Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Trumpetralfino
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Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Trumpetralfino »

Hallo, liebe Trompetenfans,
Ich bin neu im Forum, aber alt an Erfahrungen und lese mit viel Interesse die vielfältigen Beiträge im Forum. Super, dass es soetwas gibt. Ich hatte nur meinen Vater und später meinen Professor, kein Internet !
Aber dann hatte ich etwas, was vielleicht auch Heute nur wenige haben, lauter Super-Profis um mich herum, von denen ich nur lernen konnte, quasi Trainer, denen ich nur zuhören mußte, wenn Sie sich einspielten. :roll:
Mit Mut und Selbstbewußtsein spielte ich bei Hugo Strasser vor und wurde sein 1.Trp.
Aber ich war ein Greenhorn. Doch es gab damals (1973) nicht so viele High-Notes-Spieler und ich bekam den Job. In diesen Kreisen wirst du aber erst anerkannt, wenn Du Dich dort bewiesen hast, wo es wirklich darauf ankommt. " Im Studio "
München war die Studio-Hauptstadt in Deutschland und es gab Musiker, die von Mo.-Fr. täglich oft 16-18 Stunden im Studio tätig waren.
Und mit denen hatte ich es jetzt nur noch zu tun. Sie spielten alles vom Blatt, Stilsicher, ohne Kikser, Sück für Stück, Spur für Spur, einfach die Besten.
Und was machen die für ihren Ansatz ?
Warmes Mundstück, Lippen-Vibrato, ein paar lange Töne um G1 und dann chromatische Läufe in allen möglichen Variationen, von unten bis G3, nicht zu laut, ca. 5 Minuten. Das wars. Und was übten diese Leute zu Hause? Z.Bsp. Horst Fischer, (ich durfte ihn noch kennenlernen,phänomenal) Chromatic in ihren hauptsächlich benutzten Lagen. Bei H.Fischer also um C3. Bindungen in allen Lagen, Staccato in allen Lagen. Wenn Interesse besteht, demnächst mehr. Ralf
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Puukka
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Puukka »

Herzlich Willkommen!

Ich denke mir, die sogenannten Profis, so wie z.B ein junger Tobias Weidinger, der in seinem Alter fantastische Leadtrompete spielt, haben es herausgefunden, wie sie mit minimalem Aufwand das Maximum machen können.

Bei ihnen funktionierts einfach, der Ansatz variert warscheinlich bei ihnen zwischen 100 und 90 Prozent, somit kommt die innere Ruhe, dass es auf jeden Fall funktioniert, dazu.
Ich denke, deren Übeprogramm ist nebensächlich und für mich wenig Begabten überhaupt nicht übernehmbar.
Mein Ansatz z.B. schwankt zwischen 100 und vielleicht 60 Prozent, somit kommt ein Teufelskreislauf. Ansatz nicht so gut drauf-Unsicherheit-Nervosität-Kiekser etc.

Ich stell mir das so vor, dass bei solchen Profis der Ansatz so leichtgängig und selbstverständlich sein muss, wie wenn man Flöte spielt.
Nur dann kann man sich musikalisch so austoben wie ein Morrison, Sandoval etc.

Bin ich da richtig?
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Hobbyspieler »

Hallo Ralf
hab Dich gerade bei Youtoube gehört und gesehen. Sehr schöner Sound. Was mir auch auffällt ist die Freude beim Spielen. :D
Bedenklich finde ich allerdings die auf dem Regal stehenden Hörner. Würd ich mich nicht trauen bei meinen :ironie:
Herzlich Willkommen
Trumpetralfino hat geschrieben:Wenn Interesse besteht, demnächst mehr.
Gerne !
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Puukka
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Puukka »

Ja, grosse Klasse. Und da sagt man uns nach, daß wir keine Profis dabei haben :wink:
Herbert
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Trumpetralfino
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Trumpetralfino »

Hey, Puuka u. Hobbyspieler, ja so ist das schon zum Teil ganz richtig gesehen.
Als ich 23 war und plötzlich 1. Trompeter bei Hugo habe ich mir ehrlich gesagt tatsächlich nicht so viele Gedanken um meinen Ansatz gemacht, er war konstant gut, man war jung und ich spielte 6 Stunden Tanztuniere um schließlich beim letzten Stück noch As 3 auszuhalten. Dafür mußt du aber zu Hause auch in der freien Zeit etwas tun. Das gezielt richtige findet jeder irgendwann für sich selbst.
Aber ich hatte eben einen Horst Fischer oder einen Etienne Cap neben mir im Studio sitzen, oder auch Ference Ascodi, und ich sage Euch das motiviert. Du bist jung, willst auf deren Stuhl, beobachtest die Leute genau in jeder Phase:, Haltung, Atmung, Gesichtsmimik, Unterlippe, Oberlippe, hörst auf jeden Ton, jede Bindung, Verzierung, und wenn du musikalisch genug bist, dann ziehst Du daraus deine persönlichen Lehren.
Für mich hieß das, ich habe nie mehr so viel und zielgerichtet geübt, wie in den Jahren in München. -Das wirkliche GEHEIMNISS von Sicherheit, Ausdauer und Höhe liegt in der Intelligenz, Musikalität und Willenskraft jedes Einzelnen verbunden mit dem individuellen Weg, den er sich aus den vorhandenen Erfahrungen sucht.- Das heißt aber auch lieber Herbert, natürlich gibt es auch für Dich ein zu übernehmendes Übungsprogramm. Aus meinen Erfahrungen habe ich so etwas zusammen gestellt, was bei meinen Schülern wunderbar klappt: nichts überkandideltes, ich überlasse es Dir gerne gratis. Herzlichst , Ralf
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Honey »

Hallo Ralf,
schön das du aus deiner Erfahrung sprichst. Als Hobbyspieler hat man eigentlich keine Gelegenheit aus den Erfahrungen von Profis zu profitieren, außer hier im Forum. An den Übungen hätte ich daher natürlich auch Interesse. :D

Kann mal jemand den Link mit Ralf auf you-tube reinstellen? Danke

Gruß

Annette

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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Hobbyspieler »

Honey hat geschrieben:Kann mal jemand den Link mit Ralf auf you-tube reinstellen? Danke
http://www.youtube.com/watch?v=nubYIIfu ... re=related

http://www.youtube.com/watch?v=kHBIFmAp ... re=related
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Hobbyspieler »

Honey hat geschrieben:An den Übungen hätte ich daher natürlich auch Interesse.
vielleicht könnte man sie ja ins Forum stellen ?
Trumpetralfino
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Trumpetralfino »

Ich glaube, ich muß mir mal etwas überlegen mit meinen Übungen für Warm up`s,
Ausdauer, Höhe und Sicherheit. Lasst uns das ab Dienstag gemeinsam tun.
Ralf
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von amateur »

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier :huepf:

Sehr interessant, was Du schreibst.
Auch Deine Youtubevideos finde ich echt gut.
Ich als durchschnittlicher Hobbytrompeter und "Vereinsausbilder" wäre natürlich auch sehr an Tipps interessiert :D

LG, Helmut
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tubicen
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von tubicen »

Hey,

wenn´s auch nicht unbedingt meine Musikrichtung ist ;-): Dein Spiel gefällt mir super, es ist toll zu sehen, dass es doch auch ohne Anstrengung geht. Am besten find ichs bei "New Soul", da haste ja sehr knapp vorm Einsatz angesetzt, aber der Ton ist sofort schön da. Ein Traum, ohne groß drüber nachzudenken, einfach losspielen.
Erzähl doch gern nochmal was von dir, deinem Übealltag bei Strasser usw., würd mich interessieren.
An neuen Zusammenstellungen mit Warm-Up´s, bzw. "Ansatzübungen" (um diesen allgemeinen Terminus mal zu benutzen) wär ich auch sehr interessiert.

Viele Grüße,

tub
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Looselips »

tubicen hat geschrieben:
Am besten find ichs bei "New Soul", da haste ja sehr knapp vorm Einsatz angesetzt, aber der Ton ist sofort schön da. Ein Traum, ohne groß drüber nachzudenken, einfach losspielen.
Also, das mag er ja alles selbst eingespielt haben, aber auf dem youtube Video spielt er eindeutig playback, oder er hat ein Mikrophon, das noch nicht erfunden wurde...
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Trumpetralfino »

Für mich als PC Neuling und Forums-baby ist es faszinierend, diese Welt auch so zu entdecken. Die unglaubliche Vielfalt der Beiträge, all die tollen Benutzernamen,
hinter jedem steckt eine Trompeterin oder ein Trompeter, fantastisch. Toll, Euch alle kennen zu lernen !
Ich wurde nach meinem Übungsalltag gefragt. Der hat sich auch nach 30 Jahren Tätigkeit im professionellen Bereich wenig geändert.
Nach dem Frühstück ca. 10 Min. Töne aushalten von C1-C2, pp bis mf, locker. Danach Pause nach belieben, minimum aber 15 Min.
Die 2 Sektion dauert ca.1 Stunde und enthält vor allem Bindungen verschiedenster Art, ( alle auswendig, Konzentration dadurch absolut beim Spiel und dessen Kontrolle)
Chromatische Übungen, Akkordbrechungen in allen 12 Tonarten, Tonhöhen bis C3.
Aber auch hier immer die kleinen Pausen von ca. 30-60 Sec. zwischen den Übg.
Danach wieder eine längere Pause.
3.Sektion hauptsächlich Staccato Übungen (Marke Eigenbau), viel Tonleitern, dann sehr hart und tief und laut von G1 ansteigende Intervalle um schließlich nach kurzem Durchatmen Bindungen von C2 chromatisch bis in höchst erreichbare Lagen zu spielen. Immer wieder kleine Pausen und nichts mit Gewalt.
Das ist ein wichtiger Punkt, wenn Du was mit Gewalt erreichen willst... m.m,,
macht viel kaputt, was Du Dir mühsam erarbeitet hast. Gib Deiner Muskulatur die Chance sich zu regenerieren und zu durchbluten. Die ja nur langsam zu erkennenden Fortschritte brauchen nicht nur Geduld, vor allem gut behandelte Lippen. Ralf.
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smooth
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von smooth »

@ trumpetralfino

finde deine posts richtig klasse, ich für meinen teil hätte gerne mehr davon. :wink:

noch zu deinem ausgangspost: hast du auch einen einblick wie diese profis zuhause üben oder mußt du dich darauf verlassen, was sie dir erzählen. ich frage deshalb, weil ja schon bei uns amateuren gerne geschummelt wird, wenn man nach den trainingszeiten befragt wird. :mrgreen:
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Re: Ansatz-und Sicherheit bei Profi-Trompetern

Beitrag von Trumpetralfino »

Zum letzten Beitrag von Smooth, also mein lieber das ist so... :? Wenige machen ein Geheimnis daraus, warum auch? Die guten Trompeter die ich kennen lernen durfte, (auch während Tourneen) üben sehr regelmäßig ihr Standartprogramm und probieren immer noch etwas Neues. Bei einem meiner Vorbilder war ich häufig zu Hause (E.Cap) und konnte sehen und hören, dass er mir nichts vorgeflunkert hat.
Auch von seinen selbst gebauten Übungen habe ich ein paar für mich übernommen.
Bedenken sollte man noch, dass gute Lead Trompeter ein besonderes Gen haben, sie leben dafür, die Nr. 1 zu sein in ihren Orchestern, haben besondere Führungsqualitäten nicht nur im Satz, sind sehr sensibel aber nach außen dominant, spüren sie Deine Anerkennung und Hochachtung, werden Sie oft Dein Freund, Lehrer und Berater, solange Du nicht an ihren Stuhl willst. Glaube mir, ich weiß das!
Gruß :D Ralf
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