Oktavklappe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

peaceman
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Beitrag von peaceman »

Hi Nettietrompettie,
Treffsicherheit mit effizientem Üben zu erreichen, scheint manchen fremd.
Das kommt bei mir ein bißchen bösartig und polemisch rüber. Zudem ist es Unsinn. Über die Motivation der "Großen", Klappen zu benutzen kann ich nur spekulieren. Aber aus meinem Alltag kann ich sagen, dass sie eine sinnvolle Erweiterung meines Instruments sind und nicht dazu da, um zu Pfuschen.

Ich bin auch oft in Situationen wie maniactrumpet gewesen. Gerade wenn vorne ein Dirigent steht, der mehr Erfahrung mit der Leitung von Kirchenchören als mit Orchestern hat und aus Kostengründen der Streichersatz nur doppelt besetzt ist, kommt man schonmal in Situationen, in denen man unangenehme Einsätze statt im satten Forte plötzlich im piano flöten muss.

Wer sich je intensiv mit Klappen beschäftigt hat wird in so einer Situation diese Erfindung preisen :-)
Und die Leute, die das spielerische Vermögen haben, sowieso alles in jeder Lebenslage anbieten zu können - egal ob nachts um 3 im pp oder nach einer Sauftour morgens um 10 im Fernsehen - die kommen auch nie in solche Situationen ;-)
Ich gehöre leider nicht dazu und bin dankbar für Klappen.

PS: Ich spiele selbst Drehventiltrompeten - B und C. Es kommt trotzdem keine Oktavklappe drauf.
Macht euch eure Klappen - keine Frage. Ich halte das in meinem Stadium des Studiums für absoluten Schwachsinn.
Und das erinnert mich ein bißchen an die alte, eigentlich überwundene, Trompetereinstellung: Ich spiele alles auf meiner Deutschen B, das gehört sich so ! Ich mach' mir das Leben so richtig schwer, alles andere ist ehrenrührig und Pfuscherei. Warum nur ?
Und vor allem: sicherlich spielst Du WO und Magnificat und so auch auf der
Deutschen B, weil die Piccolo eine Lizenz zum Pfuschen ist ? (ja, ich weiss, der Vergleich zu den Klappen hinkt. Aber früher wurde das genauso mit Naserümpfen bedacht...)

Mich stört einfach, dass Du mit Deiner Polemik suggerierst, es besser zu wissen und zu können und zudem pauschal alle "Klappenbenutzer" zu unfähigen Pfuschern verdammst.
Sagte ja, es fühlen sich einige auf den Schlips getreten.
Wie lustig!
Dass Du das auch noch lustig findest wundert mich dabei etwas... das ist sicherlich angebracht, wenn man Beiträge für die "Titanic" oder ähnliches schreibt, aber hier in einem Forum, wo es um sachlichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch geht ?

Na, ich weiss nicht ... sei trotzdem aus'm Nordn gegrüßt,

Friedemann
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snape
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Beitrag von snape »

Ich habe nicht alle 4 Seiten durchgelesen, aber kann mir vielleicht trotzdem einer erzählen, warum es diese Klappe nicht bei den amerikanischen Trompeten gibt?

Neulich traf ich einen Trompeter mit deutscher Trompete, der hatte nicht nur eine Zusatzklappe, sondern gleich 2! Vielleicht sieht die Entwicklung der Trompete ja so aus, dass in einigen Jahren das Rohr so durchlöchert ist wie bei einer Klarinette, wo auch immer mehrere Klappen für einen Ton aufgehen.....

Grüße!
Tim
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Beitrag von Tim »

Vielleicht sieht die Entwicklung der Trompete ja so aus, dass in einigen Jahren keiner mehr Lust hat, richtig spielen zu lernen.....
Abri
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Beitrag von Abri »

Vielleicht sieht die Entwicklung der Trompete ja so aus, dass auch richtig gute Trompeter weiterhin Überblasklappen benutzen......

Es ist übrigens ein absoluter Irrglaube, Überblasklappen würden grundsätzlich Kiekser verhindern. Wenn man den entsprechenden Ton nicht im Zentrum erwischt, fliegt er einem nämlich ziemlich hässlich um die Ohren! Mit Klappe "stehen" die Töne besser. Und deshalb trifft man sie leichter. Und deshalb sind Klappen eine gewisse Erleichterung in einem Job, der ohnehin heikel genug ist.
Wer im Zusammenhang mit Klappen von "nicht spielen können", "schummeln, pfuschen, Übefaulheit" oder ähnlichem spricht stellt lediglich seine Unkenntnis unter Beweis.
The Trumpet shall sound!
Tim
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Beitrag von Tim »

Das ist absolut richtig - ich würde auch nie behaupten, dass die Leute nicht richtig spielen können, die sowas haben. Schließlich gibt es ja genug Gegenbeweise.
Aber es ist ja wohl auch klar, dass ein richtig guter (Lead-)Trompeter einem jeden Ton absolut bombenfest "hinstellt" - nicht mit Überblasklappen, sondern mit Luft, Gehör, Ansatz, und Eiern.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Es wäre nicht schlecht, wenn in die Diskussion langsam wieder etwas Niveau einkehren würde und bei der Gelegenheit nicht Kraut und Rüben vermischt werden würden. Ich frage mich, wer von denen, die hier die Klappe so weit aufreißen, schon mal eine einigermaßen heikle Partie mit einem Orchester gespielt hat? Vielleicht solltet ihr mal die ganzen Größen unserer Zunft schriftlich davon in Kenntnis setzen, dass die Verwendung der Klappen von Schwäche zeugt, nur damit die sich ihrer "Schwäche" auch endlich mal bewusst werden.

@ Tim: die Anforderungen an einen Lead-Trompeter und an einen Solo-Bläser in einem Spitzenorchester sind nicht miteinander vergleichbar, also lass die abfälligen Kommentare - ich bezweifle, dass du all jenen, denen du die Professionalität absprichst, bei "Luft, Gehör, Ansatz und Eiern" das Wasser reichen kannst.

Gruß, Miss Trumpet
Der Weg ist das Ziel.
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

von wegen üben etc...
ganz wichtig bei den klappen und der diskussion: wer ein c3 ohne klappe nicht spielen kann kann es auch mit nicht. nur dem der es spielen kann erleichtert es unheimlich das leben im orchetsrealltag.
die löcher / klappen erleichtern das spielen ersetzen aber auf gar keinen fall das üben. du brauchst genau die selbe lippenspannung + stütze etc... nur das kiecksen bleibt einem eben erspart... das ist alles
und nicht einmal das keicksen blebt die völlig erspart... selbst mit überblasklappe passiert es oft genug dass du keikst...es passiert nur wenger häufig
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

@ Miss Trumpet

Vielleicht hättest Du auch fragen sollen, wer überhaupt eine Trompete mit Überblasklappe geblasen hat oder bläst? Damit bringt man dann wahrscheinlich die Diskussion schon wieder auf ein vernünftiges Niveau. :wink:

Gruß Kuhlo
jonni10
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@Miss Trumpet (Niveau) und @snape (amerikanische Trompeten)

Beitrag von jonni10 »

Will noch einmal die Frage von snape aufgreifen, warum Trompeten/Kornette etc. mit Perinetventile keine verwendbaren Klappen aufweisen:
Spiele seit vielen Jahren auf meiner Drehventiltrompete mit 2 Klappen und finde es (wie schon oben häufig erwähnt bei heiklen Partien) solche Hilf- bzw. Unterstützungsmittel sehr praktisch. Wenn man z. B. viele zig-Minuten keinen Ton spielen kann und dann einfach "kalt" auf dem b2 oder c3 einsetzen muss, dann gibt es zumindest mental eine gewisse Sicherheit. O.K. will keine Beispiele mehr nennen, wurde ja schon ausführlich diskutiert, sondern die Frage von snape wieder aufnehmen:

:question:
WARUM GIBT ES BEI PERINETVENTIL-INSTRUMENTEN KEINE DERARTIGEN HILFSMITTEL?

lg
Jonni
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Beitrag von monke »

Das es keine gibt, würde ich nicht sagen.
Ich hatte schon mal eine Bach C in der Hand mit einer C Überblasklappe. Die war an der Seite des Hauptstimmzuges angebracht.
Funktionierte auch ganz gut, aber eben nicht so wie auf einer Drehventiltrompete.

Ich selber habe auf meiner Lechner C eine Überblasklappe. Die setze ich bei heiklen Stellen als Hilfe ein. Vielleicht auch als psychologische Hilfe. Das ist auch ein Aspekt, den man nciht außer Betracht lassen sollte.

Grüße
monke
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snape
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Beitrag von snape »

Also ich hab noch keine B-Trompete mit Perinetventilen gesehen, die eine "Oktavklappe" hat. Nun ist ja auch die Bauweise etwas anderes. Bei den deutschen Trompeten geht die Luft ja sehr bald durch die Ventile und erst dann in den Bogen, bei der amerikanischen Bauweise kommen die Ventile später. Ist das ev. der Grund, warum eine solche Klappe nicht funktioniert? Dicht beieinander liegen auch hier b2 und c3/d3.
jonni10
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Beitrag von jonni10 »

Danke MONKE für die Antwort, dass es dies doch gibt. Aber man muss doch schon ZIEMLICH suchen um so etwas zu finden. Es muss doch einen Grund geben, wieso dies bei Trp+Kornetten so selten ist??

Zu SNAPE:
Aufgrund des Perinetsystems kann keine akustisch physikalische Erklärung gefunden werden, da die Wellenlänge (und damit auch Frequenz) bei beiden Systemen die gleiche bleibt. Natürlich ist die exakte akustische Welt (sprich Wellenleitung, Strömungdynamik und vor allem Übertragungsfunktion) in Drehventiltrompeten anders als bei Perinetsystemen, aber die Grundidee sollte doch genauso funktionieren.

LG
Jonni
Tim
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Beitrag von Tim »

@ Miss Trumpet

Es liegt mir wirklich fern, unhöflich zu sein, doch wenn du meine Beiträge zu diesem Thema wirklich verstanden hättest, würdest du feststellen, dass ich überhaupt nicht "die Klappe aufreisse". Ich stelle lediglich fest, dass es neben den "Größen eurer Zunft" (denen ich selbstverständlich überhaupt nichts abspreche!) auch noch viele andere "Größen" gibt, die sowohl im Orchester, als auch im nennen wir's mal "kommerziellen Bereich" gleichermaßen erfolgreich tätig sind, und die einfach den Anspruch an sich gestellt haben, ihr Instrument zu beherrschen, so wie es ist - es gibt durchaus auch andere "heikle" Situationen, in denen keine Klappen verwendet werden. (das hier ist ja nicht das Drehventiltrompetenforum)

Dass das mit den "Eiern" als abfällig missverstanden werden würde, hab ich übrigens geahnt - so war es natürlich nicht gemeint. Aber sie können in Form von Selbstvertrauen durchaus auch als mentale Überblasklappe fungieren.
jonni10
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Beitrag von jonni10 »

MENTALE Überblasklappe: :?

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich habe geschrieben, dass es ZUMINDEST mental eine Sicherheit gibt. Dies bedeutet, dass man als guter Trompeter auch in sehr schwierigen/heiklen Situationen keine Probleme mit hohen Einsätzen etc. hat. Und dies ohne weiteres auch in dieser Situation ohne schafft. ABER, wenn man schon behauptet, dass diese Klappen scheinbar keinen positiven "physikalischen" Effekt haben (dieser Meinung bin ich aber nicht, da ich aus Erfahrung einmal wirklich fatal daneben gelegen wäre), dann hilft sie einem ZUMINDEST psychologisch derart, dass man sich denkt: Naja, wenn's das X nicht ganz exakt getroffen ist, dann kann's ich mit der X-Klappe zentrieren oder einen Totalabsturz (z.B. Sekunde-Daneben) vermeiden.

Will aber noch einmal auf die Seltenheit der Klappen bei Perinetventile zurückkommen???

LG
Jonni
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snape
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Beitrag von snape »

Also hat denn wirklich keiner eine Idee, warum die Überblas/Oktav/Wiener-Klappen nicht bei Perinetsystemen zu findne sind?

Weitere Vorschläge: es sind halt Jazztrompeten (und nicht Konzerttrompeten) und da ist es nicht soooo wichtig, dass das b2 oder d3 genau kommen, schleifen ist da viel cooler!

Fühlt sich noch immer niemand provoziert? ;o)

VlG
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