Was Punkt eins betrifft meine ich mit dynamischer Wechselbeanspruchung schlichtweg jene Schwingungen,
welchen das Instrument infolge der Töne (stehende Welle) über die Frequenzgänge hinweg ausgesetzt ist.
Gebräuchlich von <200 Hz bis zu 1.800Hz (wer's kann).
Die Höhe der Dynamik dürfte auch eine gewisse Rolle spielen.
Weiters tragen Temperaturschwankungen zur Veränderung bei, man stelle sich eine Trompete im Auto im Hochsommer vor oder im Tiefwinter, was sich nicht immer vermeiden lässt.
Buddy, ob sich Stahlanalogien auch auf Messing übertragen lassen: ja
Das ist Werkstoff unabhängig und keineswegs "schief".
Ich weiß nicht womit du dein Geld verdienst, bei mir ist es jedenfalls die Werkstoff- und Schadenskunde.
Früher und teilweise noch heute wurden z.B. Gusseisenbettungen für Werkzeugmaschinen jahrelang im Freien "ausgelagert", um innere Spannungen auszugleichen. Und das geschah ohne Einfluss von Schwingungen!
Was das Altern von Instrumenten infolge Korrosion betrifft will ich hierzu nichts sagen, da meine Instrumente samt und sonders aus Goldmessing und Neusilber bestehen, vergoldet sind und mir das Thema ergo egal ist.
Was die von Kai vielfach angefragte oder angezweifelte Nicht – Messbarkeit betrifft:
Es kann oder könnte sehr wohl gemessen und miteinander verglichen werden.
Eigenspannungsmessungen (entweder nach der Bohrlochmethode, was aber eine gewisse Opferbereitschaft des Instrumentenbesitzers voraussetzen würde) oder schlichte Röntgenbeugung ließen deutlich Unterschiede im Spannungszustand erkennen, wurden dahingehend aber wohl noch nie gemacht,
da schlichtweg kein Anlass dazu bestand.
Man könnte damit sehr schön ein neues mit einem älteren "gleichen" Instrument vergleichen.
Darüber hinaus werde ich mal vorsichtig anfragen ob ich einen Dehnmessstreifen auf das Schallstück kleben darf und mich dann mal in der Freizeit in den Messraum begeben, es würde mich sehr interessieren,
wie groß die Formveränderungen infolge des Spiels am Schallstück sind.
Barkhausenrauschen zur Ermittlung der Spannungszustände scheidet infolge des Werkstoffs
(Nichteisenmetall) leider aus.
@Toneking: geil, ich bin nicht alleine! Ich arbeite auf einem Tescan Vega II!
P.S.: wer sich vom REM - Bild nun abschrecken lässt beachte dennoch den Maßstab - es handelt sich dabei um eine Länge von 0,005mm!
Ich werde nun nichts mehr zu dem Thema schreiben, Interessierten sei noch folgende Dissertation ans Herz gelegt:
http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2003/0 ... s_Hahn.pdf