Trompetenunterricht

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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caro
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Trompetenunterricht

Beitrag von caro »

Hallo.
Ich möchte einer Freundin etwas Unterricht in Trompete geben, allerdings habe ich keine Erfahrungen damit.
Als Buch nehmen wir erst einmal die Trompetenschule für Anfänger von Horst Rapp.
In der ersten Stunde hat sie einfach nur rumprobiert mit Buzzing, Mundstück und Trompete und versucht verschiedene Töne zu spielen.
In der zweiten Stunde haben wir erst einmal nur Buzzing gemacht und einen Ton gehalten und dann mehrere verschiedene, dann das gleiche Spiel auf dem Mundstück.
Auf der Trompete hat sie dann erst einmal ein c' gespielt bis es gut klang und dann jeweil erst einen Ton höher bis e' und danach tiefer bis g.
Dann hat sie noch mehrere gleiche Töne schneller hintereinander gespielt und danach haben wir mit den Übungen im Buch angefangen und diese mehrmals immer wieder wiederholt (in der zweiten und drittenLektion).

Funktioniert das so oder mache ich etwas ganz falsch?
Ein Problem ist auch noch, dass wir noch keine eigene Trompete für sie haben, wir sind aber grade eine am organisieren.
Was gibt es noch für Übungen speziell für Anfänger?

Danke.
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well-blech
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von well-blech »

Stell dir vor, im Forum der Fahrschullehrer kommt folgender Beitrag:

Hallo, ich bin gerade dabei, meiner Freundin das Autofahren beizubringen.
Wir haben ein Lehrbuch und die Prüfungsbögen meiner Mutter, als die damals Fahrschule machte.
Zunächst probierten wir in der Garage meines Vaters - er war zum Glück nicht da - das Motor An- und Ausmachen...
Also ein eigenes Auto hat meine Freundin noch nicht, aber wir sind am Organisieren.

@ caro - ich will dir da nicht zu nahe treten, ich kenne ja auch deinen Hintergrund, Ausbildung, Erfahrungen usw. nicht,
aber differenziere bitte zwischen "mal schnell Trompete ausprobieren" und "qualifizierten, fundamentalen Unterricht".
Mit so "hausgemachten Dingen" kann viel schief gehen!

well
blech
caro
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von caro »

Es ist in Ordnung. Mir ist bewusst, dass ich kein Lehrer bin und meiner Freundin auch, wir wollen es trotzdem probieren, und es ist mir auch bewusst, dass ich Fehler machen könnte, deshalb habe ich ja gefragt, damit der Unterricht so gut wie möglich wird.
Ich selbst spiele seit etwas über 6 Jahren (kann mich aber nicht mehr an meine ersten Stunden und Übungen erinnern), habe aber noch Unterricht und werde auch meinen Lehrer dazu noch befragen.
Und es wird längerfristig werden und nicht nur schnell schnell, je einmal die Woche "Unterricht", allerdings ist mir selber klar, dass das erst zu realisieren ist wenn wir die Trompete haben, allein schon wegen möglichst täglichem üben. Außerdem habe ich mehrere Anfängerbücher aus denen ich auch mehrere Übungen wählen kann, die mir passend erscheinen und ich werde mich zu jededrStunde auch, zumindest am Anfang, so vorbereiten, dass diese einigermaßen strukturiert ist.
hixi63
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von hixi63 »

Hallo Caro,

ich glaube, dass du durchaus in der Lage bist, deiner Freundin die ersten Schritte auf der Trompete beizubringen. Deine beiden Beiträge hier lassen darauf schließen.

Hier ein paar allgemeine Tipps:

Mundstück und Trompete müssen brauchbar sein. Da du seit 6 Jahren Trompete bläst, müsstes du das beurteilen können. Wenn nicht, frage deinen Lehrer. Für eine Anfängerin würde ich ein mittelgroßes Mundstück nehmen, z.B. eines in der Größe des Bach 7 c.

Und nun ein paar Dinge, auf die du beim Unterrichten achten solltest:

- Buzzing auf dem Mundstück ist gut.
- Pass auf, dass deine Freundin das Mundstück nicht ins Lippenrot einsetzt. Wenn sie das macht, sollte sie die Lippen leicht einrollen.
- Achte darauf, dass sie die Luft immer frei durch das Instrument bläst. Die Luft darf nicht gestaut werden.
- Wichtig ist auch ein relativ entspanntes Spielen, d. h. nur mäßiger Mundstückdruck, Lippen nicht aufeinander pressen, sondern nur aufeinander legen. Klingt der
Ton sauber und voll, ist meistens alles i.O.
- Zwischen den Übungen Pausen machen, nicht überanstrengen.
- Nachdem sie ein paar mehr Töne spielen kann, solltest du weiter darauf achten, dass sie nicht mit zu tiefen Tönen beginnt. Bei tiefen Tönen ist die Lippenöffnung
groß und es kann dann schwierig werden, den Tonumfang nach oben zu erweitern.

Motivation ist die halbe Miete. Deine Freundin sollte ein Ziel vor Augen haben, wie z.B. Mitspielen in einer Gruppe. Dann fällt es ihr leichter, die notwendige Übungszeit aufzubringen. Motiviert wird man insbesondere auch durch Fortschritte auf der Trompete. Wenn du es erreichst, dass sie ausreichend und richtig übt, wird sie wahrscheinlich schnell Fortschritte machen, was sie wiederum zum Üben motiviert. Ein positiver Kreislauf hat begonnen.

Geeignetes Notenmaterial für Anfänger scheinst du zu haben. Ich kenne die Schule von Horst Rapp nicht. Es gibt aber mehrere positive Äußerungen zu dieser Schule im Trompetenforum von Mitgliedern, die selbst unterrichten und die hier sonst sehr qualifizierte Beiträge schreiben.

Regelmäßige Übungen zum Ansatzaufbau, die auch Anfänger bald machen können sind meines Erachtens:

- Töne aushalten (locker, pp beginnen mit crescendo, die Tonhöhe darf nicht schwanken)
- Lippenbindungen
- Tonleitern (mit der Zeit auch auswendig, auch schneller und mehrmals hintereinader spielen)
- lockeres üben im oberen Bereich des persönlichen Tonumfangs

Wenn nur wenig Übezeit zur Verfügung steht, kann man die vorgenannten Übungen abwechselnd nur jeden 2. Tag machen.

Sollte deine Freundin keine Fortschritte machen, obwohl sie motiviert ist und regelmäßig übt oder sollte sie sich als großes Talent erweisen, das unbedingt gefördert werden muss, sollte sie sich vielleicht doch nach einem guten, qualifizierten Lehrer mit mehr Unterrichtserfahrung umsehen.
FlüTro
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von FlüTro »

denke auch, dass das geht.

Ich finde für Anfänger das Buch von Schmidt gut,
gibt es sicher auch antiquarisch.

Ich kann dir das Buch vom hannes schenken,
das ist so ganz am Anfang auch sehr gut.

Peter
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Balkenjäger
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Balkenjäger »

@Hallo Peter!!! Die Trompetenschule von Richard Stegmann 1.Teil wäre für sie auch ein Treffer.Gruss Frank
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caro
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von caro »

Danke für eure Einträge und Tips!
Die 1.Trompetenschule von Stegmann habe ich selbst auch gemacht. Schmidt kenne ich nicht, habe aber glaube ich genug andere Literatur.
Ich habe als Anfängerschulen da: Horst Rapp, Hören, lesen, und spielen von DeHaske und eben Stegmann. Wir haben uns zuerst für Rapp entschieden, allerdings habe ich die anderen Bücher immer griffbereit und kann so auch das ein oder andere Stück aus den anderen Schulen einfließen lassen; und DeHaske ist mit CD was ich zum Üben auch gut finde.
Steffen
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Steffen »

Mit Stegmann wäre ich vorsichtig. Ich finde die Schule auch gut, aber nur für fortgeschrittene Schüler. Für Anfänger gibt es heute wesentlich bessere Methoden und Lehrwerke.

Viele Grüße,

Steffen
Sebbel
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Sebbel »

Also die Schmidt-Trompetenschule gehört m.m.n zu den schlechtesten, die es gibt. Auf den Fotos, die den optimalen Ansatz zeigen sollen, ist ein Ansatz zu sehen, der ein Musterbeispiel fürs Einsetzen ist.
FlüTro
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von FlüTro »

das stimmt Sebbel, das ist wirklich krass.
Deshalb dazu das Heft von hannes dachte ich.

Aberdas andere kam mir sehr gut vor - naja - egal.

Peter
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Sascha
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Sascha »

Für den Fall das es bei diesem Thema hilfreich sein kann.

Hab mir während meines IGP (Instrumental- und Gesangspädagogik) Studiums alle möglichen und bekannten Trompetenschulen gekauft und diese für mich selbst analysiert und der Gaud ihalber durchgespielt.

Die (m.m.n.) beste Anfängerschule für Trompete ist der "Trompetenfuchs" von Stefan Dünser!

In dieser Schule ist alles sehr genau beschrieben und sie beinhaltet alle wichtigen Aspekte (Atemübungen mit Comicdarstellung, Buzzing, Einspielsessions, Duette, Weihnachtslieder etc) um das erlernen des Instruments bestmöglich und vor allem motivierend zu gestalten.
Noch dazu gibt es die Schule in 3 Bänden die wirklich vom blutigen Anfänger weg, bis zum angehenden Trompetenstudent hinführen kann.

Ich verwende sie auch für Schüler am Tenorhorn und hab sie auch schon anderen, weit älteren, Kollegen nahegelegt. Nach einem Antesten bei jungen Anfängern haben sie mir es gedankt...Nach dem Motto "da schau her...Von Jüngeren kann man auch noch was lernen"

so genug geschrieben....probierts einfach selbst aus.
Wär gespannt was ihr sagt!
CARPE DIEM!!!
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Trompetenicki »

Hallo,

da kann ich nur beipflichten.Ich unterrichte auch seit einigen Jahren und habe auch die besten Erfahrungen mit dem Trompetenfuchs gemacht.Was das tolle ist, das man schnell Lieder spielen kann und nicht nur stumpfe Etüden.Die Schüler sind viel besser motiviert und vor allem finden sie Töne schneller und besser, weil die Lieder oft bekannt sind.
Ein Problem für Anfänger ist es ja die Töne zu finden und wenn ich die Lieder kenne und in die Lieder im Ohr hab.Ist es kein Problem und es sind ja immer wieder übungen drin zum Beispiel das Höhentrainig, Krafttraining usw.
Also auch ich kann die Schule nur empfehlen!
Trumpettuner
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Re: Trompetenunterricht

Beitrag von Trumpettuner »

Hallo,
also ich habe mit diesem Buch angefangen Trompete zu lernen: Hören, lesen und spielen (inklusive CD und da gibt es auch 3 Bände).
Also ich finde dieses erste Buch damit perfekt.
Bei uns in der Musikschule wird das Buch am häufigsten verwendet...

Wenn deine Freundin ein bisschen jünger ist oder so, dann könntest du ihr das Buch: Trompete lernen mit Spaß anbieten (sind aber sehr viele kindische Bilder enthalten :)) ).
Falls du aber einfach ein paar Kopien von einfachen Liedern benötigst, so melde dich bitte bei mir und schick mir dann eine private Nachricht.

Und deine Freunden sollte so bald wie möglich dann in einem Orchester mitspielen (so nach 1-2 Jahren). Sonst verliert man ganz schnell die Lust zum üben...(da kenne ich genügend...)
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