Ansatz neueinstellen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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hobbes
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Ansatz neueinstellen

Beitrag von hobbes »

Hallo,
habe in den letzten Wochen meine Oberlippe überlastet (oder auch verletzt). Ich bin ambitionierter Wiedereinsteiger und habe nach über 20 Jahren im Mai diesen Jahres wieder neu angefangen. Die Fortschritte waren schnell erreicht. Zunächst konnte ich nur Minuten spielen mit eingeschränktem Range (bis e''), nach 3 Monaten bis a'' nach 6 Monaten bis c'''. Bei Bindeübungen/Stamp oder Lipflex. auch bis F'''. Nach 6 Monaten hatte ich wieder die Ausdauer um 1-11/2 h zu üben am Wochenende auch in 2 Einheiten bis zu 3 h. Habe viele Atemübungen gemacht und auf gute Luftführung geachtet. Ich hatte jedoch bei Ermüdung manchmal das Gefühl mit dem Mundstück nach unten zu rutschen. Im November hatte ich die Zeit 2 x Tag zu üben. Dies ging für eine Woche gut , danach hatte sich etwas verändert. Ich konnte plötzlich nicht mehr druckschwach spielen und ich hatte das gefühl die Ol wäre platt bzw. dünn. Habe dann die Höhe reduziert (bis g''/a'') und v.a. technische Übungen (Zungenschlag) und Bindeübungen aber auch leichtere Etüden (Kopprasch I) gemacht. Jedoch ging alles weiter in den Keller. Eine kurze Pause von 4 Tagen ergab auch keine wirkliche Besserung.
Was soll ich tun?
Eine längere Pause/ Ansatz etwas höher einstellen/mit welchen Übungen soll ich beginnen /Pedaltöne weiter üben/Verzicht auf Stoßübungen/ welches Mundstück (größer oder kleiner) weiter verwenden (z.Z 3c). Mein Trompetenlehrer kann mir leider nicht wirklich weiter helfen.
Vielen Dank
Hobbes
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Bixel
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von Bixel »

hobbes hat geschrieben:Hallo,
habe in den letzten Wochen meine Oberlippe überlastet (oder auch verletzt). Ich bin ambitionierter Wiedereinsteiger und habe nach über 20 Jahren im Mai diesen Jahres wieder neu angefangen. Die Fortschritte waren schnell erreicht. Zunächst konnte ich nur Minuten spielen mit eingeschränktem Range (bis e''), nach 3 Monaten bis a'' nach 6 Monaten bis c'''. Bei Bindeübungen/Stamp oder Lipflex. auch bis F'''. Nach 6 Monaten hatte ich wieder die Ausdauer um 1-11/2 h zu üben am Wochenende auch in 2 Einheiten bis zu 3 h. Habe viele Atemübungen gemacht und auf gute Luftführung geachtet. Ich hatte jedoch bei Ermüdung manchmal das Gefühl mit dem Mundstück nach unten zu rutschen. Im November hatte ich die Zeit 2 x Tag zu üben. Dies ging für eine Woche gut , danach hatte sich etwas verändert. Ich konnte plötzlich nicht mehr druckschwach spielen und ich hatte das gefühl die Ol wäre platt bzw. dünn. Habe dann die Höhe reduziert (bis g''/a'') und v.a. technische Übungen (Zungenschlag) und Bindeübungen aber auch leichtere Etüden (Kopprasch I) gemacht. Jedoch ging alles weiter in den Keller. Eine kurze Pause von 4 Tagen ergab auch keine wirkliche Besserung.
Was soll ich tun?
Eine längere Pause/ Ansatz etwas höher einstellen/mit welchen Übungen soll ich beginnen /Pedaltöne weiter üben/Verzicht auf Stoßübungen/ welches Mundstück (größer oder kleiner) weiter verwenden (z.Z 3c). Mein Trompetenlehrer kann mir leider nicht wirklich weiter helfen.
Von Ferne und daher vollkommen unverbindlich ins Blaue:
Ein Gewebeschaden in Muskel oder Nerv - danach klingt für mich deine Beschreibung - braucht zur Heilung länger als vier Tage, verschwindet normalerweise dann aber auch wieder (zumindest gefühlt) vollständig.
Ich würde mindestens eine Woche lang jeglichen Mundstückkontakt meiden und anschließend sehr behutsam wieder mit reinem Mundstück-Buzzing beginnen (Bindeübungen in kleinen Einheiten, viele Pausen).

Angesichts deines beachtlichen Tonumfangs vor deinem Missgeschick scheint mir kein Mundstückwechsel angebracht.
Grundsätzlich empfehle ich (meine persönliche "Macke") aber - zumindest für das reine Mundstück-Buzzing - ein möglichst kleines und flaches Mundstück.

Wenn sich deine Oberlippe erst wieder "normal" anfühlt, sollte es auch mit dem Trompeten wieder aufwärts gehen.
Gute Genesung!

:Winke:
.
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hobbes
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von hobbes »

Vielen Dank Bixel,
ich werde sicherlich eher 2 Wochen pausieren. Mundstückbuzzing werde ich durchführen (mit BERP). Kann damit sehr druckfrei üben. In der letzten Zeit hat nur der Wechsel auf das Instrument nicht geklappt. Meine Frage ist ob ich auch meinen Ansatz etwas noch oben korregieren sollte. Vor dem Spiegel sieht die Mundstückposition eigentlich nicht schlecht aus. Jedoch war der Mundstückabdruck (seit der Ansatzveränderung) eher deutlich auf der Unterlippe. Sollte ich Pedaltöne weiter üben oder nur mich in der mittleren Lage bewegen.
Vielen Dank
Hobbes
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Bixel
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von Bixel »

hobbes hat geschrieben: Meine Frage ist ob ich auch meinen Ansatz etwas noch oben korregieren sollte. Vor dem Spiegel sieht die Mundstückposition eigentlich nicht schlecht aus. Jedoch war der Mundstückabdruck (seit der Ansatzveränderung) eher deutlich auf der Unterlippe.
Wieder unter dem massiven Vorbehalt der Ferndiagnose:
Sofern du nicht einsetzt (~Teile des Oberlippenrot sind über dem Mundstückrand sichtbar), würde ich am Ansatz nichts ändern/verschieben wollen.
Ein vergleichsweise deutlicher Mundstückabdruck auf der Unterlippe ist in meinen Augen ein gutes Zeichen.
Rein statistisch gesehen wird nach meinem persönlichen Eindruck häufig eher zu stark die Oberlippe belastet.
hobbes hat geschrieben: Sollte ich Pedaltöne weiter üben oder nur mich in der mittleren Lage bewegen.
Ich bin grundsätzlich kein Freund konzentrierter Pedaltonübungen, weil sie m.E. tendenziell einer Fokussierung der Lippenöffnung entgegen wirken.
In deiner speziellen Phase der Rekonvaleszenz würde ich die von Pedaltönen ausgehende besonders starke Erschütterung des Lippengewebes erst recht vermeiden wollen.

Betrachte meine Einschätzungen bitte unbedingt als meinen ganz persönlichen Beitrag!
Es dürfte sicher andere, wenn nicht gar gegenteilige Standpunkte geben.

Wie immer hilft allein: Ausprobieren.

:roll:
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von SirToby »

Bixel hat geschrieben: [...]
Sofern du nicht einsetzt (~Teile des Oberlippenrot sind über dem Mundstückrand sichtbar), würde ich am Ansatz nichts ändern/verschieben wollen.
[...]
Also würde man einsetzen, sobald man Lippenrot über/unter dem (oberen/unteren) Mundstückrand sieht.
Wie schaut´s denn aus, wenn dies nicht der Fall ist, der Mundstückrand jedoch z.T. auf dem Lippenrot sitzt?
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Bixel
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von Bixel »

SirToby hat geschrieben: Also würde man einsetzen, sobald man Lippenrot über/unter dem (oberen/unteren) Mundstückrand sieht.
Wie schaut´s denn aus, wenn dies nicht der Fall ist, der Mundstückrand jedoch z.T. auf dem Lippenrot sitzt?
Das Mundstück sitzt natürlich so gut wie immer auch teilweise auf dem Lippenrot - zumindest ja seitlich.
Von daher geht es m.E. hier nicht um prinzipielle, sondern um graduelle Unterschiede.

Das Einsetzen ist aber ohnehin per se kein Makel.
Es gibt/gab schließlich sehr gute Spieler, die einsetz(t)en - Beispiel.

Das Einsetzen wird erst zum Makel, wenn es erkennbar Probleme verursacht.
Ob dies beim Threadstifter der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich deute sein Problem anhand seiner Beschreibung eher als allgemeine Überbelastung... ohne Gewähr!

:o
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SirToby
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von SirToby »

Bixel hat geschrieben: [...]
Das Mundstück sitzt natürlich so gut wie immer auch teilweise auf dem Lippenrot - zumindest ja seitlich.
Von daher geht es m.E. hier nicht um prinzipielle, sondern um graduelle Unterschiede.
Also darum, wie weit die Mundstück(innen/außen?)kante auf oder gerade nicht auf dem Lippenrot liegt?
Gibt es denn einen Unterschied zwischen dem Einsetzen ins untere und obere Lippenrot?

Stellt sich die Frage des Optimums oder nicht?


Grüße
Toby
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von hannes »

Grundsätzlich soll das Einsetzen ins obere Lippenrot verletzungsanfälliger und ansatzschädigender sein (Ausdauer ...).
Ich würde das Einrollen der Lippen favorisieren, da man so das Einsetzen oben wie unten auch mit kleinem Mundstück vermeidet. :wink:

Hannes
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von hobbes »

Vielen Dank für die Informationen,
habe jetzt ca. 14 Tage vollkommen pausiert (nach 4 Wochen deutlicher Reduktion). Die Schmerzen im Bereich der Oberlippe sind deutlich besser, auch die Lippen fühlen sich voller an. Weiterhin bestehen jedoch die starke Müdigkeit im Bereich der Wangen/mimischen Muskulatur(die ich von früheren Zeiten überhaupt nicht kannte). Selbst mittlere Tonlagen ab c" sind eigentlich nicht bzw. druckschwach zu spielen.Die komplette Gesicht/Wangenmuskulatur fühlt sich falsch bzw. unbrauchbar an. Kennt Ihr jemanden der sich mit solchen Überlastungen (overuse) auskennt. Ich habe den Eindruck, falls ich auf meine Weise weiter übe ich keine Trompete mehr spielen kann. Ich wohne im Norden von BaWü.
Vielen Dank
Hobbes
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Re: Ansatz neueinstellen

Beitrag von Bixel »

hobbes hat geschrieben: habe jetzt ca. 14 Tage vollkommen pausiert (nach 4 Wochen deutlicher Reduktion). Die Schmerzen im Bereich der Oberlippe sind deutlich besser, auch die Lippen fühlen sich voller an. Weiterhin bestehen jedoch die starke Müdigkeit im Bereich der Wangen/mimischen Muskulatur(die ich von früheren Zeiten überhaupt nicht kannte). Selbst mittlere Tonlagen ab c" sind eigentlich nicht bzw. druckschwach zu spielen.Die komplette Gesicht/Wangenmuskulatur fühlt sich falsch bzw. unbrauchbar an.
Dass nach sechs Wochen Rückzug Nichts mehr da ist, wo es einmal war, sollte m.E. nicht wundern.
Der Neuanfang bietet aber auch die Chance, grundsätzlich mehr richtig zu machen als vorher.
Das A und O ist vermutlich ein behutsamer und geduldiger Restart ohne jegliche Überlastung - möglichst wenig Mundstück-Druck.
Ich empfehle nach wie vor Mundstück-Buzzing in vielen kleinen Einheiten über den Tag verteilt.

Mehr kann ich dir von Ferne nicht raten.
Lehrer in deiner Nähe kenne ich leider nicht.

Bleib' dran!

:Winke:
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