Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

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kleinerTrompeter
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Naja ich warte immer noch auf den Link zu einer gleichwertigen Drehventil um 1500 Euro.
Ich würde mir gern mal wieder eine holen.
Aber bitte keine Cervenys, Jupiter ect. auch die 3005er ist nicht in dieser Klasse.


Grüße
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Dobs
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Dobs »

kleinerTrompeter hat geschrieben:Naja ich warte immer noch auf den Link zu einer gleichwertigen Drehventil um 1500 Euro.
Ich würde mir gern mal wieder eine holen.
Aber bitte keine Cervenys, Jupiter ect. auch die 3005er ist nicht in dieser Klasse.
Du musst uns schon ganz genau sagen, was genau "gleichwertig" für Dich bedeutet. Und wie kommst Du überhaupt auf die 1500 EUR?
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Fama
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Fama »

schattie280 hat geschrieben:
Ergänzend zu meinem obrigen Statement möchte ich noch auf die Firmen ..-,-,... Haeckel (heute Schmidt) hinweisen.
Gruß,
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Wer ist denn Haeckel? Nie gehört.
Falls du Heckel meinst: das war kein DDR Instrument, die DDR wurde erst ausgerufen, als es Heckel nicht mehr gab.
Und falls du wirklich Heckel meinst: der Nachfolger war dann aber Windisch.
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kleinerTrompeter
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Ich möchte ein handgefertigtes Instrument- mit schönem, dünnem Blech und einteiligen Schall bis 1500 Euro :D

PS: Jo- und nach Windisch setzt nun Herr Meyer das Ganze fort.
Da war ich schon! Schöne Trompeten- aber außerhalb unseres Budget.

http://www.hm-trompeten.de/

Grüße
Zuletzt geändert von kleinerTrompeter am Mittwoch 14. Oktober 2009, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Fama »

Noch kurz was zum Thema "verblasen" oder "schlechter werden" eines Instruments, bevor ich mich wieder auslogge:
ein ehemaliger erster Trompeter im sinf. Blasorchester spielt nun seit gut 10 Jahren 3. Stimme.
Er spielt seit dieser Zeit auf einer Ganter G7a, welche ich vorher hatte.
Ich kenne dieses Instrument also gut, weiß, dass sie sich über dem a2 relativ bockig blies.
Ich hatte dieses Instrument seither nie in Händen, bis neulich, als ich sie, weil es auf dem Weg lag, mitnahm zu Reinigung und Service. Danach habe ich einwenig drauf gespielt.
:schock:
Alles über g2 war nur schwerst anzublasen, ein a2 verursachte mir einen hochroten Kopf, das as2 war kaum rauszubekommen und stimmte wie die Sau, bei d3 war Ende.
Ich komme üblicherweise bis g3.

:question: :question:
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kleinerTrompeter
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von kleinerTrompeter »

Danke Fafner! Endlich mal eine Unterstützung hier in diesem Forum!
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schattie280
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von schattie280 »

Fafner hat geschrieben:
schattie280 hat geschrieben:
Ergänzend zu meinem obrigen Statement möchte ich noch auf die Firmen ..-,-,... Haeckel (heute Schmidt) hinweisen.
Gruß,
Schattie
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Moin,

mea culpa. Ich meinte tatsächlich F.A. Heckel (das "a" war ein Tippfehler) und Berndt Meyer. Wie ich auf Schmidt komme - war wohl mit den Gedanken wo anders. Jedenfalls meinte ich die Werkstatt in Dresden http://www.hm-trompeten.de.

Gruß,
Schattie
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Dobs
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Dobs »

Fafner hat geschrieben:Alles über g2 war nur schwerst anzublasen, ein a2 verursachte mir einen hochroten Kopf, das as2 war kaum rauszubekommen und stimmte wie die Sau, bei d3 war Ende.
Ich komme üblicherweise bis g3.
Welchen Grund hatte das nach Deiner Meinung?
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Fama »

kleinerTrompeter hat geschrieben:Danke Fafner! Endlich mal eine Unterstützung hier in diesem Forum!
So war das nicht gemeint, sondern eine kürzlich getätigte Erfahrung meinerseits, die ich mir nicht erklären kann.
Zumindest nicht, ohne von hier Vielbeschäftigten gesteinigt zu werden.
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Dobs
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Dobs »

Das Thema "Verblasen" ist hier schon mehrfach ausführlich diskutiert worden.
Es ist wohl so, daß sich das Schwingungsverhalten von Instrumenten im Laufe der Zeit durch Kalkablagerungen o. ä. ändern kann. Das ist einleuchtend.

Ein "Verblasen" im Sinne von Veränderung der molekularen Struktur des Metalls, also Veränderung der Materialeigenschaften, durch Spielen des Instruments gibt es aber nicht. Hierzu gab es vor ein paar Jahren in einem diesbezüglichen Thread eine sehr eindeutige Aussage von Dr. Matthias Bertsch, der am Institut für Wiener Klangstil forscht: http://iwk.mdw.ac.at/mb/
Dr. Matthias Bertsch hat geschrieben: [...] Danke auch, für die "leichte Frage", denn wenngleich es noch sehr viele Fragen zur Intonation und über Trompeten gibt, so ist es sicher, dass sich Instrumente nicht verblasen lassen. Die Intonation hängt nur von dem Mensurverlauf und der Länge und ganz wichtig auch vom Spieler ab.

Der Innendurchmesser kann sich durch Pizza-Ablagerungen uns so verändern, und putzen kann auch was ändern. Die Materialeigenschaften ändern sich aber nicht durch das spielen. Dieses Argument kann vielleicht bei Streichinstrumenten noch gelten, aber nicht beim Blech.

Die Frage ist aber immer wieder ein Renner, und der Mythos noch lange nicht vertrieben ... Zögere als nicht, wenn es weitere Fragen gibt .. [...]
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von JohnD »

Diese Veränderungen kann ich mir auch nicht recht erklären.

3 King Silver Flairs 1055T im Test:

Habe gestern die Silver Flair Nummer 3 erhalten, ca. 1970, in sehr gutem Zustand, offensichtlich wenig gespielt, demzufolge lange gelegen.

Die schon vorhandene (Nummer 2) liegt keine 1000 Stellen in der Seriennummer darunter, also gleiches Modell, spielt sehr offen und mit sattem, runden Ton.

Nummer 3 war nach der ersten Kontrolle und dem nötigen Abschmierdienst sauber und spielbereit. Ton enger und nicht so fett im Ton. Ansprache oben besser.

Manchmal neige ich zu deftigem Vorgehen: 2 Stunden "volles Rohr" im Proberaum mit B4S-P, 18er Bohrung. Jetzt geht sie langsam "auf". Die Unterschiede zwischen beiden Hörnern werden geringer.

Als erstes kann ich mir vorstellen, dass die Filze feucht werden und das Alignment der Ventile besser wird. Das war's dann aber auch schon mit meiner Erklärung des Phänomens. Voodoo - Neigungen habe ich nicht mal ansatzweise, eine eher wissenschaftliche Erklärung ist gefragt. Tja.

Nummer 1 ließ irgendwie nach den Jahren ein wenig nach (?), obwohl ich keine makroskopischen Veränderungen feststellen konnte, ausser einer minimalen Abnutzung der Vernickelung am 3.Ventil, ist trotzdem dicht, Stelle ist auch zu klein....vielleicht hab ich auch bloss ne Macke, weil mal bei einem Soloauftritt in der Kirche das besagte Ventil hängen blieb...seitdem ich die oberen Ventilkappen vertauscht habe natürlich nie wieder.... Nummr 1 und 3 spielen jetzt fast identisch, haben eben beide gelegen.

????? :Hä:

fafners Erklärungen liegen mir eigentlich schon ganz gut.
Zuletzt geändert von JohnD am Samstag 17. Oktober 2009, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von Bach.Trumpet »

Mit meinem eigenen Instrument (der Challenger II mit Sterling Silver Schallbecher von B&S) habe ich starke Probleme, die Ausdauer mit C3 zu halten. Ich komme eigentlich bis zum E3, aber bei meiner Trompete bin ich immer schnell platt und die hohen Töne sprechen nur schwer an.
Bis zum C3 komme ich erst seit einem halben Jahr, d.h. ich hatte zuvor 3 Jahre bis maximal G2 oder allerhöchstens mal A2 gespielt.

Mit anderen Trompeten, die ich bei Trompeterkollegen testen durfte, hatte ich bisher nie Ausdauerprobleme und die hohen Töne sprachen sehr gut an, sogar bei der gleichen Trompete, die ich habe.

Könnte das einfach am Instrument liegen, oder gar doch am Verblasen?
Bin gespannt... :D

Grüße
Marc
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Re: Bekommt die Trompete erst ihren Klang später?

Beitrag von amateur »

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber wenn ich das lese:
Fafner hat geschrieben:...Ich kenne dieses Instrument also gut, weiß, dass sie sich über dem a2 relativ bockig blies...
...Danach habe ich einwenig drauf gespielt....
...Alles über g2 war nur schwerst anzublasen, ein a2 verursachte mir einen hochroten Kopf, das as2 war kaum rauszubekommen und stimmte wie die Sau, bei d3 war Ende...
Inwiefern wurde das Instrument "verblasen" oder wie man´s auch nennen mag?
Vorher ging sie über a2 bockig, jetzt bockt sie über g2.
Das kann mMn in erster Linie daran liegen, dass Du das Instrument früher gewohnt warst und die Schwierigkeiten einigermassen kompensieren konntest, was jetzt nicht mehr der Fall ist weil du sie nicht mehr gewohnt bist und ein "besseres" Instrument spielst, bei dem Du nicht solche Schwierigkeiten mühsam kompensieren musst :?

LG, Helmut
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