Tiefe verbessern?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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mkuess24
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Tiefe verbessern?

Beitrag von mkuess24 »

Nachdem ich mich in der höhe jetzt ein wenig vorgetastet hab, möchte ich in die Tiefe gehen, habe aber folgende Probleme:

-Intonation: Tiefe Töne (ab dem c') stimmen schlecht (meistens zu tief)
-Klang (Ton hat kein Volumen, bei ff überschlägt sich alles)
-so ein komisches Zittern im Ton

Was gibts da für Übungen?

Danke schon im Voraus!
Bach.Trumpet
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von Bach.Trumpet »

Hallo,

ich hatte bis vor ein paar Monaten ganz genau die selben Probleme, nachdem auch ich mich in der Höhe ausgebaut habe.

Mir haben vor allem Stoßübungen in ff geholfen. Günther Beetz hat hier eine Methode, die ganz einfach ist. Komponiere eine 8 taktige Übung in Sechzehntel vom c bis runter zum fis. Oder aber auch chromatisch vom c runter je Ton zwei Takte lang in Sechzehntel - zwei Schläge aushalten - zwei Schläge Pause - wieder zwei Takte Sechzehntel mit dem chromatisch tieferen Ton etc. Was mir aber auch geholfen hat ist Töne in ppp anstoßen, d.h. wieder beim c oben beginnend immer ein Viertel anstoßen, eine Viertel Pause, wieder anstoßen, so lang bis man mit dem Ton zufrieden ist, dann kann man zum nächst tieferen.

Ich hoffe, Dir helfen diese Übungen genauso, wie sie mir geholfen haben!

Grüße
Marc
Bach.Trumpet
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von Bach.Trumpet »

Achja eine wichtige Übung habe ich noch vergessen:
Töne aushalten.
Ton im leisesten ppp anstoßen und dann über 4 Schläge zu fff steigern und wieder langsam zurück in ppp
Wieder vom c bis runter zum fis

Grüße
Marc
checker
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von checker »

Anschließend an dieses Thema interessiert mich, warum sich die Tiefe verschlechtert, wenn die Höhe ausgebaut wird.
Ich habe in den vergangenen zwei Jahren meine Höhe stabilisiert und dabei beobachtet, wie der Anstoß in der Tiefe indirekt wurde.
Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob diese Verschlechterung auf mangelhafte Kontrolle bezüglich des Anstoßes zurückzuführen ist, oder ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden "extremen" Tonhöhen gibt. Weiß Jemand etwas zu berichten?

Ein schlechter Anstoß ist meinen Recherchen zufolge auch auf eine schlecht abgestimmte Trompete zurückzuführen. Wenn bspw. ein Mundrohr gut zu einer Kombination Mundstück + Trompete passt, muss die Zunge bei schnellem Einfachstoß problemlos "zurückfedern". Passt das Material nicht zusammen kann es sein, dass die Zunge beim Anstoß "kleben" bleibt und der Anstoß unsauber wird.
blechreiz
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von blechreiz »

Ein häufiger Fehler, wenn man versucht, seine Höhe auszubauen, liegt häufig darin, dass man eben nur an der Höhe arbeitet. Oft entdeckt man dann irgendwlche "Tricks", mt denen es viel leichter zu gehen scheint, die aber vielleicht nur in der hohen Lage ansprechen. Übt man nur so, gewöhnt man sich dieses andere spielen an und hat danach Probleme mit der Tiefe. Deshalb sollte man möglichst immer auch die Tiefe mit trainieren, also Tonleitern über den gesammten Tonraum(ich nehme am lebsten die chromatische).
Alternativ kann man über Tönetreiben / Bendings von C1-g, h-fis... die Tiefe verbessern.

Grüße

Matthias
FlüTro
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von FlüTro »

alles richtig sowie mMn:

meine Meinung: man sollte den "Obenansatz" nach unten bringen
Technik: spiele mit dem Trompeten-Oben-Ansatz aud dem Euph tief - das geht und klingt sehr gut
häufiger Fehler: den Untenansatz nach oben bringen
sowie: dieser dynamische und aktive Wechsel zwischen oben/unten geht mMn nicht

Peter
checker
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von checker »

FlüTro hat geschrieben:man sollte den "Obenansatz" nach unten bringen
#

Darin liegt das Problem. Oben geht gut und unten mäßig, trotz Üben und ohne großartige Veränderungen des Ansatzes.
Dabei geht es mir nicht um die Tonqualität sondern den Anstoß. Bei mir ist es so, dass ich anstoße und der Ton mit Verzögerung anspricht. Das Selbe beobachte ich bei Anstoß mit dem Zwerchfell. Es ist so, als würde der Impuls den ich durch Zunge oder Zwerchfell gebe nicht ausreichen um die Lippe in Schwingung zu versetzten. Kann es sein, dass die Lippe durch das "Höhentraining" eine zu hohe Spannung hat und diese für die Ansprache von tiefen Tönen zu groß ist?
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Bixel
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von Bixel »

checker hat geschrieben: Kann es sein, dass die Lippe durch das "Höhentraining" eine zu hohe Spannung hat und diese für die Ansprache von tiefen Tönen zu groß ist?
Ich vermute, du beschreibst die Schattenseite der Verlagerung deiner Nullstellung in den "höhenfreundlicheren" Bereich (siehe auch "Setpoint" mittels Suchfunktion).
Die (fast) ausschließliche Konzentration auf das "obere Ende" des Tonumfangs führt m.E. zwangsläufig zu einer Schwächung der Tiefe.
Darum beziehe ich bei allen Übungen immer tiefe Töne und auch Pedaltöne mit ein.

Konkret dürftest du zur Erleichterung der Höhe mittlerweile so viel "Lippe im Mundstück" haben, dass die Öffnung sich weigert, groß genug für tiefe Töne zu werden.
Da hilft nur Üben.

:|
.
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checker
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von checker »

Bixel hat geschrieben:Konkret dürftest du zur Erleichterung der Höhe mittlerweile so viel "Lippe im Mundstück" haben, dass die Öffnung sich weigert, groß genug für tiefe Töne zu werden.
Da hilft nur Üben.
Oha das sind ja üble Aussichten :D
Es ist aber bei mir so, dass ich schon tiefe Töne spielen kann und diese auch "schön", nur am präzisen Anstoß haperts. Da muss doch die Lippenöffnung groß genug sein, wenn ich die Töne erzeugen kann, oder?
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Bixel
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von Bixel »

checker hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Konkret dürftest du zur Erleichterung der Höhe mittlerweile so viel "Lippe im Mundstück" haben, dass die Öffnung sich weigert, groß genug für tiefe Töne zu werden.
Da hilft nur Üben.
Oha das sind ja üble Aussichten :D
Es ist aber bei mir so, dass ich schon tiefe Töne spielen kann und diese auch "schön", nur am präzisen Anstoß haperts. Da muss doch die Lippenöffnung groß genug sein, wenn ich die Töne erzeugen kann, oder?
Als scheuklappiger Angehöriger der Jazz-Fraktion bin ich möglicherweise da dann doch der falsche Ratgeber
Im Vertrauen: Vermutlich habe ich in dreißig Jahren Spielpraxis noch keinen einzigen Ton so "kultiviert angestoßen", dass ich den gemeinen Feld-, Wald- und Wiesen-Klassiker hätte zufrieden stellen können.

:oops:

Ich meine aber, dass das Anstoßen (empfindlicher als die Bindung) offenbart, ob jemand Luftfluss und Lippenöffnung für den jeweiligen Ton optimal eingestellt hat - oder eben nicht.

:roll:
.
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von FlüTro »

interessantes Thema checker

im Urlaub hatte ich mal Zeit, neben vielen schönen & tollen Aktivitäten,
und habe Anstoss, vorne & hinten und dann Doppelzunge nur am Mundstück geübt.

das war irre anstrengend, total nervig sogar,
hat aber richtig viel gebracht in jeder Hinsicht.
Am Mundstück und dann ohne erkennt man gnadenlos die Defizite,
nämlich, dass die sog. "Maske", also die Position am MP relativ rasch versagt.
ist irre schwer die sauber zu halten, dabei den klaren reinen Ton am MP (kein Gepupse)
und dabei verschiedene Anstösse umsetzen.

Sowas übt man normalerweise nicht, das ist nämlich schon Selbstquälerei,
von der Umwelt ganz zu schweigen.

Kollabiert vielleicht dein Ansatz mit dem Anstoss ?

Du müsstest also einen Ansatz aufbauen,
der trotz Anstoss stabil bleibt.

Und da sind wir wieder bei BE (mit TCE-light-nach Cavaille),
und Mundstückübung nach Bixel, oder ?
Denn Lippe im MP darf nicht sein, muss immer davor bleiben,
auch bei den Tiefen,
idealerweise Düse sogar möglichst weit vor der Randebene.

Peter
checker
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von checker »

Bixel hat geschrieben:Im Vertrauen: Vermutlich habe ich in dreißig Jahren Spielpraxis noch keinen einzigen Ton so "kultiviert angestoßen", dass ich den gemeinen Feld-, Wald- und Wiesen-Klassiker hätte zufrieden stellen können.
Ich sag nur Strg und mittleres Mausrad... :lol:
FlüTro hat geschrieben:Du müsstest also einen Ansatz aufbauen,
der trotz Anstoss stabil bleibt.
Mein Ansatz ist schon stabil. Ich kann schnell hintereinander Töne anstoßen gehe dabei chromatisch abwärts, verändere dabei den Ansatz unwesentlich und ab ca. D1 werden die Anstöße unsauber. Je tiefer der Ton desto unsauberer die Ansprache.
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von buddy »

Die Lippenöffnung muss jeweils angemessen sein, weder zu groß noch zu klein. Jeder fähige Lehrer hört solche Fehler sofort, weil der Ton bei grob falscher Öffnung nicht mehr klingt. Die richtige Öffnung ergibt sich normalerweise über den "guten Klang" als Folge einer ingesamt passablen Technik.

Hast Du denn Bixels Rat schon befolgt und einmal kontrolliert, ob Du die Lippen wirklich vor dem Mundstück lässt?
Schau mal, wie das hier gemacht wird:

checker
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von checker »

Sehr interessante Videos. Meine Oberlippe rutscht bei den tiefen Tönen etwas in das Mundstück hinein. Daran wird es wohl liegen. Ich werde in nächster Zeit besonderen Wert auf den Anstoß legen. Die Arbanübung mit Nr. 22 aus dem zweiten Video finde ich sehr interessant. Außerdem habe ich bei den Mundstückübungen gemerkt, dass mein Anstoß echt verkümmert ist. Ich mach mich mal ans Üben.
FlüTro
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Re: Tiefe verbessern?

Beitrag von FlüTro »

und wenn die Ventile nicht so dicht sind,
dann wird´s in der Tiefe auch schwieriger.
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