Gehörtraining

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Gehörtraining

Beitrag von Administrator »

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tropo
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Re: Gehörtraining

Beitrag von tropo »

Hallo alle miteinander,

ich habe mich schon vor einigen Wochen bei Euch angemeldet, weil ich nach nun 30 Jahren wieder angefangen habe, Trompete zu spielen.
Ich kam beim Lesen Eurer Beiträge nicht aus dem Staunen raus :gut: und hatte gleich tausend Fragen. Aber ich habe dann nie gefragt, weil sich meine "Problemchen" eigentlich täglich geändert haben und nun, nach langen Sommerferien und Trompetenabstinenz, sind es nicht weniger, dafür aber andere. :roll:

Das heißt, ich werde mit meinen blastechnischen Fragen noch etwas warten. Da ich aber mit meinem ersten Beitrag hier nicht so mit der Tür ins Haus fallen wollte, dürft Ihr die Einleitung als klein(st)e Vorstellung eines neuen Mitgliedes verstehen.

Nun zum Thema:

Erstmal vielen Dank für den spannenden Link!
Ich habe jetzt noch nicht alles gelesen, weil mein Englisch für diese Seite etwas dürftig ist, aber ich habe fleißig Intervalle "geraten" - im wahrsten Sinne des Wortes. Und nun habe ich eine Bitte:

Zu den Intervallen gibt es auf der Seite viele Liedbeispiele, nur kenne ich die meisten der Lieder nicht. Ich habe auch früher mal versucht, mir selbst so eine Liste zu erstellen, bin aber bei einigen Intervallen gescheitert und inzwischen weiß ich fast keine mehr.
Hat von Euch jemand etwas in dieser Art mit bekanntem, gängigen (mitteleuropäischem) Liedgut für Menschen meines Alters (bin Jahrgang 62)? Oder kennt er/sie einen Link? Würde mich rieseig freuen!

Liebe Grüße,
tropo
Miss Marry
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Re: Gehörtraining

Beitrag von Miss Marry »

Hallo tropo,

Du willst also so etwas wie eine Hilfe zum Gehörbildung üben?

Liedanfänge ist da eine Möglichkeit, die aber auch umstritten ist, um sich Intervalle besser einzuprägen.
Dann versuche ich mal ein paar Liedanfänge zu geben:

Prime
Da bin ich mir sicher, dass das auch ohne Liedbeispiel geht. :wink:

kleine Sekunde
The Entertainer (falls nicht bekannt schau mal bei Youtube unter Tom und Jerry)

große Sekunde
Alle meine Entchen

kleine Terz
Brahms Schlaflied ("Guten Abend, gut Nacht, mit Rosen bedacht....")

große Terz
Ein Dur Dreiklang, oder der Einstieg der Trompete im 1. Satz des Hummel Konzertes

reine Quarte
Anfang Neruda Konzert 1. Satz, Der "Kuckuck" bei Mahlers 1. Sinfonie

Tritonus
Maria (aus der Westsidestory)

reine Qunite
Morgen kommt der Weihnachstmann, Scarborough Fair

kleine Sexte
Schicksalsmelodie

große Sexte
My Bonnie is over the ocean

kleine Septime
Somewhere (Westsidestory: "There's a place for us...)

große Septime
Merke ich mir immer indem ich mir die Auflösung vorstelle, die große 7 will in der Regel nach oben.

Oktave
Somewhere over the rainbow

Was du außer Liedanfängen noch machen kannst, wäre dir ein Tongedächtnis zu bilden.... indem du dich an ein Klavier setzt, Tonleitern spielst und dabei die Töne als Zahlen singst. Also zum Beispiel erst:

1 2 3 4 5 6 7 8 7 6 5 4 3 2 1

Und danach dann:

1 1 1 2 1 3 1 4 1 5 1 6 1 7 1 8 (und wieder zurück)

Und das machst du dann immer schneller. Wenn dir dann jemand einen Ton der Tonleiter vorspielt, musst du ohne zu denken sagen, welche Zahl es ist. Also ganz schnell. Zwischendrin dann immer nochmal obiges anspielen. Und beim Raten auch ruhig immer versuchen, sich an den Grundton zu erinnern.
Singen ist da meistens die beste Methode, wie ich finde. Ich kann da aber natürlich nur für mich selbst sprechen. :mrgreen:

Also viel Spaß noch bei der weiter Gehörbildung! :-)
Liebe Grüße, MM
bazo
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Re: Gehörtraining

Beitrag von bazo »

Intervallhilfen ausschließlich mit Anfängen von Trompetenkonzerten wäre sicher auch keine schlechte Herausforderung ;)

Lg
buddy
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Re: Gehörtraining

Beitrag von buddy »

Mach' mal... :mrgreen:
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Re: Gehörtraining

Beitrag von Miss Marry »

Ausschließlich? hihi... ja, das wäre doch was. :lol:
Ich wollte halt Stücke einbringen, die man kennt. Oder kennen sollte :cracy:
Hier extra für euch, was mein mentaler Speicher gerade hergibt (oje und das Sonntagmittag):

Prime:
Da fällt mir jetzt nur Andante et Allgegro von Ropartz ein. ^^

Kleine Sekunde:
Hansen Sonate, 2. Satz und 1. Satz (aber abwärts) oder Aratunian

große Sekunde:
Haydn Konzert 1. und 2. Satz oder Jolivet

kleine Terz:
Hmm... das ist schwer. Vielleicht das Adagio aus Concerto f-Moll von Oskar Böhme?

große Terz:
Hummel, 1. Satz

Quarte:
Neruda, 1. Satz, Hansen 3. Satz, Haydn 3. Satz

Quinte:
Morceau de concert von Pennequin

Sexte und Septime fällt mir ehrlich gesagt gerade nix ein. :-D Sorry.
tropo
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Re: Gehörtraining

Beitrag von tropo »

Super, vielen Dank!
Miss Marry hat geschrieben:Liedanfänge ist da eine Möglichkeit, die aber auch umstritten ist, um sich Intervalle besser einzuprägen.
Zuerst fragte ich mich, warum das umstritten sein könnte, bis ich versucht habe, die Schicksalsmelodie anzusingen. :mrgreen: Zwar kenn' ich das, aber es gehört jetzt nicht gerade zu meinem täglichen Repertoire. Immerhin habe ich sofort erkannt, dass das, was ich da angesungen habe, keine kleine Sexte war. Aber über das Intervall bin ich dann zum korrekten Liedanfang gekommen. Ist doch auch was :lol: .

Bis auf die Beispiele bei der Quarte kenne ich alle Stücke. Und die Quarte ist kein Problem. Viele gängige Jagdliedchen fangen ja damit an.
Miss Marry hat geschrieben: Ich wollte halt Stücke einbringen, die man kennt. Oder kennen sollte :cracy:
Dafür bin ich Dir auch sehr dankbar! :oops: Wobei der Vorschlag von bazo durchaus was hat.
Die Zahlenmethode ist auch ganz interessant, die kannte ich noch nicht. Hab's eben versucht (nur Singen) und werd' das mal in mein tägliches Programm zu den anderen gefühlten 12874 Punkten aufnehmen. Aber das ist was, was man schön im Auto machen kann. Da belästige ich auch niemanden. Fehlt halt erst mal die schnelle Kontrolle durchs Klavier.

Liebe Grüße,
tropo
Miss Marry
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Re: Gehörtraining

Beitrag von Miss Marry »

Zuerst fragte ich mich, warum das umstritten sein könnte, bis ich versucht habe, die Schicksalsmelodie anzusingen. :mrgreen: Zwar kenn' ich das, aber es gehört jetzt nicht gerade zu meinem täglichen Repertoire. Immerhin habe ich sofort erkannt, dass das, was ich da angesungen habe, keine kleine Sexte war.
Zum einen das.
Wenn du dir zum Beispiel Beethovens 5. den Anfang anhörst (g g g es... tätätätäää) und dir dann merkst, dass eine große Terz nach unten ist. Könntest du aus dem harmonischen Kontext ganz andere Töne singen (wie bei der Schicksalsmelodie), die zwar auch logisch klingen und in der Sinfonie passen würden (z.B. b b b es).

Zum anderen habe ich mal von einem Dozenten gehört, dass Gehörbildung am besten zu lernen sei, wenn diese immer intuitiver in's Gedächtnis kommt. (Eben wie mit der Zahlenmethode :-) )
Mit diesen Liedanfängen "rechnest" du dir quasi den nächsten Ton aus. Und Mathe ist hier vielleicht nicht immer die richtige Lösung und kann unter Umständen verwirren... siehe obiges Beispiel. :mrgreen:

Was mir noch eingefallen ist für Intervalle:
Du kannst dir beim Hören überlegen, ob das Intervall konsonant, dissonant oder rein ist. Bei einem konsonanten Intervall kann es nur eine Terz oder Sexte sein. Bei Dissonanz eine Sekunde oder Septime und bei reinen Intervallen eine Prime, Quarte, Quinte oder Oktave.

Ich hab auch mal gehört, dass einer sich Intervalle so eingeprägt hat, dass er darauf geachtet hat, was er bei dem Klang fühlte. Aber der war auch ein kleiner Freak mit Ambitionen zum Gehörbildungscrack. :narr:
tägliches Programm zu den anderen gefühlten 12874 Punkten
Jaa... das kenne ich. Ist noch schöner, wenn jeder Lehrer einem sagt, dass man "diese eine Übung" 5 Minuten vor dem Schlafen gehen machen soll. :D
lg! MM
tropo
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Re: Gehörtraining

Beitrag von tropo »

Miss Marry hat geschrieben:Jaa... das kenne ich. Ist noch schöner, wenn jeder Lehrer einem sagt, dass man "diese eine Übung" 5 Minuten vor dem Schlafen gehen machen soll. :D
Na ja, so ist man quasi den ganzen Tag auf dem Sprung ins Bett. Hat auch was. :huepf:

Gruß,
tropo
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