wie »leicht« geht flügelhorn?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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trumpieter
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wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von trumpieter »

zuerst einige thesen, die hoffentlich nicht unwidersprochen bleiben werden:

trompete übt man, flügelhorn spielt man.

flügelhorn geht leichter als trompete.

wer trompete richtig kann, hat mit flügelhorn keine probleme.

um gleich den einstieg in die kontroverse zu schaffen: meine erfahrungen sind andere.
natürlich ist zum üben die trompete das definiertere instrument. sie fordert mehr, sie verzeiht nichts.
dagegen erscheint das spielen auf dem flügelhorn zunächst entspannter vor sich zu gehen.
aber lange dauert die freude nicht. schon bald zeigen sich auch dabei grenzen.

ich beziehe mich hier auf ein flügelhornspiel, das sich in klang und artikulation deutlich vom trompetenspiel unterscheidet, und nicht die häufig zu hörende etwas weichere trompeterei …

ein tiefes trichtermundstück (denis wick 2F) verlangt offenbar etwas andere art der atmung und luftführung. aber welche?
die lippenspannung, wenn es in die höhe gehen soll (bei mir: ab e‘‘), findet keinen gegendruck am mundstückrand, was wiederum die anforderung an die luftströmung verändert.
es fällt mir schwer, den aufbau eines druckkessels im brustkorb zu vermeiden, und muß vorm luftholen doch öfter zuerst kurz druck ablassen, was aber eigentlich nicht sein darf.

mal sehen, ob nun so einfaches wie überraschendes dazu kommt …
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Hinundhertrompeter
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Hinundhertrompeter »

Also, ich kann nur Flügelhorn, nicht Trompete, das mal vorab.
Habe auch Posaune gespielt, und generell gehört zum Flügelhornspiel

a) viel Luft.

b) butterweicher Ansatz, zumindest bis zum f" oder gar g" (klingend) sollte das noch
mühelos gelingen, aber in höheren Lagen klingt´s halt auch nicht mehr nach FH.

c) klaro, das Mundstück ist komplett anders, natürlich gibt es so etliche Mundstücke,
die Trompeter, die zum FH wechseln, verwenden, aber zumindest aus meiner Sicht
gehört in jedem Fall Denis WIck 2 F (oder FL) in die Liga der "echten" FH-Mundstücke.

Ob es wirklich leicht ist, auf einem Flügelhorn zu spielen kann man irgendwie schlecht
beantworten, es hilft mir immer, möglichst gesanglich zu spielen und die Töne vorzudenken,
dann klappt es mit der:

d) Intonation besser: Neben guter Stütze ist es - wie man oft hört und liest - für viele
Trompeter bisweilen etwas problematisch (trotz Trigger für cis oder h), das Flügelhorn
intonatorisch in den Griff zu bekommen.

So, jetzt sind die Trompeter dran :mrgreen:

Ich kann nur sagen, Flügelhorn geht zu Herzen, da das Spielen von Herzen kommt
*aus Rührung über mich selbst und die Wortwahl Tränen vergießend* :ironie:
Trumpetralfino
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Trumpetralfino »

trumpieter hat geschrieben: trompete übt man, flügelhorn spielt man.
flügelhorn geht leichter als trompete.
wer trompete richtig kann, hat mit flügelhorn keine probleme.

Für mich ist keine dieser Thesen richtig oder überzeugend.
Als Trompeter, der sowohl Flügelhorn, Posaune, Horn oder auch Tuba spielt gilt,
"jedes Instrument hat seine eigenen etwas unterschiedlichen Ansatz- Ansprüche"
und ist für mich in erster Linie eine Kopfsache.
Das heißt, die innere Einstellung zum Instrument muß gegeben sein, ähnlich, wie man einen Sportwagen anders fährt als eine Limousine, eine SUV oder einen Kleintransporter.

@Hinundhertrompeter: Gefühle und Herz kann man auf jedem Instrument fühlen und hören lassen, dass nennt man Musikalität.


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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von trumpieter »

Hinundhertrompeter hat geschrieben: … Flügelhorn geht zu Herzen …
ja, sehr schön gesagt. das ist mit der grund, lieber flh. zu spielen: das gesangliche eben, ohne versuchung zu vordergründiger artistik (jetzt gibt‘s womöglich haue von der trompeten-fraktion). aber genau darin liegt doch der unterschied, daß ein flh. nie alles mit glanz und schärfe überstrahlen wird, sondern einen raum um sich herum braucht und schafft, den es füllen kann mit … gesang.
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Hinundhertrompeter
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Hinundhertrompeter »

trumpieter hat geschrieben:
Hinundhertrompeter hat geschrieben: … Flügelhorn geht zu Herzen …
ja, sehr schön gesagt. das ist mit der grund, lieber flh. zu spielen: das gesangliche eben, ohne versuchung zu vordergründiger artistik (jetzt gibt‘s womöglich haue von der trompeten-fraktion). aber genau darin liegt doch der unterschied, daß ein flh. nie alles mit glanz und schärfe überstrahlen wird, sondern einen raum um sich herum braucht und schafft, den es füllen kann mit … gesang.
Ralf, ich wollte damit nicht die Musikalität als solche ansprechen, sondern
meinte lediglich, dass das Flügelhorn in der Regel eher für die gesanglichen,
auch melancholischen Parts geeignet ist. Natürlich bedeutet das keinesfalls,
dass eine Trompete nicht auch spielen können könnte.
Aber wenn man sich in manchen Blasorchester oder Brass Band-Arrangements
die Stimmen anschaut, sind die Trompeten halt häufig fürs Fetzen in der Höhe,
messerscharfe Licks, während die Flügelhörner eher die gesanglichen Melodien spielt.
Ja, Gesanglichkeit ist es wirklich, was das Flügelhorn auszeichnet.
Vordergründige Artistik... ich meine, das trifft es nicht so ganz, es gibt einfach
Unterschiede in der Tonansprache, dem Ambitus und der Klangfarbe bei beiden Instrumenten.


Zur anfänglichen These "Trompete übt man, Flügelhorn spielt man" nochmal:
Das halte ich für keine sehr pauschal gültige Feststellung :cracy:
Ich weiß, dass ich nach 2 Wochen nicht üben nur tonlichen Müll auf dem FH
produzieren würde - aber es gibt ja auch keinen Grund nicht zu spielen/üben/whatever.
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von inspired »

trompete übt man, flügelhorn spielt man.

flügelhorn geht leichter als trompete.

wer trompete richtig kann, hat mit flügelhorn keine probleme.
meine Erfahrungen sind da anders...zumindest was den 2. und 3. Punkt trifft.
Aus meiner subjektiven Sicht finde ich, dass das Flügelhorn sich schwerer spielen lässt als die Trompete.
In der Höhe hab ich so wie auch meine Satzkollegen eine Differenz von so etwa 3 Tönen, sprich die Trompete reicht weiter rauf.
Liegt denk Ich einfach daran, dass das Horn einfach mehr Masse hat und einiges mehr an Luftdurchsatz...
und dann kommt noch dazu, dass mein Flügelhorn im gegensatz zur Trompete sehr viel unverzeilicher ist was Schlampereien angeht mit Atmung,Stütze etc.
Kann aber auch einfach am Instrument liegen...weiß ich nicht warums so ist aber ist so^^

Und der Instrumentenwechsel macht mir persönlich auch manchmal Probleme...aber nur wenn mein erstes Stück auf der Trompete gespielt wird und dann aufs Flügelhorn gewechselt wird.
Auch irgendwie komisch...aber ist es andersrum und ich kann mich zu Beginn auf mein Flügelhorn einstellen,dann gehts einfach viel besser...

Gab erst gestern an einem Auftritt bei uns eine schöne passende Beispielszene :D
Einer von den "reinen" Trompetern hat "The Rose" gespielt und da macht sich beim Solo ein Flügelhorn an dem Stück einfach viel besser...
also hat er auf dem Horn gespielt und als er fertig war kam nur ein "leck mich am A**** is son Teil anstrengend"
getreu dem Spruch "ein schlechter Flügelhornist ist immernoch ein guter Trompeter" :cracy:
(den Spruch nutzt der ein oder andere nur gern mal um die Trompeten ein wenig zu ärgern...also nich gleich ernst nehmen...bevors noch Streit gibt :narr: )

Aber so an sich ists ein schwerer Vergleich....auch irgendwie nicht so richtig möglich find ich...
Sind halt doch irgendwo 2 sehr verschiedene aber doch wiederum sehr ähnliche Instrumente
und vor allem sind die Einsatzgebiete total verschieden...wie hier auch schon gesagt wurde "Gesang vs. scharfe Einwürfe"
und zu guter Letzt kommts dann eh nur auf den drauf an der am Ende "reinhupt" ;)
Trp.: B&S Challenger II (3143/2)
Flgl.: Miraphone Premium
Flgl.: Beck Melisma

Bild :-P
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Trumpetralfino »

Hinundhertrompeter hat geschrieben: … Flügelhorn geht zu Herzen …


Ralf, ich wollte damit nicht die Musikalität als solche ansprechen, sondern
meinte lediglich, dass das Flügelhorn in der Regel eher für die gesanglichen,
auch melancholischen Parts geeignet ist. Natürlich bedeutet das keinesfalls,
dass eine Trompete nicht auch spielen können könnte.
Aber wenn man sich in manchen Blasorchester oder Brass Band-Arrangements
die Stimmen anschaut, sind die Trompeten halt häufig fürs Fetzen in der Höhe,
messerscharfe Licks, während die Flügelhörner eher die gesanglichen Melodien spielt.
Ja, Gesanglichkeit ist es wirklich, was das Flügelhorn auszeichnet.
Vordergründige Artistik... ich meine, das trifft es nicht so ganz, es gibt einfach
Unterschiede in der Tonansprache, dem Ambitus und der Klangfarbe bei beiden Instrumenten.

Zur anfänglichen These "Trompete übt man, Flügelhorn spielt man" nochmal:
Das halte ich für keine sehr pauschal gültige Feststellung :cracy:
Ich weiß natürlich genau, was Du meinst. aber ich wehre mich eigentlich nur gegen diese Generalisierung !
Dein Beitrag ist in sich stimmig und bedarf keiner weiteren Ergänzung.
Mein Flügelhorn spiele ich selbst gerne bei Balladen, die besonders zu Herzen gehen sollen !
Ansonsten bleibe ich dabei, das ein Flügelhorn, eine Trompete oder auch andere Instrumente eben
diese eine spezielle innere Einstellung voraus setzen um das Ergebnis zu haben, welches man sich wünscht.

Ein Flügelhorn spricht in der Regel tatsächlich etwas leichter an, was die Gefahr von überblasen mit sich bringt.
Also geht man auch anders bläserisch an dieses Instrument heran. (innere Einstellung)
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von trumpieter »

Hinundhertrompeter hat geschrieben:… während die Flügelhörner eher die gesanglichen Melodien spielen.
kann es vielleicht sein, daß gerade diese gesanglichkeit das üben erschwert, weil sie einen sofort verleitet, los zu singen … anstatt methodisch an der spieltechnik zu arbeiten?

einerseits liegt das flh. exakt in der notation und auf dem (normal-)tonumfang der trompete, läßt sich immerhin auch mit trp.-ähnlichen mundstücken spielen; andererseits gibt es den unterschied des überwiegend konischen rohrverlaufs, der intonation und klangfarbigkeit so sehr beeinflußt, daß es eben … fast … nichts mehr mit trompete zu tun hat.

also: wie übt man am besten flügelhorn?
im wechsel mit der unerbittlichen trompete? zum ausruhen?

und dann das horn als solches:
ich habe in den letzten monaten ein gutes dutzend instrumente (fast) aller preisklassen kommen und gehen lassen. es ist unglaublich, wie sensibel so eine einfache röhre auf kleinste ungereimtheiten reagiert. mal gruselige intonation, mal schwächelt die tiefe, mal bockt die höhe, mal sind es die ventile, mal der klang an sich, womit einer nicht glaubt leben zu können.
ich finde, bei trompeten wird einem bei aller vielfalt der angebote doch eher gesicherter standard begegnen. oder?
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Hinundhertrompeter
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Hinundhertrompeter »

trumpieter hat geschrieben:einerseits liegt das flh. exakt in der notation und auf dem (normal-)tonumfang der trompete, läßt sich immerhin auch mit trp.-ähnlichen mundstücken spielen; andererseits gibt es den unterschied des überwiegend konischen rohrverlaufs, der intonation und klangfarbigkeit so sehr beeinflußt, daß es eben … fast … nichts mehr mit trompete zu tun hat.
Eben, es ist ... ein ...HORN! :) :roll:

Auch wenn es so schön gesanglich ist und wolkige, rauchige oder auch körperreiche Töne produziert:

wie übt man am besten flügelhorn?
im wechsel mit der unerbittlichen trompete? zum ausruhen?
Geübt wird (zumindest von mir) alles, was für alle anderen Blechblasinstrumente auch sinnvoll ist, um
einen guten Ansatz und einen schönen "vorgedachten" bzw. -gefühlten Ton zu erlangen:

Buzzing
lange Töne
Bindeübungen
Tonleitern/Dreiklänge
Geläufigkeit
Ausbau der Höhe
alles gepaart mit Entspannung zwischendurch (z.B. im Trompetenforum :wink: )
sowie die musiktheoretische Kopfarbeit, die sich manchmal ergibt.
Für mich als "halben" Latin Jazzer Improvisation über ein stets anderes Thema quer
durch alle Tonarten, mit oder ohne Playback.
Und immer natürlich musikalische Arbeit an vertrackten Stellen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Ganze irgendwie anders als bei der Trompete sein soll.
Wie gesagt, zum Wechseln Trp. <--> FH kann ich nix sagen

Zu Deiner anderen Frage wegen der baulichen Eigenheiten: Ich habe auch viele Flügelhörner
angespielt, und es gibt in der Tat viel Licht und Schatten, bei Yamaha und Jupiter dagegen viel
Verlässlichkeit. Ich war aber auch immer an einer recht niedrigen Budgetgrenze.

Mit unerbittlichem gesanglichen Gruße :mrgreen:
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich spiele im Praxiseinsatz selbst abwechselnd Flügelhorn und Trompete. Was das Üben betrifft, findet das bei mir hauptsächlich auf der Trompete statt. Sowohl Einblasen, Technikübungen oder Etüdenspiel wird mit der Trompete gemacht, da ich - für mich persönlich - auf der Trompete präziser arbeiten und exakt intonieren muss. Etwa 3/4 meines Übungspensums findet somit auf der Trompete statt.

Da ich ein weit mensuriertes, "großes" Drehventilflügelhorn mit einem eher großen Mundstück (alles in Relation zur Trompete betrachtet) spiele, MUSS ich es ins Übungsprogramm integrieren, da es sich anders spielt als die Trompete.

Die Exaktheit von der Trompete kommt mir am Flügelhorn sehr zu gute, denn das Flügelhorn ermöglicht eine schlampige Spielweise. Töne können weit besser "angedriftet" werden, sodass der Ton zwar kommt, aber sch****e intoniert. Das kompensiere ich durch die Arbeit auf der Trompete.

Was den Ansatz betrifft, kann ich bei mir keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das Flügelhorn "anders" spiele, als die Trompete. Wäre mir noch nicht aufgefallen.

Alledings bietet das Flügelhorn klanglich mehr Möglichkeiten, und DAS will wiederum trainiert werden.

Ich bin noch dazu einer der Wahnsinnigen, die Flügelhorn und Trompete mit jeweils spezifischen Mundstücken spielen. Das Einzige, was identisch ist, ist der Rand. Kesselform/Tiefe, Backbore,.... sind grundlegend verschieden, um meinen Klangwünschen/Klangvorstellungen zu entsprechen.

Wenn man "nur" Flügelhorn spielt, soll man mMn auf Exaktheit achten. Einblasen, Töne aushalten usw... mit dem Stimmgerät machen, um Exaktheit zu erlangen, und das Gehör hinsichtlich Intonation zu bilden. Ein präzises, genau gespieltes Flügelhorn, wo jeder Ton "sitzt" ist eine wunderbare Sache, die aber Arbeit erfordert.
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von FlüTro »

Da sagte mal einer:

Man sollte hauptsächlich FH üben,
und diesen Ansatz auf die Trompete übertragen.

??
HigginsMS
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von HigginsMS »

Ich schliesse mich trumpetralfinos Statement vollumfänglich an. Trompete und Flügelhorn sind unterschiedliche Instrumente und haben unterschiedliche Bedürfnisse d.h. der Spieler muss sich darauf einstellen.

Seit ich die 1. Flügelhornstimme auch auf einem Flügelhorn spielen muss komme ich bei manchen Stücken die sich mit der Trompete "bequemer" spielen lassen ganz schön ins Schwitzen. Mir schien es ebenfalls als fehlte mir beim Flügelhornspielen ein wenig Tonumfang, habe aber festgestellt dass dies jedoch auch davon abzuhängen scheint, wie vertraut man mit dem Instrument ist.

Daher übe ich gleichberechtigt Flügelhorn und Trompete tendenziell aber vielleicht ein bisschen mehr Flügelhorn.

Mich erstaunt es immer wieder festzustellen, wie leicht einem beim Flügelhorn die Töne "abschmieren" können während das Trompetespielen dagegen fast wie "Fahren auf Schienen" wirkt. (Ja, ich weiß dass dies durch die unterschiedliche Röhrenform bedingt ist, doch es erstaunt mich persönlich immer wieder :shock: zumal oft behauptet wird beides spielt sich gleich)
Nichts ist so unnütz, dass es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann.
leonfair
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von leonfair »

Also ich spiele derzeit bei 2 Kapellen. Bei einer spiel ich 1. Flügelhorn, bei der anderen 2. Trompete. Heuer spiel ich bei der Kapelle wo ich Flgh. spiele auch ein Trompetensolo.

Ich übe momentan eig. zu 90% auf der Trompete. Ich empfinde das Flghornspiel ab g'' bis c''' (höher hat mmn ein flgh wirklich nichts verloren) als wesentlich leichter. Ich übe aber trotzdem generell alles auf der Trompete weil ich weiß, wenn ich mit meiner Trompete alle stücke sauber raus bringe, klingts auf dem Flügelhorn umso besser. Das Flgh verzeiht einem mehr schlampigkeiten, deswegen übe ich lieber mit der trompete.

Ich habe keine Probleme beim wechseln von Flgh. auf Trompete als auch umgekehrt, dank des Breslmair Schraub-Mundstücksystem. Auch intonationsprobleme hab ich keine, nur das d' beim flgh. muss ich deutlich stärker triggern als bei der trompete. Kontrolliere meine Stimmung auf beiden Instrumenten regelmäßig auf einem stimmgerät.

Obwohl ich fast ausschließlich auf der Trompete übe sehe ich mich dennoch als Flügelhornist. Meine große stärke ist das ausdauernde Spiel, d.h. ich kan mehrer Stücke (Märsche, böhmische Musik, Walzer, Polkas und dergleichen) hintereinander problemlos ohne Pause durchspielen, solange der Tonumfang moderat bleibt. Was mir jedoch nicht so liegt ist das pausen zählen und dann plötzlich mit einem signal auf b'' oder ähnlichem zu explodieren. Deshalb spiel ich lieber die 1. Flgh. stimme als die erste Trompete. Ich weiß wo meine stärken und schwächen sind und das melodiespiel liegt mir einfach besser.

Soviel von mir,

Mfg Leonfair.
Wer übt kommt weiter. Der Weg ist das Ziel!
Sandu
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von Sandu »

Ich spiele auch viele Auftritte parallel Flügelhorn und Trompete.
Mein Statement schließt sich gewissermaßen an Ralfs an: Man muss vor allem "im Kopf" auf Flügelhorn eingestellt sein und nicht einfach Trompete auf einem anderen Instrument weiter spielen.
Auf dem Flügelhorn üben, mache ich extrem selten. Ich weiß auch nicht, was konkret ich auf dem Flügelhorn anders mache.
Mir reicht das Bewusstsein, hauptsächlich weicher zu spielen.......
FlüTro
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Re: wie »leicht« geht flügelhorn?

Beitrag von FlüTro »

Für mich ist der Unterschied so:

Mit der Trompete kann ich Höhe & Lautstärke durch Kraft/Kompression/Druck "erzwingen".
Mit dem FH geht das nicht (außer ich nehme eine Trp-MP), da muss es druckarm gehen.

Peter
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