Unsaubere Tonqualität
Moderator: Die Moderatoren
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Unsaubere Tonqualität
Ich spiele seit ca. 2 Jahren Trompete und wage mich langsam in die etwas höheren Regionen. Maximal g2. Wenn ich Töne zwischen c2 und g2 aushalte entsteht ein unschönes Nebengeräusch. Man könnte dies als "leichtes Krachen oder Knerzen" bezeichnen. Etwa so als ob beim Radio der Sender nicht richtig gewählt wurde. Ich nehme an das dies mit den Lippen zu tun hat; als ob einige Lippen-Bereiche nicht in der richtigen Frequenz mitschwingen und deshalb diesen Störton erzeugen.
Hatte jemand schon dieses Problem?
Gibt es einen Tip zur Abhilfe?
Vielen Dank für die Zuschriften.
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Re: Unsaubere Tonqualität
Das hast du richtig als Double-Buzz identifiziert. Es verschwindet von selbst wieder, wenn die Muskulatur entsprechend trainiert ist, die Lippenöffnung auch in den höheren Lagen in Form zu halten.Hans_amoll hat geschrieben:Ich spiele seit ca. 2 Jahren Trompete und wage mich langsam in die etwas höheren Regionen. Maximal g2. Wenn ich Töne zwischen c2 und g2 aushalte entsteht ein unschönes Nebengeräusch. Man könnte dies als "leichtes Krachen oder Knerzen" bezeichnen. Etwa so als ob beim Radio der Sender nicht richtig gewählt wurde. Ich nehme an das dies mit den Lippen zu tun hat; als ob einige Lippen-Bereiche nicht in der richtigen Frequenz mitschwingen und deshalb diesen Störton erzeugen.
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Es hat aber auch mit der Feinmotorik zu tun. Wenn der Double-Buzz bei kurzen Tönen nicht auftritt, versuche dass Spielgefühl auf die längeren Töne zu übertragen. Wahrscheinlich wirst du dann feststellen, dass die Kraft nicht reicht und du das dann mit irgendetwas kompensierst, was leider als Nebeneffekt diesen Double-Buzz hervorruft.
Vielleicht helfen dir Trocken-Kraftübungen (Bleistifthalten, Lip Clamp, Maximale Kontraktion, Lippenexpander sind Stichworte), das braucht aber ein paar Wochen, bis die wirken und es kann kurzzeitig sogar mal schlimmer werden dadurch.
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Re: Unsaubere Tonqualität
Vielen Dank für die Nachricht von Schlaui.versuche dass Spielgefühl auf die längeren Töne zu übertragen.
Wie kann ich das Spielgefühl auf längere Töne übertragen? Das verstehe ich nicht richtig.
Danke
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Re: Unsaubere Tonqualität
Burba meint auf seiner DVD, das kommt von der Stimme.
Es hätte dann nichts mit den Lippen zu tun, sondern hört sich nur so an. Ohne Lehrer bzw. Hintergrundwissen kann man das leider nur schlecht selbst prüfen.
Einen Versuch wäre diese Atemübung wert, die ist auf jeden Fall nützlich: mit dem Rücken auf den Boden legen, die Unterschenkel aufs Bett. Dann eine Weile ruhig atmen, bis die Luft ganz natürlich strömt. Jetzt sollte man erkennen, dass sich mit der Einatmung die Bauchdecke ein wenig hebt und beim Ausatmen einsinkt (Zwerchfellatmung).
Nun einatmen, die Luft anhalten und Mund öffnen. Womit hältst Du die Luft in der Lunge? Mit der geschlossenen Stimme oder mit der Bauchspannung?
Lass' die Luft nun ausströmen und achte darauf, ob das zuerst durch Öffnen der Stimme geschieht oder durch "loslassen" der Bauchspannung.
Wenn Du entdeckt hast, über welchen Weg Du das spontan machst, probierst Du die zweite Möglichkeit. Angenommen, spontan war "Stimme geschlossen, Bauch entspannt" kommt als zweiter Teil:
wieder einatmen, Luft anhalten, Mund öffnen. Stimme öffnen und die Luft trotzdem nicht auströmen lassen. Das geht, wenn Du die Bauchmuskulatur so einsetzt, dass die Spannung hält, also "ein wenig Bauch 'raus".
Probiere einmal aus, ob das klappt. Mit Beherrschung des "offenen Halses" hättest Du ein häufiges Problem im Griff.
Zum Störgeräusch wäre es in diesem Fall gekommen, weil dein Ansatz und deine Stütze für die probierte Höhe nicht ganz ausreichen und Du dann unbewusst versucht hast, durch eine Verengung der Stimmritze mehr Druck zu erzeugen. Das regt die Schwingung der Stimmlippen an und erzeugt die Störgeräusche.
Mir hilft es sehr, Übungen zunächst auf dem Mundstück zu buzzen und dann erst zu spielen. Das Buzzen sollte sauber und intoniert erfolgen, so wie hier:
http://www.youtube.com/watch?v=KDx_Wm63PGA
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4
Friedrich spielt im Clip eine bekannte Übung von Cichowicz (mit kleiner Variation), die recht hilfreich ist. Du findest sie im Guggenberger, Basics Plus oder als Ausschnitt hier: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... ls#p167997
Zu diesem Thema steht schon eine Menge im Forum.
Es hätte dann nichts mit den Lippen zu tun, sondern hört sich nur so an. Ohne Lehrer bzw. Hintergrundwissen kann man das leider nur schlecht selbst prüfen.
Einen Versuch wäre diese Atemübung wert, die ist auf jeden Fall nützlich: mit dem Rücken auf den Boden legen, die Unterschenkel aufs Bett. Dann eine Weile ruhig atmen, bis die Luft ganz natürlich strömt. Jetzt sollte man erkennen, dass sich mit der Einatmung die Bauchdecke ein wenig hebt und beim Ausatmen einsinkt (Zwerchfellatmung).
Nun einatmen, die Luft anhalten und Mund öffnen. Womit hältst Du die Luft in der Lunge? Mit der geschlossenen Stimme oder mit der Bauchspannung?
Lass' die Luft nun ausströmen und achte darauf, ob das zuerst durch Öffnen der Stimme geschieht oder durch "loslassen" der Bauchspannung.
Wenn Du entdeckt hast, über welchen Weg Du das spontan machst, probierst Du die zweite Möglichkeit. Angenommen, spontan war "Stimme geschlossen, Bauch entspannt" kommt als zweiter Teil:
wieder einatmen, Luft anhalten, Mund öffnen. Stimme öffnen und die Luft trotzdem nicht auströmen lassen. Das geht, wenn Du die Bauchmuskulatur so einsetzt, dass die Spannung hält, also "ein wenig Bauch 'raus".
Probiere einmal aus, ob das klappt. Mit Beherrschung des "offenen Halses" hättest Du ein häufiges Problem im Griff.
Zum Störgeräusch wäre es in diesem Fall gekommen, weil dein Ansatz und deine Stütze für die probierte Höhe nicht ganz ausreichen und Du dann unbewusst versucht hast, durch eine Verengung der Stimmritze mehr Druck zu erzeugen. Das regt die Schwingung der Stimmlippen an und erzeugt die Störgeräusche.
Mir hilft es sehr, Übungen zunächst auf dem Mundstück zu buzzen und dann erst zu spielen. Das Buzzen sollte sauber und intoniert erfolgen, so wie hier:
http://www.youtube.com/watch?v=KDx_Wm63PGA
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4
Friedrich spielt im Clip eine bekannte Übung von Cichowicz (mit kleiner Variation), die recht hilfreich ist. Du findest sie im Guggenberger, Basics Plus oder als Ausschnitt hier: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... ls#p167997
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Re: Unsaubere Tonqualität
Ich meine, spiele den Ton an. Wenn er gut klingt, versuche dir zu verinnerlichen, wie es sich im Mundstück anfühlt. Versuche, den Ton zu halten. Dann versuche zu beobachten, was genau passiert, wenn er "abschmiert".Hans_amoll hat geschrieben:Vielen Dank für die Nachricht von Schlaui.versuche dass Spielgefühl auf die längeren Töne zu übertragen.
Wie kann ich das Spielgefühl auf längere Töne übertragen? Das verstehe ich nicht richtig.
Danke
Ich vermute, dass bestimmte Muskelpartien nachlassen, andere dadurch verstärkt beansprucht werden, krampfen, die Lippenöffnung sich verzerrt, die Atemstütze bzw. der Kehlkopf eventuell noch in Mitleidenschaft gezogen werden... Wenn sowas passiert, setze ab, atme tief durch und richte dich darauf ein, dass du etwas Krafttraining brauchen wirst. Ich würde dann das Krafttraining vom Spielen trennen, sonst schleichen sich zu schnell schlechte Angewohnheiten ein. Das Spielen muss leicht sein. Wenn es schwer geht, spiele kürzer und mache mehr Pausen. So kann sich der Ansatz besser entwickeln. Das leichte Spielgefühl wird sich später auch bei längeren Passagen halten lassen, wenn du erst genug Kraftreserven hast. IMHO.
Ja, es kann auch von den Stimmlippen herrühren, aber auch das ist dann nur eine Folge der fehlenden Lippenraft. Wenn man spürt, dass die Lippen nicht mehr lange standhalten werden, machen manche die Stimmlippen instinktiv zu, um den Luftdruck zu reduzieren. Auch hiergegen hilft letztlich, die Lippenmuskulatur zu stärken. Die ist in der Regel das schwächste Glied in der ganzen Kette.
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Re: Unsaubere Tonqualität
Keine Frage, unterm Strich geht es um einen korrekten Ansatz, Kräftigung der Lippen und die optimale Koordination mit der ausströmenden Luft. Deshalb wird das ja auch mit jeder guten Methode trainiert.
Für mich war die Bewusstheit über das, was beim Spielen im Hals passiert, jedenfalls sehr nützlich. Ist es erst einmal eintrainiert, den Hals bei Anstrengung zu verengen, wird sich das durch mehr Lippenkraft m.E. nicht unbedingt "von allein" lösen.
Mit der Cichowicz Übung verbessert sich bei mir Klang und Höhe. Es ist auch nicht so strunzlangweilig wie "lange Töne" in Reinform. Natürlich beginnt die Übung wesentlich dezenter, als es Friedrich im Clip demonstriert.
Daher halte ich Guggenberger als "Zusammenstellung" auch für eine sinnvolle Anschaffung, wenn man die ganzen Originale nicht bereits hat.
Für mich war die Bewusstheit über das, was beim Spielen im Hals passiert, jedenfalls sehr nützlich. Ist es erst einmal eintrainiert, den Hals bei Anstrengung zu verengen, wird sich das durch mehr Lippenkraft m.E. nicht unbedingt "von allein" lösen.
Mit der Cichowicz Übung verbessert sich bei mir Klang und Höhe. Es ist auch nicht so strunzlangweilig wie "lange Töne" in Reinform. Natürlich beginnt die Übung wesentlich dezenter, als es Friedrich im Clip demonstriert.
Daher halte ich Guggenberger als "Zusammenstellung" auch für eine sinnvolle Anschaffung, wenn man die ganzen Originale nicht bereits hat.
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Re: Unsaubere Tonqualität
Für mich war die Bewusstheit über das, was beim Spielen im Hals passiert, jedenfalls sehr nützlich. Ist es erst einmal eintrainiert, den Hals bei Anstrengung zu verengen, wird sich das durch mehr Lippenkraft m.E. nicht unbedingt "von allein" lösen.
Buddy, ich teile deine Ansicht. Zieht man den Kehlkopf bewusst, wie beim Gähnen nach unten, hat man den "freien" Hals.
Beim Sax wird es sehr deutlich. Da verändert sich der Ton sehr stark.
Das bewirkt zumindest bei mir (ggf. eingebildet) sehr viel positives.
G Peter
Schon schwer geworden, etwas zu schreiben, ohne befürchten zu müssen Aufnahmen einzustellen, oder wissenschaftliche Quellen angeben zu müssen.
Buddy, ich teile deine Ansicht. Zieht man den Kehlkopf bewusst, wie beim Gähnen nach unten, hat man den "freien" Hals.
Beim Sax wird es sehr deutlich. Da verändert sich der Ton sehr stark.
Das bewirkt zumindest bei mir (ggf. eingebildet) sehr viel positives.
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Schon schwer geworden, etwas zu schreiben, ohne befürchten zu müssen Aufnahmen einzustellen, oder wissenschaftliche Quellen angeben zu müssen.
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Re: Unsaubere Tonqualität
Greifswalder müssen das nicht.......
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Re: Unsaubere Tonqualität
FlüTro hat geschrieben:Greifswalder müssen das nicht.......
das ist auch gut so, wir an der Küste haben es ja sonst schon schwerer als ihr anderen
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Re: Unsaubere Tonqualität
Ja klaro - Nebelhorn als musikalisches Highlight.......
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