Gibt es einen Nachteil bei angesetztem Schallstück?

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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kleinerTrompeter
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Gibt es einen Nachteil bei angesetztem Schallstück?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo!

Was ich schon immer mal den Experten fragen wollte.
Ich habe 3 Trompeten.
Eine K&H Topline- eine alte Konzerttrompete- eine billige Chinakanne von Romaneto.

Bei der K&H kann man deutlich die Quernaht sehen- wo das Schallstück angesetzt wurde.

Bei der Konzerttrompete sieht man beim genauen hinsehen die Längsnaht.
Das Schallstück ist also aus einem Stück gehämmert worden.

Merkwürdig ist, daß bei der Chinakanne überhaupt keine Naht zu sehen ist. Weder eine Quer noch eine Längsnaht.
Es scheint als wäre alles aus einem vollen Rohr gezogen wurden.

Auf den ersten Blick kommt einem die Machart der Topline an billigsten vor.
Das kann aber nicht sein- da die Topline ca. 800 Euro kostet.

Also warum wird ein Schallstück angesetzt?

Vielen Dank

Jörg
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kleinerTrompeter
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Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo!

Hat denn keiner eine Ahnung?
Mich würde das wirklich interessieren.

Danke Jörg
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Hallo kleinerTrompeter
In diesem thread findest Du eine Diskussion über ein- und zweiteilige Schallbecher.
http://www.trompetenforum.de/TF/view ... eiteiliger
Der Zweiteilige ist leichter zu produzieren, sonstige Vor-und Nachteie sind in der Praxis nicht erwiesen.
Getzen verwendet zweigeteilte "Seamless bell", da sieht man die Naht nach der Bearbeitung auch nicht mehr.
LG Herbert
Bach 7C
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heckelmeyer
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Löttechnik am Schallstück

Beitrag von heckelmeyer »

Einteilige Schallstücke (mit Längsnaht) werden mit Schlaglot gelötet, das farblich immer etwas anders ist als das Messingblech, vor allem, wenn es Goldmessing ist. Erst recht wenn das Instr. unlackiert ist, sieht man bei Oxydation einen Unterschied (im Lot ist etwas Silber drinne).

Zweiteilige Schallstücke, also wo der Becher angesetzt ist, werden aus einem Schallstückstängel (Kegelstumpf) und einem tiefgezogenen Trichter
- mit Schlaglot verlötet, Lotnaht ist sichtbar - siehe oben - oder
- maschinell verschweißt. Da das bei Messing etwas kompliziert ist, lohnt sich das nur in der Massenproduktion. Der Stängel ist mitunter 0,8 mm dick (wegen der Biegung) und der Trichter 0,7 mm. Wenn die Naht dann überdreht ist, sieht man (außer eventuell einer kleinen Welle) danach nichts mehr.
gut tut
Berndt
soli deo gloria
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kleinerTrompeter
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Beitrag von kleinerTrompeter »

Vielen Dank für die ausführliche Hilfe!

Grüße Jörg
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