Ansatzerhaltung

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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stinf66
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Ansatzerhaltung

Beitrag von stinf66 »

Hallo!

Da ich jetzt unter der woche immer in wien bin und ich in einem heim bin, kann ich leider nur wochenends mit meiner trompete spieln.

mundstück hab ich immer mit, aber was für übungen kann ich machen, damit mein ansatz trotzdem auf dem gleichen niveau bleibt??
FlüTro
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von FlüTro »

Roll-in Übungen,
Bleistift oder besser etwas schwerer,
und ganz zart & leicht & leise mit dem Mundstück,
das ruhig ´ne Ecke kleiner & flacher
(bei mir MP-Buzzing mit 7C, Trompete mit 3E)

und dann bist Du am Wochenende besser,
als wenn Du Trompete geübt hättest.

Peter

P.S.: Trompete-üben kann dem Ansatz schaden
Rainer H
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von Rainer H »

FlüTro hat geschrieben:Roll-in Übungen,
Bleistift oder besser etwas schwerer,
und ganz zart & leicht & leise mit dem Mundstück,
das ruhig ´ne Ecke kleiner & flacher
(bei mir MP-Buzzing mit 7C, Trompete mit 3E)

und dann bist Du am Wochenende besser,
als wenn Du Trompete geübt hättest.

Peter

P.S.: Trompete-üben kann dem Ansatz schaden
Ist das war?? :schock:
Ich übe lieber mit der Trompete, Buzzing mag ich eigentlich nicht so, sollte ich mich überwinden, und mehr Buzzing Übungen machen??
Gruß Rainer
FlüTro
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von FlüTro »

MP-Buzzing mit´nem kleineren Mundtstück,
das war vor Jahren schon mal Thema;
ein Versierter aus Lübeck (leider nicht mehr im Forum)
damals sehr gut begründet, beschrieben und puplik gemacht.

"Unser Bixel" hat das wieder sehr in´s Rennen gebracht,
viele und ich finden´s super.

Lip-Buzzing m.E. tendenziell eher kontraproduktiv.

Peter
Honey
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von Honey »

Hallo Flü-Tro,

habe schon unter dem Begriff Roll-in-Übungen gesucht und leider nichts gefunden.
Hast du spezielle Übungen?
Bitte nicht auf BE verweisen, das ist eher etwas für sehr weit fortgeschrittenen Trompeter m.E.. Mache immer die Burba-Übungen, allerdings wenn ich die Trompete ansetze, dann sind die Lippen leider nicht mehr so sehr eingerollt. Vor allem die Oberlippe ist nicht so flexibel wie die Unterlippe. :(
Man kann allerdings die höheren Töne auch mit entsprechend weit eingerollter Unterlippe produzieren, habe ich mal getestet. Im Spiel allerdings noch nicht so richtig umsetzen können. War auch nur mal eine schöne Spielerei mit hohen Tönen zu jonglieren, die allerdings nciht wirklich gezielt (bestimmte Töne) entstanden sind.

Gruß
Annette

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stinf66
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von stinf66 »

ich weiß leider auch nicht was roll-in übungen sind ....
FlüTro
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von FlüTro »

das Einrollen der Lippen, vor allem Oberlippe,
ist was Altes, gut beschrieben unter BE - Feff Smiley.

Nachzulesen extrem ausführlich im Thread "balanced embouchure" vom Lurchi.
Der Bixel hat kürzlich auch was Kluges dazu gesagt.

Manche Üben das auch mit der Lippenhantel vom M. Burba.

Peter
stinf66
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von stinf66 »

ok, danke, werd da mal nachschaun.
hannes
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von hannes »

Honey hat geschrieben:Hallo Flü-Tro,

habe schon unter dem Begriff Roll-in-Übungen gesucht und leider nichts gefunden.
Hast du spezielle Übungen?
Bitte nicht auf BE verweisen, das ist eher etwas für sehr weit fortgeschrittenen Trompeter m.E.. Mache immer die Burba-Übungen, allerdings wenn ich die Trompete ansetze, dann sind die Lippen leider nicht mehr so sehr eingerollt. Vor allem die Oberlippe ist nicht so flexibel wie die Unterlippe. :(
Man kann allerdings die höheren Töne auch mit entsprechend weit eingerollter Unterlippe produzieren, habe ich mal getestet. Im Spiel allerdings noch nicht so richtig umsetzen können. War auch nur mal eine schöne Spielerei mit hohen Tönen zu jonglieren, die allerdings nciht wirklich gezielt (bestimmte Töne) entstanden sind.

Gruß
Annette
Hallo Anette,

hier wird so Einiges durcheinander gewirbelt. Zunächst einmal kann man extremes Einrollen à la BE sehr gut mit Anfängern üben (sogar besser, als mit eingeschliffenen Fortgeschrittenen)! Allerdings darf man dann kein Konzept verfolgen, das der Farkas-Ideologie unterliegt (wie Burba).
Wenn du Burba übst, trainierst du den Ringmuskel mit nach unten gespanntem Kinn. Genau das will man sich mit Einrollen nach BE (unter RI hättest du gewiss mehr gefunden) abgewöhnen. Dieses Konzept beruht auf der Überlegung, dass man die Lippen leichter zusammenhalten kann, wenn der Kinnmuskel mithilft.
Bevor du dich also anderen Methoden zuwenden willst, solltest du dich entscheiden. Burba plus Übungen nach BE stehen sich im Grunde im Wege. Wozu trainiere ich das Kinn einzusetzen, wenn ich es dann wieder mit Übungen abgewöhnen will?

Da ich beide Methoden durchlaufen habe bzw. durchlaufe (wie z.B. das extreme Einrollen nach BE-Art), muss ich dir von der Kombination Burba-RI abraten. Es gibt gewiss hervorragende Burba-Spieler. Jedoch halte ich dieses Konzept für wesentlich umständlicher und langatmiger als die Idee, die BE verfolgt. Voraussetzung bei beiden Methoden ist, dass sie konsequent, kritisch und korrekt ausgeführt werden. Zu oft habe ich angebliche Burba- oder BE-Autodidakten erlebt, die weit entfernt waren vom Übeoptimum und sich wunderten, dass sie kaum oder keine Erfolge haben.
Wenn wir schon bei der Autodidaktik sind: Ich halte BE für relativ leicht, wenn man sehr genau beobachtend vorgeht (mit Spiegel) und nach Anleitung. Aber ich muss ebenso davor warnen, dass man wissen sollte, worauf man den Schwerpunkt legen muss. DIe meisten Trompeter, die ich erlebt haben, sollten auf Pedaltöne zugunsten extremen Einrollens verzichten, da hier die Probleme liegen (zu große, unflexible Lippenöffnung). Erst wenn man ziemlich geübt ist, kann man seine Lippenflexibilität mit Pedals austesten, indem man vom tiefsten zum höchsten Ton geht. Isoliert gespielt bringen Pedaltöne meiner Meinung nach wenig.
Falls du mit RI beginnen willst, so wäre das ein guter Start. Selbst wenn im BE-Buch erst das Kapitel Ausrollen kommt, würde ich dir nicht dazu raten (außer du gehörst zu der kleinen Minderheit, die verkniffen unflexibel eng spielen.

Hannes
Honey
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von Honey »

Hallo Hannes,

danke für deine guten Ausführungen. :gut:
Muß bekennen, dass ich Burba eigentlich mehr für das Training der Muskulatur während der Autofahrt mache. Das extreme Kinn nach unten spannen praktiziere ich nicht (spanne minimal, nur so weit, dass der Kinnmuskel nicht ins andere Extrem abdriftet), da es mich beim Trompete spielen eher behindert. Seh da auch nicht so den Sinn drin als Autodidakt in Bezug auf Trockenübungen. Ich strebe eher ein für mich gut zu praktizierendes System an, welches eine Mischung aus allem ist was für mich paßt.
Gehe da auch von deinen Erfahrungen aus, du schreibst ja immer, dass du dir das passende "System" aus deinen Erfahrungen aus allen Bereichen erarbeitet hast. Das erscheint mir auch richtiger als irgendwelchen Gurus hinterher zu eifern.
Hier im TF gibt es genügend Beispiele von studierten Musikern und "guten Laien", die immer wieder beweisen, dass es den goldenen Weg nicht gibt.
Werde mir das Heft mal anschaffen um das ganze auszuprobieren.

Herzliche Grüße
Annette

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hannes
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Re: Ansatzerhaltung

Beitrag von hannes »

Honey hat geschrieben:Hallo Hannes,

danke für deine guten Ausführungen. :gut:
Muß bekennen, dass ich Burba eigentlich mehr für das Training der Muskulatur während der Autofahrt mache. Das extreme Kinn nach unten spannen praktiziere ich nicht (spanne minimal, nur so weit, dass der Kinnmuskel nicht ins andere Extrem abdriftet), da es mich beim Trompete spielen eher behindert. Seh da auch nicht so den Sinn drin als Autodidakt in Bezug auf Trockenübungen. Ich strebe eher ein für mich gut zu praktizierendes System an, welches eine Mischung aus allem ist was für mich paßt.
Gehe da auch von deinen Erfahrungen aus, du schreibst ja immer, dass du dir das passende "System" aus deinen Erfahrungen aus allen Bereichen erarbeitet hast. Das erscheint mir auch richtiger als irgendwelchen Gurus hinterher zu eifern.
Hier im TF gibt es genügend Beispiele von studierten Musikern und "guten Laien", die immer wieder beweisen, dass es den goldenen Weg nicht gibt.
Werde mir das Heft mal anschaffen um das ganze auszuprobieren.

Herzliche Grüße
Annette
Es gibt zum Glück nicht den "Allheilmittelweg" für alle. Für meine Belange musste ich auch autodidaktisch kräftig aussieben von dem was mir gelehrt wurde und dem was ich mir anlesen konnte. Meine Quintessenz war, dass das mimische Konzept Burbas außerordentlich logisch aber ebenso umständlich ist. Die Praxis an mir und danach an sehr vielen Schülern lehrte mich, dass das Muskulatur-Konzept von Smiley, das ich übrigens schon auf einem sehr alten Video von Carmichael aus den 80er Jahren erklärt bekam, schneller wirkt. Gewiss muss man immer von individuellen Spieler ausgehen, aber die Auswahl ist sehr groß und schwer zu treffen, was genau gut tut. Ich bin kein BE-Verfechter, sondern halte einige Übungen in dem Heft für sehr gut und andere für verzichtbar bzw. anderweitig längst abgedeckt.
Entscheidend bei allem ist das WIE. Übrigens erreicht man v.a. mit den Zungenübungen nach Burba sehr schnell Aha-Erlebnisse! Ebenso empfehlenswert aber etwas langwieriger sind seine Atemübungen. Dass ich das mimische Konzept verlassen habe, dürfte schon durchgesickert sein. :lol:

Hannes
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