Zu viel Oberlippe im Spiel?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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pro_newbs
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Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von pro_newbs »

Tag zusammen,

ich habe das Problem, dass meine Oberlippe nach kurzer Zeit sehr weit ins Mundstück rutscht und sich starke Abdrücke auf den Lippen bilden. Liegt es daran, dass die Oberlippe zu weit im Mundstück ist, sprich ich zu weit oben ansetze? Setzte ich nämlich etwas tiefer an, habe ich zwar ein angenehmeres Spielgefühl und eine leichtere Ansprache, allerdings leidet die Höhe doch recht stark darunter. Ich weiß, Höhe ist nicht alles, aber wer will sie denn bitte nicht haben? :)

Ein zweites Problem ist, dass ich kurz bevor ich "platt" bin, den schönsten Ton und das angenehmste Spielgefühl habe. Aber das kann doch nicht unbedingt normal sein oder?

Habt ihr auch solche Probleme?

Gruß
pro
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Gin_ny
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von Gin_ny »

ich hatte vor knapp zwei jahren ungefähr das gleiche problem
zu hoch angesetzt, lippen nicht richtig drin etc.
nachdem ich umgestellt hatte ging fast gar nichts mehr in der höhe(von nem guten c3 ging teilweise das f2 nicht mehr :evil: )
aber auch im sonstigen spiel
nach ca. einem monat wurde es aber dann immer besser und auch die höhe hat starke fortschritte gemacht(an nem guten tag kommt ein gequetschtes c4)
du musst einfach durchhalten und wenn du schon weisst wie du ansetzen musst, was bei mir nicht der fall war, bist du schon aufm guten weg :gut:
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Grüße ausm Süden!!!
pro_newbs
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von pro_newbs »

Heißt das, ich soll also etwas weiter mittig ansetzen und weniger weit oben ansetzen?
buddy
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von buddy »

Ohne Fotos sind Tips besonders schwierig.
So, wie sich das für mich liest, kann es gut sein, dass zugleich in die Unterlippe eingesetzt wird. Das wäre auch nicht optimal.
In diesem Thread steht übrigens sehr viel zum Thema Ansatz:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 12&start=0
pro_newbs
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von pro_newbs »

danke erstmal für die Tipps.

Was haltet ihr von solchen Sachen

http://www.thomann.de/de/bruno_tilz_931 ... rompet.htm

http://www.thomann.de/de/bruno_tilz_981 ... ompete.htm

um seinen Ansatz mal "live" und "in action" zu sehen?
Mich würde vor allem interessieren, wie viel ich verändere bzw. verändern muss beim spielen.
Wie sieht es dabei mit den verschiedenen Mundstückgrößen aus? Ist so ein Ding überhaupt sinnvoll?

Gruß
buddy
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von buddy »

Damit Du deinen Ansatz "live" sehen kannst, wäre ein klar-durchsichtiges Kelly m. E. die bessere Wahl. Gibt es z.B. bei Brasserie Hamburg oder hier: http://arnohornmusik.de/kelly_crystal_mundstuecke.htm

Wenn Du weiter ohne Unterricht spielen willst, wären einige Lehr-DVDs und Play-Along CDs mit deiner bevorzugten Stilistik vielleicht eine Möglichkeit, um der Entwicklung ein paar günstige Impulse zu geben.
pro_newbs
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von pro_newbs »

also das durchsichtige Mundstück hat den Vorteil, dass es relativ genau der Größe meines normalen Mundstücks entspricht. Sehe ich das richtig?
buddy
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von buddy »

Das auch, das Kelly hat aber vor allem den Vorteil, dass Du damit richtig spielen und dich z.B. mit praktisch jeder Digital-Kamera aufnehmen kannst - oder eben im Spiegel beobachten.
Noch besser wäre natürlich, es sieht sich jemand an, der dich dabei auch sachkundig korrigieren kann.

Diese aufgesägten Dinger und Ringe sind m.E. "old school", Du kannst damit deinen Ansatz eher nachahmen, nicht wirklich ansetzen und losspielen. Aber genau dabei zeigen sich ja die Schwächen am deutlichsten.
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von pro_newbs »

Danke für die Tipps,

ich hab mir das Mundstück bestellt und werde das mit der Oberlippe mal weiter verfolgen!
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Gin_ny
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von Gin_ny »

ja ich hab einfach die lippen mehr rein und mittig angesetzt
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Grüße ausm Süden!!!
Deakt20091031

Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von Deakt20091031 »

buddy hat geschrieben:Das auch, das Kelly hat aber vor allem den Vorteil, dass Du damit richtig spielen und dich z.B. mit praktisch jeder Digital-Kamera aufnehmen kannst - oder eben im Spiegel beobachten.
Noch besser wäre natürlich, es sieht sich jemand an, der dich dabei auch sachkundig korrigieren kann.

Diese aufgesägten Dinger und Ringe sind m.E. "old school", Du kannst damit deinen Ansatz eher nachahmen, nicht wirklich ansetzen und losspielen. Aber genau dabei zeigen sich ja die Schwächen am deutlichsten.
Wie erkenne ich eine Schwäche durch ein durchsichtiges MS. Selbst wenn ich ein Stroboskop habe.
Und wenn man was sieht, wie beurteile ich das? Was muss ich verändern? Wie verändert sich die Lippenbewegung und Öffnung
bei Ansatzumstellung finde ich zwar interessant, aber was bringt es dem Amateur?
Habe lange umeinandergedoktert um eine ründliche Öffnung hinzubringen. Was ich ja nicht sehen konnte beim spielen.
Bei der Beilagescheibe schon (buzzen). Ging nicht und hat mich ganz wirflig gemacht, das es vorübergehend wieder stockte.
Wenn ichs nicht gesehen hätte wäre es besser gewesen.
Meine Lippenöffnung war sicher nicht rund und oval sondern schlitzförmig. Ist sie wahrscheinlich immer noch.
Mir nutzte das weiter Öffnen des Kiefers viel mehr durch Mundatmung und andauernde Umstellung.
Anstoss holen durch den Lehrer und dann empirisch arbeiten um am Ton zu feilen finde ich zielführend.

Wer Claus Hubers Dissertation kennt, weiss das Anstrengung vermindert wird wenn der Ton geräuschfreier ist. Wenn die vorhandene Luft in Klang umgewandelt wird und keine Nebengeräusche produziert werden, fliesst auch die Luft besser.
Also ist ein guter Klang energiesparender. Ich frage mich schon länger ob nicht der N. Vagus (Ohr -Stimmlippen) eine
grosse Rolle spielt beim Hören und Klangumsetzen durch veränderung der Kehle (Form, Bewegung).

Inzwischen für mich wichtiger als zu sehen was passiert ist was ich höre.
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Re: Zu viel Oberlippe im Spiel?

Beitrag von Satchmo1988 »

wenn du deinen ansatz umstellen möchtest, dann tu das gerne.
sicherlich bringt es dir auch was.
ich kann allerdings sagen, dass ich das gleiche problem habe.
als ein sehr guter trompeter mit mir einen "rund-um-check" gemacht hat,
hab ich ihn natürlich direkt auf mein sorgenkind angesprochen.
er meinte dann sowas wie "hauptsache du übst dein zeug, die umstellung hat noch zeit / ist nicht so wichtig"
was ich damit sagen will ist: mach dich nicht verrückt deswegen.
ich glaub nämlich, dass ein großer teil dieses Problem auf psychologischer Basis beruht.
Seit ich bei diesem Menschen war und dies bestätigt bekommen hab,
spiele ich (nach einiger Übungszeit) viel freier, bin flexibler geworden und gefalle mir auch vom Klang her besser.
Wie gesagt: wenn du es unbedingt möchtest, dann tu's ... aber mach dich nicht verrückt.
Noch eine kleine Anmerkung vielleicht:
Miles Davis hat auch zu hoch angesetzt :p und an seinem spiel gibt es wohl wenig zu meckern.

greetz und alles gute
satchi
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