Verbesserung von Drehventiltrompeten

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Oberscheyrer
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Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von Oberscheyrer »

Drehventiltrompen (YTR436) verbessern
Hallo,
ich spiele neben meiner Scherzer Claudio Roditi noch eine Yamaha YTR 436. Zugunsten der Scherzer sind die beiden sind natürlich nicht vergleichbar, obwohl ich auch gerne auf der YTR spiele, da diese doch leichter zu spielen ist.
Nun habe ich mehrmals gelesen, daß die Yamaha YTR 436 zwar eine sehe gute Drehventiltrompete ist, doch lassen viele Benutzer diese nach dem Kauf noch ertüchtigen bzw. verbessern (z.B. bei Beck).
Was wird denn da eigentlich genau gemacht und bringt die Verbesserung wirklich was. Ich kann mir da eigentlich nur einen Austausch des Mundrohres vorstellen, aber dies dürfte doch sehr teuer sein, da auch eine eventuell komplette Nachlackierung notwendig ist.
Oder gibt es noch andere Verbesserungsmöglichkeiten?
Wenn ja, warum macht es dann der Hersteller nicht selber?
Vielleicht kann mir jemand genaueres sagen über die Verbesserung der YTR 436 bzw. anderer Drehventiltrompeten und auch über die Kosten.
Bei Perinetttrompeten gibt es ja eine Menge Zeug zum verbessern und zu kaufen, bei Drehventilern glaub ich gibts da nicht viel.

Gruß
Oberscheyrer
blechfan
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Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von blechfan »

Oberscheyrer hat geschrieben: Sonntag 7. Februar 2021, 17:02 Was wird denn da eigentlich genau gemacht und bringt die Verbesserung wirklich was.
Natürlich bringt die Verbesserung was, denn wenn sie nix bringen würde, wäre sie ja eine Verschlechterung ...
Aber im Ernst: Ruf mal Matthias Beck an, der ist ein freundlicher Mensch mit hoher Fachkompetenz, der kann Dir sagen, was er da konkret machen kann. 07123 - 972775 ist die Nummer des Musikhauses Beck.
Was neben dem Mundrohr auch nicht zu unterschätzen ist bei Drehventilern: Das Mundstück und da insbesondere der Stängel.
Allein der kann den Sound total verändern. Auch da kann M. Beck hervorragend beraten, schließlich ist er nicht nur Instrumentenbauer sondern auch studierter Trompeter.
Gruß blechfan
(Falls das nach Werbung klingt: Nein, ich bin nicht verwandt oder verschwägert mit der Firma, aber - aus eigener Erfahrung - sehr überzeugt von deren Leistungsfähigkeit!)
17Gold
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Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von 17Gold »

Habe erst eine Yamaha Konzerttrompete gefunden die von Weimann getuned wurde. Gibt auch einen Sonic Artikel, ist gratis, einfach bei Google Weimann tuning eingeben.
ExBenutzer

Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von ExBenutzer »

Nun, die Yamaha 436G ist keine "richtige" Konzerttrompete, dafür ist sie zu eng mensuriert und hat dementsprechend einen relativ mickrigen Klang. Da kann man durchaus mithilfe eines Schallstückrings und/oder dem TSE etwas nachhelfen. Wunder sollte man jedoch nicht erwarten.
Trumpetjörgi
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Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von Trumpetjörgi »

@MS.98
Wie definierst Du "richtige" Konzerttrompete?
Was verstehst Du unter "eng mensuriert"?
Und was bedeutet für Dich mickriger Klang? :question:
ExBenutzer

Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von ExBenutzer »

Trumpetjörgi hat geschrieben: Dienstag 9. Februar 2021, 10:56 @MS.98
Wie definierst Du "richtige" Konzerttrompete?
Was verstehst Du unter "eng mensuriert"?
Und was bedeutet für Dich mickriger Klang? :question:
Du spielst doch Baumann? Dann weißt du, was eine "richtige" Konzerttrompete ist. Die Yamaha hat ein zweiteiliges Schallstück, damit ist sie für mich schon aus dem Rennen...
Trumpetzky
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Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von Trumpetzky »

Ohne die Mensur der Yamaha jetzt im Detail zu kennen, aber:

11mm ist eine normale Drehventil-Bohrung
134,4mm Schallstückdurchmesser ist im üblichen Bereich
Der Schallbecher wird in "Messing" angegeben, ich glaube allerdings, dass da etwas Kuper mit drinnen ist.
...und auch sonst habe ich an der YT-R436 nichts auszusetzen.
"Mickrig" wird sie, wenn man sie mit kleinen Perinett-Mundstücken spielt, aber das original mitgelieferte Yamaha 15E4 funktioniert darauf sehr gut, ebenso meiner Erfahrung nach Bach 1 1/2C & 3C, genauso wie die größeren JK Exclusiv Trompetenmundstücke.
Meinem Eindruck nach ist sie insgesamt etwas dickwandiger ausgeführt und daher nicht so "hell" und mit einem ungeeigneten Mundstück wird sie schnell scharf und derb.
DAS können Meisterinstrumente (ums 3fache Geld!!) natürlich besser, aber die Yams´n ist um das Geld keine schlechte Trompete.

Ich hatte mir von meinem Instrumentenbauer des Vertrauens eine 436 etwas tunen lassen. Das Mundrohr wurde umgebaut, der Stimmzug wurde dünnwandiger und in Goldmessing ausgeführt und mit einer leichten Strebe versehen, an den Ventildeckeln wurde Gewicht reduziert.

Und den hässlichen Trigger und Wasserklappen habe ich auf etwas Formschöneres umbauen lassen. Die Trompete hatte ich gebraucht um knapp 1000€ gekauft und etwa das aufgezahlt, was das Instrument von der Stange neu gekostet hätte.
Nach dem Umbau wurde sie wieder lackiert, weil sie einerseits sowieso keine Schönheit mehr war und andererseits es mir das einfach wert war.

Diese Maßnahmen verändern die Trompete signifikant. Sie wird dadurch zwar noch immer keine "Große" Trompete, aber sie hebt sich vom Serieninstrument deutlich ab und klingt etwas "individueller".

Ein Trompetenkollege im Verein, der erst kurz bei uns mitspielt, hat die 436 und im Satz mischt sich das Instrument sehr gut unter. Nichts für Individualisten, aber eine solide Trompete, die im hobby- bis gehobenen Amateurbereich sicher anschauenswert ist, wenn man Drehventil will und aufs Geld schauen muss.

Verarbeitung, Materialanmutung usw. ist natürlich auf einem anderen Niveau, da sieht man in jedem Teil die Fabrik, aber im Edeffekt zählt doch das, was vorne raus kommt und das ist in Ordnung.
ExBenutzer

Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von ExBenutzer »

Zur klanglichen und optischen Aufwertung von Konzerttrompeten und-flügelhörnern habe ich mit meinem Instrumentenbauer einen Handschutz aus Metall entwickelt, der gleichzeitig als "Klangblech" fungiert. Sieht toll aus und sorgt für einen zentrierten, stabilen und etwas dunkleren Ton.

https://www.klang-atelier.com/produkte/ ... strumente/

***UNBEZAHLTE WERBUNG*** :wink:

Schönen Sonntag an Alle! :D
Oberscheyrer
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Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo
nochmal zu meiner Yamaha 436.
Natürlich ist ein Unterschied zu meiner Scherzer.
Aber ich hab die Yamaha für 600 Euro gekauft. Sie hatte keine Lackschäden, nur zwei kleine Beulen und das 3. Ventil steckte fest da sie anscheinend längere Zeit ungepflegt rumlag. Die Reparatur hat mich 30 €uro gekostet.
Ich spiel drauf ein Breslmaier G2. Der Klang ist damit nicht so groß weit von meiner Scherzer, auf keinen Fall mickrig. Natürlich wenn ich das Bach 7c oder noch schlimmer ein altes Yettonmundstück draufstecke, dann kommt was fürchterliches raus.
Meiner Meinung hat das Mundstück bei Trompeten einen viel grösseren Einfluss auf den Klang einer Trompete als die Bauweise, Mensur etc.
Danke für den Hinweis auf die Produkte von Klangatelier. Ist sehr interessant.

Schöne Grüsse
Oberscheyrer
ExBenutzer

Re: Verbesserung von Drehventiltrompeten

Beitrag von ExBenutzer »

Die 436 Trompete kenne ich persönlich nicht aus eigener Spielerfahrung, wohl aber das Flügelhorn. Das habe ich mal gespielt und für wirklich gut befunden, klanglich gefällt mir mein Miraphone aber um Längen besser, wobei ich deren Trompeten wiederum nicht so mag...

Und dein Hinweis mit dem Mundstück ist ein ganz wichtiger Punkt, da hast du völlig Recht! Mein Lieblingsmundstück für die Deutsche ist das Yamaha 15E4, häufig in Verbindung mit einem Booster (Holton Tone Intensifier oder KGU Classic je nach Klangvorstellung).
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