B&S Ventile

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Trumpet80
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B&S Ventile

Beitrag von Trumpet80 »

Hallo, ich habe mal eine Frage bezüglich meiner Elaboration von B&S. Das Instrument ist ca. 7 Jahre alt und relativ wenig gespielt. Vermutlich waren die Ventile von Anfang an nicht richtig dicht, aber aufgefallen ist mir das erst bei der ersten Komplettreinigung. Das Pfloppen beim Rausziehen der Ventilzüge bleibt fast aus. Wenn ich die Ventile unten zuhalte und den ausgezogenen Ventilzug schnell reinschiebe entweich Luft oben aus dem Ventil. Mit viel Fetten und entsprechendem Öl ist es etwas besser geworden aber nun meine Frage: Kann ich noch etwas tun oder habt ihr eine Idee?
Meine Schilke ist 15 Jahre alt und wird fast jeden Tag gespielt. Wenn ich bei ihr das oben beschriebene Prozedere dürchführe, schnellt der Ventilzug sofort zurück. Natürlich ist eine B&S keine Schilke aber vielleicht lässt sich doch etwas machen.

Gruß Nils
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OldEmo
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Re: B&S Ventile

Beitrag von OldEmo »

Haben die Ventile eventuell eine Ausgleichsbohrung? Soll speziell am 3. Ventil das Ploppen verhindern.

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Trumpet80
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Re: B&S Ventile

Beitrag von Trumpet80 »

Hallo OldEmo, wenn eine Ausgleichsbohrung am Ventil ein kleines zusätzliches Löchlein ist, dann stimmt deine Vermutung. Habe mich schon immer gefragt was diese Löcher am 1. Und 3. Ventil zu bedeuten haben. Ich danke dir!!! Dann hat die ganze Sache wohl nichts mit genereller Undichtheit der Ventile zu tun?!
Die Trompete spielt sich hervorragend doch ein gewisser Zweifel war immer vorhanden.
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schattie280
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Re: B&S Ventile

Beitrag von schattie280 »

Moin,

könntest du bitte ein Foto der Löcher einstellen? Bei Drehventilen kenne ich das (und baue ich das oder rüste das teilweise an getriggerten Drehventilen nach).
Bei Perinettrompeten ist mir das neu.

Gruß,
Schattie
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buddy
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Re: B&S Ventile

Beitrag von buddy »

Das sind Dekompensationsbohrungen. Also Vorsicht mit dem dritten Zug beim Abstellen auf dem Ständer, er sollte dann gesichert sein.
Die Bohrung soll verhindern, dass sich beim Ausgleich mit dem Zug eine nicht ganz saubere Koordination mechanisch bemerkbar macht, z.B. beim Wechsel vom eingestrichenen cis mit ausgefahrenem dritten Zug zum eingestrichenen dis.
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Re: B&S Ventile

Beitrag von Horn IV »

Bild

Scheint Standard bei B&S Flügelhörnern zu sein, zumindest am 3. Ventil. Jedenfalls haben das Loch die meisten (oder alle?) B&S Flügelhörner, die ich gesehen habe.
Schöne Grüße
Zuletzt geändert von Horn IV am Freitag 19. August 2016, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: B&S Ventile

Beitrag von buddy »

Ja, das ist definitv Standard bei B&S, der Grund dafür steht oben.
Übrigens, das Ventil kommt mir ganz schön verkratzt vor.
Joh
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Re: B&S Ventile

Beitrag von Joh »

Kann man dieses Loch auch nachträglich bohren?
Bei meiner B&S Exquisit (von 1975) kann ich den dritten Zug beim Spielen nicht kontrolliert ziehen, wenn das Ventil nicht gedrückt ist - was nervt, wenn man schnell auf das cis will und vorher nicht von einem Ton mit gedrücktem dritten Ventil kommt. Reinschieben ebenso.

Joh.
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Re: B&S Ventile

Beitrag von buddy »

Daran hatte ich auch mal gedacht, aus dem gleichen Grund.
Wolfram hat mir aber davon abgeraten, aufgrund welcher Risiken weiß ich leider nicht mehr.
Kleiner Trost: Renold Schilke spielte bekanntlich 2. Trompete beim Chicago Symphony Orchestra und war dennoch der festen Überzeugung, dass man keinen Ausgleichszug benutzen sollte.
Joh
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Re: B&S Ventile

Beitrag von Joh »

Na, dann rufen wir ihn mal: WOLFRAAAM?

Ich finde schon, dass man - gerade das cis - ausgleichen sollte, das Verbiegen nach unten ist nicht so toll. Aber mit dem festgesaugten Zug bleibt was von der Angst ;-)
OldEmo
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Re: B&S Ventile

Beitrag von OldEmo »

Irgendwo im amerikanischen TH-Forum hab ich vor Jahren mal überwiegend ablehnende Kommentare zu Ausgleichsbohrungen bei Perinetventilen gelesen - es ging da ebenfalls um die Frage, diese nachträglich anzubringen. Man meinte dort, sie könnten unerwünschte Veränderungen der Ansprache bewirken. Was da genau passieren soll, keine Ahnung.

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Re: B&S Ventile

Beitrag von schattie280 »

Moin,

bin nicht Wolfram, aber das Ventil ist sehr dünnwandig, beim Bohren kann es sich leicht verziehen und dann nicht mehr exakt passen.

Besten Dank für das Foto!

Gruß,
Schattie
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Re: B&S Ventile

Beitrag von buccinator »

Ich glaube, es ging beim nachträglichen Bohren der Dekompressionslöcher um die Gefahr der Gratbildung, die dann die Passgenauigkeit der Ventilkolben beeinträchtigen kann.
Joh
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Re: B&S Ventile

Beitrag von Joh »

Verziehen oder Gratbildung... Uuuhhhiii, nee, dann lieber nicht.
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