Multiphonics mit Trompete?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

kel
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Multiphonics mit Trompete?

Beitrag von kel »

Hallo,

Bei einigen Posaunisten habe ich die Technik der Multiphonics schon mal gehört, ich wollte fragen

a) ob das bei der Trompete nicht auch möglich ist
b) ob es, falls a) zutrifft, bekannte Trompeter gibt, die diese Technik beherrschen und verwenden
c) wie das prinzipiell funktioniert
stratchmo
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Beitrag von stratchmo »

hi,

:?: multiphonics?? was is des?? bitte kurze erklärung/übersetzung!! :oops:
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der_martin
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Beitrag von der_martin »

Ich geh mal stark aus, dass du damit das 'Spielen' von zwei Tönen gleichzeitig meinst, wobei nicht wirklich zwei Töne gespielt werden. Der zweite Ton wird durch das Singen in das Instrument erzeugt. So weit ich weiß gehörte Albert Mangelsdorf zu den ersten Musikern (wenn er nicht der erste Musiker war), welche diese Technik auf der Posaune nutzten.

Ja, das ist auch auf der Trompete möglich, aber soweit ich weiß ist es da etwas 'schwieriger', weil die Bohrung enger ist, also auch 'weniger Platz' da ist den zweiten Ton zum klingen zu bringen (ist wohl eine etwas einfache Erklärung, da können andere hier aber bestimmt mehr und besser was zu sagen). Einer der Trompeter, die dies aktiv anwenden und auch unglaublich gut beherschen ist Hakan Hardenberger (klassischer Trompeter, welcher sich sehr mit der Musik aus dem 20./21. Jahrhundert beschäftigt), der den meisten hier wohl ein Begriff ist. Ich habe vor kurzem zwei Konzerte (Braunschweig & Wolfenbüttel) mit ihm gehört und da hat er es öfters gebraucht - ist schon ein unglaublicher Effekt, wenn man es richtig kann (ich gehöre leider nicht dazu, aber man kann ja alles üben ;)).

Gruß,
Martin
trompy
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Beitrag von trompy »

Tönt spannend...
Gibts irgendwo Hörproben?
Klumbfisch
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Beitrag von Klumbfisch »

Hallo,

schau mal hier
http://www.trumpetstuff.com/

unter "James Morrison" und dann bei den Beispielen "Multiphonics".

Aber natürlich sind auch alle anderen Beispiele von ihm empfehlenswert. Gerade wenn man sich fürs Spielen von Trompete & Posaune interessiert (in "Two Horns").

Gruß
Martin
viel schmeckt besser
Benni
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Beitrag von Benni »

Ich glaub, auf der Trompete ist es allein schon deshalb schwer, weil man ja gar nicht so hoch singen kann.
stratchmo
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Beitrag von stratchmo »

achso, singen und spielen heißt also multiphonics.

ich wusste nicht wie es heißt, kann es aber trotzdem. es ist leicht zu erlernen aber dann weiterzumachen, also mit verschiedenen tönen weiterzusingen ist echt schwer, klappt bei mir nur ein bissel.

weitere beispiele:

"Ernst im Allgäu" von d´rhinwagges, solist phillipe wendling spielt in der kadenz pedaltöne kombiniert mit gesang.

"Hey Jude" von Blaskapelle Gloria, solist jiri kadlec (allerdings nur live in der kadenz)


Play On
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stanko
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Beitrag von stanko »

Benni hat geschrieben:Ich glaub, auf der Trompete ist es allein schon deshalb schwer, weil man ja gar nicht so hoch singen kann.
Ich glaube, Benni hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken, wie ich dies auf der Trompete umsetzen könnte. Kenne leider nicht die angesprochenen Trompetenbeispiele (Matt Shulman wäre hinzuzufügen), sondern nur das, was der sehr sympathische und leider vor kurzem verstorbene Albert zustandegebracht hat. Albert hat mir gesagt, daß man man über dem gespielten Ton singen müsse, um eine größtmögliche Resonanz zu erzeugen und die Töne zu mischen. Er hat ja auch Stimmübungen und Obertongesangstechniken einstudiert. Für mich ist es aber sehr schwierig, über dem Trompetenton zu singen, vor allem, wenn es höher als d'/es' ist, ansonsten streikt mein Hals und schmerzt danach. Vielleicht muß man hier Hilfe (Kehlkopftechniken, Obertontechniken) von einem Gesangslehrer in Anspruch nehmen. Die Frage an alle, die die Hörbeispiele kennen: singen die Trompeter auch unter dem gespielten Ton???
kel
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Beitrag von kel »

Benni hat geschrieben:Ich glaub, auf der Trompete ist es allein schon deshalb schwer, weil man ja gar nicht so hoch singen kann.
Fällt es den Damen denn leicht? MissTrumpet? ;)
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Ganz ehrlisch - ne.
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fortissimo
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Beitrag von fortissimo »

Habe schon mal damit etwas rumexperimentiert. Etwas brauchbares ist dabei aber nicht herausgekommen. Grundsätzlich neige ich dazu immer den selben Ton zu singen, wie ich gerade spiele. Warum das so ist,... keine Ahnung! Bezüglich Tonhöhe: Jeder "Mann" kann ja auch mit der Kopfstimme singen um in die Sopranlage zu gelangen. Das klingt natürlich nicht so schön, aber um der Trompete einen zweiten Ton zu entlocken reicht es schon aus.

Meines Wissens ist das üben des "in die Trompete Singen" nützlich um eine Gespür für die Aktivität der Stimmbänder während des Spiels zu bekommen. Viele Trompeter neigen ja dazu ihre Stimmbänder in der Höhe zu schliessen, was den Ton dünner macht und schliesslich den Luftfluss stoppt.
************************
Yamaha B: YTR-6340, leider ?
Yamaha Es-/D- YTR-751,
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Benni
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Beitrag von Benni »

@fortissimo: Jo, aber wie stanko schon bemerkt hat, spätestens wenn man aus der Pubertät raus ist, ist nach dem g` Schluss (obwohl das schon so ziemlich das Höchste der Gefühle ist). Höher gehts einfach nicht mit der Kopfstimme (bedenke, dass man ja ein c´´ singen muss, wenn man ein g´ spielt o.ä.).
paul85
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Beitrag von paul85 »

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Mehrklänge auf der Trompete zu erzeugen. Man kann während des Spielens singen (Tonhöhe ist eigentlich egal, ob hoch oder tief, komplexe Akkorde entstehen ja sowieso durch die unterschiedlichen Frequenzen von Lippen- und Stimmbandschwingung). Das ist eigentlich nichts besonderes, man kann ja auch beim Pfeifen singen, vom Prinzip her das gleiche.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, Spaltklänge zu erzeugen. Dabei muß man den "Hals" etwas "zumachen", also auch die Stimmlippenposition verändern. Man erzeugt dann einen - im Optimalfall - zweistimmigen Klang. Je nach "Halsposition" (ein wenig wissenschaftlicher Ausdruck, aber so kann man es sich am besten vorstellen) ist es auch möglich, verschiedene Nebenfrequenzen herauszufiltern.
Der letzte Schritt ist dann die Erzeugung von komplexen Mehrklängen, ebenfalls durch die verschiedene Frequenz von Stimmlippen und Lippen erreicht. Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Spaltklängen, nur etwas extremer. Das klingt dann aber sehr geräuschhaft.
stanko
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Beitrag von stanko »

Hallo paul85!!!

Scheinst Dich ja genauestens mit der Materie befaßt zu haben. Hast Du das Ganze nur theoretisch drauf oder auch praktisch??? Kannst Du sinnvolle Musik mit diesen Techniken spielen??? Falls ja, würde ich mich gerne einmal mit Dir treffen....
ernie70
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Beitrag von ernie70 »

stanko hat geschrieben:Hast Du das Ganze nur theoretisch drauf oder auch praktisch??? Kannst Du sinnvolle Musik mit diesen Techniken spielen??? Falls ja, würde ich mich gerne einmal mit Dir treffen....
Hey, da würde ich mich auch gerne mit dir treffen! Vielleicht können wir ja zusammen ein bisschen sinnvolle musik machen! (Trios?) Aber das kann ja nur in der Theorie funktionieren - wer würde so was denn überhaupt üben. Also bei der letzten Arban-Etüde habe ich's noch nicht gebraucht, obwohl die multiphonen Klänge sich auch mal unerwünscht einschleichen können.
Ich habe mal bei einem Trompeter beobachtet, der mehrstimmig gespielt hat - dabei sah es so aus, als ob die Nase mitvibrieren würde - das könnte doch sein, dass es daher kommt, oder? Fragen über Fragen...
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