Braune Felcken bei einem vergoldeten Instrument

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Troubadix
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Braune Felcken bei einem vergoldeten Instrument

Beitrag von Troubadix »

Hallo liebes Forum

meine vergoldete Trompete hat auf dem Schallbecher braunen Flecken.

Was ist das ?

Ist das nach einem Jahr normal, zumal die Felcken dort auftreten wo ich das Instrument nicht halte ?
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo,

Ich hatte das Problem mal mit einer Lechnertrompete bzw. habe es noch mit einem Lechner Flügelhorn. Ich nehme an, dass die Qualität der Galvanisation bzw. die Vorbereitung der Instrumente auf diese nicht so hochwertig ist und deshalb Oxidationen aus der Silberschicht oder dem darunterliegenden Goldmessing durchkommen. Du kannst dieses Problem aber mit etwas Silberpolitur (z. B. von Hagerty) relativ einfach beheben.

LG, Miss Trumpet
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Zaida
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Beitrag von Zaida »

Hallo an die Fachleute,

vor ca. 4 Jahren habe ich mir eine gebrauchte Trompete der Marke
"Stradivarius Model 37" gekauft. Sie lag dann im Trompetenkasten und von den "Samtmäntelchen" umgeben ungebraucht im Keller. Jetzt habe ich sie wieder herausgeholt, weil ich demnächst Unterricht nehmen möchte. Nun hat sie sehr großflächige "braune Flecken" an der Fläche, die zum Kastendeckel zeigt. Für mich als Laie sieht das aus wie Rost.
- Ist diese Trompete vergoldet?
- Sind das die gleichen braunen Flecken, die Troubadix beschrieben hat?
Und ist das Problem ebenfalls mit der Silberpolitur zu beheben, die Miss Trumpet beschreibt?
- Können die Flecken auch von Kellerfeuchtigkeit kommen, obwohl das Instrument im geschlossenen Kasten gelegen hat?

Außerdem klemmen die "Teile mit den Ventilen".
- Sollte ich zu einem Instrumentenbauer gehen, der mir die Trompete wieder richtet?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Zaida
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo,

Schwer zu erraten, welche Oberflächenbehandlung dein Instrument hat ohne es gesehen zu haben, aber ich tippe mal auf ein unlackiertes Instrument. In diesem Fall wäre z. B. Unipol sehr gut geeignet zum Aufpolieren, aber auch jede andere Politur für Messing bzw. Goldmessing.

Sollte es aber tatsächlich ein vergoldetes Instrument sein, darfst du allerdings wegen der enthaltenen Schleifmittel AUF KEINEN FALL Unipol oder sonstige Messingpolituren verwenden, sondern eine entsprechende Politur für Silber oder Gold.

Dass es sich um ein klar lackiertes Instrument handelt und sich massive Oxidationen unter der Lackschicht ohne jede Benutzung des Instruments innerhalb von nur 4 Jahren gebildet hat, ist sehr unwahrscheinlich.
Außerdem klemmen die "Teile mit den Ventilen".
Das liest sich für mich so, als ob du nicht unbedingt Trompeter wärst, oder täusche ich mich da? So etwas zu beheben ist ja in der Regel kein großes Kunststück, es setzt aber voraus, dass man so etwas schon mal gezeigt bekommen hat. Schriftliche Erklärungen halte ich in so einem Fall für wenig zielführend, es wäre besser, wenn du das Instrument in eine Fachwerkstatt bringst und dort Detailfragen stellst bzw. bei der Arbeit zusiehst bzw. dir das notwendigste zeigen lässt.

LG, Miss Trumpet
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Deakt_20130706
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Beitrag von Deakt_20130706 »

Hallo,
hier: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtopic.php?t=4277
wurde schon mal über die braunen Flecken gesprochen. Das trat bei mir auch auf, und meine Antwort war folgende:

das ist bei mir am Becherrand ganz klein auch aufgetreten. Das hat auch eine ganz natürliche Erkärung, ganz besonders auch darauf bezogen, dass die neueren Instrumente eher davon betroffen sind, als welche, die schon 20 Jahre oder so alt sind.
Nach den EU-Richtlinien dürfen nicht mehr so viele aggressive chemische Mittel eingesetzt werden, also nicht im Lack und nicht in der Vorbereitung (Reinigung, Trocknung, usw.) und Nachbereitung.
Weil das nun alles so umweltfreundliche Geschichten sind, wirkt das alles nicht so, wie man sich das wünscht. Dass also kleine Flecken entstehen können, hat also eine umweltfreundliche Ursache. Man kann davon ausgehen, dass die Flecken nicht pilzmäßig weiterwachsen, sondern irgendwann ihr Maximum erreicht haben. Dabei braucht man keine Angst zu haben, das Maximum ist nicht soo riesig. Vielleicht mal so groß wie so ein weißer Mond am Daumennagel. Je nach Daumengröße...
Neu lackieren hilft da nicht unbedingt für immer, obwohl Bach das bei mir gratis gemacht hat, und auch sehr gut. Aber die Materialien sind natürlich immer noch die gleichen, wie beim ersten Mal, also umweltfreundlich und weniger wirksam.


Dass die Flecken nun in dem einen Fall großflächig sind, kann ggf. daran liegen, dass gar keine Chance gegeben wurde, die Feuchtigkeit an die Außenwelt abzugeben. Vor dem Lackieren bleibt ein minimaler Rest Feuchtigkeit auf der Trompete, der (leider) mit den heutigen umweltfreundlichen Mitteln nicht ganz vermieden werden kann. Wird drüber lackiert, versucht die Feuchtigkeit irgendwann raus zu kommen. Bei normaler Atmung der Trompete in einem nicht ständig verschlossenen Koffer, geschieht das natürlich mit weniger Flecken als verschlossen.
Das sind meine Erfahrungen.

Schöne Grüße,
zirkel
Zaida
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Beiträge: 2
Registriert: Dienstag 31. Oktober 2006, 19:36

Beitrag von Zaida »

Hallo Miss Trumpet und Zirkel,

vielen Dank für Eure Antworten!
Werde doch mal in die Fachwerkstatt gehen, da auf dem "Haupt-Rohr" die braunen Flächen geradezu vollständig die gesamte Seite bedecken, die im Koffer liegend nach oben zeigt.
Herzliche Grüße :lol:

Zaida
Soulman

Beitrag von Soulman »

Wahrscheinlich hast Du eine lackierte Strad 37. Meine ist 26 Jahre alt und sieht genauso aus. Halb so wild und Glanz trägt bekanntlich zum Klang nichts bei.

Viel Spaß damit!

Soulman
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