Haarlack aufs Blech??

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

Benutzeravatar
well-blech
Unverzichtbar
Beiträge: 966
Registriert: Donnerstag 17. März 2005, 20:53

Beitrag von well-blech »

Versuchsbericht:

Objekt: Tenorhorn in kompakter tubaähnlicher Bauforn
Material: Messing roh - sicherlich über 30 Jahre alt bzw. noch historischer
Zustand: ca. 1 Jahr nicht geputzt
Politur: Nigrin Metallic Dauerpolitur mit Naturwaxhs Carnauba für matte und verwitterte Metallic-Lacke (hatte ich halt noch in der Garge stehen).

Ich habe die Politur reichlich mit dem Lappen (ex-Bettbezug) auf das Instrument OHNE Vorreinigung aufgetragen und ca. 10 Minuten einwirken lassen. Die Flecken und Korrossionsstellen lösten sich, der Lappen wurde schwarz wie beim Putzen mit Unipol oder Record.
Es entsteht ein matter bis glänzender Messington, allerdings je nachdem, wie toll man "rubbelt" - nicht so brillant spiegelnd wie beim Putzen und Polieren mit Unipol. Nach einmal "Grundwachsen" und Nachpolieren bin ich ein zweites Mal großzügig mit dem Wachs drübergegangen, so, dass insbesondere an den Griffstellen etwas mehr Wachs aufgetragen wurde.
Es gab immer noch schwarzen Abrieb am Lappen, aber schon deutlich weniger!
Nach Aushärten der Politur (ca. eine Stunde stehengelassen) nochmal mit weichem Lappen nachpoliert... Ich habe die Oberflächenoptik erreicht, die man auf dem Foto des SERA-Flügelhorns bei Inderbinen sieht! Damit bin ich sehr zufrieden. Jetzt ist das Horn seit zwei Wochen wieder bei meinem Sohn (10) in Gebrauch und fasst sich immer noch schön glatt an. Es gibt noch keine Griffstellen oder neue Korrossionen. Ich werde mal weiter beobachten und bei Gelegenheit berichten.

Fazit: Mit Wachs habe ich keine Hochglanz-Messingoptik erreicht (wollte ich auch nicht) aber den für mich ansprechenden matten Ton in Verbindung mit einer angenehm anzufassenden Oberfläche erhalten...

well
blech
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 55 Gäste