Methode von Malte Burba

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Trumpetaddy
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Beitrag von Trumpetaddy »

Ich habe neulich Burbas "Brass Master Class" gelesen und fand es in weiten Teilen sehr gut und richtig. Bei den Trockenübungen für die Gesichtsmuskulatur kann ich allerdings nicht mitreden.
Die Methodendebatten halte ich aber für ganz normal, Ihr könnt ja mal im Trumpetherald unter den verschiedenen "Schulen" nachlesen. Jeder, der publiziert und Workshops macht, muß damit rechnen, in die Kritik zu geraten.
Ich sehe bei ihm das ernsthafte Bemühen, das Trompetespielen auf eine naturwissenschaftliche Basis zu stellen, und das ist bei der Verwirrung, die unter Blechbläsern herrscht, allemal lobenswert.

Gruß
Addy
kieks
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Beitrag von kieks »

Zu der (leider nicht immer sachlich geführten) Diskussion um die Methode von Malte Burba hätte ich auch noch einen kleinen Gednakengang anzubieten: Das Problem mit allen Trockenübungen ist, dass sie unser wichtigstes Organ beim Tropmetespielen ausschalten: Das Ohr.
Das ist in etwa so - man gestatte mir den Vergleich - wie ein Gehörloser, der das Sprechen lernt - das geht, aber es wird immer "komisch" klingen, da der Gehörlose sich eben nicht hört und somit keine akustische Rückkopplung hat, von dem, was er spricht.
Möchte man auf der Trompete einen schönen, obertonreichen Klang erlernen, muss das Ohr immer wieder das gespielte Ergebnis mit der Wunschvorstellung vergleichen. Die kleinen, aber entscheidenen Korrekturen beim Spielen werden dann nicht bewusst durch den Kopf gesteuert, sondern unbewusst auf direktem Wege vom Ohr zum übrigen Körper. Die meisten Korrekturen, die so vollzogen werden, sind so fein, dass sie bewusst gar nicht gesteuert werden können.
Das heißt jetzt nicht, dass alle Trockenübungen super sind, aber drei Jahre Trockenübungen machen und dann das gelernte aufs Instrument "übertragen" und einen tollen Ton hervorzaubern - das klappt kaum.
Im übrigen ist diese "Ohrsteuerung" auch der Grund, warum viele Trompeter ganz hervorragend blasen, die rein technisch gar nicht so sehr versiert sind.
Wer das Ziel nicht kennt, findet den Weg nicht!
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

8)
Zuletzt geändert von Unbekannt am Freitag 22. Juli 2005, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
gotteswerk
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Beitrag von gotteswerk »

keep blowing hat geschrieben:so mußte mal kurz weg.

also "ohrensteuerung" find ich echt klasse.
auch der vergleich mit dem gehörlosen sprecher super.
da hat ja wieder mal jemand rein garnichts verstanden.
auch ein schwimmer kann den bewegungsablauf beim kraulen auch ohne wasser trainieren, außerdem sitzen schwimmer auch in krafträumen, da gibt es soweit mir bekannt auch meist kein wasser, vielleicht mineralwasser. all diese übungen werden beim schwimmen im echten wasser bestimmt nicht schaden.
Hallo,

man ist im Schwimmen eher wieder weg davon, übermässig viel in Krafträumen zu trainieren. Franzi + Co wurden einmal mit viel Krafttraining vorbereitet, haben Kraft, aber auch Masse zugelegt und sind Scheisse geschwommen.
Inzwischen nur noch als Ergänzung, wenn überhaupt, AFAIK.

Ohrensteuerung find ich auch Klasse, denn das impliziert gleich, dass die Steuerung der feinmotorischen Muskulatur nicht direkt (also bewusst)erfolgt, sondern über entsprechende Hirnbereiche, die die Wahrnehmung der Tonqualität (nach der wir uns richten) in Sekundenbruchteilen in "Steuerbefehle" übersetzen.
Also, ich find solche Wortschöpfungen wirklich gut.

Alles Gute
GW
Zuletzt geändert von gotteswerk am Samstag 11. Juni 2005, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Beim Trompetespielen werden eine so unglaubliche Zahl an Muskeln mehr oder weniger gut koordiniert eingesetzt, dass es unmöglich wäre, diese bewußt anzusteuern. Die Existenz vieler dieser zum Teil kleinen Muskelpartien und deren Aktion ist uns als nicht anatomisch Belehrter gar nicht bewußt. Aus diesem Grund wird beim Unterricht seit je her auch sehr viel mit Bildern und Vorstellungshilfen gearbeitet, die dann im günstigsten Fall für die nötige Koordination sorgen.

Die ätzenden Komentare zur "Ohrensteuerung" finde ich überflüssig, ich beobachte ganz im Gegenteil, dass vielleicht 85 % all derer, die dem Amateur- oder Semiprofi-Status noch nicht entwachsen sind, alles machen, nur sich selbst zu hören tun sie nicht - und gerade denen würde das nicht schaden.

LG, Miss Trumpet
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trp
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Beitrag von trp »

morgen,

@miss trumpet:
Beim Trompetespielen werden eine so unglaubliche Zahl an Muskeln mehr oder weniger gut koordiniert eingesetzt, dass es unmöglich wäre, diese bewußt anzusteuern.
absolut richtig erkannt.

genau das ist ein grund dafür gewisse grundlegende körperfunktionen zu isolieren und mit voller konzentration zu analysieren und zu verbessern.

nichts anderes macht malte, meiner ansicht nach, in seiner methode.

( diejenigen hier im forum die der meinung sind das er zu wenig kontrolliert, siehe z.B. lippenöffnung, softness der lippe....., sollten versuchen diese "wenigen" dinge zu kontrollieren und wenn sie das dann geschafft haben können sie immer noch sagen ich brauch noch das eine und das andere um besser spielen zu können.)


lg trp
Trumpetharry
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Beitrag von Trumpetharry »

Die Methode von Herrn Burba wird ja immer noch lebhaft diskutiert. Was ich interessant fand im Buch, war der Vorschlag auf "N" zu artikulieren. Das hab ich eigentlich als einziges für mich persönlich aus der Methode herausgezogen und es hat meinen Klang deutlich verbessert. Mit den anderen Dingen war für mich persönlich nicht viel anzufangen.
Aber trotzdem hat sich die Methode bzw. das Buch zu einem kleinen Teil schon für mich gelohnt.
Was mich noch interessieren würde, ob bei Herrn Burba auch Orchesterstudien usw. trainiert werden oder nur ein "Ansatzlaboratiorium" betrieben wird.
Schließlich ist der Ansatz ja nur Mittel zum Zweck.
Grüße
Trumpetharry
a-jazz
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Beitrag von a-jazz »

keep blowing hat geschrieben:ganz einfach: so wie man in den wald reinruft schallt es auch wieder raus! oder so ähnlich heißt doch die alte volksweisheit.
mache leute sind doch malte gegenüber recht unverschämt und das größtenteil aus Angst, da brauch man sich nicht wundern wenn er zurückschlägt.
Hallo,

über die Methode von Burba kann ich weder Gutes noch Schlechtes sagen, und letztlich kommt es immer darauf an, was man selber draus macht. Wunder vollbringt niemand.

Das hat allerdings nichts mit der menschlichen Seite zu tun. Zwei Musikfreunde waren bei Burba und fanden seine Art, mit den Teilnehmern umzugehen, unmöglich: Er sei unverschämt, herablassend und beleidigend gewesen. Dass das ein indiskutables Verhalten ist, kann ernsthaft doch wohl kaum bestritten werden, oder?
rookie
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Beitrag von rookie »

hallo zusammen!

ich kann dazu nur sagen, dass ich jetzt etwa seit einem jahr (leider nicht immer durchgängig und konsequent) nach der burba methode arbeite. heißt bei mir konkret, dass ich viel atemübungen mache und die übungen zur verbesserung der zungenarbeit. mimik lass ich nahezu komplett außen vor.

bei mir hat sich die höhe kaum geändert (also c4 schaff ich noch net, ich häng irgendwie am g3 fest), dafür hat sich meine ausdauer extrem verbessert. ich kann selbst nach 2h bigband konzert (lead) immer noch ein f3 spielen und auch die nötigen regenerationspausen zwischen den stücken sind kleiner geworden.

mein zeitaufwand für die burba übungen beträgt etwa 30min pro tag. spielzeit ist dann meistens so 30-45min.

meine meinung zu den burba übungen ist, dass man grade als amateur sich teile rausziehen sollte, die für das eigene spiel verbesserungen erwarten lassen und diese dann in zeitlich abgespeckter form machen sollte. das schwierige an den übungen ist primär, dass der fortschritt bei weitem nicht direkt zu sehen ist, sondern schon etwas auf sich warten lässt.
im übrigen halte ich es für ratsam, sich nen lehrer zu suchen, der bei burba studiert hat, um die übungen auch korrekt auszuführen.

generell sollte man sich aber als trompeter immer verschiedene lehrer suchen, und für sich nen cocktail aus den einzelnen übungen/theoren mixen, der einem persönlich am besten passt.
z.z. besteht mein cocktail zu 100 % aus burba, aber das ändert sich sicherlich irgendwann wieder :)

ob ich mit ner anderen theorie/anderen übungen genauso weit gekommen wäre, wenn ich die jeden tag 30min gemacht hätte, möchte ich an dieser stelle nicht bestreiten. ich kann es nicht wirklich nachprüfen^^

viele grüße
rookie
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bubblegumjazz
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Beitrag von bubblegumjazz »

Hi Rookie,

willkommen im Forum!
Zu Deiner Fußzeile "........Wie begrüßen sich zwei Trompeter? "Hallo. Ich spiele besser als du!"...........

Das heißt doch eher " ..und, wie hoch kommst Du?" :lol: :D

besser ist doch egal, die Höhe machts :wink:

:lol:
rookie
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Beitrag von rookie »

stimmt...höher ist ja gleichbedeutend mit besser :narr:
weiß gar nicht, wie mir das entfallen konnte^^

aber ich bin trotzdem besser als du :ironie:
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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Dafür war meine Trompete teurer als Deine :wink:
rookie
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Beitrag von rookie »

ah servus helmut

sag mal hattest du nicht mal mit dem mosch und dem daniel bei django r. bigband mitgespielt?

ich hatte bei beiden ne zeitlang unterricht :)
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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Ja, das bin wohl ich gewesen. :P
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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Ach ja: Das mit der teuren Trompete ist natürlich Blödsinn.
Meine Hupe hat deutlich unter 1000€ gekostet. :shock:
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