lachschaeden

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Moderator: Die Instrumentenbauer

terence
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lachschaeden

Beitrag von terence »

moinsen,nach bald 2 jahren lassen sich an meiner kanne einige lackschaeden im griffbereich feststellen :argh: . frage: kann man solche lackloecher(wo der lack weg ist siehts braun aus)mit nagellack oder "klarlack"(den begriff habe ich bei unserem posaunisten aufgeschnappt der das mit klarlack bei seiner kanne praktiziert) ueberpinseln um einen solchen schaden zu beheben bzw ein weiteres aufreißen des umliegenden lackes zu verhindern?
bin ueber jede antwort dankbar da meine kanne mir sehr am herzen liegt und sie noch lange gut aussehen soll!
kindofblue
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Re: lachschaeden

Beitrag von kindofblue »

Kannst du schon machen. Der Nagellack wird sich natürlich schneller abgreifen als der eingebrannte Originallack und muß deswegen oft erneuert werden.
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mikefiftyniner
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Re: lachschaeden

Beitrag von mikefiftyniner »

terence hat geschrieben:mit nagellack
Hat dieser Vorschlag irgendetwas mit dem Threadthema zu tun :wink: (es ergeben sich natürlich interessante Farbvarianten...)
Mit jedem erfüllten Wunsch zerplatzt ein Traum!
Wer Schreibfehler findet, darf diese behalten!
Gebläse
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Re: lachschaeden

Beitrag von Gebläse »

Hallo terence!

Würde mal beim Leiter Deiner Formation mehr Ernst bei Proben und Ausfführungen einfordern.
Lachschäden müssen nun wirklich nicht sein !!!!

Gruss

Jörg
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Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von Wolfram »

Hallo
Lachen hat bekanntlich noch keinem geschadet... Deshalb ist der Titel "lachschaeden" wohl doch eher ein Schreibfehler...

Lackschäden an einem Instrument sollte man dagegen schon ernst nehmen, denn der Handschweiß hat bei "offenen" Stellen die Möglichkeit sich immer tiefer in das Material zu "fressen". Besonders schnell sollte man handeln, wenn man agressiven Handschweiß hat!

Nagellack oder anderer selber gepinselter Lack wird nach kurzer Zeit wieder abgegriffen sein. Denn es sind ja genau die Stellen, die immer wieder angefasst werden. Also werden sie auch in Zukunft stark beansprucht.
Eine andere Möglichkeit wäre über die mit Nagellack versiegelten Flächen dann noch Klebeband zu machen. Dieser ist mit seinem Plastmaterial noch etwas robuster. (Wird sich mit der Zeit aber auch abnutzen).

Die beste und sicherste Variante ist deshalb das Instrument wieder neu lackieren zu lassen. Das dies natürlich in Zusammenarbeit mit einer Fachwerkstatt passieren sollte versteht sich von selbst...
LG, Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von terence »

wird dann die ganze kanne lackiert oder nur die betroffenen stellen ?außerdem ist eine lackierung doch bestimmt sehr kostspielig,oder?es muessten ungefaehr 5-6 cm^2 ueberzulackieren sein (großzuegig bemessen)-als anhalt wenn man einen lackierungspreis nach flaeche berechnen sollte. mfg
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Re: lachschaeden

Beitrag von kindofblue »

@ Wolfram: Hast du schonmal ne Trompete gesehen die von außen nach innen durchkorrodiert ist? Ich kann mir nämlich kaum vorstellen daß der Handschweiß ernsthaft dem Messing schadet. Das Milieu im inneren der Trompete dürfte da doch um ein vielfaches aggressiver sein, oder? Außerdem gibts ja auch unlackierte Instrumente die ziemlich lange halten.
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Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von Wolfram »

@kindofblue,
Ja, leider. Das Problem ist, dass der Handschweiß, wenn er nach dem Spielen nicht weggewischt wird und auf dem Instrument bleibt weiter arbeitet.
Das Ergebnis sind Vertiefungen und Unebenheiten an den unlackierten Stellen, die man nur mit Feilen oder Schleifen ebnen kann. Der Materialschwund ist bei einer Wiederherstellung des Instrumentes erheblich.
Besonders gefährdet sind Ventilbüchsen. Die linke Hand liegt dort ständig am Instrument und wird oftmals beim Reinigen mit dem Tuch vergessen.
Hier haben wir in unserer Werkstatt die langwierigsten Reparatur-Arbeiten aufbringen müssen. Denn wenn ein Instrument zur Generalüberholung gebracht wird, sollen ja auch diese Stellen wieder wie neu aussehen und keine "Mondlandschaft" sichtbar bleiben.

Die Feuchtigkeit, die im Inneren des Instrumetes Zinkfraß fördert, ist eine ganz andere Problematik. Hier sind auch andere Reinigungsmaßnahmen notwendig.
Im Rohrverlauf "arbeiten" nicht nur die Luftfeuchtigkeit sondern auch Speichel- und Speise-Rückstände.
LG, Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von buddy »

kindofblue hat geschrieben:...Ich kann mir nämlich kaum vorstellen daß der Handschweiß ernsthaft dem Messing schadet...
Habe ich selbst schon leicht geschockt gesehen. Das Äußere der Maschine sah richtig "angefressen" aus, wo sonst die Finger liegen, wie eine winzig kleine Mondlandschaft. Der Besitzer meinte selbst, das dies am schnell abgenutzten Bach-Lack lag und der Handschweiß dann sein Werk verrichten konnte. Ich sah allerdings in meinen 10 Workshop-Tagen mit ihm nie, dass er seine Trompete nach dem Spielen ab- und durchspülte, insofern war der Zustand nach einigen Jahren für mich letztlich kein Wunder.
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Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von Wolfram »

terence hat geschrieben:wird dann die ganze kanne lackiert oder nur die betroffenen stellen ?außerdem ist eine lackierung doch bestimmt sehr kostspielig,oder?es muessten ungefaehr 5-6 cm^2 ueberzulackieren sein (großzuegig bemessen)-als anhalt wenn man einen lackierungspreis nach flaeche berechnen sollte. mfg
Eine Neulackierung geht nur komplett oder an entnehmbaren Teilen wie Ventilzüge oder Mechanik-Teile.
Ursache ist, dass der Lack nach dem Auftragen und Trocknen anschließend in einen Brennofen (mit ca. 150°) noch "eingbrannt" werden muß.

Ja, das ist kostenintensiv... Die Lackierung selber wird wohl ca. 100 EURO kosten.
Dazu kommen die Reparatur und Montage-Arbeiten. Diese richten sich wiederum ganz nach dem Aufwand für dein Instrument.
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Re: lachschaeden

Beitrag von kindofblue »

An meiner Tröte war schon nach den ersten paar Monaten der Lack an den Griffstellen komplett weg. Spätestens nach dem ersten Jahr hat sich da am Aussehen kaum mehr was verändert:

Bild
Bild

Bild
Bild

Das Teil hab ich 2002 gekauft.

Ich hab keine Ambitionen die Tröte so überholen zu lassen daß sie wieder wie neu aussieht. Außerdem gefällt mir daß man ihr ansieht wo ich sie anfass. Jetzt würde mich aber doch interssieren ob ich Gefahr lauf daß das Metall in näherer Zukunft durch ist oder ob es sich um eine rein optische Angelegenheit handelt.
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Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von Wolfram »

@kindofblue,
Wenn dir das Aussehen kein Problem bereitet...
Die Ventilbüchsen haben sehr kräftiges Material, da besteht kaum Gefahr.
Schwieriger ist es an den Ventilzügen. Das Material ist nur 0,5mm dick und wird irgendwann so dünn werden, dass es ausgewechselt werden muß. Dieser Prozeß kann aber noch einige Jahre dauern.

Geh mit dem Finger mal über die oxydierten Flächen. Du wirst spüren, wie uneben das Material an den Stellen ist. Besonders problematisch sind aber die Übergänge von lackierten zu unlackierten Flächen. Hier ist der Material-Unterschied am Größten!
Wenn du mit dem Aussehen aber kein Problem hast, dann belass alles so und gib dein Instrument eben erst dann in die Reparatur, wenn es "durchgefressen" ist. Dass kann noch 10 Jahre gut gehen aber durchaus auch in wenigen Monaten soweit sein. Verzögern kannst du den Prozeß, wenn du dein Instrument nach jedem Musizieren an den Griffstellen trocken wischst.
LG, Wolfram
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Re: lachschaeden

Beitrag von terence »

ist es denn sehr schaedlich die trompete eine woche lang mal nicht zu putzen,obwohl man sie jeden tag ungefaehr eine std und mehr in den haenden haelt?
2.wenn eine neulackierung 100 euro kostet kann man da einen strapazierfaehigen lack erwarten?habe da auch noch ne alte kanne die unlackiert ist kann ich die lackieren lassen ?
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Re: lachschaeden

Beitrag von buddy »

terence hat geschrieben:ist es denn sehr schaedlich die trompete eine woche lang mal nicht zu putzen,obwohl man sie jeden tag ungefaehr eine std und mehr in den haenden haelt?
Was hälst Du von 'ner kleinen Dusche, dauert nur 1Minute? Wenn Du nicht gerade gewohnheitsmäßig deine letzte Mahlzeit ins Horn spuckst, genügt das eigentlich schon fast.
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =a#p103216
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Re: lachschaeden

Beitrag von saxpeter »

Ist das Duschen wirklich eine Lösung? Müßte die Wassertemperatur nicht
sehr hoch sein. Die Haut fettet sich selbst, also gibt sie Fett mit ab.
Es könnte sein, das auf dem Instrument eine Schweißfettschicht ist, die sich
kaltgespült nicht beeindrucken lässt.

Gruß Peter
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