neue Versilberung für Trompete

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Moderator: Die Instrumentenbauer

ttxy
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neue Versilberung für Trompete

Beitrag von ttxy »

hallo, ich möchte meine trompete neu versilbern lassen, kann jemand mir sagen, wie viel es kostet und wo kann man das machen?

Dank und Grüße an allen! :D
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buccinator
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von buccinator »

Hallo ttxy...

die Frage ist, ob deine Trpt. versilbert oder lackiert ist. Wenn sie lackiert ist, musst du sie entlackieren lassen, danach wird sie (hoffentlich) generalüberholt und hochglanzpoliert, entfettet und dann ab ins galvanische Bad zum Versilbern. Kosten entstehen je nach Aufwand ca. um 300,- €...kann natürlich erfahrungsgemäß auch teurer werden.

Gruß vom Buccinator
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buccinator
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von buccinator »

...sorry, du kannst sowas am besten über den Instrumentenmacher deines Vertrauens machen lassen, da die Galvanikbetriebe AUSSCHLIESSLICH die Versilberung machen. Vorher müssen aber entsprechende Vorarbeiten gemacht werden, also immer einen Fachmann daran lassen !!!
ttxy
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von ttxy »

erst mal Dank für die Antworten! ich habe eine versilberne Trompete, leider ist die Versilberung abgenutzt, deswegen würde ich gerne mal versilbern lassen, aber 300 Euro ist mir etwas zu teuer. :cry:
Grüße an allen!
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Wolfram
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Wolfram »

Hallo ttxy,
wenn denn deine Trompete bereits versilbert ist, gestaltet sich eine Neuversilberung noch schwieriger, denn um es ordentlich zu machen, muss das alte Silber entfernt werden. Alle Unebenheiten, also auch die Übergänge vom alten Silber und den "abgefressenen" Stellen bleiben sonst sichtbar!

Das alte Silber kann man galvanisch entfernen, ist aber für die Werkstatt ein doppelter Transportweg, der einkalkuliert werden muss.
Denn erst nach dem Entsilbern kann man das Instrument weiter bearbeiten. Es folgt dann eine Überholung der Oberfläche bis zur Hochglanz-Politur.
Anschließend wird dann in der Galvanik wieder eine dünne Kupferschicht und anschließend die eigentliche Silberschicht aufgetragen.

Es ist wirklich ratsam, dein Instrument "deiner" Werkstatt vorzustellen und dich ausgiebig beraten zu lassen.
LG, Wolfram
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Hellton »

Also ist es kostengünstiger eine nicht silberne Trompete silber zu lackieren als eine silberne?
buddy
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von buddy »

Lackieren ist immer ein teuerer Spaß, falls Du es fachmännisch machen lässt. Versilberte Instrumente werden überhaupt nicht lackiert, sie sind stattdessen ja versilbert. Was soll denn "Silber-Lackierung" sein? Versilbern ist der Vorgang einer elektrochemischen Verbindung des Silbers mit den Trägermetallen. http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanotechnik
Bei den Instrumenten, die Du zur Zeit anpeilst, übersteigen die Kosten der Lackierung oder eine Versilberung den Wert des Instrumentes deutlich. Ich sagte ja schon, Restaurierung alter Instrumente ist ein Groschengrab.
Es gibt im Forum Berichte von Selbstversuchen mit Lackieren, Du findest sie mit der Suchfunktion.
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Wolfram
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Wolfram »

Hellton hat geschrieben:Also ist es kostengünstiger eine nicht silberne Trompete silber zu lackieren als eine silberne?
Hallo Hellton!
Ich vermute, du hast hier falsche Vorstellungen:
Eine Trompete wird nicht in "Silber lackiert" !

Entweder man versilbert sie (dies geschieht galvanisch/=chemisch)
oder
man lackiert sein Intrument (dies geschieht in der Regel mit ein Spritzpistole/=physikalisch)

Man kann dem Lack verschiedene Farben beimischen, aber ein Instrument wird dadurch nicht "Silber lackiert" !!!

Wenn es ein altes preiwertes Intrument ist, dann hege und pflege es so gut es noch geht.
Ein neue Beschichtung ist in der Tat kostenaufwendiger als dein Instrument jetzt Wert ist.
Kaufe dir lieber mal ein neues Instrument!
LG, Wolfram
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von King Silver Flair »

Wolfram hat geschrieben:Hallo ttxy,
wenn denn deine Trompete bereits versilbert ist, gestaltet sich eine Neuversilberung noch schwieriger, denn um es ordentlich zu machen, muss das alte Silber entfernt werden. Alle Unebenheiten, also auch die Übergänge vom alten Silber und den "abgefressenen" Stellen bleiben sonst sichtbar!

Das alte Silber kann man galvanisch entfernen, ist aber für die Werkstatt ein doppelter Transportweg, der einkalkuliert werden muss.
Denn erst nach dem Entsilbern kann man das Instrument weiter bearbeiten. Es folgt dann eine Überholung der Oberfläche bis zur Hochglanz-Politur.
Anschließend wird dann in der Galvanik wieder eine dünne Kupferschicht und anschließend die eigentliche Silberschicht aufgetragen.

Es ist wirklich ratsam, dein Instrument "deiner" Werkstatt vorzustellen und dich ausgiebig beraten zu lassen.
LG, Wolfram
Hallo Wolfram,
das mit den Übergängen verstehe ich nicht so richtig und auch nicht, warum das alte Silber komplett herunter muss. Es ist doch eine gute Basis und das neue Silber hält auf dem gereinigten Silber auch gut oder nicht? Ich hätte doch dann eine dickere Silberschicht ==> besserer Schutz und der Arbeitsaufwand vom ‚entsilbern’ fiele nicht an.
Was die Übergänge angeht, wo das alte Silber abgegriffen ist, könnte man diese doch polieren und somit den Übergang fließend und unsichtbar machen.
Gruß
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Wolfram »

Heiko hat geschrieben:...
Was die Übergänge angeht, wo das alte Silber abgegriffen ist, könnte man diese doch polieren und somit den Übergang fließend und unsichtbar machen.
Hallo Heiko,
"unsichtbar" ... eben das geht nicht !!!

Egal ob du polierst, schleifst oder noch anderes probierst. Den Übergang, von der alten versilberten Fläche zum Grundmaterial wird man immer sehen. Es werden farbliche Unterschiede auf der Fläche entstehen und der Übergang von versilberte zur nicht versilberten Fläche durch eine Linie sichtbar bleiben. Oder du machst die Silberschicht so dick, dass sie alles zudeckt. Dazu reichen aber die normalen Beschichtungsdicken nicht aus. Das Versilbern wird durch die Materialmenge viel zu teuer und das Instrument verändert seine Klangeigenschaften erheblich!
Selbst Kratzer können nach einer Versilberung sichtbar bleiben...

Wenn man eine Versilberung korrekt machen will, wird die alte Versilberung deshalb immer zuvor entfernt!
LG, Wolfram
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Elvis »

Wolfram hat geschrieben:Hallo ttxy,
wenn denn deine Trompete bereits versilbert ist, gestaltet sich eine Neuversilberung noch schwieriger, denn um es ordentlich zu machen, muss das alte Silber entfernt werden. Alle Unebenheiten, also auch die Übergänge vom alten Silber und den "abgefressenen" Stellen bleiben sonst sichtbar!

Das alte Silber kann man galvanisch entfernen, ist aber für die Werkstatt ein doppelter Transportweg, der einkalkuliert werden muss.
Denn erst nach dem Entsilbern kann man das Instrument weiter bearbeiten. Es folgt dann eine Überholung der Oberfläche bis zur Hochglanz-Politur.
Anschließend wird dann in der Galvanik wieder eine dünne Kupferschicht und anschließend die eigentliche Silberschicht aufgetragen.

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LG, Wolfram
Hat das jemand schon mal gemacht? Gibt es Erfahrungen mit Entsilberungen? Ich überlege, ob ich meine kürzlich erworbene Strad 195 entsilbern lassen, da hier eine nachträglich Versilberung - ich nenn es mal unfachmännisch - "drübergejaucht" wurde. :argh: Ich mache mir nur Sorgen wegen der Gravur im Schallbecher.

an die Fachleute kleine Nebenfrage: Wie wird eigentlich ein versilberter Schallbecher innen vergoldet?
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von amateur »

Die Gravur sollte vom "Entsilbern" und neu Versilbern völlig unbeeinflusst sein, da ja das Messing erst graviert wird und erst danach versilbert wird.
Beim dazwischen polieren kann´s schon sein, dass etwas von der Gravur anpoliert wird.
Wenn allerdings jemand (so wahnsinnig ist und) das Silber mechanisch abschleift, wird er unweigerlich auch Messing abtragen und damit natürlich auch die Gravur an- bzw. wegschleifen.
Metall nur teilweise versilbern/vergolden schafft man z. B., indem man die Stellen, die nicht veredelt werden sollen, abklebt oder sonstwie vom Galvanikbad fernhält.
Das Silber bzw. Gold kann sich nur da ans Messing anlegen, wo auch die Flüssigkeit rankommt.

LG, Helmut
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von Gebläse »

Hallo beisammen!

Ganz einfach so und und weil sie mir, denke ich, einfach besser liegen, besitze ich nur (moderne) Trompeten in Messing lackiert. Die ältesten aus den 1970-er Jahren wurden in der Zwischenzeit komplett restauriert und neu lackiert. Wenn ich nun diese Beiträge lese, schliesse ich daraus, dass lackierte Messinginstrumente, zumindest hinsichtlich der Oberfläche, auf Dauer deutlich kostengünstiger zu erhalten sind als versiberte. Stimmt das denn so?

Auf die Antworten bin ich echt gespannt!

Viele Grüsse

Jörg
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von amateur »

Meiner Erfahrung nach nicht so ganz.

Bei lackierten Instrumenten hast ja auch nach 20 Jahren oft schon schöne Probleme.
Lack kann stumpf werden, abblättern etc.
Kommt natürlich bei jeder Oberfläche auf die Pflege an :wink:
Abgreifen/Handschweiss tun einfach weder Lack noch Silber über Jahre gut.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass versilberte nach Jahr(zehnt)en noch besser in Schuss sind wie lackierte, vorausgesetzt, der Besitzer hat das Silber nicht wöchentlich poliert :mrgreen:

LG, Helmut
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Re: neue Versilberung für Trompete

Beitrag von schattie280 »

Gebläse hat geschrieben:Hallo beisammen!

Ganz einfach so und und weil sie mir, denke ich, einfach besser liegen, besitze ich nur (moderne) Trompeten in Messing lackiert. Die ältesten aus den 1970-er Jahren wurden in der Zwischenzeit komplett restauriert und neu lackiert. Wenn ich nun diese Beiträge lese, schliesse ich daraus, dass lackierte Messinginstrumente, zumindest hinsichtlich der Oberfläche, auf Dauer deutlich kostengünstiger zu erhalten sind als versiberte. Stimmt das denn so?

Auf die Antworten bin ich echt gespannt!

Viele Grüsse

Jörg
Moin,

ich wage mal zu behaupten, dass die Kosten über die Jahrzehnte gerechnet zu vernachlässigen sind. In der Regel dauert es (hoffentlich :mrgreen: ) 20-30 Jahre, bis ein Instrument zur Generalüberholung ansteht.
Meine versilberte Monke aus Anfang der 70er ist fast soweit, meine lackierte Monke gleichen Alters noch nicht.
Was ich bislang in der Werkstatt hatte, verhält sich ähnlich.

Gruß,
Schattie
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