Meinlschmidt Ventile

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

Antworten
17Gold
PowerPoster
Beiträge: 82
Registriert: Samstag 30. Juli 2016, 21:35
Meine Instrumente ..: dt. Trompete

Meinlschmidt Ventile

Beitrag von 17Gold »

Guten Morgen,
haben die Trompetenbauer hier Erfahrung mit dem Unterschied einer normalen 11mm Maschine und einer konischen 11-11-11,2 Maschine.
Würde gerne eure Meinung dazu hören.
LG
Trumpetzky
Unverzichtbar
Beiträge: 572
Registriert: Dienstag 20. November 2018, 14:31
Meine Instrumente ..: Drehventiler

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von Trumpetzky »

Davon abgesehen, dass der Unterschied zwischen der zylindrischen 11,0er und der konischen 11,2er Maschine eben der konische Rohrverlauf ist, ist wiedermal darauf hin zu weisen, dass die Gesamtkonzeption der Trompete wohl weitaus wichtiger ist, als der Konusverlauf der Maschine an sich.
Die Maschinen sind "simpler" Maschinenbau" auf Höchstniveau mit maximaler Präzision und finden im Einschleifen des kundigen Instrumentenbauers zu ihrer Vollendung.
17Gold
PowerPoster
Beiträge: 82
Registriert: Samstag 30. Juli 2016, 21:35
Meine Instrumente ..: dt. Trompete

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von 17Gold »

Ja das ist klar, ich als Laie hatte die Chance bei einem Instrumentenbauer verschiedenste Kombination zu testen, zufälligerweise zwei fast baugleiche Trompeten. Der Unterschied war die eine Maschine mit 11,05mm Bohrung und die andere mit der Konischen.
Ich hätte mir nicht gedacht, dass so eine Nuance, wir reden hier von 0,15mm, doch so bemerkbar ist.
Vielleicht harmoniert das Instrument so einfach schöner?
Deshalb wollte ich die Erfahrungsberichte anderer Instrumentenbauer ob es Glück oder doch technischer Natur ist.
Trumpetzky
Unverzichtbar
Beiträge: 572
Registriert: Dienstag 20. November 2018, 14:31
Meine Instrumente ..: Drehventiler

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von Trumpetzky »

In der heutigen Zeit und den zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten und Aufwand, der für die Optimierung von Instrumenten getrieben wird, ist das sicher kein Zufall.
Das, was für dich "Nuancen" sind, sind für den Instrumentenbauer Welten.
Dein Instrumentenbauer wird vorher zumindest getestet haben, wie die unterschiedlichen Varianten funktionieren und genau wissen, was er dir da an die Hand gegeben hat.
Für "Zufälle" sind die Material- und Lohnkosten bei handgefertigten Instrumenten mittlerweile einfach viel zu hoch.
Benutzeravatar
wernertrp
Unverzichtbar
Beiträge: 1164
Registriert: Sonntag 11. März 2007, 19:31
Meine Instrumente ..: Yamaha YTR 6345G
Schilke B5
Bach Strad. ML37
Flgh Getzen Eterna
Piccolo Getzen Eterna
Drehventil FLGH Weltklang
Wohnort: Villingen-Schwenningen

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von wernertrp »

Ich bin blöd.
11,0 11,0 11,2 kann mir einfach nicht vorstellen das das dritte Ventil 11,2 hat.
Wie weit ist es bis zum Trogoautoegokraten
Moderatorenschinder
antiker Gedankenklops
Gurdjieff lebt
17Gold
PowerPoster
Beiträge: 82
Registriert: Samstag 30. Juli 2016, 21:35
Meine Instrumente ..: dt. Trompete

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von 17Gold »

@wernertrp gerne bei Meinlschmidt nachfragen
Hier führt es z. B. ein anderer Instrumentenbauer ebenso an, beim Modell drei.
https://wienertrompete.at/configure/drehventil-trompete
Außerdem ist das meines Wissens nach schon lange eine gängige Art bei Tuben, dass die 4 oder 5 Buchse und somit auch der Zug eine größere Bohrung aufweist.
MfG
Benutzeravatar
Wolfram
Instrumentenbauer
Beiträge: 2778
Registriert: Donnerstag 12. April 2007, 18:08
Meine Instrumente ..: B-Konzerttrompete (Eigenbau)
B-Kornett "A.K.Wunderlich"
B-Trompete LEVANTE LV-TR5205
Wohnort: fast i.Zentr. d.Deutschen Musikinstr.-baus

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von Wolfram »

17Gold hat geschrieben: Donnerstag 26. August 2021, 08:34 Guten Morgen,
haben die Trompetenbauer hier Erfahrung mit dem Unterschied einer normalen 11mm Maschine und einer konischen 11-11-11,2 Maschine.
Würde gerne eure Meinung dazu hören.
LG
Hallo,
Ja, das erste Drittel des Rohrverlaufs eines Metallblasinstrumentes hat erheblichen Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften des Instrumentes. Wenn ich am Computer die Optimierung eines Instrumentes berechne, dann ist die einfachste Korrektur im Mundrohr, den Ventildurchgängen oder im Eingangsrohr zum Stimmzug möglich. Der mittlere und hintere Rohrverlauf erreicht nur noch einzelne Töne und Intervalle, die detailliert korrigiert werden können. Der konische Rohrverlauf des ersten Drittels muss zueinander passen... und das kann eben auch bedeuten, dass der optimalste konische Verlauf mit unterschiedlichen Ventildurchgängen erreicht wird.
LG, Wolfram
B-Konzerttrompete "Marke: Eigenbau"
B-Trompete LEVANTE LV-TR5205
Mundstück "Stomvi 3"
17Gold
PowerPoster
Beiträge: 82
Registriert: Samstag 30. Juli 2016, 21:35
Meine Instrumente ..: dt. Trompete

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von 17Gold »

Hallo Wolfram, das würde auch den Unterschied bei Dowids Flügelhörner erklären, dass bei der Konischen Zirnbauer ein konisches Mundrohr zum Einsatz kommt und bei der zylindrischen Meinlschmidt ein zylindrisches.
Ist das so richtig? :idea:

Wenn du dann ein Instrument optimierst, woher weißt du wo ansetzen?
Bzw wenn dir das Programm oder die Erfahrung sagt, dass es am Mundrohr liegt, wäre dann mit einem CNC gefrästes Mundrohres die Fehlstelle optimal zu beseitigen oder sogar eine physikalisch perfekte Trompete herzustellen? :schock:
Wenn es hier so genau wie bei der Rüclbohrung im Mundstückbereich hergeht, machen sich ja kleinste Veränderungen schon bemerkbar.
Meine Idee hierzu stammt aus Übersee von Harrelson Trumpets, der sogar den Stimmzug aus dem Vollen fräst.
Oder ist hier Fingerspitzengefühl wertvoller als die zweite Nachkommastelle :Hä:
Benutzeravatar
Wolfram
Instrumentenbauer
Beiträge: 2778
Registriert: Donnerstag 12. April 2007, 18:08
Meine Instrumente ..: B-Konzerttrompete (Eigenbau)
B-Kornett "A.K.Wunderlich"
B-Trompete LEVANTE LV-TR5205
Wohnort: fast i.Zentr. d.Deutschen Musikinstr.-baus

Re: Meinlschmidt Ventile

Beitrag von Wolfram »

17Gold hat geschrieben: Dienstag 7. September 2021, 15:23 Hallo Wolfram, das würde auch den Unterschied bei Dowids Flügelhörner erklären, dass bei der Konischen Zirnbauer ein konisches Mundrohr zum Einsatz kommt und bei der zylindrischen Meinlschmidt ein zylindrisches.
Ist das so richtig? :idea:
Ich kann dir nicht sagen, wie Dowids seine Flügelhörner konzipiert und berechnet hat. Ein Instrument, welches am Anfang lange Zylindrisch wird vermutlich heller und "enger" klingen, als ein mehr konisches. Gerade beim Flügelhorn dürfte das gut herauszuhören sein.
Wenn du dann ein Instrument optimierst, woher weißt du wo ansetzen?
Bzw wenn dir das Programm oder die Erfahrung sagt, dass es am Mundrohr liegt, wäre dann mit einem CNC gefrästes Mundrohres die Fehlstelle optimal zu beseitigen oder sogar eine physikalisch perfekte Trompete herzustellen? :schock:
Ein perfekt gedrehtes Mundrohr macht noch kein perfektes Instrument. Es ist nur eines von vielen Bauteilen!
Mit CNC hergestellte Teile habe ich nie eingesetzt. Sie werden massiver sein und damit auch mehr Gewicht mitbringen. Das entspricht nicht meiner Art Instrumente zu bauen. Ich persönlich bevorzuge Instrumente mit wenig Widerstand, freier Schwingung und wenig Stützen. Ich möchte am liebsten die Schwingung des Materials in meiner Hand spüren. Genau das macht die individuelle Anfertigung so interessant. Ein guter Instrumentenbauer kann gemeinsam mit dem Musiker individuelle Wünsche realisieren.
Ein Instrument am Computer zu berechnen ist nur soviel Wert, wie der Instrumentenbauer in der Lage ist, dies auch praktisch umzusetzen. Es bleibt immer eine Tolleranz zwischen Theorie und Praxis. Auch mit CNC Anfertigung bleiben Abweichungen...
Wenn es hier so genau wie bei der Rückbohrung im Mundstückbereich hergeht, machen sich ja kleinste Veränderungen schon bemerkbar.
Meine Idee hierzu stammt aus Übersee von Harrelson Trumpets, der sogar den Stimmzug aus dem Vollen fräst.
Oder ist hier Fingerspitzengefühl wertvoller als die zweite Nachkommastelle :Hä:
Ja, aber alle Nuancen können unterschiedliche Ursachen haben. Es gibt deshalb nicht nur eine Möglichkeit Veränderungen am Instrument zu erreichen. Es muss alles zueinander passen. Nur dann kann ein gutes Instrument entstehen.
LG, Wolfram
B-Konzerttrompete "Marke: Eigenbau"
B-Trompete LEVANTE LV-TR5205
Mundstück "Stomvi 3"
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 18 Gäste