Instrumentenbauer

[soundhighend]

Hallo zusammen,

es gab hier im Forum doch mal eine "Karte", oder eine Liste der aktuellen Trompeten-, rsp. Blechblasinstrumentenbauer. Ich kann diese leider nicht mehr finden. Kann mir bei der Suche jemand behilflich sein?

Im Voraus lieben Dank und

schöne Grüße
Fredi

[Wolfram]

Der ursprüngliche Link wurde schon lange nicht mehr betreut und soll wohl inzwischen von einer chinesischen Erotik-Plattform genutzt werden.

Man müsste das Ding also neu anlegen...
Wer will?

[soundhighend]

Hallo Wolfram,

danke für Deine Antwort. Schon interessant, wie der Bogen von Instrumentenbauern zu einer Erotik-Plattform gespannt wird - womöglich sind die "Bläser" die Brücke

Um "das Ding" neu anzulegen, fehlen mir die einschlägigen Informationen - da kann ich leider nicht behilflich sein.

Viele Grüße
Fredi

[dizzyoliver]

Es gibt leider einige weniger davon. Ich müsste inzwischen auch doppelt so weit fahren als früher. Mein Instrumentenbauer ist inzwischen verstorben, der Laden geschlossen und steht noch so da wie früher. Ich bin gestern daran vorbei gefahren.

[soundhighend]

das kann ich bestätigen, die Anzahl hat sich verringert - schade!

Hier nochmals der Link zum damaligen Trompetenkarten-Eintrag. Auf Seite 6 sind in tabellarischer Form die Trompetenbauer verlinkt.

Schöne Grüße
Fredi

--> viewtopic.php?f=7&t=6731&start=75

[burt]

Die Entwicklung ist in der Tat dramatisch und geht auch einher mit einem drastischen Rückgang der Auszubildendenzahlen in diesem Bereich.
Ein Meister der Zunft erzählte mir kürzlich, dass bundesweit für das Jahr 2023 keine 20 Auszubildenden im Berufsbild Metallblasinstrumentenmacher mehr verzeichnet wurden.
Zudem wäre ein Großteil der verbliebenen Werkstätten dermaßen mit Reparaturaufträgen ausgelastet, dass diese gar nicht mehr dazu kämen, neu zu bauen, was dazu führe, dass auch immer mehr Know-How verloren ginge.
Man kann demzufolge fast schon von einem aussterbenden Beruf sprechen.

[Trumpetzky]

Mein "Meisterbetrieb" hier in Österreich stößt ins selbe Horn. Der Betrieb arbeitet in der absoluten Top-Liga und speziell am Tiefen Blech haben sie Auftragsbücher für bis zu 2 Jahre.
Es wäre genug Arbeit da, es würden auf den Schlag 2 Lehrlinge aufgenommen, wenn man denn wollte. In dem Betrieb würde man auch noch Schallstückbau von Hand lernen usw. Aber es gibt kaum Interessenten. Und jene, die dann noch verfügbar sind, sind fraglich hinsichtlich Abschluss der Lehre.
Es ist mitunter ein körperlich anstrengender Beruf, der ein hohes Maß an Präzision, eigenständigem Denken und Liebe zum Detail erfordert - und diese Fähigkeiten sind immer weniger verbreitet.

Was das Thema Reparaturen angeht, ist das weniger problematisch. Es wird natürlich repariert und gewartet, aber ich lebe hier in einer Gegend, die schon sehr "durchmodernisiert" ist. Die richtig alten, schlechten Instrumente sind hier bei mir schon eher Wandschmuck oder Deko-Objekte. Der Reparaturaufwand ist daher geringer bzw. im Detail nicht so aufwändig, wie wenn man einer alten Gurke wieder auf die Beine helfen muss.
...von etwaigen situationsbedingten Kaltverformungen einmal abgesehen

Ich bin jetzt Anfang 40 und kann sagen - hätte ich mit 15 das gewusst, was ich heute weiß, wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Metallblasinstrumentenbauer geworden. Ich liebe diese Detailverliebtheit und Genauigkeit. Mir taugt das irrsinnig und ich bedaure fast ein wenig, dass ich in jungen Jahren so wenig Idee hatte, wo die Reise hätte hingehen können