem gewisse "Trockenübungen", wie z.B. den Lip Clamp zu machen ;)
Dat Helge
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von Dat Helge »

DisbertMcClinton hat geschrieben:Für Dich wäre folgendes Rezept meiner Meinung nach brauchbar. Lad Dir die "Basic Carusoes" von Markus Stockhausen herunter und spiele sie soweit es gut geht einmal am Tag durch (am besten vor der Nachtruhe..). Dann nichts weiter üben. Der Zeitaufwand beträgt bei Tempo 60/Viertel ca. 15 bis 20 min. Die sollte man erübrigen. Die wichtigste Übung ist die mit den "Six notes" gleich zu Beginn. Und immer das Mundstück an den Lippen lassen und nie mit der Spannung nachlassen. Verschwende nicht zuviel Gedanken in Bezug auf "Druck" o.ä. Der ist so indviduell
wie Zahnstellung oder Lippengröße. Wenn die Muskeln da sind, ist der Druck ohnehin sekundär, weil er gepolstert wird.
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Oh mein Gott!!!

Caruso ist eine gute Sache, das ganz bestimmt.

Aber Leute, es liegen elementare und grundlegende Baustellen (Atmung, Ansatz...) vor, die es erst zu bekämpfen gilt, grade bevor er Caruso macht, und sich damit schön das "falsche" System noch verstärkt, in dem er sich damit dann letztendlich noch mehr unkontrolliert plattspielt.

Bei einem Auto, bei dem die Handbremse festgerostet ist, tanke ich ja auch nicht plötzlich SUPERPLUS anstatt SUPER, damit es dann schneller fährt, anstatt die Ursache zu bekämpfen :argh:

Ich bin was Caruso angeht eh sehr vorsichtig und mache dies auch nur mit ausgewählten Schülern, da es bei den meisten eine negative bzw. schädigende Wirkung haben könnte. Wenn die Basics nicht stimmen, werden diese Fehler durch Caruso noch verstärkt, also Vorsicht. Generell sollte Caruso auch nur unter fachkundiger Anleitung erfolgen.

Also: Finger weg!!! :rot:

Es wäre wirklich viel wichtiger sich mit den elementaren Basics zu beschäftigen, und da muss ich dich leider enttäuschen, entweder du musst dich mit deinem Leistungsstand anfreunden, oder aber du solltest anfangen zu üben und da gibt es auch Möglichkeiten, jeden Tag etwas um die 20 Minuten zu machen, das wird ja nicht zu viel sein können, auch wenn es "nur" dein Hobby ist, ist es leider ein Hobby, bei dem ohne Übung nix geht!


Und jetzt noch was zu unseren Materialwechselfetischisten! :evil:

Das Equipment was du spielst ist vollkommen in Ordnung. Lass dir keinen Unsinn einreden, von wegen extrem flaches Mundstück und so einen Quatsch. Mir stellen sich immer die Nackenhaare auf, wenn man betrachtet, mit was für Equipment im Amateurbereich gespielt wird, grade bei den Mundstücken...

Was soll er denn jetzt mit nem sehr flachen Mundstück anfangen? Pressen tut er anscheinend schon genug, sonst wäre er nicht sofort platt, also haben wir wahrscheinlich schon nen Schneidbrenner. Leute, Leute, Leute... Es ist in den wenigsten Fällen das Equipment schuld! Klar kann man sich manches angenehmer machen, aber das hat nix mit nem wirklichen Leadmundstück in ner Amateurbigband mit Stücken bis zum C3 zu tun.... Ich versteh einfach nicht wo dieses Gerede herkommt und sofort 100000e Materialvorschläge eintreffen, wobei wir hier nun wirklich nicht von einem Bereich reden, in dem "Spezialequipment" gefordert wird... So etwas finde ich persönlich gaga!!!! :cracy:

Setzt euch auf den Hintern und übt! Einen anderen Weg gibt es nicht!


Martin,

ich würde dir wirklich empfehlen, dich so oft es geht (am besten täglich) mit Grundlagen zu beschäftigen. Es gibt Möglichkeiten Basics in knapper Form mit kleinem Zeitaufwand zu üben. 15 - 20 Min.

Wenn du Interesse hast, kannste mich gern per PN anschreiben, ich kann dir da vll weiterhelfen.



LG Helge
Deakt_20120316
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Re: Spiele seit 15 Jahren, dennoch Ansatz zu schnell weg...

Beitrag von Deakt_20120316 »

Hallo liebe Helge!

Was kann man an Caruso falsch machen, wenn man die Anweisungen befolgt?

Martin will offensichtlich keinen Lehrer, sondern Rat wie er effizienter spielen kann.

Da sind die Wahl des Mundstücks und der Trompete doch eine Möglichkeit.

Er wirkt auch nicht so, als hätte er deine Ambitionen. Was kann man ihm da vorschlagen?

Was die unsegliche bezeichnung "Leadmundstück" betrifft... Es gibt kein solches. Es ist eine irreführende Bezeichung, um zu verkaufen. Es gibt passende und weniger passende Mundstücke. Und das, hauptsächlich von Klassikern empfohlene 1 1/2 c dürfte für die meisten unpassend sein, ebenso wie das 6A4a von Schilke. Aber durch dieses Geschwätz was die Mundstückgröße betrifft, werden wankelmütigere Charaktere vielleicht daran gehindert, das für sich richtige zu finden.

Hallo Martin.

Versuch doch mal während des Spielens, den ersten Ton einer Phrase nur mit Luft abzuspielen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich "aus dem Gleichgewicht" gerade, mach ich das so. Es hilft mir die Luft immer fließen zu lassen und so nicht zu verkrampfen.

Gruß.
Ch. Endres Mod. 6L
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