Gleitsicht Brille
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Gleitsicht Brille
Wer hat Erfahrung mit einer gleitsicht Brille?
Ich hatte bis Mitte diesen Jahres eine Lesebrille, auf anraten meines Augenarztes legte ich mir eine neue gleitsicht Brille zu.
Nun kommt mein Problem, seit ich diese gleitsicht Brille habe kann ich nicht mehr schnell genug die Noten lesen und ich beim spielen
immer wieder auf meine alte Lesebrille zurück greifen muss.
Mein Optiker behauptet das dies an mir, beziehungsweise an meinem Gehirn liegen würde, hat jemand ähnliche Probleme?
Mit freundlichen Grüße di stefano
Ich hatte bis Mitte diesen Jahres eine Lesebrille, auf anraten meines Augenarztes legte ich mir eine neue gleitsicht Brille zu.
Nun kommt mein Problem, seit ich diese gleitsicht Brille habe kann ich nicht mehr schnell genug die Noten lesen und ich beim spielen
immer wieder auf meine alte Lesebrille zurück greifen muss.
Mein Optiker behauptet das dies an mir, beziehungsweise an meinem Gehirn liegen würde, hat jemand ähnliche Probleme?
Mit freundlichen Grüße di stefano
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Re: Gleitsicht Brille
Hallo di stefano,
Deine Probleme sind gut verständlich, da eine Gleitsichtbrille immer nur in einem kleinen Bereich des Brillenglases ein scharfes Sehen ermöglicht, d. h. Kopf-Augen-Brillen-Position und der scharf zu sehende Gegenstand, wie die Noten oder der Bildschirm, müssen sich jeweils in einem "idealen" Verhältnis zueinander befinden. Trotz dieser prinzipiellen Probleme gewöhnen sich die meisten Menschen durch unwillkürliche Anpassung erstaunlich schnell (innnerhalb von wenigen Wochen) an diese besonderen Herausforderungen. Sollte es aber anhaltende Probleme geben, würde ich unbedingt zu einer speziellen Mittelabstandsbrille raten, die auf die mittlere individuelle Notenentfernung von ca. 70 cm (bitte selbst nachmessen!) abgestimmt ist. Bei ärztlich attestierter Notwendigkeit einer "Computerbrille" übernimmt bei beruflich notwendiger Bildschirmarbeit mit häufig entsprechenden Problemen evtl. sogar der Arbeitgeber die Kosten. Weiterhin sollte auch eine Verbesserung der Notenbeleuchtung den Schärfebereich erhöhen. Sofern aber außerdem eine im Alter ebenfalls sehr häufige Linsentrübung (Katarakt, "grauer Star") vorliegt (Augenarzt aufsuchen!), hilft auch die beste Brille nichts mehr, es muss dann eine künstliche Augenlinse eingesetzt werden.
MfG
Rainer
Deine Probleme sind gut verständlich, da eine Gleitsichtbrille immer nur in einem kleinen Bereich des Brillenglases ein scharfes Sehen ermöglicht, d. h. Kopf-Augen-Brillen-Position und der scharf zu sehende Gegenstand, wie die Noten oder der Bildschirm, müssen sich jeweils in einem "idealen" Verhältnis zueinander befinden. Trotz dieser prinzipiellen Probleme gewöhnen sich die meisten Menschen durch unwillkürliche Anpassung erstaunlich schnell (innnerhalb von wenigen Wochen) an diese besonderen Herausforderungen. Sollte es aber anhaltende Probleme geben, würde ich unbedingt zu einer speziellen Mittelabstandsbrille raten, die auf die mittlere individuelle Notenentfernung von ca. 70 cm (bitte selbst nachmessen!) abgestimmt ist. Bei ärztlich attestierter Notwendigkeit einer "Computerbrille" übernimmt bei beruflich notwendiger Bildschirmarbeit mit häufig entsprechenden Problemen evtl. sogar der Arbeitgeber die Kosten. Weiterhin sollte auch eine Verbesserung der Notenbeleuchtung den Schärfebereich erhöhen. Sofern aber außerdem eine im Alter ebenfalls sehr häufige Linsentrübung (Katarakt, "grauer Star") vorliegt (Augenarzt aufsuchen!), hilft auch die beste Brille nichts mehr, es muss dann eine künstliche Augenlinse eingesetzt werden.
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Re: Gleitsicht Brille
Hallo die Stefano,
habe zwar keine Gleitsichtbrille, aber mit meiner normalen Brille habe ich bei sehr kleinen Noten Probleme. Daher habe ich mich mit Notenständer und Instrument zum Optiker begeben und mir fürs Musizieren eine Brille anpassen lassen. Da zu hat mir ein Kollege aus dem Verein geraten, der selber so bestens klar kommt.
Im übrigen kann keiner der Gleitsichtbrillenträger im Verein mit dieser Brille marschieren oder bei der Probe wirklich die Noten gut lesen.
Da bleibt dir nur mit 2 Brillen unterwegs zu sein.
Gruß
Annette
habe zwar keine Gleitsichtbrille, aber mit meiner normalen Brille habe ich bei sehr kleinen Noten Probleme. Daher habe ich mich mit Notenständer und Instrument zum Optiker begeben und mir fürs Musizieren eine Brille anpassen lassen. Da zu hat mir ein Kollege aus dem Verein geraten, der selber so bestens klar kommt.
Im übrigen kann keiner der Gleitsichtbrillenträger im Verein mit dieser Brille marschieren oder bei der Probe wirklich die Noten gut lesen.
Da bleibt dir nur mit 2 Brillen unterwegs zu sein.
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Re: Gleitsicht Brille
Ich benutze auch eine extra Brille.
Da den Dirigenten trotzdem mitseinen Komandos erkennen kann, ist es in Ordnung.
Gruß Peter
Da den Dirigenten trotzdem mitseinen Komandos erkennen kann, ist es in Ordnung.
Gruß Peter
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Re: Gleitsicht Brille
Als ich vor ein paar Jahren eine Gleitsichtbrille bekommen habe, hat es nur ein paar Tage gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte und heute stelle ich keinen Unterschied mehr zu einer normalen Brille fest.
Mein Optiker hatte mich damals aber auch gut beraten, denn es gibt verschiedene Schliffe und je nach Schliff ist auch das Sehfeld mehr oder weniger eingeschränkt. Meine gewählte Variante war zwar etwas teurer aber das war mir die Sache wert.
Gruß
Miboba
Mein Optiker hatte mich damals aber auch gut beraten, denn es gibt verschiedene Schliffe und je nach Schliff ist auch das Sehfeld mehr oder weniger eingeschränkt. Meine gewählte Variante war zwar etwas teurer aber das war mir die Sache wert.
Gruß
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Re: Gleitsicht Brille
Ich habe zwei Gleitsichtbrillen, eine für Computer und Lesen und eine für Fernsicht und Lesen. Letztere ist zum Notenlesen, wie ich feststellen musste, ungeeignet, das Notenbild ist mit ihr eine Qual, so dass ich, wenn ich diese Brille aufhabe, die immer abnehme und mit bloßen Augen lese, was auch ganz gut geht. Mit der Computerbrille ist Notenlesen kein Problem, selbst bei kleinen Stichnoten. Den Dirigenten erkennt man immer noch deutlich genug, vom Saal sieht man allerdings nicht viel (vor allem nicht scharf), aber das ist ja im Ensemble nicht notwendig.
An die Gleitsicht gewöhnt man sich übrigens wirklich erst nach ein paar Wochen, anfangs musste ich die Brillen immer mal zeitweise abnehmen.
Mit herzlichen Grüßen
Bela
An die Gleitsicht gewöhnt man sich übrigens wirklich erst nach ein paar Wochen, anfangs musste ich die Brillen immer mal zeitweise abnehmen.
Mit herzlichen Grüßen
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Re: Gleitsicht Brille
Da kann ich leider auch ein Lied von singen.
da ich ca. seit einem Jahr eine Gleitsichtbrille habe, kenne ich die Probleme auch.
Und die war sogar richtig teuer, weil die Gläser anscheinend das Beste sind, was es momentan gibt.
Die Brille wurde als sogenante Computerbrille gefertigt um bei einen optimalen Abstand zum Bildschirm oder Notenblatt gut zu sehen.
Das Problem liegt im Sichtwinkel. Sobald ich den Kopf etwas hebe oder senke komme ich in einen anderen Bereich des geschliffenen Glases und sofort ändert sich die Sicht.
Dies macht sich besonders dann bemerkbar wenn ich dann mal zu einem Soli aufstehe und dann auch noch die Entfernung anderst ist.
Voresrst bin ich jetzt wieder auf meine alte normale Brille umgestiegen. aber das kann es ja auch nicht sein.
Super di stefano das Thema aufzugreifen!
Mit den Tücken kämpfen bestimmt viele und sind über Tips dankbar.
da ich ca. seit einem Jahr eine Gleitsichtbrille habe, kenne ich die Probleme auch.
Und die war sogar richtig teuer, weil die Gläser anscheinend das Beste sind, was es momentan gibt.
Die Brille wurde als sogenante Computerbrille gefertigt um bei einen optimalen Abstand zum Bildschirm oder Notenblatt gut zu sehen.
Das Problem liegt im Sichtwinkel. Sobald ich den Kopf etwas hebe oder senke komme ich in einen anderen Bereich des geschliffenen Glases und sofort ändert sich die Sicht.
Dies macht sich besonders dann bemerkbar wenn ich dann mal zu einem Soli aufstehe und dann auch noch die Entfernung anderst ist.
Voresrst bin ich jetzt wieder auf meine alte normale Brille umgestiegen. aber das kann es ja auch nicht sein.
Super di stefano das Thema aufzugreifen!
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Re: Gleitsicht Brille
Du hast das Problem von Gleitsichtbrllen im Prinzip schon gut erkannt. Allerdings ist eine typische "Computerbrille" gerade keine Gleitsichtbrille sondern eine Einstärkenbrille, die für den "Mittelabstandsbereich" optimal eingestellt ist. Eine vergleichbare Stärke ist auch das Optimum für das Musizieren, wenn man unabhängig von der Kopfneigung immer ein scharfes Notenbild sehen will.Polkafreund hat geschrieben: da ich ca. seit einem Jahr eine Gleitsichtbrille habe, kenne ich die Probleme auch.
Und die war sogar richtig teuer, weil die Gläser anscheinend das Beste sind, was es momentan gibt.
Die Brille wurde als sogenante Computerbrille gefertigt um bei einen optimalen Abstand zum Bildschirm oder Notenblatt gut zu sehen.
MfG
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Re: Gleitsicht Brille
Also, es ist auf jeden Fall eine Gleitsichtbrille.
Der Optiker wollte halt wissen ob ich viel am Bildschirm arbeite und den Abstand bzw. den Blickwinkel mit einbeziehen.
Hat er ja bestimmt auch richtig gemacht.
Beim Trompete spielen ist es halt eher hinderlich, wenn Du verschiedene Schärfen je nach Kopfhaltung hast.
Ich arbeite hierbei auch u.a. mit dem Anstellwinkel des Instrumentes und somit leicht mit der Kopfneigung
Der Optiker wollte halt wissen ob ich viel am Bildschirm arbeite und den Abstand bzw. den Blickwinkel mit einbeziehen.
Hat er ja bestimmt auch richtig gemacht.
Beim Trompete spielen ist es halt eher hinderlich, wenn Du verschiedene Schärfen je nach Kopfhaltung hast.
Ich arbeite hierbei auch u.a. mit dem Anstellwinkel des Instrumentes und somit leicht mit der Kopfneigung
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Re: Gleitsicht Brille
"Musizieren mit Gleitsichtbrille" ist ein leidiges Thema, und ich finde es gut, dass es hier einmal zur Sprache gebracht wird.
Grundsätzlich ist alles richtig, was hier bisher zu diesem Thema gesagt bzw. geschrieben wurde. Dennoch möchte ich noch einige Punkte aus meiner Sicht ergänzen.
Jeder von uns erreicht einmal den Punkt, an dem ein normalsichtiges oder optimal fernkorrigiertes Auge im Nahbereich Schwierigkeiten bekommt. Dies bezeichnet man als "Altersweitsichtigkeit", die sich um das 45. Lebensjahr zunehmend bemerkbar macht. Die Linse ist durch ihre nachlassende Elastizität immer weniger in der Lage, sich unterschiedlichen Entfernungen anzupassen. Der Betroffene bekommt seine erste Lesebrille, oder, wenn ohnehin ein korrekturbedürftiger Brechungsfehler vorliegt, auch eine Mehrstärkenbrille, heutzutage vorzugsweise ein sog. "Gleitsichtglas", das im normalen Leben meist ein Sehen „so wie bisher“ ermöglicht.
Und jetzt kommt der Haken: Ein Gleitsichtglas ist immer ein Kompromiss! Im oberen Teil des Glases ist die Fernzone, im unteren die Nahzone, die durch einen vergleichsweide schmalen Kanal, die „Progressionszone verbunden werden. Das Ganze kann man sich wie eine Sanduhr vorstellen.
Das normale Gleitsichtglas hat also genau in der Entfernung, die für einen Musiker oder auch einen Bildschirmarbeitsplatz besonders wichtig ist, seine schlechtesten optischen Eigenschaften! Dies trifft umso mehr zu, je größer die Differenz zwischen Nah- und Fernteil ist. Die derzeitige Brillenmode mit ihren flachen Gläsern verschärft das Problem zusätzlich, da die Progressionszone hier besonders kurz gerät und einen recht harten Übergang zwischen den beiden Hauptzonen verursacht.
Für Bildschirmarbeitsplätze hat die optische Industrie mit entsperechenden Spezialgläsern eine recht gute Lösung gefunden, aber Musiker sind meines Erachtens nach wie vor am Besten mit einer Einstärken-Korrektur bedient, die auf die Entfernung zum Notenpult abgestimmt ist (bin selbst betroffen und kann das aus eigener Erfahrung einigermaßen beurteilen). Der Nahzusatz liegt hier bei +1,25 bis maximal +1,5 Dioptrien, bei Kontrabassisten kann es auch schon mal noch ein bisschen weniger sein.
Mein erster Trompeten-Lehrer hatte eine ganz originelle Lösung gefunden: Er hatte eine Nahbrille mit einem ganz schmalen Streifen Fernkorrektur im oberen Bereich für den Dirigenten, konnte also noch reagieren, wenn der faul war und nur mit den Augenbrauen dirigierte!
Ich bitte die etwas langatmige Ausführung zu entschuldigen, aber vielleicht ist sie hilfreich.
Gruß!
lento
Grundsätzlich ist alles richtig, was hier bisher zu diesem Thema gesagt bzw. geschrieben wurde. Dennoch möchte ich noch einige Punkte aus meiner Sicht ergänzen.
Jeder von uns erreicht einmal den Punkt, an dem ein normalsichtiges oder optimal fernkorrigiertes Auge im Nahbereich Schwierigkeiten bekommt. Dies bezeichnet man als "Altersweitsichtigkeit", die sich um das 45. Lebensjahr zunehmend bemerkbar macht. Die Linse ist durch ihre nachlassende Elastizität immer weniger in der Lage, sich unterschiedlichen Entfernungen anzupassen. Der Betroffene bekommt seine erste Lesebrille, oder, wenn ohnehin ein korrekturbedürftiger Brechungsfehler vorliegt, auch eine Mehrstärkenbrille, heutzutage vorzugsweise ein sog. "Gleitsichtglas", das im normalen Leben meist ein Sehen „so wie bisher“ ermöglicht.
Und jetzt kommt der Haken: Ein Gleitsichtglas ist immer ein Kompromiss! Im oberen Teil des Glases ist die Fernzone, im unteren die Nahzone, die durch einen vergleichsweide schmalen Kanal, die „Progressionszone verbunden werden. Das Ganze kann man sich wie eine Sanduhr vorstellen.
Das normale Gleitsichtglas hat also genau in der Entfernung, die für einen Musiker oder auch einen Bildschirmarbeitsplatz besonders wichtig ist, seine schlechtesten optischen Eigenschaften! Dies trifft umso mehr zu, je größer die Differenz zwischen Nah- und Fernteil ist. Die derzeitige Brillenmode mit ihren flachen Gläsern verschärft das Problem zusätzlich, da die Progressionszone hier besonders kurz gerät und einen recht harten Übergang zwischen den beiden Hauptzonen verursacht.
Für Bildschirmarbeitsplätze hat die optische Industrie mit entsperechenden Spezialgläsern eine recht gute Lösung gefunden, aber Musiker sind meines Erachtens nach wie vor am Besten mit einer Einstärken-Korrektur bedient, die auf die Entfernung zum Notenpult abgestimmt ist (bin selbst betroffen und kann das aus eigener Erfahrung einigermaßen beurteilen). Der Nahzusatz liegt hier bei +1,25 bis maximal +1,5 Dioptrien, bei Kontrabassisten kann es auch schon mal noch ein bisschen weniger sein.
Mein erster Trompeten-Lehrer hatte eine ganz originelle Lösung gefunden: Er hatte eine Nahbrille mit einem ganz schmalen Streifen Fernkorrektur im oberen Bereich für den Dirigenten, konnte also noch reagieren, wenn der faul war und nur mit den Augenbrauen dirigierte!
Ich bitte die etwas langatmige Ausführung zu entschuldigen, aber vielleicht ist sie hilfreich.
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Re: Gleitsicht Brille
Liebe Kollegen, auch wenn eure Beiträge schon eine gefühlte Ewigkeit zurückliegen, haben sie mir doch sehr gut geholfen. Danke euch und der Suchfunktion!
Ich bin nun halt auch in das Alter gekommen, wo man bei schummriger Beleuchtung mal ein paar zu klein gedruckte Noten im schnellen Tempo nicht mehr einwandfrei identifizieren kann. Habe aber außer Sonnenbrillen noch nie ein Nasenfahrrad getragen.
Heute morgen habe ich mir fürs erste in der Drogerie eine Lesebrille (6,99 €) besorgt für den Notenabstand und diese dann beim Einspielen und Üben ausprobiert. Für mich fühlte sich alles 10-20% größer an zum Lesen, sehr komfortabel. Auch jetzt am Bildschirm ist es wesentlich angenehmer.
Ich werd mal eine Weile testen und notfalls Kontakt mit einem Optiker aufnehmen (man will ja doch auch ein hübsches Gestell tragen aus Eitelkeit) und sicherlich kann man meine Lösung noch optimieren auf Dauer.
Ich bin nun halt auch in das Alter gekommen, wo man bei schummriger Beleuchtung mal ein paar zu klein gedruckte Noten im schnellen Tempo nicht mehr einwandfrei identifizieren kann. Habe aber außer Sonnenbrillen noch nie ein Nasenfahrrad getragen.
Heute morgen habe ich mir fürs erste in der Drogerie eine Lesebrille (6,99 €) besorgt für den Notenabstand und diese dann beim Einspielen und Üben ausprobiert. Für mich fühlte sich alles 10-20% größer an zum Lesen, sehr komfortabel. Auch jetzt am Bildschirm ist es wesentlich angenehmer.
Ich werd mal eine Weile testen und notfalls Kontakt mit einem Optiker aufnehmen (man will ja doch auch ein hübsches Gestell tragen aus Eitelkeit) und sicherlich kann man meine Lösung noch optimieren auf Dauer.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!
"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Gleitsicht Brille
Nach einigem Hin -und Her probieren mit verschiednen Brillentypen,scheint die Gleitsichtbrille der beste Kompromiß zu sein.Bei der reinen Lesebrille mußte ich immer exakt den gleichen Abstand zum Notenständer einhalten.Einmal ein bischen bewegt oder anders hingesetzt,und man war aus dem Lese-Focus raus.
An eine Gleitsichtbrille muß man sich erst gewöhnen.Bei mir hat das ein halbes Jahr gedauert,verbunden mit tränenden Augen und das notwenige Nicken um die Blickwinkel zu korrigieren zu lernen.
Der einzige Nachteil ist,beim marschieren mit der Trompete,kann man die Noten an der Marschgabel nicht mehr lesen.Dann hilft nur die Brille absetzen,weil ein Gleitsichtbrillenträger in der 1 Meter Distanz einigenmaßen scharf lesen kann.
An eine Gleitsichtbrille muß man sich erst gewöhnen.Bei mir hat das ein halbes Jahr gedauert,verbunden mit tränenden Augen und das notwenige Nicken um die Blickwinkel zu korrigieren zu lernen.
Der einzige Nachteil ist,beim marschieren mit der Trompete,kann man die Noten an der Marschgabel nicht mehr lesen.Dann hilft nur die Brille absetzen,weil ein Gleitsichtbrillenträger in der 1 Meter Distanz einigenmaßen scharf lesen kann.
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Re: Gleitsicht Brille
Hat es jemand von euch schon mal mit Training und z.B. der Rasterbrille versucht?
Es gibt ja so viele unterschiedliche Ansichten über die Trainierbarkeit des Sehmuskels (außer bei Optikern).
Es gibt ja so viele unterschiedliche Ansichten über die Trainierbarkeit des Sehmuskels (außer bei Optikern).
Re: Gleitsicht Brille
Hab das hier nun nicht alles gelesen, vll hats ja schon jmd geschrieben.
Habe selber keine Brille aber in der letzten Probe war genau das Thema das Pausengespräch, da ein Kollege nun eine neue Brille hat...eine mit Gleitsicht.
Ergebnis kurz und knapp: Allgemeines abraten von Gleitsicht, da man nur in einem bestimmten Blickwinkel was lesen kann und das vor allem problematisch ist, wenn man mal aufstehen muss.
(z.B. an einer Solo Stelle oder bei Unterhaltungsmusik)
Die Meisten haben sich bei uns eine Musik-Brille gemacht mit etwa 1m oder 1,2m "Reichweite ".
Habe selber keine Brille aber in der letzten Probe war genau das Thema das Pausengespräch, da ein Kollege nun eine neue Brille hat...eine mit Gleitsicht.
Ergebnis kurz und knapp: Allgemeines abraten von Gleitsicht, da man nur in einem bestimmten Blickwinkel was lesen kann und das vor allem problematisch ist, wenn man mal aufstehen muss.
(z.B. an einer Solo Stelle oder bei Unterhaltungsmusik)
Die Meisten haben sich bei uns eine Musik-Brille gemacht mit etwa 1m oder 1,2m "Reichweite ".
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etc.
Re: Gleitsicht Brille
Ich hab mir nach langer Zeit der Abstinenz mit der letzten Verschlechterung der Kurzsichtigkeit wieder Kontaktlinsen zugelegt. Diesmal Monatslinsen, die ich nach Notwendigkeit reinmache - da halten sie bei mir locker 3 Monate. Dabei bedeuten 100% Sehfähigkeit in die Ferne jetzt aber für mich, das ich nicht lesen kann - also muss ich mit ca. +1 dpt gegensteuern. Entsprechende "Lesehilfen" bekommt man an jeder Ecke - auch neulich bei ALDI als Sonnenbrille. Ich habe immer verschiedene Stärken in der Tasche dabei und kann dann je nach Situation (Pult nah oder fern/sitzend oder stehend/draussen oder drinnen) die entsprechende Brille ziehen. Ist zwar ein bisschen ein Aufwand, aber dafür kann ich perfekt sehen. Und bei +1 dpt ist der Vortänzer auch noch leidlich zu erkennen. Die Gleitsichtbrille zum Lesen (0 dpt/+1.5 dpt)geht fürs Blasen gar nicht! Da bekomm ich Nackenstarre. Dann lieber die alte Brille aufsetzen und hoffen das es stimmt.
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