Nachträgliche Logoaufbringung

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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orlando_furioso
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Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von orlando_furioso »

Wer hat eine Idee:

Meine beiden J*B*S-Instrumente haben (aus unterschiedlichen Gründen) kein Logo drauf. Es ist nur die Seriennummer eingraviert. Die Instrumente sind beide versilbert.

Welche Möglichkeiten gibt es, nachträglich ein Logo am Schallbecher anzubringen. Mir wäre etwas aus dem Bereich der Galvanik am liebsten - z.B. ein schwarzes Logo.

So als meine Idee: Logo aufzeichnen, Silber entfernen und das Messing dann z.B. brünieren oder vergolden.

Gravieren möchte ich eigentlich nicht, das sieht immer so "Barock" aus und man müsste nachträglich wieder versilbern. Da der Schallbecher innen vergoldet ist wird das aber ganz schön teuer. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.


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Dobs
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von Dobs »

Wie wärs mit einem Aufkleber? Der reduziert, an der richtigen Stelle platziert, auch gleich ein paar Schwingungen, verbessert so den Klang, die Ansprache, die Höhe und macht Trompeterträume war. :narr:
Ich glaube, ich bin auf dem Weg zu einer neuen Geschäftsidee...
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orlando_furioso
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von orlando_furioso »

Naja, sowas machen manche Billighändler ja. Die Kanne fällt irgendwo in China "NoName" vom Band und die Vertriebsfirma macht ihr Logo als Aufkleber drauf.

Du meintest deinen Einwurf jetzt ironisch, aber ganz ernsthaft: An sowas habe ich auch schon gedacht. Natürlich nicht so Billigzeug, sondern richtig ordentliche Aufkleber, die von einem Schilderdienst angefertigt werden. Das Problem ist, das die Dinger nicht ewig halten. Also muss man immer ein paar als Ersatz dabei haben. Und ich bevorzuge schon die dauerhafte Lösung. Das so eine kleine (2x2cm) und dünne Folie, die zudem vollflächig klebt, die Schwingung und damit den Sound beeinträchtigt wage ich zu bezweifeln.

Wenn sich im Bereich der Metallbearbeitung nichts findet werde ich wahrscheinlich kleben!

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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von schattie280 »

Moin,

statt Aufkleber nach dem Logo aufmalen einfach aufhören. :ironie:

Spaß beiseite - den Schallbecher wie ein Leiterplatte bearbeiten zu wollen, wird nicht hinhauen.
Entweder Gravur (sticheln, lasern, einschlagen) oder Platte auflöten.

Nachtrag: ähm, Folie? Aufkleben? Kann nicht wirklich dein Ernst sein...

Gruß,
Schattie
Zuletzt geändert von schattie280 am Donnerstag 23. April 2009, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
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orlando_furioso
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von orlando_furioso »

schattie280 hat geschrieben: Entweder Gravur (sticheln, lasern, einschlagen) oder Platte auflöten.


Sticheln: nach dem was ich so gesehen habe erscheint mir das zu "Barock"
Lasern: geht soweit man mir sagte nur auf Messing, nicht wenn es schon versilbert ist. Ausserdem braucht das Lasergerät eine passende Aufnahme für eine Trompete -> kosten!!!
Einschlagen: Dazu braucht man (wie man mir sagte) eine genau passende Aufnahme und man muss den Stempel machen. Und das als Individualanfertigung. Ich habe leide keine Millionen im Lotto gewonnen.

Platte auflöten: Das macht Meister Böpple derzeit, aber das fand ich absolut unpassend zu sehr modernen Instrumenten (sowohl vom Design als auch vom Sound)

Hab ich alles schon durch. Wobei es möglich ist, das es jemanden gibt, der sowas öfters macht und eine Lösung kennt, die bezahlbar ist. Ich schließe nichts grundsätzlich aus.
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von amateur »

Das einzige, was mir dazu einfällt, wäre Airbrush :?
Sieht sicher besser aus wie ein Aufkleber und hält definitiv länger...
Mit dem Silberputztuch dürftest halt dann nicht über das Logo polieren.

LG, Helmut
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SICKATTIC
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von SICKATTIC »

Ja, Airbrush wäre ja wohl so für dich optimal, sieht modern aus, verändert wohl auch nicht die Eigenschaften,den Sound, der Tromepete.
Fraglsich sit nur ob die Farbe auf der Trompete hält, oder ob man die dann auch vorher bearbeiten müsste...
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von buddy »

Prägen ist eine Lösung, die Kanstul bei ihrer F.Besson Instrumentenreihe umgesetzt hat. Das Ergebnis hat leider bei weitem nicht die Qualität einer guten Gravur. Ich nehme an, dass das flache Blech geprägt werden muss, nicht der fertige Becher. Ein Stempel, dessen Prägefläche dem Verlauf des Schallstücks angepasst wurde, scheint mir extrem aufwendig. Falls das überhaupt geht: an unserer Berufsschule hat mein Vater als Hobbymodellbauer früher manchmal Werkstücke in Auftrag geben, die dann im Rahmen der Ausbildung angefertigt wurden. Die Kosten waren natürlich bedeutend geringer als in einer normalen Werkstatt.

Eine schöne Gravur wäre allerdings meine bevorzugte Lösung, mit Farben würde ich auf einem hochwertigen Instrument nicht anfangen..
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Wolfram
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von Wolfram »

Warum gehst du nicht zu deiner nächsten Fachwerkstatt? (oder schreibst mir eine PN)

1.) Sie haben Erfahrung mit Beschriften von Musikinstrumenten
2.) Sie haben die richtigen Kontakte für die Durchführung dieser Arbeiten
3.) Sie haben die passenden Halterungen für das Instrument
4.) Sie haften für die Ausführung der Beschriftung
5.) Sie wissen wie man die "offene" Stelle beschichtet, damit Sie schön bleibt

LG, Wolfram
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von orlando_furioso »

Wolfram hat geschrieben:Warum gehst du nicht zu deiner nächsten Fachwerkstatt? (oder schreibst mir eine PN)

Weil ich bei allen Fachwerkstätten in meinem Zugriff war und immer nur zu hören bekam was nicht geht! Keiner konnte mir eine Lösung sagen die machbar und bezahlbar ist, geschweige denn mir sagen WER sowas macht oder sich damit auskennt ...

->PN
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von Dobs »

Geh doch zu einem Graveur, der wird Dir bestimmt weiterhelfen können.
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orlando_furioso
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von orlando_furioso »


Ach, da war ich doch auch schon! Antwort:

Handgravur: muss neu versilbert werden
Lasergravur: geht nicht weil versilbert
Stempel ....

blablablablabla

Ich will nicht wissen was nicht geht, sondern was geht! Es scheint mir, das es den Leuten (zumindest denen die ich gefragt habe) an einer gewissen Kreativität mangelt. Ausserdem wissen die Spezialisten nur über ihr Spezialgebiet bescheid. Ein Graveur kann mir nicht sagen ob man was mit Farbe oder Galvanik machen kann - oder gar einer Kombination aus verschiedenen Techniken.
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von Lucius »

orlando_furioso hat geschrieben:An sowas habe ich auch schon gedacht. Natürlich nicht so Billigzeug, sondern richtig ordentliche Aufkleber, die von einem Schilderdienst angefertigt werden. Das Problem ist, das die Dinger nicht ewig halten.
... die halten ewig - jedenfalls haben die auf meinem Auto (das sind relativ filigrane Erdgas-Logos) schon mehrere Jahre und x Autowäschen völlig unbeschadet überstanden.

Mein Fall wär das mit dem Aufkleber (Plaste auf Silber?!?) aber nicht - ich würde dem Wolfram mal 'ne PN schicken ...

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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von Fama »

orlando_furioso hat geschrieben: ...
Handgravur: muss neu versilbert werden
Lasergravur: geht nicht weil versilbert
...
Ich will nicht wissen was nicht geht, sondern was geht!
...
Auch wenn du's nicht hören willst:
Thema Handgravur würde ich bleiben lassen an einem fertigen Instrument, hohes Risiko der Schichtabblätterung infolge der scharfen Gravurränder, und: sei dir bewusst dass das Unterbrechen einer galvanisch aufgebrachten Schutzbeschichtung
immer eines bedingt, nämlich Oxidation des darunter liegenden Grundmaterials, das danach der Luft ausgesetzt ist.

Thema Lasergravur: geht tatsächlich nicht, weil die Reflexionen der galvanisch aufgebrachten Silberschicht den Laserstrahl ablenken und neben der Austrittslinse auch die Ränder der Beschriftung beschädigen.

Allerdings habe ich auch schon Trompeten gesehen, welche vor der Versilberung und Vergoldung so tief graviert waren, dass man die Schrift im Schallbecher innen durchgesehen hat :shock:

Das Einzige, was meiner bescheidenen Meinung nach machbar ist, wäre das Prägen oder dezente Einschlagen der Schrift mit relativ runden (=verrundeten) Buchstabenrändern.
Dazu würdest du einen Dorn oder Konus zumindest halbwegs in der Schnittform des Schallstücks benötigen, oder eben ein Gegenstück, an welchem das Schallstück an der Position des jew. Buchstaben sicher aufliegt.
Natürlich würde das Material dadurch deformiert, aber ein guter Intrumentenbauer kann das vor allem bei versilberten Instrumenten glattreiben und polieren ohne das man viel sieht hinterher.

Wie auch immer: ich persönlich würde mich entweder an JBS wenden oder es lassen.
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burt
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Re: Nachträgliche Logoaufbringung

Beitrag von burt »

Laß Dir doch von Böpple eine Plakette machen wie bei Amrein oder den Bach Jubiläumsmodellen und diese dann auf das Schallstück löten.

Die Frage ist, muß so etwas überhaupt sein?
Mir persönlich es völlig egal, ob und auf welche Weise graviert wurde, wenn nur das Instrument gut ist. Gepflegtes Understatement ist da meine Devise.
Schönen Gruß vom Burt
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