Vergoldung

[burt]

Hallo Dr. Messing,

an meiner Amreintrompete mußte vor kurzem die Wasserklappe und der Fingerring am Mundrohr neu festgelötet werden.
Leider ist durch diese Arbeitsgänge bedingt durch das Erhitzen und verlaufendes Lötzinn an diesen Stellen ein Teil der Vergoldung hinüber.
Gibt es Möglichkeiten, hier partiell zu vergolden oder diese Stellen optisch zu kaschieren, ohne die ganze Trompete neu vergolden zu müssen?
Vielen Dank schon mal im Voraus für die Hilfe.
Ich finde ihr Engagement in diesem Forum ganz hervorragend und äußerst lobenswert.

[snape]

Nur so eine Heimwerkeridee... Keine Ahnung ob das hält, aber Blattgold ist billig und klebt zumindest in Asien auf den Statuen auf einfach allem fest (Metall, Holz, Stein). Wenns nur fürs optische sein soll, vielleicht hilft das?!

[hari7]

Was die Wasserklappe anbelangt: Da bräuchte anstatt des ganzen Instruments ja nur der Stimmbogen nachbehandelt werden . Das Mundrohr wird schon schwieriger . Aber muss zum Vergolden das Gerät überhaupt komplett in das galvanische Bad eingetaucht werden? Reicht es nicht, die betreffenden Stellen einzustippen?

[michael]

Hallo burt,

bei http://www.conrad.de bekommt man ein Hand-Galvanisierset.
incl. 20 ml Goldelektrolyt.
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Vor dem Galvanisieren die betroffenen Stellen fettfrei und zum Hochglanz bringen ! -Wichtig-
für die Goldauflage 24-Karat eignet sich als Untergrund sehr gut Silber, da Messing oder Goldmessing sehr weich ist sinkt später die Goldauflage ein.(sieht dann aus wie Altgold)geht aber natürlich auch man muß halt nachvergolden.
aber eine Beschreibung zur Anwendung liegt bei.
Das Galvanisieren macht übrigens richtig Spaß.
Im kleinen Tauchbad (Zubehörset kann man sehr gut kleine Teile wie z.B. Mundstücke Mundrohre u.Ä. sehr gut Versilber, Vergolden, Verkupfern,Verzinken

Viel Erfolg Michael

[Dr.Messing]

Hallo burt,

Sollen die Stellen wirklich dauerhaft vergoldet werden, muss das ganze Instrument vergoldet werden.
Mittelchen wie bei Conrad dienen zwar der kurzfristigen Kaschierung, die Schichtstärke ist aber so minimal dass man sie eigentlich "nicht mal riechen" kann.
Ein wichtiger Hinweis zur Galvanik: Edelmetall kann nur in zyanidischen Medien ionisch gelöst werden. In anderen Worten in so was ähnlichem wie Kaliumzyanid. Das Zeug ist hoch GIFTIG!!! Also Leute FINGER WEG von dem Zeug, es gibt angenehmere Methoden sich umzubringen.
Ein kleines Beispiel: 1 Liter Zyanid in die zentrale Wasserversorgung einer Kommune mit 3000 Einwohnern und Ihr löscht sie alle aus!!!
Also, Galvanik ist etwas für die Spezialisten und nicht für den Hausgebrauch.
Soll´s wirklich dauerhaft halten und von guter Qualität sein, das ganze Instrument vergolden lassen, oder einfach mit den Unschönheiten leben.
Ein Tipp: Steht man 2 Meter weit weg, sieht´s ja sowieso keiner mehr!

mfG
Dr.Messing

[hari7]

Da sieht man´s mal wieder: Ohne Profis geht es doch nicht und wird im besten Fall Pfuscherei und im schlechteren Fall hochgefährliche Pfuscherei. Danke, Dr.Messing, dass Du uns an Deinem Wissen teilhaben lässt.

[Deakt_20120717]

Ich hab das "Conrad-Teil seit 6 Jahren und auch im Mundstückbereich damit gut Erfahrung gemacht. So dauerhaft wie die Vergoldung meines Callet-Mundstückes vom Klier gemacht ist es nicht, aber man kann ja alle 2 Jahre nachvergolden! Ich hab Wasserklappen Kleinteile und Fingerknöpfe für Perinett-Trompeten damit vergoldet! Der Profi machts sicher besser aber für die Optik reichts! Zum Ausbessern denke ich gut geeignet!
Ein ähnliches Gerät und die Elektrolyte zum Ausbessern bietet auch die Firma C.A.Götz an

[hornmaker]

Hallo Zusammen!

Ich kann Dr. Messing absolut nur beipflichten. Galvanik ist wirklich
nur etwas für Spezialisten, nicht umsonst gibt es den Lehrberuf
Galvaniseur!
Wer damit unsachgemäß rumexperimentiert (Jugend Forscht!)
gefärdet seine Gesundheit.
Nach dem Galvanisieren müssen die veredelten Teile unbedingt
neutralisiert werden und das geht nur in speziellen Anlagen!

Aber zum Hinweis so einen einzelnen Zug ist auch ruck zuck galvanisiert.

Grüße Hornmaker

[michael]

Also liebe Instrumentenbaumeister,
bei all den beschriebenen Horrorszenarien wie Vergiftungen Neutralisationen und warscheinlich noch mehr Gefahrenquellen
handelt es sich bei den Hobbyset wie gesagt um ein Hobby in KLEINEM Maß.
Ich stimme unseren Profis des Instrumentbaus voll zu und ich habe eine große Achtung vor unseren deutschen Metallblasinstrumentenmachern, dass z.B. eine Gesamtversilberung und ein Gesamtvergolden absolut in fachmännische Hand gehört.
Ich bin aber der Meinung,dass bei eigenen Interesse und vorherigen sachkundig machen-ohne damit ein Doktorat in Galvanisation zu meinen-
und natürlich erstmal eigenen kleinen Versuchen voraus,dass sich dann ganz gute Ergebnisse im kleinen Bereich erzielen lassen -so jedenfalls meine eigenen praktischen Erfahrungen-
Natürliche setze ich den gesunden Menschenverstand voraus den Elektrolyten nicht zu trinken meine Hände danach gründlich zu waschen,
der galvanisierte Gegenstand muß ja sowieso nach dem Galvanisieren gut mit Wasser abgespült und nochmal poliert werden.
In dem Hobbybuch über das Galvanisieren steht ja eigentlich auch dass im Hobbybereich die hochgiftigen Goldelektrolyte des industriellen Verfahren nicht verkauft werden.

Mit Gruß Michael

[Deakt_20120717]

Ich stimme meinem Vorredner 100% zu!

[Stefan]

Da ihr gerade so heiß bei der Sache seid hätte ich mal eine Frage:

Mit was für Kosten müßte ich durschnittlich rechnen, wenn ich den Rand und den Kessel meines Mundstücks vergolden lassen will?

Ich hab auf ner US Seitre gesehen, dass die ungefähr 20$ verlangen, in Deutschland hab ich aber schon von über 80 Euro gehört.

Danke schonmal




Antoine Courtois Chambord II
Josef Keilwerth Toneking DeLuxe[/u]

[kindofblue]

Ob sich das bei einer Vergoldung die sich auf den Kessel reduziert veerringert weiss ich nicht aber das Vergolden eines kompletten Mundsücks sollte so bei c.a. € 40 liegen.

[Stefan]

Danke vielmals.
Wißt ihr vielleicht auch einen Händler der so etwas machen könnte?

[sops]

hallo Stefan,
schau mal hier vorbei:

http://www.hsm-brass.de

[Stefan]

Danker vielmals