Umbau meiner Bach ML37

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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DaTrumpet
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Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von DaTrumpet »

Hallo, hab gerade meine Bach-Trp. umbauen lassen, auf ein Dowids-Reversed-Mudrohr in L ausführung mit einem Runden Stimmzug und Tuning Bell. Beides jeweils zum wechseln.
Jetzt ist mir aufgefallen, das Schilke seine Schallbecher so baut, das man das Schallstück auf das Rohr an der Maschine aufsteckt.
Bei mir hat das mein Instrumentenbauer anders gemacht, der Schallbecher geht in das Rohr an der Maschine, mir ist es erst nicht aufgefallen, aber jetzt gibt es mir doch zu bedenken.
Das Reversed Mundrohr bringt schon ein Paar Vorteile in der Ansprache nur weil der Stimmzug über das Mundrohr geht und somit keine Kante entsteht.

Also sollte es doch auch sinnvoll sein, wenn das Schallstück über das Rohr aus der Maschine geht wie z.B. bei schilke oder?
Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege.
Die Trompete wurde noch nicht versilbert, weil ich sie nach dem Umbau erstmal testen wollte. Es müssen auch noch ein paar Änderungen gemacht werden. Eine Längs-Stütze vom Mundrohr zum Schallstück muss auf jeden Fall noch dran und die Schiene am Mundrohr muss gedreht werden, weil mich die Schraube beim halten der Trompete stört.

Mein erster Eindruck nach dem Umbau: Man glaubt es kaum, aber die Stimmung mit Tuning Bell ist gerade beim D1, E1, D2 wesentlich besser das war doch eine große Überraschung für mich. Die Ansprache ist besser geworden.
Ton (geschmackssache :D ): Hat ein bisschen weniger Kern aber mischt sich besser im Satz. Als Alternative, habe ich noch Heavy-Caps und ein Sound-Post kommt noch dazu...
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Moffel
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Moffel »

So einen Umbau hatte ich auch mal geplant, habe aber Abstand genommen. Wieviel kostet sowas denn? (Darf man das überhaupt so unverblümt fragen??? :shock: ). Zu Deiner Frage kann ich leider nix sinnvolles beitragen...
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Wolfram
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Wolfram »

Also der Rohr-Übergang am Stimmzug ist schon entscheidend, denn der Stimmzug steht normalerweise immer etwas draussen um die korrekte Stimmung einzustellen. Ein Absatz ist dort immer vorhanden und hat entsprechende Auswirkungen.
Anders verhält es sich auf der Schallstückseite. Hier sollten die Rohre immer bis zum Anschlag zusammengeschoben sein. Dann hast du auch keinen Absatz, denn die Rohre sollten aufeinander abgestimmt sein.

Prinzipiell würde ich aber den Übergang zum Schall so nahe wie möglich an die Maschine holen. Der Luftstrom kommt durch die Ventile ohnehin in "Trubel". Das Schallstück sollte deshalb so früh wie möglich eine glatte Klangfläche anbieten können. Aber das kann man ausprobieren und testen...
Vertraue da ruhig deiner Werkstatt und/oder sprich deine Bedenken an. Die sollten Erfahrung damit haben!
LG, Wolfram
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Butenostfrees »

Moin Wolfram,

wenn Deine Beschreibung stimmt, hätte ja eine Tuning Bell überhaupt keinen Sinn. Wenn ich die Rohre am Schallstück immer bis zum Anschlag zusammengeschoben habe kann ich dort ja nicht mehr stimmen und das ist doch eigentlich der Sinn von Tuning Bell (sonst würden die ja auch nicht so heißen). Somit muss dort auch ein Absatz entstehen. Oder hab ich da jetzt was nicht verstanden?

Gruß Butenostfrees
Weber
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Puukka
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Puukka »

DaTrumpet hat geschrieben:Das Reversed Mundrohr bringt schon ein Paar Vorteile in der Ansprache nur weil der Stimmzug über das Mundrohr geht und somit keine Kante entsteht.
Der Effekt mag zwar kleiner als beim Stimmzug sein, jedoch hätte ich den gleichen Vorteil beim ausserhalb des Rohres gehende Becher gesehen.
Frag mal deinen Meister, wieso er es so gestaltet hat.

Jedoch fällt mir auf, wozu braucht man eigentlich ein verkehrtes Mundrohr, wenn man eine tuning Bell hat?
Der Stimmzug bleibt doch zu und somit verfällt der Vorteil. Oder sehe ich da was falsch?

Bevor ich mir persönlich eine Trompete so umbauen liesse, würde ich mir eine fertige Trompete mit diesen Eigenschaften kaufen :wink: .
Finde es schade, eine für den kernigen Klang berühmte Bach 37 zu einer nicht so Kernigen umzubauen.

LG Herbert
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Wolfram
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Wolfram »

Manche meiner Kollegen benutzen den Begriff "Tuning Bell" nur, um dem Musiker deutlich zu machen, daß das Schallstück austauschbar ist.
Die eigentliche Stimmungskorrektur erfolgt doch meist am Stimmzug!

Wenn die Intonation und Anspracheverhalten mit einem Tuning-Bell verändert werden soll, dann gebe ich euch Recht:
Dann ist es von Vorteil das Schallstück in das Rohr der Maschine hinein zu schieben. Dadurch habe ich die größte Möglichkeit zu verändern.
Denn dann produziere ich eine veränderbaren Rohrabsatz!
Das betrifft aber weniger die Stimmbarkeit des gesamten Instrumentes...

Beides veränderbar zu haben (Stimmzug und Tuning-Bell) hat den Vorteil sehr variabel für Veränderungen am Instrument zu sein.
Aber nicht jeder wird damit wirklich klar kommen. Ist wohl doch eher für Spezialisten und Profis...
Ich persönlich bin kein Freund davon.
LG, Wolfram
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DaTrumpet
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von DaTrumpet »

Der ganze Umbau war bei mir eigentlich ein "schleichender Prozess" nachdem ich mir vom Dowids ein Flügelhorn gekauft habe, meinte dieser, ich sollte mal ein Mundrohr für meine Bach von ihm probieren. Nach langem Testen hat mir das Große L-Mundrohr mit dem L-Stimmzug in der Reversed Version am besten gefallen.
Jetzt habe ich ein halbes Jahr das Mundrohr neben meines geklemmt (mit einem M.A.C.K) und anstatt es einfach umzulöten habe mich jetzt für einen kompletten Umbau entschlossen. Jetzt habe ich 2 Mundrohre und 3 Stimmzüge und kann nach belieben meinen Klang und vorallem den Widerstand verändern.
Mir gefällt das so. Über das Geld müssen wir net reden spielt keine rolle ich hab ja schließlich nur ein Hobby und das ist die Musik.
Evtl. werde ich mir heuer noch eine Deutsche Trp. vom Dowids kaufen für Konzertante/Klassische Sachen.

Ich werde aber meinen Instrumentenbauer mal fragen, ob die Schallstückverbindung anders nicht besser wäre...

Danke für eure Beiträge!
buddy
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von buddy »

DaTrumpet hat geschrieben:...Über das Geld müssen wir net reden spielt keine rolle ich hab ja schließlich nur ein Hobby und das ist die Musik...
Dein Projekt klingt sehr interessant (Zugriff auf 2 Mundrohre & 3 Stimmzüge). Daher wäre es auch schön zu wissen, ob es finanziell in der Größenordnung eines professionellen Neu-Instrumentes liegt (was ich mal vermuten würde).
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Butenostfrees »

Moin allerseits,

es gibt doch hier diverse SPADA Fans. Wenn man sich seine alte Bach bei Spada auf Tuning Bell umbauen lässt, wie ist denn da das Schallstück verbaut. Wird bei SPADA-Bachs das Schallstück auf das Rohr an der Maschine gesteckt oder geht das Schallstück in das Rohr?
Ist es eigentlich möglich jede beliebige Trompete auf Tuning Bell umbauen zu lassen?

Gruß Butenostfrees
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von trp »

Butenostfrees hat geschrieben: Wird bei SPADA-Bachs das Schallstück auf das Rohr an der Maschine gesteckt oder geht das Schallstück in das Rohr?
Gruß Butenostfrees
.. bei meiner c trp ging das schallstück in das rohr am maschinenstock.

lg trp
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von Butenostfrees »

Danke trp,

Gruß Butenostfrees
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von DaTrumpet »

Grundsätzlich ist es klar möglich jede Trompete auf Tuning-Bell umzubauen, es hängt nur vom Geschick deines Instrumentenbauers ab. Das Schallstück wird ja nur abgelötet und eine Verbindung wird wieder angelötet, das wars.

Also der Preis liegt definitiv nicht im Bereich einer Professionellen Trompete, bei einer neuen Trompete gehe ich von ca. 2500€ aus. Mein Flügelhorn war noch teurer...
Ich schätze der Umbau liegt so bei ca. 400-500€ ob da allerdings die Versilberung bzw. Matt-Versilberung dabei ist weis ich net :narr:
Natürlich gibts dann noch die andere Seite, ich könnte meine Bach verkaufen, und mir von dem Geld+Umbaukosten eine Neue kaufen. Aber ich hänge sehr an der Trp. und jetzt ist sie spieltechnisch genau so wie ich sie haben will und ich bin extrem Flexibel. Falls mir die Trompete mal zu klein ist, ist es jetzt auch kein Problem mehr einen 72er Becher draufzumachen, im Prinzip muss an der Trompete nie mehr gelötet werden.
buddy
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von buddy »

DaTrumpet hat geschrieben:...bei einer neuen Trompete gehe ich von ca. 2500€ aus...
Hvl baut "custom" ab 2.000 EUR, Yammies oder Kanstul der Profiklasse kosten zwischen 1.500 und 2.000 EUR, teurer geht natürlich immer.
p.s. mein FH hat ca. 2.400 gekostet, aber das waren noch DM :D
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DaTrumpet
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von DaTrumpet »

Hier noch ein paar Bilder, der Umbau ist zwar schon länger her, aber vielleicht trotzdem interessant...
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Re: Umbau meiner Bach ML37

Beitrag von nijatz »

Was hat es vom Spielgefühl her gebracht, wie sehr hat sich der Sound verändert??

Sieht gut aus :D
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