Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Cavaillé
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Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Cavaillé »

Habe eine ältere Monke C Trompete, Drehventil. Alle 2/3 Töne, v.a. as´´ sind etwas zu tief. Am Woende traf ich den 1. Trompeter unseres Orchesters, der meinte, dass Büchel in Bonn für diesen Zweck Mundrohre fertigt. Habe dann von Büchel 2 Varianten angeboten bekommen
1. neues Mundrohr zu ca. € 170,- oder
2.) Einsendung eines alten Mundrohres und Bearbeitung des "Innenlebens" zu € 120,-.
Klanglich seien ihm keine Nachteile bekannt.
Was ist davon zu halten ? Es gibt natürlich keine Rückgabemöglichkeit. Lohnt das Geld ?

Danke und Gruß, Thomas
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Wolfram
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Wolfram »

Lieber Thomas!
1.)
Herr Büchel ist ein anerkannter Kollege mit viel Erfahrung. Seine langjährige Arbeit hat ihm im Köln/Bonner Raum sicher schon viele Monke-Trompeten in die Hände kommen lassen.
Wenn er verbesserte Mundrohre anbietet, wird dies sicher nicht ohne Grund sein. Sollte es anders sein, würde es an seinem guten Ruf "kratzen".

2.)
Wer sich mit BIAS-Technik und der entsprechenden Software näher beschäftigt weiss, dass besonders im Mundrohr alle "Schwingungsknoten" des Instrumentes Kontakt haben. Das bedeutet, dass man mit wenig Veränderungen im vorderen Teil des Instrumentes (Mundrohr) erhebliche Veränderungen im Instrument hervorrufen kann. Ein Stimmzugwechsel könnte dagegen viel weniger erreichen.
Technisch spricht zumindest alles für eine erfolgreiche Intonations-Veränderung.

Ob Du dieses Risiko eingehst musst Du natürlich selbst entscheiden. Du kannst uns hier im Forum gerne auf dem Laufenden halten.
Gibt es denn keine Möglichkeit, dass Mundrohr direkt bei Büchel in Bonn vor dem Kauf zu testen?
LG Wolfram
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Elvis
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Elvis »

Wolfram hat geschrieben:1.)
Herr Büchel ist ein anerkannter Kollege mit viel Erfahrung. Seine langjährige Arbeit hat ihm im Köln/Bonner Raum sicher schon viele Monke-Trompeten in die Hände kommen lassen.
Wenn er verbesserte Mundrohre anbietet, wird dies sicher nicht ohne Grund sein. Sollte es anders sein, würde es an seinem guten Ruf "kratzen".
Meines Wissens ist Friedel Büchel ein ehemaliger Monke-Mitarbeiter.... ihm sind also schon einige Monke in die Hände gekommen. Ich spiele ebenfalls ein Büchel-Mundrohr auf meiner Monke und bin damit mehr als zufrieden.

Er bietet aber verschiedene Größen an.
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Nedsolaud
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Nedsolaud »

Wolfram hat geschrieben:Wer sich mit BIAS-Technik und der entsprechenden Software näher beschäftigt weiss, dass besonders im Mundrohr alle "Schwingungsknoten" des Instrumentes Kontakt haben. Das bedeutet, dass man mit wenig Veränderungen im vorderen Teil des Instrumentes (Mundrohr) erhebliche Veränderungen im Instrument hervorrufen kann. Ein Stimmzugwechsel könnte dagegen viel weniger erreichen.
Technisch spricht zumindest alles für eine erfolgreiche Intonations-Veränderung.
Dem kann ich nur beipflichten und bin mir sicher dass die 170€ gut angelegt sind.
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Elvis
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Elvis »

Wobei 170 € schon erheblich mehr ist, als bei anderen Instrumentenbauern. Der Preis rührt sicher daher, das es sich um Einzelanfertigungen handelt und er nicht gleich mehrere Rohre in Serie zieht.
Ist das vergoldet?
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von burt »

Die schrägen Brass Brothers aus Bremen nehmen weit über 200,- ,und zwar roh. :shock:
Schönen Gruß vom Burt
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Elvis
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Elvis »

burt hat geschrieben:Die schrägen Brass Brothers aus Bremen nehmen weit über 200,- ,und zwar roh. :shock:
weit ist noch harmlos ausgedrückt. Lt. Preisliste 280 €
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Dobs »

Elvis hat geschrieben:
burt hat geschrieben:Die schrägen Brass Brothers aus Bremen nehmen weit über 200,- ,und zwar roh. :shock:
weit ist noch harmlos ausgedrückt. Lt. Preisliste 280 €
Machen die das einfach, weil sie es eben können, oder ist deren Arbeit quasi jedem anderen Meister derart überlegen, daß sich der Preis daraus rechtfertigt?
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Elvis
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Elvis »

Wer sich eine Trompete für 3.800 € kauft, der gibt auch schon mal 280 € für ein Extra-Mundrohr aus. :cracy:
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Cavaillé
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Cavaillé »

Also dann, wenn das so ist und bei den guten Testimonials schicke ich mein 2er Mundrohr zu Büchel. Werde dann berichten.

Dank und Gruß, Thomas
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von vatti67 »

Ich berichte mal von meiner Erfahung. Mein Drehventil-Flgh. von Eckle ("Bohemia Solist") hat mir irgendwie nicht so gelegen. Ab a" wurde es furchtbar eng. Hinzu kam, dass das b und a so tief waren, dass man die beiden Töne im Orchester praktisch nicht spielen konnte. Ansonsten war die Intonation sehr gut. Nun wollte ich auch noch unbedingt mein Monette FLG 7 auf dem Instrument spielen. Dieses hat aber einen amerikanischen Schaft. Daher bin ich zum Instrumentenbauer (nicht Eckle) und habe gefragt, ob er mir ein Mundstück mit passendem Schaft für das Drehventil-Flgh. bauen könnte. Bei der Gelegenheit habe ich gleich drauf hingewiesen, dass ich es sehr mag, wenn der Blaswiderstand extrem gering ist. Er meinte er würde mir zwei verschiedene Mundrohre bauen und ich könnte dann testen. Nach zwei Wochen konnte ich die Teile abholen. Eines konisch, eines zylindrisch. Beide aus Neusilber. Und es war der Hammer. Das Flgh. war nicht wiederzuerkennen. Ich meinte ich spiele ein anderes Instrument. Komplett anderes Spielgefühl, geht ab wie Sau - und intoniert auch besser. Die beiden Problemtöne b und a stimmen nun. Habe das Zylindrische behalten und das Konische zurückgegeben. Preis: 130€. Was interessant ist, das neue Mundrohr ist ca. einen cm länger als das alte.

Gruß
vatti
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Laowai »

Vor einigen Jahren habe ich mir von Hr Krahforst neue Mundrohre fuer meine alte Monke Bb- Trompete machen lassen. Mir war der Blaswiederstand zu hoch, ich wollte was "offeneres". Mit dem Ergebnis bin ich ueberaus zufrieden, auch der Preis wahr angemessen, 170 EUR (glaube ich), was allerdings den kompletten Umbau vom festen Mundrohr auf Wechselmundrohr inkl. 2 Mundrohre einschloss.

Gruss vom Laowai
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von Bach.Trumpet »

Ihr redets hier u.a. nicht nur von Intonation, sondern auch vom Spielgefühl?
Ist das wirklich so krass, dass das Instrument danach ganz anders sein kann?
Und wäre es auch möglich, nur gewisse Faktoren zu verändern, wie z.b. nur Intonation verbessern, aber bei gleichem Spielgefühl, oder nur Spielgefühl?
Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg bzw. auf eine ungewollte Verschlechterung eines Faktors?

Danke schonmal & Grüße
Marc
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von wheelinwolf »

@vatti

ist das Mundrohr beim FLGH nur das innere Rohr mit dem Kluppenzug, oder wird das innere und äussere komplett gewechselt?

Gruß Wolfi
vatti67
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Re: Intonationsverbesserung durch Mundrohrwechsel

Beitrag von vatti67 »

@Marc

in meinem Fall war es wirklich so, dass das Flügelhorn sich spielte wie ein ganz anderes Instrument nach dem Mundrohrwechsel. Ob man nur einzelne Faktoren mit einem Wechsel beeinflussen kann, kann ich Dir leider nicht sagen. Das müsste schon einer von den Instrumentenbauern tun.

@Wolfi

Es wurde nur der Kluppenzug getauscht.

Gruß
vatti
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