Problem mit zu hohem Anpressdruck

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Mr. Freeze
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Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Mr. Freeze »

Hallo!
Das ist mein erster Beitrag, ich hoffe ihr könnt mir Helfen.
Zuerst einmal: Ich spiele seit ca. 4 1/2 Jahren Trompete.
Nun mein Problem: Ich kann hohe Tone (ca. ab F'') nur erreichen, wenn ich das Mundstück sehr stark auf meine Lippen presse.
Somit kann ich nur sehr kurze Zeit spielen, danach sind sie "abgequetscht" und ich kann nur noch tiefere Lagen spielen.
Es ist auch nach mehreren Minuten ein deutlicher Kranz auf den Lippen zu sehen.
Da ich es, soweit ich mich erinnere, schon immer so mache fällt es mir äußerst schwer, mich umzugewöhnen und die Noten allein durch Lippenspannung zu erreichen.
Dann hätte ich noch eine Frage: Wie weit sollten die Schneidezähne beim Spielen voneinander entfernt sein?
Habt ihr ein Paar Tipps, wie ich mit dem Pressen aufhören kann?

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, denn im Moment komme ich nicht weiter, ab A'' ist Schluss.
Gruß

Mr. Freeze
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Bixel
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Bixel »

Mr. Freeze hat geschrieben: Dann hätte ich noch eine Frage: Wie weit sollten die Schneidezähne beim Spielen voneinander entfernt sein?
Habt ihr ein Paar Tipps, wie ich mit dem Pressen aufhören kann?
Hallo, Mr. Freeze, herzlich Willkommen im Forum!

Nach über vier Jahren "druckvollem" Spiel ist die Umgewöhnung sicherlich sehr schwierig - vor Allem ist es da wohl eine Sache der Selbstdisziplin.

Neben dem Rat, einen Lehrer zu suchen, der dir praktische Anleitung und Kontrolle bieten kann, möchte ich zum intensiven Buzzen auf dem Mundstück raten.
Nutze die Suchfunktion (Buzzing)!

Hilfreich ist m.E. die Vorstellung, dass für höhere Töne die Lippenöffnung (bei gleichzeitig kontinuierlich steigendem Luftdruck) kleiner werden muss, was sinnvoller Weise nicht durch erhöhten Anpressdruck und auch nicht durch ein Auseinanderziehen der Mundwinkel erreicht wird, sondern durch eine konzentrische Spannungserhöhung des Mund-Ringmuskels.

Darüber hinaus erleichtert das sog. Vokalisieren ("aaa-eee-iii") mittels der Zunge das Spiel ganz erheblich.

:o
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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wernertrp
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von wernertrp »

Ansatztipp-Nr. 8256

Mach doch mal eine Schnute beim Spielen.
Aber noch nicht so starke Schnute.
Nur so eine Vorstellung von einer Schnute.
Dann drückt die Schnute genauso stark wie dein starker Arm auf die Schnute.

Schnute drückt gegen das Mundstück - nicht StrongArm drückt auf Schnute.



Ansatztipp-Nr. 6234

Mache viel Luft durch Schnute wenn Ton hoch und höher noch mehr Luftgeschwindigkeit
in/durch Schnute.


Ansatztipp-Nr. 4236

Wenn lange keine Schnute gemacht wurde oder noch nie Schnute genacht wurde, so
dauert richtige Schnute machen schonmal 1 Jahr.


Ansatztipp-Nr. 3267

Wenn können die Schnute c3 dann Schnute auf richtigem Weg.
Ab C3 neue Schnutentipps machen.
Schnute braucht dann aber stundenlanges tägliches Schnutenmachen.
Wie weit ist es bis zum Trogoautoegokraten
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Nedsolaud
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Nedsolaud »

Hallo Mr. Freeze,
hier gibts ein Gerät womit man seinen Anpressdruck z.B. überprüfen kann. Problem ist nur die Längenveränderung der Trompete und die damit verbundene Tonhöhenänderung und Intonationsproblematik. Zum Buzzen allerding gut zu verwenden. http://www.thomann.de/de/stoelzel_metho ... er_trp.htm
Z.B. oder gerade auch in Verbindung mit Dowids Mack oder B.E.R.P.
http://www.thomann.de/de/search_dir.htm ... rp&gk=&bn=
Beim Mundstückbuzzen kann es sich als gut erweisen die andere Hand zu verwenden, (also als Rechtshänder das Mundstück mit der linken Hand halten, oder umgekehrt, da man damit erfahrungsgemäß weniger andrückt) ein befreundeter Kirchenmusikdirektor schwört darauf das Mundstück nicht zwischen den Fingern zu halten beim Buzzen, sondern es auf den Handrücken zu legen und buzzt so alle Übungen.
Was auch hilft sind Flexibilitätsübungen z.B. Oktavesprünge und oder Bindeübungen.
Hochwälder
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Hochwälder »

Nedsolaud hat geschrieben:Beim Mundstückbuzzen kann es sich als gut erweisen die andere Hand zu verwenden, (also als Rechtshänder das Mundstück mit der linken Hand halten, oder umgekehrt, da man damit erfahrungsgemäß weniger andrückt)
MMn macht es als Buzzing-Anfänger durchaus Sinn, das Mundstück (wie im Buzzing-Book beschrieben) mit den dafür benötigten Fingern beider Hände zu halten. Als Fortgeschrittener mag man darauf verzichten wollen.
Mein Favorit bleibt allerdings der MACK von Dowids.
Nedsolaud hat geschrieben:ein befreundeter Kirchenmusikdirektor schwört darauf das Mundstück nicht zwischen den Fingern zu halten beim Buzzen, sondern es auf den Handrücken zu legen und buzzt so alle Übungen.
Wäre mal interessant das zu sehen/hören, so recht vorstellen (Buzzing über den Tonumfang) kann ich es mir nicht.
LG
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buddy
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von buddy »

Nedsolaud hat geschrieben:...ein befreundeter Kirchenmusikdirektor schwört darauf das Mundstück ...auf den Handrücken zu legen und buzzt so alle Übungen...
Diese "Scherbaum"-Variation kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen.
Zumindest nicht in der Art, wie sich Buzzing bei Thompson anhört. Ein reines Lippen-Buzzing ist natürlich immer möglich, aber für "alle Übungen"?
http://www.yamaha.com/artistmodelseries ... pson_5.flv

Aber wer weiß, vielleicht könnte der KMD einmal einen Clip zum Thema bei Youtube hochladen? So etwas könnte man mit inzwischen mit jeder einfachen Digitalkamera aufnehmen.
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Nedsolaud
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Nedsolaud »

Hauptsächlich geht es beim druckschwachen Ansatz nicht um Kunststückchen sondern um die Durchblutung der Lippen während des Spielens.
Deshalb ist der Anpressdruck von Spieler zu Spieler sehr variabel.

Derart zu buzzen hat natürlich Vorübungen, einen starken Ringmuskel und eine gute Stütze als Bedingung. Letztlich ist der Mundstückrand doch nur eine Hilfe und Eingrenzung der schwingenden Lippensubstanz.
Als Vorübung ist hier z.B. der Übergang von Lippbuzzing zu Mundstückbuzzing und umgekehrt zu sehen. Also Lippbuzzend das Mundstück and die Lippen führen ohne dass der Ton abreisst und umgekehrt (z.B. wenn es am Handrücken liegt).

Ob man das nun können können oder üben muss ist eine andere Frage. Darüber sollte man mit Leuten reden die z.B. bei Scherbaum studiert haben.
Allerdings ist Scherbaum damit nicht allein, denn (man mag mich schlagen...) meines Wissens konnte Harry James auch alles buzzen was er spielen konnte.

Ich bin mir ziemlich sicher dass der KMD kein Video einstellen wir, aber ich kann ihn mal fragen ob er noch Privatunterricht gibt. Der Ein oder Andere Posaunenchorbläser mag ihn auch kenne oder auf Bläserfreizeiten von den Methoden gehört haben.
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jamaika
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von jamaika »

Herzlich willkommen im Trompetenforum "Mr. Freeze "
Ausser dem Mundstueck-Buzzing kann man auch lernen die Luft durch das Mundstueck zu blasen bis sich der Ton bildet.
Erklaerung:
Man setze das Mundstueck auf die Lippen als ob man normal spielen will.
Blaest aber nur die Luft, d.H. ohne Ton durch die Trompete. Die Lippen sollten aber in Ansatzposition sein. Das alles ohne starken Anpressdruck.
Nachdem nun die Luft so durch die Trompete geblasen wird, kann man fuehlen lernen wann der Ton entsteht, wenn man mit der Luftgeschwindigkeit/Luftdruck etwas spielt.
Dieses Gefuehl durch mehrfache Wiederholung erfassen lernen. Als Anfangston kann man z.B. C2 benutzen. Sollte der Anfangston zu schwer sein kann es auch ein G1 sein.
Bei dieser Uebung lernt man wieviel Druck/ Anpressdruck wirklich auf den Lippen benoetigt wird um einen/irgendeinen Ton auf der Trompete erklingen zulassen.
Was fuer hohe Toene gebraucht wird ist nicht der Anpressdruck in erster Linie, sondern die Lippenstellung. Es ist das Einrollen der Lippen/ der Inneren Lippen d.H. die innen Seite der Lippen. Und auch die Zungenstellung ist hier sehr wichtig
Hier sollte aber wirklich ein Lehrer benutzt werden, damit man sieht wie so etwas gemacht wird. :wink:
Viel Erfolg

Gruss Jamaika
Mr. Freeze
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Re: Problem mit zu hohem Anpressdruck

Beitrag von Mr. Freeze »

Vielen Dank schon mal für eure Tipps.
Ich habe mir gerade meine Trompete geschnappt und ohne Druck losgespielt, eben die Ringmuskulatur eingesetzt.
Nun komme ich problemlos bis c3, für ca. 10 Sekunden lang. Ein e3 hab ich auch schon geschafft. Das einzige Problem ist, dass noch ich fast überhaupt nicht kontrollieren kann, welchen Ton ich spiele.
Das heißt, ich setzte an, bringe die Lippen ich Stellung, baue Luftdruck aus, aber welchen Ton ich dann produziere, kann ich auf Anhieb nicht kontollieren, erst wenn der Ton steht, kann ich ich nach oben oder unten verändern.
Ich denke aber wie bei allem hilft dabei viel zu Üben.
Und in meinem ersten Post hatte ich noch die Frage gestellt, wie weit die Schneidezähne beim Spielen voneinander entfernt sein sollten.

Nochmals Danke an euch!

Mr.Freeze
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