C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

Antworten
Benutzeravatar
sol747
NormalPoster
Beiträge: 16
Registriert: Mittwoch 1. April 2009, 14:38
Meine Instrumente ..: King B-Trompete (Getzen5C)
Vox B-Cornet (Bach 6C)

C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von sol747 »

Hallo, nun stelle ich die Frage doch in einem neuen Thread, nachdem ich eine Weile in der Suche rumgestöbert habe.

Ich habe mir vor kurzem eine gebrauchte C-Trompete gekauft (aus div. Gründen, die hier den Rahmen sprengen würden, in USA).
Insgesamt fand ich das Preis-Leistungsverhältnis ok, vernünftiger Ton (gibt sicher noch bessere), Ansprache so gut wie bei meiner King, Intonation brauchbar. Das Instrument hat kaum Gebrauchsspuren, woraus ich schließe, daß es wenig gebraucht ist. Es handelt sich um einen Eigenbau eines russischen Instrumentenbauers.

Mein Versäumnis: Mir fiel erst hinterher auf, daß der Stimmzug die ganze Zeit ganz drinsteckte. Damit stimmt sie so gerade auf 440Hz. Wenn's mal nen Tick höher sein muß, geht nichts mehr.
Nun fällt mir aber weiterhin auf, daß mein Getzen 5C Mundstück nicht so tief reingeht wie bei meiner King, es schaut ca. 5mm weiter raus und wackelt auch ein klein wenig.

Nun frage ich mich, ob ich vielleicht einfach ein anderes Mundstück brauche, das weiter reingeht - gibt es solche feinen Unterschiede beim Konus überhaupt? Ich könnte mir vorstellen, daß die zu tiefe Stimmung sich auf diese Weise lösen ließe?

Damit zur 2. Frage: Vor ca. 1 Jahr testete ich (auch in USA) mal eine Jupiter C-Trompete (die hatte 1, 2 Töne die intonationsmäßig garnicht gingen, hab sie daher nicht gekauft). Dort bot man mir dann auch verschiedene Mundstücke zum Testen an, u.a. ein Schilke 13A4a, über das ich schon viel hier gelesen habe! Außer, daß ich damit tatsächlich easy 2 Töne höher kam, war das ganze Instrument aber mit dem Ding bald 1/4 Ton zu hoch!
--> Schlaue Überlegung: Vielleicht muß ich dieses Mundstück für die C haben, die ich jetzt habe, damit sie stimmt....
Bloß - ist das normal, oder war dieses 13A4a offensichtlich Ausschußware? (Mit einer ganz normalen B hatte dieses Mundstück das gleiche Phänomen, viel zu hoch)

Anderenfalls - was müßte man am Instrument ändern, um die Stimmung ein paar Herz höherzukitzeln? Die Rohre, wo der Stimmzug drinsitzt, absägen (lassen)? Gibt es das öfter, daß eine Trompete zu tief ist und höhergebracht werden muß?
Ich hätte wohl einen fähigen Instrumentenbauer in der Nähe, hoffe er ist nicht beleidigt, daß ich die Kanne unterwegs gekauft habe und nicht bei ihm...

Schöne Grüße,

Martin
FlüTro
Unverzichtbar
Beiträge: 2820
Registriert: Montag 28. November 2005, 21:34
Kontaktdaten:

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von FlüTro »

Probier erst mal ein flacheres Mundstück
und die C spielt man ein bisserl anders wie die Bb,
braucht nen besseren Ansatz.
ohne dir zu nahe treten zu wollen:
guter stabiler Ansatz - eher etwas höhere Stimmung
schlechter instabiler Ansatz - eher etwas tiefere Intonation
Unterschied zwischen mir und meinem Sohn
am Hauptsimmzug bei selber Intonation ca. 3 - 4 cm.
Unsere C-Strad kommt bei mir an der untersten Grenze,
und mein Sohn muss noch rausziehen.
Peter
Zuletzt geändert von FlüTro am Donnerstag 2. April 2009, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
schattie280
Instrumentenbauer
Beiträge: 1955
Registriert: Freitag 14. November 2008, 11:57
Meine Instrumente ..: Trompeten:
Selbstbau I: Hoch B/A, Drehventilmaschine mit Minibal/Kreuzgelenken von Glas, Bohrung 10,4mm, Becher 100/0,4mm von Sandner)
Selbstbau II (Drehventil, Voigt-Maschine, Sandner-Becher 140/0,4mm Kupfer, Doppeltrigger, tauschbares Mundrohr)
Selbstbau III (Drehventil, Voigt Maschine m. Kreuzgelenk, Becher 140/0,4mm Goldmessing)
Wohnort: im Pott

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

natürlich kann man die Außenzüge des Stimmzuges "absägen".
Wahrscheinlich wäre der Stimmzug dann allerdings immer noch zu lang, da er ja wahrscheinlich ganz im Außenzug verschwindet.... Die Stimmzugrohre müssten also auch gekürzt werden.

Eleganter wäre, das Mundrohr aufzureiben. Du sagst ja, dass Dein Getzen 5 C nicht ganz rein passt.
Also ich würde das Mundrohr für einen besseren Sitz des Mundstückes und für einen etwas höheren Ton aufreiben. Das Mundrohraufreiben hinterläßt keine äußeren Spuren und innen ist es glatt und exakt ein Konus von 1:20.

Gruß,
Schattie
Der Frosch liest mit...
Areo
ExtremPoster
Beiträge: 442
Registriert: Freitag 23. Dezember 2005, 18:05
Meine Instrumente ..: Bach Stradivarius 180-43 S
Olds Special Kornett

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von Areo »

FlüTro hat geschrieben:Probier erst mal ein flacheres Mundstück
und die C spielt man ein bisserl anders wie die Bb,
braucht nen besseren Ansatz.
ohne dir zu nahe treten zu wollen:
guter stabiler Ansatz - eher etwas höhere Stimmung
schlechter instabiler Ansatz - eher etwas tiefere Intonation
Unterschied zwischen mir und meinem Sohn
am Hauptsimmzug bei selber Intonation ca. 3 - 4 cm.
Unsere C-Strad kommt bei mir an der untersten Grenze,
und mein Sohn muss noch rausziehen.
Peter
Hast du das nur bei dir und deinem Sohn bemerkt oder auch noch bei anderen Trompetern? Ich kann diese Beobachtung nämlich (an mir selbst und Kollegen) nicht bestätigen. Bei uns intonieren eigentlich alle Instrumente ziemlich gleich. Auch C-Trompeten. Und die Kollegen haben doch einen durchaus stabileren Ansatz als ich :D

Oliver
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von buddy »

FlüTro hat geschrieben:...Unterschied zwischen mir und meinem Sohn am Hauptsimmzug bei selber Intonation ca. 3 - 4 cm...
:schock:
Benutzeravatar
SICKATTIC
Unverzichtbar
Beiträge: 1544
Registriert: Samstag 16. April 2005, 17:16
Wohnort: Raum Stuttgart (Weissach)
Kontaktdaten:

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von SICKATTIC »

ich behaupte mal, das irgendwer, warscheinlich, der der zu tief spielt, irgendwas falsch macht. So Anssatzmäßig *malvorsichtiganfragt* könnte das sein?
Stradivarius Lucianus Bach 37G (goldmessing Custom Series)
Conn 22b (Bj 1928)
Getzen Eterna (Piccolo)
Benutzeravatar
sol747
NormalPoster
Beiträge: 16
Registriert: Mittwoch 1. April 2009, 14:38
Meine Instrumente ..: King B-Trompete (Getzen5C)
Vox B-Cornet (Bach 6C)

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von sol747 »

Ok, dann werde ich mal bei meinem Instrumentenbauer vorsichtig anklopfen wg. aufreiben. Daß die C einen etwas zarteren Ansatz braucht, habe ich schon gemerkt, aber höher kann sie von der Seite eigentlich kaum werden, denn die Töne rasten ja richtig ein, wenn ich versuche, sie mit dem Ansatz hochzuziehen, schlagen sie sehr schnell zum nächsten Ton über.

Jedenfalls vielen Dank für Eure Tips! Die Mundstücks-/Stimmungsfrage werde ich vielleicht nochmal im Mundstück-Forum stellen, bei Gelegenheit.

Gruß, Martin
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von buddy »

sol747 hat geschrieben:...Die Mundstücks-/Stimmungsfrage werde ich vielleicht nochmal im Mundstück-Forum stellen, bei Gelegenheit.
Du weißt aber schon, dass man das Forum nicht nur über die Unterforen (Fundamentales, Jazz, Plauderecke usw.) aufrufen kann, sondern auch über die "Aktiven Themen"? Dann sieht man gleich, was los ist. Mehrere Posts des gleichen Themas machen daher meist keinen Sinn.
http://www.trompetenforum.de/TF/search. ... ive_topics
roter Kreis - ungelesen, rotes Sternchen - eigener Beitrag im Thread, rollender Text - mehr als 10 Antworten
Benutzeravatar
sol747
NormalPoster
Beiträge: 16
Registriert: Mittwoch 1. April 2009, 14:38
Meine Instrumente ..: King B-Trompete (Getzen5C)
Vox B-Cornet (Bach 6C)

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von sol747 »

Ich hatte die Befürchtung, daß mein Thema hier im Instrumentenbauerforum (im Hinblick auf die Mundstückfrage) etwas grenzwertig plaziert ist...
Also dann nochmal direkt an Flütro:
Du und Dein Sohn, Ihr habt vermutlich unterschiedliche Mundstücke, mit denen Ihr dieselbe Trompete spielt? Das würde meine Vermutung unterstützen, daß manche mundstücke einfach eine höhere Stimmung ergeben, und jenes o.g. Schilke nicht einfach Ausschuß war!?
FlüTro
Unverzichtbar
Beiträge: 2820
Registriert: Montag 28. November 2005, 21:34
Kontaktdaten:

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von FlüTro »

noch was:
da fiel uns jetzt total auf,
dass man mit dem Yamaha14A4a,
flach & schmaler Backbore,
die Intonation richtig deftig nach oben geht.

Das wäre also ein Tipp für´ne C-Trompete,
die ein bisserl zu tief sein scheint.

Bohni bietet grad so eines an.

Peter
Benutzeravatar
Käptn-Z
ExtremPoster
Beiträge: 435
Registriert: Freitag 13. Januar 2006, 20:45
Wohnort: München

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von Käptn-Z »

14a4a auf ner C-Trompete ? Am besten noch im Einsatz in der klassischen Literatur ? :schock: :mrgreen:
Bach Strad XX (Custom)
Benutzeravatar
sol747
NormalPoster
Beiträge: 16
Registriert: Mittwoch 1. April 2009, 14:38
Meine Instrumente ..: King B-Trompete (Getzen5C)
Vox B-Cornet (Bach 6C)

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von sol747 »

Das nimmt meine Frage vorweg:
Vor dem Schilke 13A4a wurde allenthalben gewarnt, es sei sehr auf den Lead-Einsatz spezialisiert und klänge insbesondere für Klassik grauenvoll.
Schließe ich aus Käptn-Z's Beitrag, daß es sich mit dem Yamaha 14A4a ähnlich verhält?

Gruß, Martin
Benutzeravatar
jupiter
ExtremPoster
Beiträge: 492
Registriert: Sonntag 22. März 2009, 18:48
Meine Instrumente ..: Courtois, Getzen, Hüttl, Mosch, Melton

Re: C-Trompete zu tief - absägen oder reicht anderes Mundstück?

Beitrag von jupiter »

Einfach das Instrument Mal sauber machen.Vielleicht kann man dieses Problem auch mit anderem Mundrohr oder Stimmzug löse.In vielen Gebrauchsanweisungen von mir steht,dass unter Umständen die Ventile schmutzig sind.
Ansonsten noch ein paar Ansatzübungen:
Pedaltöne,Töne in verschiedenen Lautstärken aushalten,präzises Einsetzen mit scharfem Zungenstoß,Naturton-Bindungen,chromatische Bindungen,Tonleitern,crescendo/decrescendo,staccato,Lippentöne.Auch die Atmung sollte nicht vernachlässigt werden,denn nur ein konstanter und gleichmäßiger Lufstrom ermöglicht eine gute Intonation.So z.B.Flowball.
Mit dem wird in Sätzen geübt:Luft strömen lassen,Bis 4 zählen.Wieder strömen lassen,bis 5 zählen.So machst du weiter,bis du bei 10-15 angekommen bist.Dann gehts nach einer kurzen Pause weiter:Luft strömen lassen,bis 5 zählen,bis 6 zählen bis du bei
ca.20-25 angekommen bist.Dieses Übungsintervall ist der erste Satz.Den zweiten machst du am nächsten Tag.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 23 Gäste